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 Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium

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Eulenspiegel

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 4 Icon_minitime2019-03-18, 12:34

[JJ.01_092] 92. Kapitel –

 Die Enthüllung der Blindheit und Torheit der drei Priester.
Vom Tempelbau im Herzen und vom wahren Gottesdienst.


13. Dezember 1843
[JJ.01_092,01] Die drei Priester aber wurden darob sehr verlegen und wußten nun nicht, was sie machen sollten; denn sie getrauten sich nicht, ihr Anliegen in der Gegenwart des Kindes dem Joseph zu enthüllen.
[JJ.01_092,02] Das Kindlein aber sah sie an und sprach darauf mit einer recht festen Stimme:
[JJ.01_092,03] „Möchtet ihr nicht auch aus Mir einen Götzen machen?
[JJ.01_092,04] Dort an jenem Hügel möchtet ihr einen Tempel erbauen, im selben ein Schnitzwerk nach Mir anbringen auf einem goldenen Altare und diesem Schnitzwerke dann opfern nach eurer Art.
[JJ.01_092,05] Versuchet nur so etwas zu unternehmen; wahrlich sage Ich euch, der erste, der dafür einen Schritt tun und nur einen Finger ausstrecken wird, solle sogleich am Platze des Todes sein!
[JJ.01_092,06] Wollt ihr Mir aber schon einen Tempel erbauen, da erbauet ihn in euren Herzen lebendig;
[JJ.01_092,07] denn Ich bin lebendig, aber nicht tot, und will daher lebendige, aber nimmer tote Tempel!
[JJ.01_092,08] So ihr aber schon glaubet, daß in Mir da wohne die Fülle der Gottheit leibhaftig, bin Ich da nicht Selbst genug ein Tempel lebendig vor euch?! – Weshalb solle da von Mir noch ein Schnitzwerk und ein steinerner Tempel sein?
[JJ.01_092,09] Was ist da mehr, Ich – oder so ein nichtssagender Tempel und ein Schnitzwerk von Mir?
[JJ.01_092,10] So der Lebendige bei euch und unter euch ist, wofür solle da dann der Tote wohl gut und dienlich sein?
[JJ.01_092,11] O ihr blinden Toren! – Ist denn das nicht mehr, so ihr Mich liebet, als wenn ihr Mir tausend Tempel aus Steinen erbauen möchtet und möchtet dann tausend Jahre lang in denselben vor geschnitzten Bildern von Mir eure Lippen wetzen in verbrämten Röcken?!
[JJ.01_092,12] So aber ein armer Mensch zu euch käme, der da nackt wäre und hungrig und durstig,
[JJ.01_092,13] ihr aber möchtet sagen: ,Siehe, das ist ein Halbgott, denn also erscheinen diese hohen Wesen;
[JJ.01_092,14] lasset uns von ihm ein Bild machen und es dann setzen in einen Tempel, auf daß es von uns verehrt werde!‘ –
[JJ.01_092,15] saget Mir, so ihr das sicher tätet, würde damit dem armen Menschen wohl etwas gedient sein, und möchtet ihr sein Bild auch aus purem Golde anfertigen?!
[JJ.01_092,16] Wird es aber dem Armen nicht mehr frommen, so ihr ihn nach eurer Liebe bekleidet und reichet ihm dann Speise und Trank?
[JJ.01_092,17] Ist aber Gott nicht lebendiger noch als jeder Mensch der Erde, indem doch alles das Leben aus Ihm hat?
[JJ.01_092,18] Solle Gott etwa blind sein, der die Sonne erschuf und gab dir ein sehend Auge?!
[JJ.01_092,19] Oder solle Der taub sein, der dir das Ohr gemacht hat, und gefühllos, der dir die Empfindung gab?
[JJ.01_092,20] Siehe, wie töricht wäre das gedacht und geredet!
[JJ.01_092,21] Gott ist sonach ja das vollkommenste Leben Selbst, also die vollkommenste Liebe; wie wollt ihr Ihn denn hernach wie einen Toten anbeten und ehren? –
[JJ.01_092,22] Bedenket dieses, auf daß ihr in eurer Blindheit geheilt werdet.“
[JJ.01_092,23] Diese Rede trieb die drei Priester zu Boden; sie ersahen die heilige Wahrheit und redeten am selben Tage nichts mehr.

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Eulenspiegel ist nur Äußerlich ein Narr,
Tatsächlich ist er eine legendäre Figur,
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[JJ.01_093] 93. Kapitel –

Die allseitig gute Wirkung dieser Belehrung.
Die hl. Familie im häuslichen Leben. Die blinde Bettlerin und ihr Traum. Die Heilung der Blinden durch das Badewasser des Kindes.


14. Dezember 1843
[JJ.01_093,01] Nach solcher bezeigten Höchstachtung kehrten die drei Priester wieder in ihr angewiesenes Gemach zurück und verblieben im selben bis zum Untergange der Sonne.
[JJ.01_093,02] Sie redeten nichts, sondern ein jeder von ihnen dachte über die Worte des wunderbar redenden Kindes nach.
[JJ.01_093,03] Joseph aber gab Gott die Ehre in seinem Herzen und dankte inbrünstigst für die endlos große Gnade, daß er der Nährvater des Sohnes Gottes ward.
[JJ.01_093,04] Als er also mit Maria und seinen Söhnen Gott die Ehre und das Lob gegeben hatte und die Maria das Kindlein ebenfalls versorgt hatte,
[JJ.01_093,05] da ward das Kindlein wieder dem Jakob übergeben, und Joseph ließ sich von der Maria das zerrissene Kleid zusammenheften und ging dann mit seinen vier Söhnen wieder hinaus auf den Acker und bestellte ihn.
[JJ.01_093,06] Maria aber reinigte unterdessen das Zimmergeräte des Hauses, damit es rein sei zum Empfange der Gäste, die da nachmittags wiederzukommen versprochen hatten.
[JJ.01_093,07] Als sie mit der Reinigung zu Ende war, da sah sie wieder beim Kinde nach, ob Ihm nichts fehle.
[JJ.01_093,08] Das Kindlein aber begehrte die Brust und dann ein Bad, und das mit reinem kaltem Wasser.
[JJ.01_093,09] Maria tat das alles sogleich; und als sie das Kindlein gebadet hatte, kam ein blindes Weib ins Zimmer zur Maria und klagte viel über ihr Elend.
[JJ.01_093,10] Maria aber sprach zu diesem blinden Weibe: „Ich sehe wohl, daß du sehr elend bist; aber was kann ich dir da wohl tun, daß dir damit geholfen wäre?“
[JJ.01_093,11] Und das Weib sprach: „Höre mich an! – In dieser Nacht hat mir geträumt gar wunderbar.
[JJ.01_093,12] Ich sah, wie du ein gar mächtig leuchtendes Kind hattest; dieses Kind begehrte von dir Brust und Bad.
[JJ.01_093,13] Das Bad war ein frisches Wasser; und als du das Kind darinnen gebadet hast, da ward das Wasser voll leuchtender Sterne!
[JJ.01_093,14] Da erinnerte ich mich, daß ich blind bin, und wunderte mich nicht wenig, wie ich solches alles zu sehen vermöchte.
[JJ.01_093,15] Du aber hast daneben zu mir geredet: ,Weib, so nehme denn dieses Wasser, und wasche dir die Augen, und du wirst sehend!‘
[JJ.01_093,16] Da wollte ich sogleich nach dem Wasser greifen und mir die Augen waschen; aber ich ward sobald wach – und bin noch blind geblieben!
[JJ.01_093,17] Heute am Morgen aber sprach jemand zu mir: ,Gehe hinaus, und suche! Du wirst das Weib mit dem Kinde treffen; denn du wirst eher in kein Haus kommen als in das allein!‘
[JJ.01_093,18] Hier bin ich nun am sichern Ziele meiner großen Mühe, Angst und Gefahr!“
[JJ.01_093,19] Hier reichte Maria dem blinden Weibe das Badewasser, und das Weib wusch sich damit das Gesicht und ward im Augenblicke sehend.
[JJ.01_093,20] Das Weib aber wußte sich vor lauter Dank nicht zu helfen und wollte das sogleich in ganz Ostracine ausposaunen; Maria aber verbot dem Weibe solches auf das nachdrücklichste.

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[JJ.01_094] 94. Kapitel –

 Der Geheilten Dank und Bitte um Aufnahme in das Haus Josephs. Jakobs Zeugnis von Marias Wesen. Eine Voraussage des Mädchens über die einstige Verehrung Marias.
 Marias Bescheidenheit.
 Josephs Heimkehr.


15. Dezember 1843
[JJ.01_094,01] Das Weib aber bat Mariam, ob sie ihr nicht erlauben möchte, daß sie bei ihr eine Zeitlang verbleibe, auf daß sie dem Hause dienete, in dem ihr ein so großes Heil widerfahren ist.
[JJ.01_094,02] Maria aber sprach: „Weib, das steht nicht bei mir, denn ich bin selbst nur eine Magd des Herrn.
[JJ.01_094,03] Verharre aber eine Zeitlang, bis mein Gemahl vom Felde heimkehrt; von ihm sollst du den rechten Bescheid bekommen!“
[JJ.01_094,04] Das Weib aber fiel der Maria zu den Füßen und wollte sie förmlich als eine Göttin anzubeten anfangen; denn sie sah die Heilung ihres Gesichtes als ein zu großes Wunder an, indem sie eine Blindgeborne war.
[JJ.01_094,05] Maria aber verwies ihr solches strenge und entfernte sich in ein anderes Gemach.
[JJ.01_094,06] Das Weib aber fing darob an zu weinen, da sie der Meinung ward, als hätte sie dadurch ihre größte Wohltäterin beleidigt.
[JJ.01_094,07] Jakob aber, der im selben Zimmer das Kindlein lockte, sah das Weib an und sprach zu ihr:
[JJ.01_094,08] „Was weinest du, als hätte dir jemand etwas zuleide getan?“
[JJ.01_094,09] Das Weib aber sprach: „Ach, du lieber Jüngling! Ich habe ja die beleidigt, die mir das Licht der Augen gab; wie solle ich da nicht weinen?“
[JJ.01_094,10] Der Jakob aber sprach: „Ach, sorge dich um etwas anderes! Das junge Weib, das dir das Badewasser reichte, ist sanfter als eine Turteltaube; darum kann sie nimmer beleidiget werden.
[JJ.01_094,11] Wenn sie auch jemand beleidigen möchte, so kann er aber das doch nicht zuwege bringen.
[JJ.01_094,12] Denn da segnet sie ihn für eine Beleidigung zehn Male und bittet selbst den Beleidiger auf eine Art um seine Freundschaft wieder, der auch der härteste Stein nicht widerstehen könnte!
[JJ.01_094,13] Siehe, so gut ist dieses Weib! Daher sei ja ohne Sorge; denn ich versichere dir, daß sie soeben zu Gott für dich betet!“
[JJ.01_094,14] Und also war es auch. Maria betete fürwahr zu Gott für dieses Weib, daß Er ihr den Verstand erleuchten möchte, und sie dann einsehe, daß sie (die Maria nämlich) auch nur ein schwaches Weib sei.
[JJ.01_094,15] Maria war wohl vom höchsten Adel; aber ihre Freude bestand darin, daß sie gedemütiget werde allorts und von jedermann.
[JJ.01_094,16] Nach einer Weile aber kam die gute, liebe Maria wieder zurück und bat im Ernste das Weib um Vergebung darum, so sie dieselbe etwa zu hart angefahren hätte.
[JJ.01_094,17] Dieses Benehmen von Seite der Maria brachte das dankbare Weib völlig um vor lauter Liebe zur Maria.
[JJ.01_094,18] Und das Weib sprach in der völligen Verzückung ihrer Liebe:
[JJ.01_094,19] „O du helle Psyche meines Geschlechtes, was ehedem dein edelstes Herz mir verwies, das werden dir einst Völker tun!
[JJ.01_094,20] Denn aus allen Weibern der Erde bist du sicher die erste, die mit den hohen Göttern um so sicherer im Bunde steht, da sie nebst ihrer wahren Göttertugend auch gar so unaussprechlich lieb, hold und schön ist!“
[JJ.01_094,21] Maria aber sprach: „Liebes Weib, nach meinem Tode sollen die Menschen mit mir machen, was sie wollen; aber bei meinen Lebzeiten solle das nicht geschehen!“
[JJ.01_094,22] Hier kam der Joseph mit den vier Söhnen wieder zurück; und die Maria führte ihm sogleich das Weib vor und erzählte ihm alles, was da vorgefallen ist.

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[JJ.01_095] 95. Kapitel –

 Die Aufnahme der Geheilten durch Joseph.
Ihre bewegende Lebensgeschichte. Joseph tröstet die arme Waise


16. Dezember 1843
[JJ.01_095,01] Als das Weib aber sobald erkannte, daß Joseph der Gemahl der Maria sei, da ging sie hin und brachte vor ihn die Bitte, daß sie in seinem Hause verbleiben dürfte.
[JJ.01_095,02] Und der Joseph sprach zum Weibe: „So dir solche Gnade widerfuhr, wie es mir mein Weib kundgab nun in deiner Gegenwart, und du willst darum dankbar diesem Hause sein, so magst du wohl bleiben.
[JJ.01_095,03] Denn siehe, ich habe hier einen ziemlich großen Grund und habe mehrere Haustiere und habe ein geräumiges Haus!
[JJ.01_095,04] Und so wird es an der Beschäftigung nicht fehlen, und Raum zur Wohnung ist auch genug da.
[JJ.01_095,05] Mein Weib ist ohnehin mehr von schwacher Beschaffenheit in ihrer Leibeskraft; daher wirst du mir einen guten Dienst erweisen, wenn du hie und da meinem Weibe in der häuslichen Arbeit helfen magst.
[JJ.01_095,06] Für alle deine Bedürfnisse solle gesorgt sein; aber in Geld kann ich dir keinen Lohn geben, indem ich selbst keines habe.
[JJ.01_095,07] Bist du mit diesem Antrage zufrieden, so magst du hier verbleiben nach deiner Lust, aber nicht aus irgend einer vermeinten Pflicht!“
[JJ.01_095,08] Diese Worte machten das Weib, die ohnehin eine ganz arme Waise war, überaus glücklich, und sie lobte das Haus über die Maßen, in dem ihr so viel Gutes entgegenkam.
[JJ.01_095,09] Joseph aber fragte sie nach dem Geburtsorte und nach ihrem Alter, und welcher Religion sie wohl sei.
[JJ.01_095,10] Und das Weib erwiderte: „Aller Ehre würdigster Mann! – Ich bin aus Rom gebürtig, bin die Tochter eines mächtigen Patriziers!
[JJ.01_095,11] Mein ältliches Aussehen entspricht nicht meinem Alter; denn ich bin erst kaum zwanzig Sommer eine Bewohnerin der Erde.
[JJ.01_095,12] Ich kam blind zur Welt; meinen Eltern aber riet ein Priester, sie sollen mich nach Delphi bringen, allda würde ich durch Apolls Erbarmung das Licht der Augen bekommen.
[JJ.01_095,13] Als dieser Rat meinen Eltern gegeben ward, da war ich zehn Jahre und sieben Monate alt.
[JJ.01_095,14] Meine Eltern, die sehr reich waren und mich als die einzige Tochter überaus liebten, befolgten diesen Rat.
[JJ.01_095,15] Sie mieteten ein Schiff, um mit mir nach Delphi zu steuern.
[JJ.01_095,16] Wir befanden uns aber kaum drei Tage auf dem Meere, da kam ein allergewaltigster Sturm und trieb das Schiff mit großer Schnelligkeit in diese Gegend.
[JJ.01_095,17] Ungefähr zweihundert Klafter außerhalb des Ufers, wie es mir mein Lebensretter oft erzählte, ward das Schiff auf eine Klippe geschleudert,
[JJ.01_095,18] und alles bis auf mich und einen Matrosen, der mich gerettet hat, ging zugrunde, und somit auch meine guten Eltern.
[JJ.01_095,19] Nimmer fand sich eine Gelegenheit, die mich in meine Vaterstadt zurückbrächte. Der Matrose starb auch hier schon vor fünf Jahren, und ich bin nun eine von großer Not und Traurigkeit abgezehrte waise Bettlerin in diesem Orte.
[JJ.01_095,20] Doch da ich solch eine Gnade sicher bei den Göttern gefunden habe und habe meiner Augen Licht bekommen und nun sehen kann meine Wohltäter, so will ich ja gerne vergessen meiner großen Trübsal!“
[JJ.01_095,21] Diese Erzählung des scheinbaren Weibes brachte alles zum Weinen; und der Joseph sprach: „O du arme Waise, sei getröstet; denn hier sollst du deine Eltern vielfach wiederfinden!“

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[JJ.01_096] 96. Kapitel –

 [size=24]Die Frage der Waise auf die für sie dunklen Worte Josephs.[/size]
[size=24] Josephs Antwort.[/size]


18. Dezember 1843
[JJ.01_096,01] Das vermeintliche Weib aber verstand den Joseph nicht völlig, was er mit der Gewinnung der mehrfachen Eltern gemeint hatte; daher fragte sie ihn:
[JJ.01_096,02] „O du lieber, überguter Mann, in dessen Hause mir eine so endlos wunderbar große Gnade widerfuhr, was wohl meinst du damit, daß mir nach deinem Worte eine mehrfache Wiederfindung meiner verlornen Eltern hier werden solle?“
[JJ.01_096,03] Joseph aber sprach zu ihr: „Fürwahr, du sollst in meinem Hause meinen Kindern gleich gehalten werden dein Leben lang!
[JJ.01_096,04] Du sollst bei mir den einig und ewig wahren Gott erkennen lernen, der da ist Derselbe, der dich erschaffen hat und dir nun wiedergab das Licht deiner Augen.
[JJ.01_096,05] Ja du sollest deinen Gott und Herrn wesenhaft erkennen und sollst von Ihm Selbst gelehret werden!
[JJ.01_096,06] Also wirst du auch hier gar bald einem hohen Römer in diesem meinem Hause begegnen, der deine Sachen in Rom ordnen wird.
[JJ.01_096,07] Und dieser Römer ist Cyrenius, ein Bruder des Augustus.
[JJ.01_096,08] Er kannte sicher deine Eltern und wird sich auf mein Anraten sicher auch für deiner Eltern Sache deinetwegen in Rom verwenden. – Und das werden doch deine Eltern mehrfach sein, geistlich und leiblich?!
[JJ.01_096,09] Denn so irgend deine leibhaftigen Eltern lebten, sage, könnten diese mehr tun für dich?
[JJ.01_096,10] Hätten sie dir wohl das Licht deiner Augen wiedergegeben, und hätten sie dir wohl den einigen, ewigen, wahren Gott zu zeigen vermocht?
[JJ.01_096,11] Deine leiblichen Eltern hätten dich wohl zeitlich versorgt, hier aber wirst du für ewig versorgt werden, so du diese Versorgung nur annehmen willst!
[JJ.01_096,12] Sage, was ist dann wohl mehr, deine leiblichen Eltern, die das Meer verschlungen hat, oder deine jetzigen, denen das Meer im Namen des einen Gottes gehorchen muß?“
[JJ.01_096,13] Hier war das vermeintliche Weib völlig stumm vor lauter Hochachtung und Liebe gegen den Joseph.
[JJ.01_096,14] Denn sie meinte, da sie ohnehin schon hie und da so ganz leise reden gehört hatte, als wohne irgend in der Gegend von Ostracine der Zeus, sie sei nun in der leibhaftigen Gegenwart desselben.
[JJ.01_096,15] Joseph aber erkannte gar bald den Wahn des Weibes und sprach zu ihr:
[JJ.01_096,16] „O Magd, o Tochter! – Halte mich ja nicht für mehr als ich bin; am wenigsten aber für etwas, das nichts ist!
[JJ.01_096,17] Ich bin dir gleich ein Mensch, das genüge dir vorderhand. Mit der Zeit aber wird es schon heller werden um dich; daher gut für jetzt!
[JJ.01_096,18] Bringet aber nun das Mittagsmahl; nach diesem wollen wir mehreres kennenlernen; also geschehe es.“

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[JJ.01_097] 97. Kapitel

 – Josephs Worte wegen der drei fastenden Priester.
 Die Demut der neuen Hausgenossin und ihre Annahme als Tochter durch Joseph.
 Der Segen und die Freude des Jesuskindleins.


19. Dezember 1843
[JJ.01_097,01] Die Söhne Josephs gingen sogleich hinaus und brachten das Mittagsmahl herein.
[JJ.01_097,02] Joseph aber sprach: „Was ist mit den dreien, werden sie mit uns das Mittagsmahl halten, oder werden sie etwa lieber für heute in ihrem Gemache speisen?
[JJ.01_097,03] Gehet hinaus und erkundiget euch darnach, und es soll ihnen werden, wie sie es am liebsten haben wollen!“
[JJ.01_097,04] Und die Söhne gingen und fragten die drei; diese aber sprachen nichts, sondern bedeuteten den Söhnen, daß sie vor dem Untergange nichts reden und nichts zu sich nehmen werden, weder Speise noch Trank!
[JJ.01_097,05] Solches berichteten die Söhne dem Joseph, und Joseph war damit zufrieden und sprach:
[JJ.01_097,06] „Wenn sich die drei das zu einer Gewissenssache gemacht haben, da würden wir sündigen an ihnen, so wir sie nicht belassen möchten in der Treue ihres Gelübdes!
[JJ.01_097,07] Setzen wir uns daher im Namen des Herrn nur zum Tische und verzehren dankbar, was uns Gott bescheret hat!“
[JJ.01_097,08] Das vermeintliche Weib aber sprach: „O Herr dieses Hauses! – Du bist zu gut, und ich habe keinen Wert; daher bin ich wohl nicht würdig, an deinem Tische zu essen; an der Flur des Hauses will ich dankbarst verzehren, was mir deine Güte bescheren wird!
[JJ.01_097,09] Zudem sind auch meine gar zu zerlumpten Kleider und mein ungewaschener Leib wohl nicht schicklich für einen Tisch eines solchen Herrn, wie du einer bist!“
[JJ.01_097,10] Joseph aber sprach zu den Söhnen: „Gehet und bringet vier große Krüge Wassers; stellet sie ins Seitengemach der Maria!
[JJ.01_097,11] Du, Weib, aber gehe und wasche das Weib und kämme sie und ziehe ihr deine besten Kleider an!
[JJ.01_097,12] Und wenn sie also köstlich und festlich ausgestattet sein wird, dann führe sie hierher, damit sie mit uns ohne Scheu halte das Mittagsmahl!“
[JJ.01_097,13] In einer halben Stunde war der Wille Josephs vollzogen, und ganz gereinigt stand nun an der Stelle des Weibes ein gar liebes, schüchternes und überaus dankbares Mädchen da, in deren Gesicht nur noch die Spuren der ehemaligen Traurigkeit zu sehen waren.
[JJ.01_097,14] Sie war ihren Zügen nach von großer Schönheit, und in ihren Augen lag tiefe Demut, aber auch tiefe Liebe.
[JJ.01_097,15] Joseph hatte eine rechte Freude an diesem Kinde nun und sprach: „O Herr, ich danke Dir, daß Du mich dazu ausersehen hast, diese Arme zu retten; in Deinem allerheiligsten Namen will ich sie zur völligen Tochter aufnehmen!“
[JJ.01_097,16] Und zu den Söhnen sich wendend, sprach er: „Sehet an eure arme Schwester, und grüßet sie als Brüder!“
[JJ.01_097,17] Mit viel Freuden taten das die Söhne Josephs, und am Ende sprach auch das Kindlein:
[JJ.01_097,18] „Also, wie von euch, sei sie auch von Mir angenommen; das ist ein gutes Werk und macht Mir viel Freude!“
[JJ.01_097,19] Als aber das Mädchen das Kindlein also reden hörte, da verwunderte sie sich und sprach: „O Wunder! – was ist das, daß dies Kindlein also redet wie ein Gott!?“ –

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Wenn du nur einen einzigen Menschen
zum Erwachen gebracht hast,
so kann es der Mensch sein
auf den ich gewartet habe,
spricht Jesus Christus
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[JJ.01_098] 98. Kapitel –

Die liebliche Szene zwischen dem Mädchen und dem Kindlein.
 Die Gefahren des hl. Geheimnisses. Die Seligkeit und überschwengliche Freude des Mädchens.


20. Dezember 1843
[JJ.01_098,01] Das Mädchen ging sogleich hin zum Kindlein und sprach:
[JJ.01_098,02] „O was bist Du doch für ein außerordentliches Wunderkind!
[JJ.01_098,03] Ja, Du bist dasselbe leuchtende Kindlein, von dem es mir so wunderbar geträumt hat, daß Es die Mutter gebadet hatte und mir hernach dasselbe Badewasser das Licht meiner Augen gab!
[JJ.01_098,04] Ja, ja, Du göttlich Kindlein! – Du gabst mir das Licht der Augen; Du bist mein Heiland; Du bist der wahre Apollo von Delphi!
[JJ.01_098,05] Ja, Du bist in meinem Herzen schon jetzt mehr als alle Götter Roms, Griechenlands und Ägyptens!
[JJ.01_098,06] Welch ein hoher göttlicher Geist muß in Dir wohnen, der Dir schon so früh Deine Zunge gelöset hat, und der durch Dich schon jetzt so heilbringend und mächtig wirkend sich zu erkennen gibt!? –
[JJ.01_098,07] Heil euch Menschen der Erde, die ihr samt mir in großer Finsternis und Trübsal lebet!
[JJ.01_098,08] Hier ist die Sonne der Himmel, die euch Blinden, wie mir, die Sehe wiedergeben wird!
[JJ.01_098,09] O Rom! du mächtige Bezwingerin der Erde, siehe, hier vor mir lächelt der Held mich an, der dich in einen Schutthaufen umwandeln wird!
[JJ.01_098,10] Sein Panier wird Er über deinen Mauern aufpflanzen, und du wirst zu Grabe gehen; wie da verwehet wird vom Sturme eine lose Spreu, so wirst du verweht werden!“
[JJ.01_098,11] Das Kindlein aber bot dem Mädchen die Hand und verlangte zu ihr.
[JJ.01_098,12] Und das Mädchen nahm Es mit tausend Freuden zu sich und herzte und kosete Es.
[JJ.01_098,13] Das Kindlein aber spielte mit den reichen Locken des Mädchens und sprach dabei ganz leise zum Mädchen:
[JJ.01_098,14] „Glaubst du, Meine liebe Schwester, wohl den Worten, die du ehedem ausgesprochen hast vor Mir, da Ich Mich noch auf den Armen Meines Bruders befand?“
[JJ.01_098,15] Und das Mädchen sprach eben auch ganz leise zum Kindlein:
[JJ.01_098,16] „Ja, Du mein Heiland, Du mein Licht, Du meine erste Morgensonne! – jetzt glaube ich um so fester, da Du mich darnach gefragt hast!“
[JJ.01_098,17] Und das Kindlein sprach darauf: „Wohl dir, daß du in deinem Herzen also glaubst, wie du geredet hast!
[JJ.01_098,18] Aber das sage Ich dir, halte vorderhand nichts geheimer als eben dieses dein Glaubensbekenntnis!
[JJ.01_098,19] Denn nie hat der Feind alles Lebens sein Ohr also gespitzt, als gerade in dieser Zeit!
[JJ.01_098,20] Daher schweige von Mir, und verrate Mich ja nicht, wenn es dir daran liegt, von diesem Feinde nicht für ewig getötet zu werden!“
[JJ.01_098,21] Das Mädchen aber gelobte solches allerkräftigst und ward in der Zeit, da sie das Kindlein lockte, so ganz vollkommen jugendlich schön, daß sich darob alle höchst zu verwundern anfingen; und das Mädchen konnte sich vor lauter Seligkeit beinahe gar nicht helfen, ja so selig war sie, daß sie zu jauchzen und zu kirren begann.

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[JJ.01_099] 99. Kapitel –

Des Cyrenius und Pillas Ankunft. Josephs Bericht über das Mädchen. Des Cyrenius Werbung um die Adoptivtochter Josephs.

21. Dezember 1843
[JJ.01_099,01] Als das Mädchen noch in ihrer größten Freude sich befand, da kam gerade der Cyrenius wieder in Gesellschaft des Maronius Pilla zum Joseph, wie er es am vorigen Abende versprochen hatte.
[JJ.01_099,02] Joseph und Maria empfingen ihn mit großer, herzlichster Freude, und der Cyrenius sprach:
[JJ.01_099,03] „O du mein erhabener Freund und Bruder, was habt ihr denn doch erlebt, darob ihr zu meiner großen Freude so heiter seid?“
[JJ.01_099,04] Joseph aber wies den Cyrenius sogleich an das Mädchen und sprach:
[JJ.01_099,05] „Siehe, dort mit dem Kindlein auf dem Arme und in eine tiefe Wonne versunken, siehst du den Gegenstand unserer Freude!“
[JJ.01_099,06] Cyrenius blickte das Mädchen näher an und sprach darauf zum Joseph:
[JJ.01_099,07] „Hast du sie denn zu einer Kindsmagd angenommen? – Woher kam denn diese schöne israelitische Maid?“
[JJ.01_099,08] Und der Joseph erwiderte dem vor Neugierde brennenden Cyrenius:
[JJ.01_099,09] „O hoher Freund! – siehe, ein Wunder brachte sie unter dies Obdach! – Sie kam blind zu mir, aussehend wie ein betagtes allerärmstes Bettelweib.
[JJ.01_099,10] Durch die Wundermacht des Kindleins aber bekam sie ihr Gesicht, und es zeigte sich dann, daß sie erst eine Magd von kaum zwanzig Sommern ist, und ist eine Waise, darum ich sie denn auch zu einer Tochter angenommen habe; und das ist der so ganz eigentliche Grund unserer Freude!“
[JJ.01_099,11] Und der Cyrenius, das Mädchen mit stets größerem Wohlgefallen betrachtend, während das Mädchen aus lauter Wonne den Cyrenius noch gar nicht bemerkte, obschon er in seinem vollen Glanze gegenwärtig war, sprach zum Joseph:
[JJ.01_099,12] „O Freund, o Bruder! – wie sehr bedaure ich mich nun, daß ich ein hoher römischer Patrizier bin!
[JJ.01_099,13] Fürwahr, ich gäbe alles darum, so ich ein Jude wäre und könnte diese herrliche Jüdin von dir mir nun zum Weibe erbitten!
[JJ.01_099,14] Denn du weißt, daß ich ledig und kinderlos bin. O was könnte mir so ein Weib, von dir gesegnet, sein!“
[JJ.01_099,15] Und der Joseph lächelte den Cyrenius an und fragte ihn: „Was würdest du denn tun, so dies Mädchen keine Jüdin, sondern eine Römerin hohen Standes wäre, dir gleich?
[JJ.01_099,16] So sie die einzige Tochter eines Patriziers wäre, deren Eltern den Untergang in den Fluten des Meeres bei einer Fahrt nach Delphi fanden? – !“
[JJ.01_099,17] Hier sah der Cyrenius den Joseph ganz verblüfft an und sagte nach einer stummen Weile:
[JJ.01_099,18] „O erhabener Freund und Bruder! Was sprichst du hier!? – Ich bitte dich, erkläre dich deutlicher; denn die Sache scheint mich nahe anzugehen!“
[JJ.01_099,19] Joseph aber sagte: „Mein hoher Freund! Siehe, es hat alles seine Zeit; daher gedulde dich auch du hier ein wenig, und das Mädchen selbst wird dir alles kundgeben!
[JJ.01_099,20] Du aber gebe mir kund vorderhand, wie es mit den ausgegrabenen Leichen aus dem Schutte des Tempels aussieht!“

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[JJ.01_100] 100. Kapitel –

 Cyrenius berichtet über die Wiederbelebung von zweihundert Scheintoten.
 – Sein steigendes Interesse an dem fremden Mädchen.
 Josephs Bedenken.
 Das dreifache Eherecht im alten Rom.

22. Dezember 1843
[JJ.01_100,01] Cyrenius aber sprach zum Joseph: „O Freund und Bruder! Kümmere dich nicht der Leichen; denn in dieser Nacht sind bei zweihundert zum Leben gebracht worden, und ich habe für ihr Unterkommen heute den ganzen Vormittag gesorgt!
[JJ.01_100,02] Und sollten im Verlaufe der Schuttwegräumung noch mehrere unversehrte Leichen vorgefunden werden, so wird für sie gesorgt sein wie für die bisherigen.
[JJ.01_100,03] Siehe, das ist in kurzem das Ganze und ist bei weitem von keinem so großen Interesse nun für mich als eben diese Maid, die nach deiner mir höchst glaubwürdigen Aussage die Tochter eines verunglückten römischen Patriziers sein soll!
[JJ.01_100,04] Lasse mich daher vorher genau in Erfahrung bringen, wie es mit diesem Kinde steht, auf daß ich dann ja alles aufbieten kann, was zum Wohle dieser Waise erforderlich ist.
[JJ.01_100,05] Siehe, wie ich dir schon ehedem gesagt habe, ich bin ledig und habe keine Kinder; kann sie wohl besser versorgt werden, als so ich sie als ein Bruder des Kaisers zum festen Weibe nehme!?
[JJ.01_100,06] Daher also liegt mir die Geschichte dieses Mädchens nun vor allem stets mehr und mehr – und mehr am Herzen!
[JJ.01_100,07] Verschaffe mir daher nur sogleich die Gelegenheit, daß ich mich mit diesem herrlichen Kinde bespreche und wohl berate!“
[JJ.01_100,08] Und der Joseph sprach zum Cyrenius: „Hoher Freund und Bruder! Du sprichst da zu mir, daß du ledig seist, und hast doch in Tyrus selbst zu mir geredet, daß du vermählt bist mit einem Weibe, – nur hast du keine Kinder mit ihr!?
[JJ.01_100,09] Sage mir, wie solle ich das nehmen? – Du kannst dir wohl ein zweites Weib nehmen, so das erste unfruchtbar ist; aber wie du als ein vermählter Gatte noch ledig seist, fürwahr, das verstehe ich nicht! Darüber erkläre dich deutlicher!“
[JJ.01_100,10] Und der Cyrenius lächelte bei dieser Gelegenheit und sprach: „Lieber Freund! Ich sehe, daß du mit den Gesetzen Roms nicht vertraut bist; daher muß ich dir schon einen näheren Aufschluß erteilen, – und so höre mich denn!
[JJ.01_100,11] Siehe, wir Römer haben ein dreifaches Eherecht; zwei darunter sind nicht bindend, nur eines ist bindend.
[JJ.01_100,12] Laut der zwei nicht bindenden Gesetze kann ich mich vermählen wohl mit einer Sklavin sogar; ich habe aber darum dennoch kein festes Weib, sondern nur eine gesetzlich erlaubte Beischläferin, und ich bin dabei ledig noch und kann mir allzeit ein standesmäßiges rechtes Weib nehmen.
[JJ.01_100,13] Der Unterschied der ersten zwei nicht bindenden Gesetze besteht bloß darin, daß ich im ersten Falle mir bloß eine Konkubine nehmen kann, ohne die geringste Verbindlichkeit, sie je zum rechtmäßigen Weibe zu nehmen.
[JJ.01_100,14] Im zweiten Falle aber kann ich auch die Tochter von einem standesmäßigen Hause mir bloß von ihren Eltern anbinden lassen unter der Bedingung, sie zum rechtmäßigen Weibe zu nehmen, so ich mit ihr ein bis drei lebende Kinder erzeuge, darunter wenigstens eines ein Knabe ist.
[JJ.01_100,15] Im dritten Falle tritt dann erst das festbindende Gesetz ein, laut dem ich erst vor dem Altare Hymens von einem dazu bestimmten Priester mit einem rechtmäßigen Weibe fest verbunden werde und dann nicht mehr ledig, sondern verheiratet bin.
[JJ.01_100,16] Also hebt bei uns weder die Vermählung (nuptias capere), noch die examinative Ehe (patrimonium), sondern allein die wirkliche Verheiratung (uxorem ducere) den ledigen Stand auf nach den Gesetzen, wie sie jetzt bestehen.
[JJ.01_100,17] Also können wir nuptias capere, patrimonium facere und uxorem ducere, und nur das Letzte hebt das Ledigsein auf.
[JJ.01_100,18] Siehe, darum auch bin ich um so mehr ledig, da ich mit der Konkubine keine Kinder erzeugen kann, und wäre sogar dann noch ledig, so ich mit ihr Kinder hätte, weil die Konkubinat-Kinder bei uns kein Recht auf den Vater haben, außer der Vater adoptiert sie mit des Kaisers Einwilligung!
[JJ.01_100,19] Nun weißt du alles, daher ersuche ich dich, mich nun mit der Geschichte dieses Mädchens näher vertraut zu machen; denn ich bin nun vollkommen entschlossen, mich mit ihr sogleich vollkommen zu verheiraten!“
[JJ.01_100,20] Als der Joseph das vom Cyrenius vernommen hatte, da sprach er: „Wenn also, dann will ich selbst zuvor das Mädchen unterrichten und vorbereiten, auf daß sie ein solcher Antrag nicht schwäche oder gar töte!“

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[JJ.01_101] 101. Kapitel –

 Tullia lernt Cyrenius kennen.
 Eine wunderbare Entdeckung:
Tullia, die Base und Jugendliebe des Cyrenius.
 Cyrenius gerührt.


23. Dezember 1843
[JJ.01_101,01] Darauf ging der Joseph hin zum immer noch mit dem Kindlein beschäftigten Mädchen, zupfte sie am Ärmel und sprach zu ihr:
[JJ.01_101,02] „Höre, meine teure Tochter, hast du denn im Ernste noch nicht bemerkt, wer sich nun hier befindet? – Blicke doch einmal auf und sehe!“
[JJ.01_101,03] Hier erwachte das Mädchen aus ihrer Wonne und ersah den glänzenden Cyrenius.
[JJ.01_101,04] Sie erschrak förmlich und fragte ganz ängstlich: „O du mein lieber Vater Joseph, wer ist dieser gar so stark glänzende Mann? – Was will er hier? Woher kam er denn?!“
[JJ.01_101,05] Und der Joseph sprach zum Mädchen: „O fürchte dich nicht, meine Tochter Tullia! – Siehe, das ist der überaus gute Cyrenius, ein Bruder des Kaisers und Statthalter von Asien und einem Teile Afrikas!
[JJ.01_101,06] Dieser wird deine Sache in Rom sicher in die beste Ordnung bringen; denn du bist ihm schon beim ersten Anblicke sehr teuer geworden!
[JJ.01_101,07] Gehe aber hin, und bitte ihn um Gehör, und trage ihm deine ganze Lebensgeschichte vor, und sei versichert, daß du nicht zu tauben Ohren wirst geredet haben!“
[JJ.01_101,08] Das Mädchen aber sprach: „O du mein lieber Vater! Das getraue ich mir nicht; denn ich weiß, so ein Herr prüft ganz entsetzlich strenge bei solchen Gelegenheiten, und hat er irgendeinen Punkt erfahren, der sich nicht erweisen läßt, da droht er einem gleich mit dem Tode!
[JJ.01_101,09] Wie es mir in meiner Armut schon einmal ergangen ist, da mich sicher auch ein solcher Herr zu examinieren hatte angefangen, woher ich wäre.
[JJ.01_101,10] Und als ich ihm alles getreu kundgab, da forderte er dann gar strenge Beweise von mir.
[JJ.01_101,11] Da ich ihm aber solche in meiner gänzlichen Verwaistheit und blanksten Armut nicht herzustellen vermochte, da gebot er mir das gestrengste Schweigen und drohte mir mit dem Tode, so ich noch mehr davon zu jemandem reden möchte.
[JJ.01_101,12] Ich bitte dich darum, verrate auch du mich nicht, sonst bin ich sicher verloren!“
[JJ.01_101,13] Hier trat der Cyrenius, der diese leise Unterredung vernommen hatte, hin zur Tullia und sprach zu ihr:
[JJ.01_101,14] „O Tullia! Fürchte den nicht, der ja alles aufbieten will, um dich so glücklich als möglich zu machen!
[JJ.01_101,15] Sage mir nichts als nur den Namen deines Vaters, so du ihn dir noch gemerkt hast, und mehr brauche ich nicht.
[JJ.01_101,16] Doch fürchte ja nichts, wenn dir auch der Name deines Vaters entfallen wäre; du bleibst mir gleich teuer darum, daß du nun eine Tochter dieses meines größten Freundes bist!“
[JJ.01_101,17] Hier bekam die Tullia schon mehr Mut und sprach zum Cyrenius: „Wahrlich, wenn mich dein sanftes Auge täuscht, so ist die ganze Welt eine Lüge! Ich will dir daher ja wohl sagen, wie mein guter Vater hieß.
[JJ.01_101,18] Siehe, sein Name war Victor Aurelius Dexter Latii; – so du ein Bruder des Kaisers bist, da muß dieser Name dir nicht fremd sein.“
[JJ.01_101,19] Als der Cyrenius diesen Namen vernommen hatte, da ward er sichtbar gerührt und sprach mit gebrochener Stimme:
[JJ.01_101,20] „O Tullia, das war ja ein rechter Bruder meiner Mutter! – Ja, ja, von dem weiß ich ja, daß er mit einem rechtmäßigen Weibe eine blindgeborne Tochter hatte, die er über alles liebte!
[JJ.01_101,21] O wie oft habe ich ihn beneidet um sein Glück, das eigentlich ein Unglück war! – Aber ihm war die blinde Tullia mehr als die ganze Welt!
[JJ.01_101,22] Ja ich selbst war in diese Tullia, da sie noch kaum vier bis fünf Jahre alt war, ganz verliebt und habe oft bei mir geschworen, diese oder sonst keine soll mein rechtes Weib werden dereinst!
[JJ.01_101,23] Und – o Gott! – nun finde ich dieselbe himmlische Tullia hier im Hause meines himmlischen, göttlichen Freundes!
[JJ.01_101,24] O Gott, o Gott! – das ist zuviel Lohnes auf einmal für einen schwachen Sterblichen um das Wenige, das ich, ein Nichts vor Dir, o Herr, tat!“ – Hier sank der schwachgewordene Cyrenius auf einen Stuhl und faßte sich nach einer Weile erst wieder zur ferneren Rede mit der Tullia.

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[JJ.01_102] 102. Kapitel –

 Cyrenius wirbt um die Hand Tullias. Seine Prüfung durch Tullia.
 Ein Evangelium der Ehe.


27. Dezember 1843
[JJ.01_102,01] Nach der Erholung sprach der Cyrenius wieder zur Tullia: „Tullia! Möchtest du mir denn nicht die Hand reichen und werden mein rechtmäßiges Weib, so ich dich dazu aus dem tiefsten Grunde meines Herzens erbitten würde?“
[JJ.01_102,02] Und die Tullia sprach: „Was möchtest du mir wohl tun, so ich dir solches verweigern würde?“
[JJ.01_102,03] Und der Cyrenius sprach etwas erregt, aber immer aus dem besten Herzen:
[JJ.01_102,04] „Dann würde ich es Dem aufopfern, den du auf deinen Armen hältst, und würde sodann traurig ziehen von dannen!“
[JJ.01_102,05] Und die Tullia fragte den Cyrenius weiter, sagend nämlich: „Was würdest du denn dann tun, so ich Den, der nun auf meinen Armen ruht, um einen Rat fragen würde, was ich tun solle,
[JJ.01_102,06] und Er widerriete mir, anzunehmen deinen Antrag, und hieße mich treu verbleiben dem Hause, das mich so überaus freundlichst aufgenommen hat!?“
[JJ.01_102,07] Und der Cyrenius stutzte bei dieser Frage ein wenig, sprach aber dennoch etwas verlegen:
[JJ.01_102,08] „Ja dann, du meine herrlichste Tullia, – dann müßte ich freilich ohne Widerrede sobald abstehen von meinem Verlangen!
[JJ.01_102,09] Denn gegen den Willen Dessen, dem alle Elemente gehorchen, kann sich der sterbliche Mensch ewig nimmer auflehnen!
[JJ.01_102,10] O frage das Kindlein aber ja sogleich, auf daß ich ja ehestens erfahre, wie ich daran bin!“
[JJ.01_102,11] Das Kindlein aber richtete Sich sogleich auf und sprach: „Ich bin nicht ein Herr dessen, was der Welt ist; daher seid ihr von Mir aus in allem Weltlichen frei.
[JJ.01_102,12] Habt ihr aber wahre Liebe in euren Herzen zueinander gefaßt, da sollet ihr dieselbe nicht brechen!
[JJ.01_102,13] Denn es gibt bei Mir kein anderes Gesetz für die Ehe, als welches da mit glühender Schrift geschrieben steht in euren Herzen!
[JJ.01_102,14] Habt ihr euch aber schon beim ersten Anblicke laut dieses lebendigen Gesetzes erkannt und verbunden, da sollet ihr euch auch nicht mehr trennen, so ihr nicht sündigen wollet vor Mir!
[JJ.01_102,15] Ich halte aber kein weltlich Eheband für gültig, sondern allein das des Herzens;
[JJ.01_102,16] wer dieses bricht, der ist ein wahrhaftiger Ehebrecher vor Mir!
[JJ.01_102,17] Du, Mein Cyrenius, hast zu dieser Tochter dein Herz gar mächtig gefaßt; daher sollst du es nicht mehr abwenden von ihr!
[JJ.01_102,18] Und du, Tochter, aber warst beim ersten Anblicke brennend schon in deinem Herzen zum Cyrenius, darum bist du schon sein Weib vor Mir und brauchst nicht erst eines zu werden!
[JJ.01_102,19] Denn bei Mir gilt nicht äußerer Rat oder Widerrat, sondern allein der Rat eurer Herzen ist bei Mir gültig.
[JJ.01_102,20] Bleibet sonach diesem für ewig getreu, wollt ihr nicht zu wahrhaftigen Ehebrechern werden vor Mir!
[JJ.01_102,21] Verflucht aber sei ein Widerräter aus weltlichen Gründen in der Sache der Liebe, die von Mir ist!
[JJ.01_102,22] Was ist denn mehr: die lebendige Liebe, die aus Mir ist, oder der weltliche Grund, der aus der Hölle ist?
[JJ.01_102,23] Wehe aber auch der Liebe, deren Grund die Welt ist; sie sei verflucht!“ –
[JJ.01_102,24] Diese Worte des Kindleins machten, daß sich alle entsetzten, und niemand getraute sich weiter etwas zu reden in der Sache der Ehe.

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JJ.01_103] 103. Kapitel –

 Das göttliche Kind erklärt das lebendige Ehegesetz.
 Die Liebe des Kopfes und die Liebe des Herzens.
Die Verbindung der beiden Liebenden durch das Kindlein.
Tullias Bekenntnis von der Gottheit im Kindlein.


28. Dezember 1843
[JJ.01_103,01] Da aber alle auf diese Rede des Kindleins ganz bestürzt vor sich hinblickten und niemand etwas zu reden sich getraute, da öffnete auf einmal das Kindlein wieder den Mund und sprach:
[JJ.01_103,02] „Was steht ihr alle denn nun so traurig um Mich herum? Habe Ich euch doch nichts zuleide getan!
[JJ.01_103,03] Dir, Mein Cyrenius, gab Ich, danach dein Herz dürstete, und also auch dir, du liebe Tullia; was wollt ihr denn mehr?
[JJ.01_103,04] Solle Ich denn etwa den lebendigen Ehebruch gutheißen, während doch ihr Menschen auf den toten die Todesstrafe gesetzt habet?
[JJ.01_103,05] Welch ein Verlangen wohl wäre das?! Ist denn das, was im Leben vorgeht, nicht mehr, als was im Tode gerichtet ist?
[JJ.01_103,06] Ich meine, des sollet ihr euch wohl freuen, aber nicht trauern, darum es also ist!
[JJ.01_103,07] Wer da liebt, liebt der im Herzen oder im Kopfe?
[JJ.01_103,08] Ihr aber habt eure Ehegesetze nicht dem Herzen, sondern nur dem Kopfe entlockt!
[JJ.01_103,09] Das Leben aber ist nur im Herzen und geht vom selben in alle Teile des Menschen aus, und somit auch in den Kopf, welcher in sich kein Leben hat, sondern tot ist.
[JJ.01_103,10] So ihr aber schon die Gesetze des Kopfes mit dem Tode sanktionieret, die samt dem Kopfe tot sind, um wieviel billiger ist es dann, die lebendigen ewigen Gesetze des Herzens zu respektieren!
[JJ.01_103,11] Daher aber freuet euch, daß Ich als der Lebendige unter euch die Gesetze des Lebens festhalte; denn täte Ich solches nicht, so wäre über euch alle schon lange der ewige Tod gekommen!
[JJ.01_103,12] Darum aber kam Ich in die Welt, auf daß durch Mich alle die Werke und Gesetze des Todes vernichtet werden und an ihre Stelle treten müssen die alten Gesetze des Lebens!
[JJ.01_103,13] So Ich euch aber im voraus zeige, was da sind die Gesetze des Lebens, und was die des Todes, was Leids wohl tue Ich euch dadurch, daß ihr darob trauert und euch vor Mir fürchtet, als hätte Ich euch anstatt des Lebens den Tod gebracht?!
[JJ.01_103,14] O ihr Törichten! In Mir ist das alte ewige Leben zu euch gekommen; daher freuet euch und seid nimmerdar traurig!
[JJ.01_103,15] Und du, Mein Cyrenius, nehme hin das Weib, das Ich dir gebe; und du, Tullia, nehme den Mann, den Ich dir zugeführt habe vollernstlich; nur sollet ihr euch nimmer verlassen!
[JJ.01_103,16] Wenn euch aber des Leibes Tod getrennt wird haben, dann solle der überlebende Teil frei sein dem Außen nach, aber die Liebe solle währen ewiglich, Amen.“
[JJ.01_103,17] Diese Worte des Kindleins setzten alle ins größte Erstaunen;
[JJ.01_103,18] und die Tullia sprach, ganz zitternd vor der größten Ehrfurcht:
[JJ.01_103,19] „O Menschen! Dieses Kind ist kein Menschenkind, sondern Es ist die höchste Gottheit Selbst!
[JJ.01_103,20] Denn also kann kein Mensch, sondern nur ein Gott reden; nur ein Gott als das Grundleben Selbst kann die Gesetze des Lebens kennen und kann sie in uns erwecken!
[JJ.01_103,21] Wir Menschen aber sind alle tot; wie könnten wir da die Gesetze des Lebens finden und dieselben als solche setzen?
[JJ.01_103,22] O Du überheiliges Kindlein, jetzt erst erkenne ich klar, was ich ehedem dunkel geahnt habe: Du bist der Herr Himmels und der Erde von Ewigkeit! – Dir sei daher auch alle meine Anbetung!“

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[JJ.01_104] 104. Kapitel –

 Des Cyrenius Bitte um des Kindleins Segen.
Des Kindleins Forderung an Cyrenius, auf Eudokia um der Tullia willen zu verzichten.
 Cyrenius' innerer Kampf.
Des Kindleins fester Wille.
 Eudokia wird in das Haus Josephs gebracht.


29. Dezember 1843
[JJ.01_104,01] Diese hohe Sprache von Seite der Tullia hatte den Cyrenius ganz begeistert, und er trat hin zur Tullia, die noch das Kindlein auf den Armen hielt, und sprach in der höchsten Rührung zum Kindlein:
[JJ.01_104,02] „O Du mein Leben, Du wahrer Gott meines Herzens! Da Du mich denn schon mit diesem Mädchen also gnädigst verbunden hast, so bitte ich, ein armer Sünder, Dich denn auch um Deinen Segen, dem ich getreu verbleiben werde mein Leben lang!“
[JJ.01_104,03] Und das Kindlein richtete sich sobald auf und sprach: „Ja, du Mein lieber Cyrenius, dich segne Ich mit deinem Weibe Tullia!
[JJ.01_104,04] Aber das Weib, das bis jetzt deine Vermählte war, die mußt du dafür Mir geben!
[JJ.01_104,05] Denn tätest du solches nicht, so bliebest du vor Mir in der Sünde des Ehebruchs; denn du hast das Weib geliebt – und liebst es noch sehr!
[JJ.01_104,06] So du aber Mir das Weib überlieferst und sie ganz Mir gibst und opferst, so hast du Mir auch deine Sünde gegeben.
[JJ.01_104,07] Ich aber bin ja darum in diese Welt gekommen, daß Ich alle Sünde der Menschen der Welt auf Mich nehme und sie tilge durch Meine Liebe vor Ihrem göttlichen Angesichte auf ewig! – Also geschehe es!“
[JJ.01_104,08] Und der Cyrenius stutzte anfangs ein wenig bei dieser Aufforderung; denn seine Vermählte war eine überaus schöne griechische Sklavin, die er um teures Geld erkauft hatte.
[JJ.01_104,09] Er liebte sie wegen ihrer großen Schönheit sehr, obschon er mit ihr keine Kinder hatte.
[JJ.01_104,10] Diese Griechin war zwar schon dreißig Jahre alt, aber sie war dessenungeachtet noch so schön, daß sie von den geringen Heiden als eine förmliche Venus angebetet ward.
[JJ.01_104,11] Darum war diese Aufforderung für unseren guten Cyrenius etwas stark, und es wäre ihm viel lieber gewesen, wenn sie nicht erfolgt wäre.
[JJ.01_104,12] Aber das Kindlein ließ Sich dadurch nicht irremachen, sondern bestand fest auf Seiner Forderung.
[JJ.01_104,13] Da aber der Cyrenius sah, daß das Kindlein von Seiner Forderung durchaus nicht weichen wollte, so sprach er zum Kindlein:
[JJ.01_104,14] „O Du mein Leben! Siehe, meine Vermählte, die schöne Eudokia, ist mir sehr ins Herz gewachsen, und ich werde sie sehr schwer missen!
[JJ.01_104,15] Fürwahr, so es tunlich wäre, möchte ich eher Dir die Tullia lassen, als die gar so schöne Eudokia hintangeben!“
[JJ.01_104,16] Das Kindlein aber lächelte den Cyrenius an und sprach zu ihm: „Hältst du Mich denn für einen Tauschkrämer?
[JJ.01_104,17] O siehe, das wohl bin Ich nicht! – Oder hältst du Mich für ein Wesen, das mit sich um ein ausgesprochenes Wort handeln läßt?
[JJ.01_104,18] O da sage Ich dir, so du zu Mir sprächest: ,Lasse vergehen den ganzen sichtbaren Himmel und die sichtbare Erde!‘, so würde Ich dir eher Gehör geben, als daß Ich zurücknähme ein einmal ausgesprochenes Wort!
[JJ.01_104,19] Wahrlich sage Ich dir: Sonne, Mond und Sterne und diese Erde werden vergehen, wie ein Kleid werden sie veralten und so zunichte werden; aber Meine Worte ewig nimmer!
[JJ.01_104,20] Daher wirst du auch sobald die Eudokia hierher bringen lassen und dann erst empfangen die Tullia, gesegnet von Mir.
[JJ.01_104,21] Wirst du dich aber sträuben, da lasse Ich dir die Eudokia sterben – und gebe dir dann die Tullia nimmer.
[JJ.01_104,22] Denn was du tust, mußt du frei tun; eine gerichtete Tätigkeit hat vor Mir keinen Wert!
[JJ.01_104,23] Stirbt die Eudokia, dann bist du schon gerichtet mit ihrem Tode und kannst nicht mehr der Mann der Tullia werden.
[JJ.01_104,24] Opferst du Mir aber frei die Eudokia, dann bist du wahrhaft frei, und die Tullia kann dein rechtes Weib sein!
[JJ.01_104,25] Zwei Weiber aber kannst du zufolge Meiner Ordnung nicht haben; denn im Anfange ward nur ein Mann und ein Weib erschaffen.
[JJ.01_104,26] Also tue, wie Ich nun zu dir geredet habe, auf daß da nicht ein Gericht über dich komme!“
[JJ.01_104,27] Diese Worte des Kindes brachten den Cyrenius zu dem plötzlichen Entschlusse, die Eudokia aus der Stadt holen zu lassen;
[JJ.01_104,28] denn er hatte sie mitgenommen von Tyrus, ließ sie aber niemanden sehen, auf daß da ja auch niemand von ihren großen Reizen solle bestochen werden.

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[JJ.01_105] 105. Kapitel –

 Des Cyrenius nochmalige Bitte um Belassung der Eudokia.
 Des Kindleins Nein.
Eudokias Aufbegehren.
 Der Sieg des Geistes in Cyrenius. Marias Trostworte an die Eudokia.

30. Dezember 1843
[JJ.01_105,01] Als der Cyrenius nun die Eudokia gegenüber der Tullia ersah, da fand er, daß sie bedeutend schöner war als die Tullia, und es tat ihm weh, sich nun für immer von ihr zu trennen.
[JJ.01_105,02] Und er fragte darum das Kindlein noch einmal, ob er sie nicht wenigstens als Magd und als Gesellschafterin der Tullia bei sich behalten dürfe.
[JJ.01_105,03] Das Kindlein aber sprach: „Mein Cyrenius! Du kannst so viele Mägde, als du willst, in dein Haus nehmen,
[JJ.01_105,04] aber nur die Eudokia nicht! Diese mußt du hier lassen, und das darum, weil Ich es zu deinem Wohle also haben will!“
[JJ.01_105,05] Als aber die Eudokia solches sah und gar wohl vernahm, wie dieses unmündige Kindlein dem Cyrenius gebieterisch antwortete,
[JJ.01_105,06] da entsetzte sie sich und sprach: „Aber um aller Götter willen, was ist denn das?! – Ein unmündiges Kind gebietet dem, vor dem Asien und Ägypten zittert, so er spricht!
[JJ.01_105,07] Und der große Gebieter hört ängstlich an das so entschieden gebietende Kind und fügt sich willig nach dessen Ausspruche?!
[JJ.01_105,08] Wie ich höre, so solle ich mich von Cyrenius trennen, damit eine andere meinen Platz einnehme!
[JJ.01_105,09] O das wird so leicht nicht geschehen, als da etwa gar dieses unmündige Kind meint!
[JJ.01_105,10] Es wäre für dich, du mächtiger Cyrenius, denn doch eine barste Schande, so du dich etwa gar von diesem Kinde befehligen möchtest lassen; daher sei ein Mann und ein Römer!“
[JJ.01_105,11] Als der Cyrenius aber solches von der Eudokia vernommen hatte, da erregte er sich und sprach:
[JJ.01_105,12] „Ja, Eudokia! Gerade jetzt werde ich dir zeigen, daß ich ein Mann und ein Römer bin!
[JJ.01_105,13] Siehe, so dieses Kind, das die Tullia lockt, auch nicht göttlicher Abkunft wäre und Es möchte zu mir nahe also reden, so würde ich Ihm folgen!
[JJ.01_105,14] Dieses Kind aber ist von der allerhöchsten göttlichen Abkunft, und so will ich Ihm um so mehr folgen, was immer Es von mir will!
[JJ.01_105,15] Was wohl wird dir lieber sein: zu tun, was dies Kind aller Kinder will, oder zu sterben für ewig?“
[JJ.01_105,16] Diese Worte des Cyrenius an die Eudokia waren von großer Wirkung.
[JJ.01_105,17] Sie fing zwar an zu weinen, darum sie nun auf einmal so viel Herrlichkeit verlassen müßte,
[JJ.01_105,18] aber sie dachte dabei, wie sich eines Gottes Rat nicht mehr abändern läßt; und so ergab sie sich in diese Fügung.
[JJ.01_105,19] Es trat aber die Maria zur Eudokia hin und sprach zu ihr: „Eudokia! – traure nicht ob diesem Tausche!
[JJ.01_105,20] Denn du gabst nur eine gar geringe Herrlichkeit hin, um für sie eine gar große andere zu empfangen!
[JJ.01_105,21] Siehe, auch ich bin eines Königs Tochter, aber die königliche Herrlichkeit ist lange vergangen, und siehe, nun bin ich eine Magd des Herrn, und das ist eine größere Herrlichkeit als alles Königtum der Welt!“
[JJ.01_105,22] Diese Worte wirkten gar mächtig auf die Eudokia, und sie fing an Herz zu fassen im Hause Josephs.

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[JJ.01_106] 106. Kapitel –

 Eudokia verlangt nach Licht über das Kind.
 Maria mahnt zur Geduld.
 Das Jesuskind auf den Armen der Eudokia und im Gespräch mit ihr.


2. Januar 1844
[JJ.01_106,01] Es fragte aber die Eudokia die Maria, woher es denn komme, daß dies Kindlein so voll Wunderkraft und so höchst göttlicher Natur sei.
[JJ.01_106,02] Und wie es denn gekommen wäre, daß nun der Cyrenius gar so sehr von den Worten des Kindleins abhänge.
[JJ.01_106,03] Maria aber sprach zur Eudokia gar holdseligst: „Liebe Eudokia! Siehe, es läßt sich nicht ein jeder Prügel übers Knie brechen!
[JJ.01_106,04] Jedes Ding braucht seine Zeit und seine Weile; mit der lieben Geduld kommen wir am weitesten!
[JJ.01_106,05] Wirst du erst eine Zeit bei mir sein, da wirst du schon alles erfahren; vorderhand aber glaube, daß dies Kind größer ist als alle Helden und Götter Roms!
[JJ.01_106,06] Hast du vorgestern nicht verspürt die große Macht des Sturmes?
[JJ.01_106,07] Siehe, dieser kam aus der mächtigen Hand Dessen, den noch die Tullia locket!
[JJ.01_106,08] Siehe, was aber die Gewalt dieses Sturmes mit den Tempeln in der Stadt tat, das könnte sie auch tun mit der ganzen Erde!
[JJ.01_106,09] Nun weißt du vorderhand genug und darfst nicht mehr wissen deines Heiles willen;
[JJ.01_106,10] wann du aber reifer wirst, dann wirst du auch mehr erfahren!
[JJ.01_106,11] Darum bitte ich dich auch um deines Heiles willen, daß du davon schweigest vor jedermann; redest du aber davon, so wirst du gerichtet werden!“
[JJ.01_106,12] Diese Worte Marias brachten die Eudokia zur Ruhe, und sie fing an bei sich gar sehr darüber nachzudenken, was sie von der Maria vernommen hatte.
[JJ.01_106,13] Maria aber ging hin zur Tullia und nahm ihr das Kindlein wieder von den Armen, und sprach zu ihr:
[JJ.01_106,14] „Siehe, dich hat dies mein Söhnchen schon gesegnet, und du wirst darum glücklich sein für immer!
[JJ.01_106,15] Dort aber ist die arme Eudokia; diese hat bis jetzt noch nicht die endlos große Wohltat des Kindleinssegens empfunden! Daher will ich das Kindlein auch auf die Arme der Eudokia legen, auf daß sie empfinde, welche Macht aus dem Kindlein geht!“
[JJ.01_106,16] Darauf trug die Maria das Kindlein zur Eudokia hin und sprach zu ihr:
[JJ.01_106,17] „Hier – Eudokia, ist mein und dein Heil! Nehme es auf eine kurze Zeit auf deine Arme und empfinde, wie süß es ist, eine Mutter solch eines Kindes zu sein!“
[JJ.01_106,18] Mit großer Ehrfurcht nahm die Eudokia das Kindlein auf ihre Arme;
[JJ.01_106,19] aber sie fürchtete dies geheimnisvollste Kind und getraute sich dabei kaum zu rühren.
[JJ.01_106,20] Das Kindlein aber lächelte und sprach: „O Eudokia! fürchte dich nicht vor Mir; denn Ich bin nicht dein Verderber, sondern dein Heiland!
[JJ.01_106,21] In der Kürze der Zeit aber wirst du Mich schon besser kennenlernen, als du Mich jetzt kennst!
[JJ.01_106,22] Dann wirst du Mich nicht mehr fürchten, sondern lieben, wie Ich dich liebe!“ – Diese Worte benahmen der Eudokia die Furcht, und sie fing an, das Kindlein zu herzen und zu kosen.

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[JJ.01_107] 107. Kapitel –

 Des Cyrenius Dank. Der Edelmut und die Weisheit des bescheidenen Joseph.
Cyrenius übergibt acht arme Kinder an Joseph zur Erziehung.


3. Januar 1844
[JJ.01_107,01] Nun aber sprach der Cyrenius zum Joseph: „Erhabener Freund und Bruder! Ich habe nun in deinem Hause mein größtes Glück in jeder Hinsicht gemacht; sage nun, welchen Lohn du für dich von mir verlangst?!
[JJ.01_107,02] O sage, wie kann ich es dir nur im geringsten Maße vergelten, was alles du an mir getan hast?!
[JJ.01_107,03] Bringe aber ja etwa nicht diese Villa in den Anschlag, welche als Lohn für dich wohl etwas zu Geringes und zu Elendes ist!“
[JJ.01_107,04] Und der Joseph sprach: „O Bruder und Freund, was wohl hältst du von mir?!
[JJ.01_107,05] Meinst du denn, ich sei ein Wohltatskrämer und tue Gutes nur eines Lohnes wegen?
[JJ.01_107,06] O wie groß irrest du dich da, wenn du solches von mir glaubst!
[JJ.01_107,07] Siehe, ich kenne nichts Elenderes als einen bezahlten Wohltäter und eine bezahlte Wohltat!
[JJ.01_107,08] Wahrlich! ich sei verflucht und der Tag und die Stunde, in der ich geboren ward, so ich von dir auch nur einen Stater annehmen möchte!
[JJ.01_107,09] Nehme du daher nur ganz wohlgemut dein Weib zu dir, die gereinigte Tullia; was du ihr und noch so manchen Armen tun wirst, das werde ich allzeit als einen guten Lohn für meine Taten an dir ansehen und annehmen!
[JJ.01_107,10] Dieses Haus doch verschone mit jeder Dotation; denn was ich habe, ist genug für uns alle – wozu solle da ein mehreres?
[JJ.01_107,11] Du meinst etwa, ich werde für die Eudokia irgendein Kostgeld von dir verlangen? – Oh – des sei ruhig!
[JJ.01_107,12] Ich nehme sie auf als eine Tochter und werde sie erziehen in der Gnade Gottes.
[JJ.01_107,13] Wo aber ist wohl der Vater, der sich für die Erziehung seiner Tochter je noch von jemandem hätte etwas zahlen lassen?!
[JJ.01_107,14] Ich sage dir, Eudokia ist mehr wert als alle Welt; daher gibt es auf der Welt auch keinen Lohn, der mir nun um sie annehmbar geboten werden könnte.
[JJ.01_107,15] Der große Lohn aber, den ich für all mein Tun habe, siehe, der liegt nun in den Armen der Eudokia!“
[JJ.01_107,16] Als aber der Cyrenius diese große Uneigennützigkeit Josephs ersah, da sprach er höchst gerührt:
[JJ.01_107,17] „Wahrlich, vor Gott und allen Menschen der Erde stehest du allein da als ein Mensch aller Menschen!
[JJ.01_107,18] Dich mit Worten zu rühmen, wäre eine vergebliche Mühe; denn du bist über jedes Menschenwort erhaben!
[JJ.01_107,19] Ich aber weiß, was ich tun werde, um dir zu zeigen, wie überaus hoch ich dich achte und schätze.
[JJ.01_107,20] Ein Geschenk werde ich dir machen, das du sicher nicht von dir abweisen wirst!
[JJ.01_107,21] Siehe, ich habe in Tyrus drei Mädchen und fünf Knaben von ganz dürftigen Eltern, die aber schon verstorben sind!
[JJ.01_107,22] Diese lieben Kinder werde ich hierher zu dir bringen lassen, auf daß sie von dir erzogen werden!
[JJ.01_107,23] Daß ich für ihren Unterhalt sorgen werde, des kannst du vollends versichert sein.
[JJ.01_107,24] Wirst du mir auch das abschlagen? – Nein, Joseph, du mein erhabenster Bruder, das wirst du sicher nicht tun!“
[JJ.01_107,25] Und der Joseph sprach ganz gerührt: „Nein, Bruder, das werde ich dir nimmer versagen! Sende diese Kinder daher nur so bald als möglich hierher; sie sollen bestens versorgt werden in allem, was ihnen not tut!“

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[JJ.01_108] 108. Kapitel –

 Des Cyrenius Bedenken wegen der Einsegnung der Ehe durch einen Oberpriester des Hymen.
 Josephs guter Rat und des Cyrenius große Freude.

4. Januar 1844
[JJ.01_108,01] Cyrenius, durch diese Versicherung Josephs ganz zufriedengestellt, sagte darauf zum Joseph:
[JJ.01_108,02] „Erhabenster Freund! nun ist ein jeder meiner Wünsche erfüllt, und ich habe nun nichts mehr, das ich wünschen möchte!
[JJ.01_108,03] Nur ein fataler Umstand waltet noch neben meinem großen Glücke, und dieser besteht darinnen:
[JJ.01_108,04] Tullia, die himmlische, ist nun zwar von Gott aus gesegnet mein rechtmäßiges Weib; aber siehe, ich bin dem Außen nach noch ein Römer und muß daher auch des Volkes wegen mich von einem Priester zeugnisweise förmlich einsegnen lassen!
[JJ.01_108,05] Eine solche Einsegnung aber kann nur von einem Oberpriester des Hymen vorgenommen werden, wodurch sie dann erst ein rechtskräftiges Bündnis wird.
[JJ.01_108,06] Wie stellen wir aber hier solches an, da außer den drei Unterpriestern nicht einer mehr vorhanden ist?“
[JJ.01_108,07] Und der Joseph sprach zum Cyrenius: „Was kümmert dich das, an dem nichts liegt?
[JJ.01_108,08] Wenn du nach Tyrus wieder zurückkehren wirst, da wirst du der Priester genug treffen, die dich ums Geld einsegnen werden, wenn du schon auf dieser Einsegnung Wert irgendein Gewicht legst.
[JJ.01_108,09] So du aber bleibst, wie du nun bist, so wirst du besser tun; denn du bist ja auch ein Herr über dein eigen Gesetz!
[JJ.01_108,10] Ich aber erinnere mich, einmal von einem Römer gehört zu haben, daß da in Rom ein geheimes Gesetz bestehe, welches also laute:
[JJ.01_108,11] ,So ein Mann ein Mädchen erwählt in der Gegenwart eines Stummen, eines Narren oder eines unmündigen Kindes,
[JJ.01_108,12] und diese sind bei der Erwählung gutmütig und lächeln dabei, so ist die Ehe dadurch vollkommen gültig, und muß darauf dem betreffenden Priester davon eine Anzeige gemacht werden,
[JJ.01_108,13] wobei freilich ein kleines glänzendes Opfer nicht fehlen darf.‘
[JJ.01_108,14] Hat es mit diesem geheimen Gesetze seine Richtigkeit, was braucht es da mehr?
[JJ.01_108,15] Lasse die drei Priester kommen, die da bei mir sind; diese werden dir das Zeugnis geben, daß du in der Gegenwart eines dich anlächelnden und dich sogar segnenden Kindes, das erst kaum im vierten Monat Alters ist, die Tullia erwählet hast!
[JJ.01_108,16] Hast du dieses ganz unschuldige Zeugnis und etwas Goldes, was braucht es da mehr fürs ganze römische Volk?!“
[JJ.01_108,17] Und der Cyrenius hüpfte vor Freude förmlich in die Höhe und sprach zum Joseph:
[JJ.01_108,18] „Fürwahr, du erhabenster Bruder hast vollkommen recht! Es besteht im Ernste ein solches Gesetz; nur konnte ich mich anfangs desselben nicht sogleich entsinnen!
[JJ.01_108,19] Jetzt ist alles in der besten Ordnung; bestelle mir daher nur die drei Priester, und ich werde alsogleich über diesen Punkt eine gehörige Rücksprache mit ihnen führen!“ – Und Joseph ließ darauf sogleich die drei noch stummen Priester ins Zimmer treten.

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[JJ.01_109] 109. Kapitel –

Die Bedenken der Priester.
 Die Übernahme der Verantwortung durch Cyrenius.
Ein schlechtes Zeugnis für Roms Geldgier.
 Des Cyrenius Eheschließung mit Tullia.


5. Januar 1844
[JJ.01_109,01] Die drei Priester kamen sogleich, und einer sagte: „Nur ein Gebot des Statthalters vermag uns heute die Zunge zu lösen;
[JJ.01_109,02] denn wir taten heute am Morgen einen Schwur, diesen ganzen Tag über kein Wort zu reden und keinen Bissen in den Mund zu nehmen!
[JJ.01_109,03] Aber, wie gesagt, wir brechen nun am Abende diesen Schwur, weil wir dazu durch das Gebot des Statthalters genötiget werden! – Möge er dereinst für uns die Rechnung machen!“
[JJ.01_109,04] Der Cyrenius aber sprach: „Wahrlich, genötiget habe ich euch mitnichten; aber so ihr euch darüber ein Gewissen macht, da nehme ich ja recht gerne die Rechnung auf mich!
[JJ.01_109,05] Denn ich bin ja im Hause Dessen, den derlei Rechnungen grundursächlich angehen, und da glaube ich, daß es mir in der Probe dieser Rechnung nicht so schwer gehen dürfte, als ihr es euch törichterweise vorstellet!“
[JJ.01_109,06] Und der Joseph sprach: „O Bruder! Die Probe ist schon fertig, daher sage den dreien nur, was du von ihnen zu verlangen hast!“
[JJ.01_109,07] Einer der Priester aber kam dem Cyrenius zuvor und fragte ihn, was sie für ihn etwa tun sollten.
[JJ.01_109,08] Und der Cyrenius, sich ganz kurz fassend, trug den dreien sogleich sein Anliegen vor.
[JJ.01_109,09] Die drei aber sprachen: „Das Gesetz ist richtig, und die Tat ist es desgleichen; aber wir sind nur Unterpriester, und unser Zeugnis wird nicht als gültig angesehen werden!“
[JJ.01_109,10] Und der Cyrenius erklärte ihnen, daß in diesem Falle wegen gänzlicher Ermangelung eines Oberpriesters jeder Unterpriester ein oberpriesterliches Amt und Recht auszuüben sogar verpflichtet sei.
[JJ.01_109,11] Die Priester aber sprachen: „Das ist richtig; aber siehe, als wir vor zwei Tagen die oberpriesterliche Gewalt ausüben wollten, da hattest du uns verdammt!
[JJ.01_109,12] Wenn wir nun wieder vor dir ein oberpriesterliches Recht ausübeten, würdest du uns da nicht abermals etwa verdammen?!“
[JJ.01_109,13] Cyrenius aber sprach etwas erregt: „Damals verdammte ich euch, weil ihr ein oberpriesterliches Recht ganz gesetzwidrig ausüben wolltet.
[JJ.01_109,14] Nun aber habt ihr das gesetzliche Recht vor euch; so ihr darnach handelt, da habt ihr sicher keine Verdammung von mir zu fürchten!
[JJ.01_109,15] Wohl aber will ich euch darob ein Opfer verabreichen, das euch euren Lebensunterhalt sichern soll! Und ein Opfer für Rom wird nicht unterm Wege bleiben!“
[JJ.01_109,16] Und die Priester sprachen: „Gut; aber wir drei gehören nun auch nicht mehr den Göttern zu und wollen mit Roms Heidentume nichts mehr zu schaffen haben!
[JJ.01_109,17] Wird unser Zeugnis wohl gültig sein, so man in Rom erfahren wird, daß wir zum Glauben Israels übergetreten sind?“
[JJ.01_109,18] Und der Cyrenius sprach: „Ihr wisset es so gut als ich, daß in Rom ums Geld jedes Zeugnis gültig ist!
[JJ.01_109,19] Daher tut ihr das, was ich von euch verlange, alles andere geht euch nichts an; denn darum werde schon ich sorgen!“
[JJ.01_109,20] Diese Versicherung erst bewog die Priester, dem Cyrenius das verlangte Zeugnis auszustellen und ihn damit zu segnen.
[JJ.01_109,21] Als der Cyrenius nun das Zeugnis hatte, dann erst reichte er der Tullia die Hand und erhob sie als nun sein rechtmäßiges Weib
[JJ.01_109,22] und gab ihr einen Ring und ließ sogleich königliche Kleider für sie aus der Stadt holen.

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[JJ.01_110] 110. Kapitel –

 Tullia in königlichen Kleidern. Eudokias Schmerz.
 Das Kindlein tröstet Eudokia. Eudokias Freudentränen.
 Marias Teilnahme.

8. Januar 1844
[JJ.01_110,01] In kurzer Zeit waren die königlichen Kleider für die Tullia herbeigeschafft, und sie ward mit denselben angetan, wie schon voran bemerkt ward.
[JJ.01_110,02] Maria aber nahm ihr Kleid wieder, wusch es, und behielt es dann wieder für sich.
[JJ.01_110,03] Cyrenius wollte der Maria freilich wohl auch königliche Kleider dafür geben;
[JJ.01_110,04] aber Maria wie Joseph lehnten solches feierlichst von sich ab.
[JJ.01_110,05] Da aber die Eudokia sah die Tullia in ihrer wahren Königspracht, da ward es ihr doch schwer ums Herz, daß sie heimlich zu seufzen anfing.
[JJ.01_110,06] Aber das Kindlein sprach leise zu ihr: „Eudokia, Ich sage dir, seufze du nicht der Welt wegen, sondern seufze du deiner Sünde wegen, so wirst du besser fahren!
[JJ.01_110,07] Denn siehe, Ich bin mehr als Cyrenius und Rom; hast du Mich, dann hast du mehr, als besäßest du die ganze Welt.
[JJ.01_110,08] Willst du aber Mich vollkommen haben, dann mußt du bereuen deine Sünde, der zufolge du unfruchtbar wurdest.
[JJ.01_110,09] Wirst du aber in Liebe zu Mir deine Sünde bereuen, dann erst wirst du nach dem Maße deiner Liebe zu Mir erkennen, Wer Ich so ganz eigentlich bin!
[JJ.01_110,10] Wann du Mich aber erkennen wirst, dann wirst du glücklicher sein, als wärest du die Gemahlin des Kaisers selbst!
[JJ.01_110,11] Denn siehe, der Kaiser muß starke Wachen halten, auf daß er nicht vom Throne vertrieben wird.
[JJ.01_110,12] Ich aber bin Mir allein genug! Geister, Sonnen, Monde, Erden und alle Elemente sind Mir gehorsam; und dennoch brauche Ich keine Wachen und lasse Mich von dir dennoch auf den Armen tragen trotz dem, daß du eine Sünderin bist!
[JJ.01_110,13] Daher sei ruhig und weine nicht; denn du hast empfangen, was der Tullia abgenommen ward, da sie empfing die königlichen Kleider!
[JJ.01_110,14] Und das ist endlos mehr als jene goldschimmernden Königskleider, welche tot sind und den Tod bringen,
[JJ.01_110,15] während du das Leben auf deinen Armen trägst und den Tod ewig nimmer schmecken wirst, so du Mich liebst!“ –
[JJ.01_110,16] Diese Worte des Kindleins wirkten so sehr heilsam auf das Gemüt der Eudokia, daß sie vor gar großen Freuden hoher seligster Verwunderung zu weinen anfing.
[JJ.01_110,17] Maria aber bemerkte, daß die Eudokia in Freudentränen ihre Augen badete, ging darum zu ihr und fragte sie:
[JJ.01_110,18] „Holde Eudokia, was wohl ist dir, darum ich süße Tränen in deinen Augen entdecke?“
[JJ.01_110,19] Und die Eudokia erwiderte nach einem tiefen Wonneseufzer:
[JJ.01_110,20] „O du glücklichste der Mütter auf der ganzen Erde! Siehe, dein Kindlein hat zu mir wunderbar geredet!
[JJ.01_110,21] Wahrlich, nicht sterbliche Menschen in all ihrer Weltgröße, sondern nur Götter können solcher Worte fähig sein!
[JJ.01_110,22] Großer Gedanken und Ahnungen ist nun voll meine Brust. Wie aus einer verborgnen Tiefe steigen sie in mir gleich wie helle Sterne aus dem Meere empor; und darum weine ich vor Entzückung!“
[JJ.01_110,23] Maria aber sprach: „Eudokia, gedulde dich nur, nach den Sternen wird auch die Sonne kommen; in ihrem Lichte erst wirst du erschauen, wo du bist! – Aber nun stille, denn Cyrenius kommt hierher.“

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[JJ.01_111] 111. Kapitel –

 Des Cyrenius Dank an das Kindlein. Des Kindleins Segensworte an das Brautpaar.
Josephs Einladung zum Hochzeitsmahl.
 Die Rückkehr des Cyrenius in die Stadt.

9. Januar 1844
[JJ.01_111,01] Als Cyrenius mit der Tullia hinkam zur Eudokia, die noch das Kindlein auf dem Arme hielt, da sprach er zum Kindlein:
[JJ.01_111,02] „O Du mein Leben, Du mein Alles! Dir allein danke ich dies mein großes, wunderbares Glück!
[JJ.01_111,03] Ich tat nur etwas Weniges für Dich, und Du belohntest mich so unaussprechlich und machtest mich zum glücklichsten Menschen der Erde!
[JJ.01_111,04] O wie solle ich armer Sünder Dir je genug dafür danken können?!“
[JJ.01_111,05] Das Kindlein aber richtete Sich auf, hob Seine rechte Hand empor und sprach:
[JJ.01_111,06] „O Mein lieber Cyrenius Quirinus, Ich segne dich nun und dein Weib Tullia, auf daß ihr auf der Welt miteinander glücklich leben sollet!
[JJ.01_111,07] Aber das sage Ich dir auch: Schätze dich im Glücke der Welt nie als zu glücklich, sondern halte die Welt samt ihrem Glücke für einen Schauplatz des Truges, so wirst du in der rechten Weisheit das Leben der Welt genießen!
[JJ.01_111,08] Denn siehe, alles in der Welt ist gerade das Gegenteil von dem, als was es sich dir darstellt; die alleinige Liebe nur, wenn sie aus des Herzens Grunde kommt, ist wahr und gerecht!
[JJ.01_111,09] Wo du Leben ohne der Liebe erblickst, da ist kein Leben, sondern der Tod!
[JJ.01_111,10] Wo du aber ob der Ruhe der wahren Liebe den Tod wähnest, da ist Leben zu Hause, und niemand kann dasselbe zerstören!
[JJ.01_111,11] Du weißt es nicht, wie locker die Unterlage ist, auf der du stehst; Ich aber weiß es, darum sage Ich dir solches alles!
[JJ.01_111,12] Grabe hier nur tausend Klafter tief, und du wirst einen mächtigen Abgrund vor dir haben, der dich verschlingen wird.
[JJ.01_111,13] Also grabe nicht zu tief in die Welt hinein, und freue dich der Entdeckungen in der Tiefe der Welt nicht;
[JJ.01_111,14] denn wo immer jemand zu tief in die Welt hinein gräbt, da auch bereitet er sich den eigenen Untergang.
[JJ.01_111,15] Traue dem Punkte nicht, auf dem du stehst; denn er ist locker und kann dich verschlingen, so du ihn aufgräbst und machest eine Mine in den Boden!
[JJ.01_111,16] Bedenke, alles auf der Welt kann dich töten, weil alles selbst in sich den Tod trägt, – nur die alleinige Liebe nicht, so du sie bewahrest in ihrer Reinheit!
[JJ.01_111,17] Mischest du sie aber mit weltlichen Dingen, so wird sie schwer und kann dich auch töten, wie leiblich also auch geistig.
[JJ.01_111,18] Bleibe sonach in der reinen uneigennützigen Liebe; liebe den einen Gott als deinen Vater und Schöpfer über alles und die Menschen als deine Brüder wie dich selbst, so wirst du das ewige Leben haben in solcher deiner Liebe, Amen.“
[JJ.01_111,19] Diese überweisen Worte des Kindleins flößten dem Cyrenius wie allen Anwesenden eine so tiefe Achtung ein, daß sie bebten am ganzen Leibe.
[JJ.01_111,20] Joseph aber ging hin zum Cyrenius und sprach: „Bruder, fasse dich, und ziehe unter dem Segen dieses Hauses in die Stadt! Halte aber alles, was du hier hörtest und empfingst, vorderhand verborgen! Morgen aber komme und halte hier das Hochzeitsmahl!“ – Und Cyrenius begab sich sogleich in die Stadt mit der Tullia und mit seinem Gefolge.

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[JJ.01_112] 112. Kapitel –

 Eine neue Überraschung bei Joseph: fremde weißgekleidete Jünglinge als Helfer im Hause.


10. Januar 1844
[JJ.01_112,01] Als der Cyrenius schon ziemlich stark am Abende aus dem Hause Josephs mit den Seinen sich in die Stadt begab, da sagte Joseph zu seinen Söhnen:
[JJ.01_112,02] „Kinder, gehet nun, und bestellet unsere Wirtschaft! Versorget die Kühe und die Esel, und bereitet uns dann ein Nachtmahl, und das ein gutes und frisches; denn ich muß ja heute noch meine neue Tochter beim fröhlichen Mahle adoptieren und segnen!“
[JJ.01_112,03] Darauf gingen die Söhne Josephs sogleich und taten, wie es ihnen Joseph befohlen hatte.
[JJ.01_112,04] Aber wie erstaunten sie, als sie im Stalle mehrere weißgekleidete Jünglinge antrafen, die da gar emsig das Vieh Josephs warteten.
[JJ.01_112,05] Die Söhne Josephs fragten sie, wer ihnen solches zu tun geboten habe, und wessen Diener sie seien.
[JJ.01_112,06] Die Jünglinge aber sprachen: „Wir sind allzeit Diener des Herrn, und der Herr hat solches zu tun uns geboten; darum tun wir es auch!“
[JJ.01_112,07] Die Söhne Josephs aber fragten die Jünglinge: „Wer ist euer Herr, und wo ist er zu Hause? Ist es etwa der Cyrenius?“
[JJ.01_112,08] Und die Jünglinge sprachen: „Unser Herr ist auch der eurige, wohnt bei euch, – aber Cyrenius ist nicht Sein Name!“
[JJ.01_112,09] Da meinten die Söhne Josephs, solches sei offenbar ihr Vater selbst, und sprachen daher zu den Jünglingen:
[JJ.01_112,10] „Wenn also, da gehet mit uns, auf daß euch unser Vater, der hier der Herr dieses Hauses ist, erkenne, ob ihr wirklich seine Diener seid!“
[JJ.01_112,11] Und die Jünglinge sprachen: „Melket die Kühe zuvor, sodann wollen wir mit euch gehen und uns eurem Herrn vorstellen!“
[JJ.01_112,12] Hier nahmen die Söhne die Milchgefäße und melkten dreimal soviel als sonst, wenn sie ihre Kühe zuvor noch so gut bestellt hatten.
[JJ.01_112,13] Da erstaunten sie über die Maßen und konnten sich nicht erklären, wie die Kühe diesmal gar so viel Milch gaben.
[JJ.01_112,14] Als sie aber mit dem Melken der Kühe zu Ende waren, da sprachen die Jünglinge:
[JJ.01_112,15] „Nun, da ihr mit eurer Arbeit fertig seid, so lasset uns ins Haus ziehen, allda euer und unser Herr wohnet!
[JJ.01_112,16] Aber euer Vater hatte auch ein gutes Nachtmahl bei euch angeordnet; dieses muß eher bereitet sein, bevor wir ins Gemach des Herrn treten!“
[JJ.01_112,17] Sogleich gingen die Jünglinge in die Küche, und siehe, da waren auch schon mehrere Jünglinge mit der Bereitung eines köstlichen Abendmahles vollauf beschäftigt. –
[JJ.01_112,18] Es dauerte aber dem Joseph die Arbeit der Söhne etwas über die gewohnten Maßen; daher ging er nachzusehen, was diese täten.
[JJ.01_112,19] Wie aber erstaunte er, als er die Küche gedrängt voll Arbeiter traf!
[JJ.01_112,20] Er fragte sogleich die Söhne, was denn das um des Herrn willen wäre.
[JJ.01_112,21] Aber die Jünglinge antworteten: „Joseph, kümmere dich nicht; denn was da ist und geschieht, ist und geschieht wirklich um des Herrn willen! – Lasse uns aber erst das Nachtmahl bereiten, dann wirst du das Nähere vom Herrn Selbst erfahren.“

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[JJ.01_113] 113. Kapitel –

Marias Erstaunen über die andauernden Heimsuchungen. Josephs Trost.
 Der Engel Ehrfurcht vor dem Kindlein und dessen Worte an die Erzengel. Das gemeinsame Abendmahl.


11. Januar 1844
[JJ.01_113,01] Joseph ging darauf sogleich wieder ins Zimmer und erzählte der Maria und der Eudokia, was er nun gesehen habe, und was draußen in der Küche vor sich gehe.
[JJ.01_113,02] Maria und die Eudokia erstaunten darob ganz gewaltig, und die Maria sprach:
[JJ.01_113,03] „O großer Gott, so sind wir doch keine Sekunde sicher vor Deinen Heimsuchungen! – Kaum hat die eine den Fuß außer der Türe, so setzen schon wieder hundert neue dafür die Füße ins Zimmer!
[JJ.01_113,04] O Herr, willst Du uns denn gar keine Ruhe gönnen?! – Sollen wir etwa schon wieder fliehen, und nun etwa vor den Römern? Oder was solle aus dieser Erscheinung werden?“
[JJ.01_113,05] Joseph aber sprach: „Liebe Maria, ängstige dich nicht vergeblich! Siehe, wir sind ja lauter Wanderer in dieser Welt, und der Herr ist unser Führer!
[JJ.01_113,06] Wohin der Herr uns führen will, dahin folgen wir Ihm auch ganz ergeben in Seinen heiligen Willen; denn Er allein weiß es ja, wo und was für uns am besten ist!
[JJ.01_113,07] Siehe, du ängstigest dich allzeit, so uns der Herr etwas Neues zusendet; ich aber bin darob voll Freuden, – denn nun weiß ich es ja, daß der Herr allzeit für unser Bestes sorget!
[JJ.01_113,08] Heute morgen hat der Herr eine starke Prüfung über mich gesandt; ich ward darob sehr traurig.
[JJ.01_113,09] Aber die Traurigkeit währte nicht lange; der Getötete ward erweckt und lebt, und ich bin wieder voll Heiterkeit und freue mich nun auf ein gutes, gesegnetes Nachtmahl.
[JJ.01_113,10] Tue du desgleichen, und es wird dir viel besser bekommen als alle deine vergebliche jugendliche Furcht und Ängstlichkeit!“
[JJ.01_113,11] Diese Worte Josephs beruhigten die Maria, und sie ward nun selbst voll Neugierde, zu sehen die neuen Köche in der Küche.
[JJ.01_113,12] Sie erhob sich darum und wollte nachsehen; aber im Augenblicke traten die Söhne Josephs mit Speisen beladen ins Zimmer, und alle die Jünglinge folgten ihnen mit der allerhöchsten Ehrfurcht.
[JJ.01_113,13] Und als sie in die Nähe des Kindleins kamen, da fielen sie plötzlich auf ihre Knie nieder und beteten dasselbe an.
[JJ.01_113,14] Das Kindlein aber richtete Sich auf und sprach zu den Jünglingen: „Erhebet euch, ihr Erzengel Meiner endlosen Himmel!
[JJ.01_113,15] Ich habe eure Bitte erhört! Eure Liebe will Mir dienen auch hier in Meiner Niedrigkeit; doch Ich, euer Herr von Ewigkeit, habe noch nie eures Dienstes bedurft!
[JJ.01_113,16] Da aber eure Liebe so mächtig ist, da bleibet drei Erdtage hier und dienet diesem Hause; aber außer denen, die hier im Hause sind, erfahre niemand, wer ihr seid!
[JJ.01_113,17] Nun aber haltet das Nachtmahl mit Meinem Nährvater und mit Meiner Gebärerin und mit dieser Tochter, die Mich auf ihren Händen hat, mit den drei Suchenden und mit Meinen Brüdern!“
[JJ.01_113,18] Darauf erhoben sich die Jünglinge, Maria nahm das Kindlein, und alles setzte sich zum Tische, stimmte mit Joseph das Loblied an, und aß und trank überselig und fröhlich.
[JJ.01_113,19] Die Erzengel als Jünglinge aber weinten vor Seligkeit und sprachen:
[JJ.01_113,20] „Wahrlich, Ewigkeiten sind unter unseren Blicken vergangen voll der höchsten Wonne;
[JJ.01_113,21] aber alle die wonnevollsten Ewigkeiten sind aufgewogen durch diesen Augenblick, in dem wir am Tische des Herrn speisen, ja am Tische Seiner Kinder, unter denen Er ist in aller Seiner Fülle! – O Herr! Lasse auch uns zu Deinen Kindern werden!“

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[JJ.01_114] 114. Kapitel –

 Maria im Gespräch mit Zuriel und Gabriel.
 Des Kindleins Hinweis auf die neue Ordnung im Himmel und auf Erden. Eudokias Wißbegier wegen der ,Erzboten‘.

12. Januar 1844
[JJ.01_114,01] Als das Nachtmahl eingenommen war und sodann alle dem Herrn mit Joseph ein Danklied dargebracht hatten, da sprach einer der Jünglinge zur Maria:
[JJ.01_114,02] „Maria, du Gebenedeite unter den Weibern der Erde! erinnerst du dich meiner nicht mehr? – Bin ich nicht der, welcher im Tempel so oft mit dir gespielt hat und hat dir allzeit eine gute Speise und einen süßen Trank gebracht?“
[JJ.01_114,03] Hier schmuzte die Maria und sprach: „Ja, ich erkenne dich, du bist Zuriel, ein Erzengel! Du hast mich aber manchmal auch sehr geneckt, da du mit mir sprachst, aber dich nicht sehen ließest;
[JJ.01_114,04] und ich mußte dich oft stundenlang bitten, bis du dich bewegen ließest dazu, daß ich dich ersah!“
[JJ.01_114,05] Und der Jüngling sprach: „Siehe, du gebenedeite Mutter, also war es des Herrn Wille, der dich überlieb hatte.
[JJ.01_114,06] Wie aber das Herz in dir, als der Sitz der Liebe, fortwährend pocht und dein ganzes Wesen stupft und neckt,
[JJ.01_114,07] also ist das auch die Art der Liebe des Herrn, daß sie ihre Lieblinge fortwährend stupft, zupft und neckt, aber auch eben dadurch das Leben bildet und dauerhaft macht für die Ewigkeit!“
[JJ.01_114,08] Maria ward über diese Erklärung sehr erfreut und lobte die große Güte des Herrn.
[JJ.01_114,09] Ein anderer Jüngling aber wandte sich auch zur Maria und sprach: „Gebenedeite Jungfrau! erkennst du auch mich? Es wird nicht viel über ein Jahr sein, als ich dich besucht habe in Nazareth!“
[JJ.01_114,10] Und Maria erkannte ihn an der Stimme und sprach: „Ja, ja, du bist Gabriel! Wahrlich, dir gleich ist keiner; denn du hast der Erde wohl die größte Botschaft gebracht, und das Heil allen Völkern!“
[JJ.01_114,11] Und der Jüngling erwiderte der Maria: „O Jungfrau! im Anfange hast du dich geirrt; denn siehe, der Herr hat schon mit mir angefangen, Sich zur Ausführung der größten Tat der kleinsten und geringsten Mittel zu bedienen!
[JJ.01_114,12] Darum bin ich wohl nur der Geringste und Kleinste im Reiche Gottes, aber nicht der Größte! – Wohl habe ich der Erde die größte und heiligste Botschaft gebracht;
[JJ.01_114,13] aber darum bin ich nicht, als wäre mir an Größe keiner gleich; wohl aber umgekehrt, wie ich nämlich der Geringste bin im Reiche Gottes!“
[JJ.01_114,14] Da verwunderte sich Maria samt Joseph über die große Demut des Jünglings.
[JJ.01_114,15] Das Kindlein aber sprach: „Ja, dieser Engel hat recht! Im Anfange war der Größte Mir der Nächste.
[JJ.01_114,16] Dieser aber erhob sich und wollte Mir gleich sein, und wollte Mich übertreffen, und entfernte sich darum von Mir.
[JJ.01_114,17] Darum aber baute Ich dann Himmel und Erde und gab die Ordnung, daß nur das Geringe Mir am nächsten sein solle!
[JJ.01_114,18] Nun aber erwählte Ich für Mich alle Niedrigkeit der Welt; und es werden darum nur die die Größten sein bei Mir, die gleich Mir in der Welt wie in sich selbst die Geringsten und Niedrigsten sind.
[JJ.01_114,19] Und so hast du, Mein Gabriel, recht aus dir, und die Mutter hat auch recht; denn also bist du der Größte, weil du der Geringste bist aus und in dir!“
[JJ.01_114,20] Als das Kindlein solche Worte zu dem Jünglinge Gabriel redete, da fielen sobald alle Jünglinge nieder auf ihre Knie und beteten Dasselbe an.
[JJ.01_114,21] Die Eudokia aber forschte hin und her; denn sie wußte nicht, was sie aus diesen überschönen Jünglingen machen sollte.
[JJ.01_114,22] Sie vernahm wohl, wie man diese Jünglinge ,Erzboten‘ nannte, und das aus dem Reiche Gottes, – aber sie hielt Palästina wie auch Oberägypten dafür. Sie fragte daher, ob das etwa Gesandte seien.
[JJ.01_114,23] Ein Jüngling aber sprach: „Eudokia, gedulde dich nur! Siehe, wir bleiben ja drei Tage hier, und da werden wir uns schon noch besser kennenlernen!“ – Und die Eudokia war damit zufrieden und begab sich bald zur Ruhe.

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[JJ.01_115] 115. Kapitel –

Joseph mahnt zur Nachtruhe.
 Der Jünglinge Eröffnung über den nächtlichen Anschlag der dreihundert Räuber.
Der Überfall.
 Der Sieg der Engel.


13. Januar 1844
[JJ.01_115,01] Joseph aber sprach: „Kinder und Freunde! Es ist schon spätabends geworden; daher meine ich, es wird an der Zeit sein, sich zur Ruhe zu begeben!“
[JJ.01_115,02] Die Jünglinge aber sprachen: „Ja, Vater Joseph, du hast recht; ihr alle, die ihr noch in den sterblichen Leibern wohnet, gehet zur stärkenden Ruhe!
[JJ.01_115,03] Wir aber werden hinausziehen vor dein Haus und werden es bewachen!
[JJ.01_115,04] Denn es hat der Feind des Lebens nun listigerweise erfahren, daß hier der Herr wohnt, und hat beschlossen, in dieser Nacht dieses Haus mörderisch zu überfallen.
[JJ.01_115,05] Daher aber sind wir da, um zu schützen dieses Haus; und so der Feind kommen wird, da solle er übel zugerichtet werden!“
[JJ.01_115,06] Joseph und Maria, die noch wache Eudokia, die drei Priester und die Söhne Josephs erschraken gewaltigst über diese Nachricht;
[JJ.01_115,07] und Joseph sprach: „Wenn also, da mag ich nicht ruhen, sondern mit euch wachen die ganze Nacht hindurch!“
[JJ.01_115,08] Die Jünglinge aber sprachen: „Seid alle ganz außer Sorge; wir sind unser genug und haben auch Kraft genug, nach dem Willen des Herrn die ganze Schöpfung in Nichts zu verwandeln!
[JJ.01_115,09] Wie sollen wir uns dann vor einer Handvoll gedungener feiger Mörder fürchten!?
[JJ.01_115,10] Denn siehe, die ganze Sache besteht darinnen: einige Freunde der zugrunde gegangenen Priesterschaft haben in Erfahrung gebracht durch die Mühe des Satans, daß der Cyrenius ein großer Freund der Juden geworden ist, und das durch dieses Haus.
[JJ.01_115,11] Darum machten sie ein geheimes Komplott und schworen, in dieser Nacht dies Haus zu überfallen und alles zu ermorden, was darinnen ist.
[JJ.01_115,12] Wir aber haben solchen Plan schon lange vorausgesehen und sind darum gekommen, um dieses Haus zu schützen.
[JJ.01_115,13] Sei daher ganz ruhig; morgen aber wirst du sehen, wie wir diese Nacht hindurch für dich arbeiten werden!“
[JJ.01_115,14] Als der Joseph aber solche treue Schutzversicherung von den Jünglingen vernommen hatte, da lobte und pries er Gott,
[JJ.01_115,15] zeigte darauf zuerst der Eudokia ihr Schlafgemach, segnete sie als seine Tochter, und sie begab sich zuerst und sogleich zur Ruhe.
[JJ.01_115,16] Darauf ging Maria mit dem Kindlein ins selbe Gemach und nahm diesmal Dasselbe zu sich ins Bett.
[JJ.01_115,17] Dann gingen auch die drei Priester in ihr Gemach; Joseph und die Söhne aber blieben im Speisezimmer und wachten.
[JJ.01_115,18] Die Jünglinge aber gingen hinaus und lagerten sich um das Haus.
[JJ.01_115,19] Als die Mitternacht herankam, da vernahm man Waffengeklirr auf dem Wege aus der Stadt zur Villa.
[JJ.01_115,20] In wenigen Minuten war das ganze Haus Josephs umzingelt von dreihundert bewaffneten Männern.
[JJ.01_115,21] Als sie aber nun ins Haus dringen wollten, da erhoben sich die Jünglinge und erwürgten im Augenblick bis auf einen Mann die ganze Schar.
[JJ.01_115,22] Den einen aber banden sie und führten ihn in eine Kammer zum Zeugnisse für den nächsten Tag.
[JJ.01_115,23] Und so ward Josephs Haus wunderbar gerettet und blieb dann im Frieden und sicher vor jedem künftigen Anfalle.

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[JJ.01_116] 116. Kapitel –

 Die Vorbereitungen zum Hochzeitsmahl des Cyrenius.
 Die Ehrerbietung der Engel angesichts des badenden Kindleins. Die Belebung der Mörderleichen durch das Badewasser des Kindleins.


15. Januar 1844
[JJ.01_116,01] Am Morgen, schon frühe vor dem Aufgange, war alles tätig im Hause Josephs.
[JJ.01_116,02] Die Jünglinge bestellten den Stall und die Küche mit den Söhnen Josephs; denn es mußte ja so manches fürs Hochzeitsmahl des Cyrenius bereitet werden.
[JJ.01_116,03] Joseph selbst aber ging mit ein paar Jünglingen, mit Zuriel und Gabriel, hinaus und besichtigte die Leichen und sprach zu den beiden:
[JJ.01_116,04] „Was solle daraus werden? Werden wir sie doch zuvor begraben müssen, bis Cyrenius aus der Stadt kommen wird?!“
[JJ.01_116,05] Die Jünglinge aber sprachen: „Joseph! sorge dich nicht darum, denn gerade der Statthalter muß das sehen, welche Macht in deinem Hause wohnet!
[JJ.01_116,06] Darum bleiben diese Leichen liegen, bis der Cyrenius kommt, und er selbst mag sie dann hinwegräumen lassen.“
[JJ.01_116,07] Joseph war mit diesem Bescheide zufrieden und begab sich dann mit den beiden wieder ins Haus.
[JJ.01_116,08] Als sie ins Zimmer traten, war Maria gerade mit dem Bade des Kindleins beschäftigt, wobei ihr die Eudokia – wo möglich – half.
[JJ.01_116,09] Die beiden aber blieben stehen in der größten Ehrerbietung, mit übers Kreuz an die Brust gelegten Händen, solange das Kindlein gebadet ward.
[JJ.01_116,10] Als aber das Kindlein gebadet und wieder angezogen war mit frischer Wäsche, da berief Es sobald den Joseph um einer Sache willen zu sich und sprach:
[JJ.01_116,11] „Joseph! es solle auf dem Grunde, der diesem Hause angehört, niemand ums Leben kommen!
[JJ.01_116,12] Die Sache aber, um derentwillen Ich dich berief, ist, daß du dies Wasser nimmst und es aufbewahrest.
[JJ.01_116,13] Wann aber der Cyrenius aus der Stadt kommen wird und wird sehen die Erwürgten, sodann nehme das Wasser und besprenge sie; und sie werden dann erwachen und vor das Staatsgericht geführt werden.
[JJ.01_116,14] Bindet aber zuvor einer jeden Leiche am Rücken die Hände, auf daß, so sie erwache, sie nicht sobald die Waffe ergreife und sich verteidige!“
[JJ.01_116,15] Als Joseph solches vernommen hatte, da tat er mit Hilfe der beiden sogleich, was das Kindlein geredet hatte;
[JJ.01_116,16] und als er der letzten Leiche die Hände gebunden hatte, da kam auch schon der Cyrenius im vollen Glanze aus der Stadt mit einem großen Gefolge.
[JJ.01_116,17] Er entsetzte sich aber beim Anblicke dieser gebundenen Leichen und fragte hastig, was hier geschehen.
[JJ.01_116,18] Joseph aber, ihm alles kundgebend, ließ sich das Wasser bringen und besprengte sogleich die Leichen, worauf sich diese wie aus einem tiefen Schlafe erhoben.
[JJ.01_116,19] Cyrenius aber, nun von allem unterrichtet, ließ diese Erweckten sogleich ins Staatsgefängnis bringen.
[JJ.01_116,20] Und als diese alle, samt dem am Leben Gelassenen, abgeführt wurden unter scharfer Bewachung, begab sich Cyrenius mit seiner Braut ins Gemach und lobte und pries da den Gott Israels über alle Maßen.

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[JJ.01_117] 117. Kapitel –

 Cyrenius verstimmt wegen der Verräter.
 Josephs Hinweis auf die Hilfe des Herrn.
 Cyrenius und die Engel.
 Das Machtwunder der Engel.


16. Januar 1844
[JJ.01_117,01] Es hatte aber diese Erscheinung den Cyrenius dennoch etwas verstimmt, und er wußte nicht, was er nun mit diesen Verrätern tun solle.
[JJ.01_117,02] Er trat darum zum Joseph hin und besprach sich mit ihm; Joseph aber erwiderte ihm:
[JJ.01_117,03] „Sei guten Mutes, du mein Bruder im Herrn! Denn es wird dir darob kein Haar gekrümmt werden.
[JJ.01_117,04] Siehe, du bist auf der Erde sicher mein größter Freund und Wohltäter; aber was hätte mir heute in der Nacht alle deine Freundschaft genützt?
[JJ.01_117,05] Diese gedungenen Mörder hätten mich in der Nacht samt meinem ganzen Hause sieden und braten können, ohne daß du davon etwas eher erfahren hättest, als bis du heute am Morgen, da du zu mir kamst, nichts mehr von mir gefunden hättest!
[JJ.01_117,06] Wer war da mein Retter? Wer hatte die geheimen Pläne der Bösen schon lange eher durchschaut und hat mir zur rechten Zeit Hilfe gesandt?
[JJ.01_117,07] Siehe, es war der Herr, mein Gott und dein Gott! – Also sei du guten Mutes; denn auch du bist nun in der allschützenden Hand des Herrn, und Er wird es nicht zulassen, daß dir auch nur ein Haar gekrümmt werde!“
[JJ.01_117,08] Mit gerührtem Herzen dankte der Cyrenius an der Seite seiner Tullia, die sich mit dem Kindlein beschäftigte, dem Joseph für diesen Trost.
[JJ.01_117,09] Aber er ersah zugleich die zwei herrlichen Jünglinge und gewahrte auch, daß deren in der Küche noch mehrere zugegen sind.
[JJ.01_117,10] Er fragte darum den Joseph, woher denn diese gar so schönen, überzarten Jünglinge wären, ob das etwa auch gerettete Unglückliche seien.
[JJ.01_117,11] Joseph aber sprach: „Siehe, ein jeder Herr hat seine Diener; du weißt aber nun ja, daß mein Kindlein auch ein Herr ist!
[JJ.01_117,12] Und siehe, das sind Seine Diener; diese sind es auch, die dies Haus heute Nacht vor dem Untergange bewahrt haben!
[JJ.01_117,13] Rate aber nicht, woher des Landes sie sind; denn da wirst du nichts richten, indem diese Helfer von einer unbeschreiblichen Kraft und Macht sind.“
[JJ.01_117,14] Also werden sie es dir nicht kundgeben, und mit Zwang wirst du gegen sie nichts ausrichten, indem sie zu mächtig und endlos kräftig sind!
[JJ.01_117,15] Und der Cyrenius sprach: „So sind das Halbgötter, wie wir sie haben in unserer fabelhaften Lehre?
[JJ.01_117,16] Wie?! – Solltet auch ihr neben dem einen Gotte solche Halbgötter haben, welche bestimmt sind, dem Menschen wie dem Hauptgotte gute Dienste zu leisten?!“
[JJ.01_117,17] Und der Joseph sprach: „O Bruder, da irrst du gewaltig! Siehe, von Halbgöttern ist bei uns ewig keine Rede;
[JJ.01_117,18] wohl aber von schon überseligen Geistern, die nun Engel Gottes sind, einst aber auch wie wir auf der Erde gelebt haben!
[JJ.01_117,19] Doch was du nun von mir erfahren hast, davon schweige, als hättest du nie etwas erfahren, sonst könnte deinem Leibe Übles begegnen!“
[JJ.01_117,20] Hier legte Cyrenius den Finger auf den Mund und schwor zu schweigen bis in seinen Tod.
[JJ.01_117,21] Hier traten die zwei Jünglinge hin zum Cyrenius und sprachen: „Nun gehe mit uns hinaus, auf daß wir dir unsere Kraft zeigen!“
[JJ.01_117,22] Und der Cyrenius ging mit ihnen hinaus, und siehe, ein Berg im tiefen Hintergrunde verschwand durch ein Wort aus dem Munde der Jünglinge!
[JJ.01_117,23] Hier ersah der Cyrenius erst den Grund, warum er schweigen müsse, und er schwieg davon auch durch sein ganzes Leben – und alle, die mit ihm waren.

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[JJ.01_118] 118. Kapitel –

 Der Unterschied zwischen des Herrn Macht und der Macht Seiner Diener. Des Cyrenius Frage nach dem Zweck der Engel.
 Das Gleichnis vom liebenden Vater und seinen Kindern.


17. Januar 1844
[JJ.01_118,01] Nach dieser Machtbezeigung führten die beiden Jünglinge den Cyrenius wieder ins Gemach, da Joseph, Maria mit dem Kindlein, die Tullia, die Eudokia und die drei Priester, der Maronius und noch anderes Gefolge des Cyrenius sich befanden.
[JJ.01_118,02] Und der Joseph trat sogleich zum Cyrenius hin und fragte ihn:
[JJ.01_118,03] „Nun, erlauchtester Bruder und Freund, was sagst du zu diesen Dienern des Herrn?“
[JJ.01_118,04] Und der Cyrenius sagte: „O erhabenster Bruder! Da ist zwischen ihnen und dem Herrn ja nahe gar kein Unterschied; denn sie sind ebenso mächtig wie Er!
[JJ.01_118,05] Das Kindlein zerstörte letzthin durch den Wink mit einer Hand die große Statue des Zeus;
[JJ.01_118,06] diese Diener aber zerstörten durch ein Wort einen ganzen Berg! – Sage, was Unterschiedes wohl ist da zwischen Herr und Diener?!“
[JJ.01_118,07] Und der Joseph erwiderte dem Cyrenius: „O Freund! dazwischen ist ein endlos großer Unterschied!
[JJ.01_118,08] Siehe, der Herr tut solches alles aus Sich Selbst ewig; Seine Diener aber mögen solches nur aus dem Herrn dann tun, wann Er es haben will!
[JJ.01_118,09] Ist das nicht der Fall, da vermögen sie aus sich so wenig als ich und du, und alle ihre eigne Kraft vermag nicht ein Sonnenstäubchen zu zermalmen!“
[JJ.01_118,10] Der Cyrenius aber erwiderte: „Ich verstehe dich; was du gesagt hast, ist richtig und bedarf keiner weiteren Erläuterung.
[JJ.01_118,11] Aber so das alles nur der Herr wirkt und die Diener in sich keine Kraft haben, wozu sind sie Ihm denn hernach?“
[JJ.01_118,12] Und der Joseph sprach: „Siehe, du Herrlicher, du lieber Bruder, hier ist das Kindlein, wende dich mit dieser Frage an Dasselbe, – das wird dir darüber die gültigste Antwort geben!“
[JJ.01_118,13] Und der Cyrenius tat dies, und das Kindlein richtete Sich auf und sprach:
[JJ.01_118,14] „Cyrenius, du bist nun Gatte und hast in dieser Nacht schon befruchtet dein Weib, auf daß dir ein Nachkomme werde!
[JJ.01_118,15] Ich sage dir aber, du wirst deren zwölf noch bekommen! Wenn du aber ein Vater von zwölf Kindern sein wirst, sage Mir, wozu sie dir sein werden, und warum und wozu du überhaupt Kinder haben willst?
[JJ.01_118,16] Kannst du denn etwa ohne solche deine Geschäfte nicht gut und rüstig genug versehen?“
[JJ.01_118,17] Hier stutzte der Cyrenius gewaltig und sprach nach einer Weile etwas verlegen:
[JJ.01_118,18] „Was das Versehen meiner regierenden Staatsgeschäfte betrifft, da hat es seine geweisten Wege, und ich bedarf dazu der Kinder nicht!
[JJ.01_118,19] Aber nur in meinem Herzen spricht sich ein mächtiges Bedürfnis für den Besitz der Kinder aus, und dieses Bedürfnis heißt Liebe!“
[JJ.01_118,20] Und das Kindlein sprach: „Gut, wenn du aber Kinder haben wirst, wirst du sie nicht auch aus purer Liebe in deine Geschäfte ziehen und wirst ihnen geben Macht und Gewalt darum, weil sie deine Kinder sind, und wirst sie machen zu deinen gewaltigen Dienern?“
[JJ.01_118,21] Und der Cyrenius erwiderte: „O Herr, das werde ich wohl gewiß sicher tun!“
[JJ.01_118,22] Und das Kindlein erwiderte wieder: „Nun siehe, wenn du als Mensch schon solches aus deiner Liebe zu deinen Kindern tust, warum sollte es denn Gott nicht tun als ein heiliger Vater mit Seinen Kindern aus Seiner unendlichen Liebe zu ihnen?!“
[JJ.01_118,23] Diese Antwort sagte dem Cyrenius alles, erfüllte ihn, wie alle, mit der höchsten Achtung, und er fragte hernach um nichts mehr.

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[JJ.01_119] 119. Kapitel –

 Josephs Anordnungen zum Hochzeitsmahl.
 Das Anlegen der Festkleider.
 Das strahlende Festgewand der Engel.
 Die Beklommenheit des Cyrenius und der übrigen.
 Das Wiederablegen der Festkleider.


18. Januar 1844
[JJ.01_119,01] Hier kamen aber auch schon die Söhne Josephs herein und sagten zu ihm: „Vater, das Morgenmahl ist reichlich bereitet!
[JJ.01_119,02] So du willst, wollen wir den großen Speisetisch ordnen und sodann das Mahl aufsetzen.“
[JJ.01_119,03] Und der Joseph sprach: „Gut, meine Kinder, tut das, ziehet aber eure neuen Kleider an, denn wir werden nun am Morgen das Hochzeitsmahl des Cyrenius halten!
[JJ.01_119,04] Ihr müsset auch am Tische sein, darum müßt ihr auch hochzeitlich angezogen sein! Gehet nun, und tut alles, was da gut, recht und schicklich ist!“
[JJ.01_119,05] Und die Söhne ordneten den Tisch und gingen dann und taten, wie es ihnen Joseph geboten hatte.
[JJ.01_119,06] Es traten aber auch die beiden Jünglinge hin zum Joseph und sprachen:
[JJ.01_119,07] „Vater Joseph, was meinst du wohl? Siehe, unser Gewand, das wir anhaben, ist nur unser Werkkleid; sollen auch wir uns in ein hochzeitliches Kleid werfen?“
[JJ.01_119,08] Joseph aber erwiderte: „Ihr seid Engel des Herrn, und dies euer Gewand ist ja ohnehin das schönste Hochzeitsgewand; wozu solle da euch ein anderes zieren?“
[JJ.01_119,09] Die Jünglinge aber sprachen: „Siehe, wir wollen niemandem ein Ärgernis geben; das du deinen Söhnen befohlen hast, wollen auch wir tun und wollen bei deinem Tische in unsern Hochzeitskleidern zugegen sein!
[JJ.01_119,10] Lasse uns daher hinausziehen, auf daß wir die Kleider wechseln gleich deinen Söhnen!“
[JJ.01_119,11] Und Joseph sprach: „So tut denn, was ihr sicher vom Herrn aus für nötig findet! Ihr seid ja allzeit Diener des Herrn und wisset auch allzeit Seinen Willen; also tuet darnach!“
[JJ.01_119,12] Und die beiden Jünglinge gingen hinaus, und in kurzer Zeit kamen sie mit den Söhnen Josephs und all den andern Jünglingen in also hellstrahlenden Kleidern wie die Morgenröte im schönsten Rotglanze;
[JJ.01_119,13] ihre Gesichter, Füße und Hände aber strahlten wie die Sonne, wenn sie aufgeht.
[JJ.01_119,14] Cyrenius und all sein Gefolge entsetzten sich vor dieser unendlichen Pracht und Majestät.
[JJ.01_119,15] Und der Cyrenius sprach in einer ängstlichen Eile zum Joseph:
[JJ.01_119,16] „Allererhabenster Freund, ich habe jetzt gesehen die endlose Herrlichkeit deines Hauses! Lasse mich aber hinausziehen, denn diese Herrlichkeit verzehrt mich!
[JJ.01_119,17] Warum mußtest du aber auch deinen Söhnen eine Umkleidung geboten haben? Ohne die wären sicher auch des Herrn Diener in ihrer früheren, mir so wohltuenden Einfachheit und Glanzlosigkeit geblieben!“
[JJ.01_119,18] Hier ermannte sich Joseph, dem auch sein Atem vor lauter Glanz zu kurz wurde, und befahl wieder seinen Söhnen, ihre Werkkleider anzuziehen.
[JJ.01_119,19] Die Söhne gingen und taten das; aber auch die Jünglinge gingen und wechselten ihr Gewand und kamen dann mit den Söhnen Josephs wieder in ihrer ersten Einfachheit.
[JJ.01_119,20] Nun ward es dem Cyrenius wieder leichter ums Herz, und er konnte sich nun zum Tische setzen mit seinem Weibe und seinen Gefährten.
[JJ.01_119,21] Und so besetzte er den oberen Teil des Tisches mit den Seinen und Joseph, Maria mit dem Kindlein, die Eudokia, die Söhne Josephs und die Jünglinge den unteren Teil des Tisches und aßen und tranken alle nach dem Lobgesange Josephs.
[JJ.01_119,22] Einige Hauptleute samt dem Obersten aber meinten, sie seien nun leibhaftig an der Tafel der Götter im Olymp, und wußten sich vor lauter Wonne nicht zu helfen; denn sie wußten nichts vom Hause Josephs, wie es beschaffen ist.

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[JJ.01_120] 120. Kapitel –

Joseph besorgt wegen der vorschriftsmäßigen Feier des Osterfestes.
Die beruhigenden Worte der Engel. Josephs neue Sorge wegen der vielen anwesenden Heiden.
Des Kindleins Antwort.


19. Januar 1844
[JJ.01_120,01] Nach der Beendigung der köstlichen Morgenmahlzeit, welche bei einer Stunde lang gedauert hatte, ward von Joseph der Lobgesang gesprochen, und alles erhob sich vom Tische.
[JJ.01_120,02] Da aber der Tag ein Vorsabbat, also ein Freitag war, auf den die Osterfeste der Juden fielen, so war es dem Joseph etwas bange, und er wußte hier mitten unter lauter Römern nicht, wie er diese Feste begehen solle.
[JJ.01_120,03] Denn er wußte, daß ihn diese nun auch am Sabbate der Ostern so gut wie an einem andern Tage besuchen werden.
[JJ.01_120,04] Darum war es ihm, wie gesagt, bange, wie er diesen gar außerordentlich hohen Sabbat heiligen solle.
[JJ.01_120,05] Da umringten ihn aber die Jünglinge und sprachen: „Höre uns an, du gerechter, aber vergeblich besorgter Mann!
[JJ.01_120,06] Du weißt es, daß um diese Zeit auch die Engel Gottes sich in Jerusalem einfanden – als Erzengel, Cherubim und Seraphim.
[JJ.01_120,07] Und das Allerheiligste ward stets von ihnen bewohnt, wie du es weißt, und wie es weiß dein Weib.
[JJ.01_120,08] Weil du aber weißt, daß wir nur dem Herrn nachgehen und nicht dem Tempel zu Jerusalem, – so sind wir auch nicht im Tempel!
[JJ.01_120,09] Da der Herr im Tempel wohnte zu Jerusalem, da auch waren wir im Tempel.
[JJ.01_120,10] Nun aber wohnet Er hier, und wir sind auch hier, zu feiern mit dir die Ostern, und ist keiner aus uns im Tempel, der nun gar weidlich verlassen ist.
[JJ.01_120,11] Wie sollst du aber besser die Ostern feiern, als so du gleich uns handelst?!
[JJ.01_120,12] Siehe, wir aber werden morgen dasselbe tun, was wir heute getan haben und noch tun werden, und das wird recht sein!
[JJ.01_120,13] Tue du desgleichen, und du wirst mit uns in der vollsten Gegenwart des Herrn des Sabbats und aller Feste den Sabbat und das Osterfest recht begehen!
[JJ.01_120,14] Frage das allerhabenste Kindlein, und Es wird dir dasselbe sagen und treulichst kundtun!“
[JJ.01_120,15] Und der Joseph sprach: „Es ist alles recht und gut und wahr, aber was ist da mit dem Gesetze Mosis? Hört dieses auf?“
[JJ.01_120,16] Die Jünglinge aber sprachen: „Gerechter Mann, du irrst dich, – sage, hatte Moses je das Osterfest nach Jerusalem beschieden?
[JJ.01_120,17] Hat er nicht allein nur da das Fest bestimmt, wo der Herr mit der Bundeslade ist!?
[JJ.01_120,18] Siehe, nun aber ist der Herr nicht mehr mit der Bundeslade, sondern Er ist mit dir und mit deinem Hause leibhaftig!
[JJ.01_120,19] Sage nun, wo solle nach Moses rechtermaßen das Osterfest begangen werden?“
[JJ.01_120,20] Und der Joseph sprach: „Wenn also, da muß das Fest freilich wohl hier begangen werden! Aber was tun wir mit den vielen Heiden hier?“
[JJ.01_120,21] Und die Jünglinge sprachen: „O gerechter Sohn aus David, kümmere dich dessen nicht, sondern tue, was wir tun werden, und es wird schon alles recht sein!“
[JJ.01_120,22] Hier verlangte das Kindlein den Joseph, bei welcher Gelegenheit die Jünglinge sobald niederfielen, und sprach:
[JJ.01_120,23] „Joseph, wie heute, so morgen und übermorgen; – sorge dich aber nicht der Unbeschnittenen wegen, denn diese sind nun besser als die Beschnittenen!
[JJ.01_120,24] Siehe, an der Beschneidung der Vorhaut liegt nichts, alles aber an der Beschneidung des Herzens!
[JJ.01_120,25] Diese Römer aber haben ein edel beschnittenes Herz; darum halte Ich auch nun mit ihnen und nicht mit den Juden das Osterfest!“
[JJ.01_120,26] Diese Worte brachten den Joseph wieder ins Gleichgewicht; er ward voll Freude und übergab alle Sorge den Jünglingen für das Osterfest.

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[JJ.01_121] 121. Kapitel –

Joseph, von Cyrenius zum Osterfest in seine Burg geladen, in Osterfeiernöten.
Des Kindleins beruhigende Worte. „Wo Ich bin, da sind auch die wahren Ostern!“


20. Januar 1844
[JJ.01_121,01] Nachdem aber also die Feierung der Ostern bestimmt war und Joseph sich in alles ergab,
[JJ.01_121,02] da trat der Cyrenius hin zu Joseph und sprach: „Erhabenster Freund und Bruder! Siehe, heute war ich dein Gast und werde es bis auf den Abend verbleiben!
[JJ.01_121,03] Morgen aber werde ich in meiner Burg ein kleines Fest bereiten und lade dazu dein ganzes Haus ein, wie es hier versammelt ist,
[JJ.01_121,04] und ich hoffe, du wirst mir diese Freundschaft nicht abschlagen?!
[JJ.01_121,05] Denn nicht, um dir dadurch einen Ersatz zu machen, lade ich dich, sondern aus meiner großen Liebe und Achtung, die ich für dich und dein ganzes Haus hege, tue ich das!
[JJ.01_121,06] Denn siehe, auf übermorgen habe ich meine Abreise darum festgesetzt und kann nicht so lange hier verweilen, als ich mir anfangs vorgenommen habe;
[JJ.01_121,07] denn dringende Geschäfte veranlassen mich dazu, daß ich meinen Plan abändern muß.
[JJ.01_121,08] Aber eben aus dem Grunde möchte ich einmal das Glück haben, dich bei mir zu bewirten, und das sicher auf eine deiner würdige Art!“
[JJ.01_121,09] Hier stutzte der Joseph wieder und wußte nicht, was er tun solle; denn er hatte den heiligen Ostersabbat vor sich, den er doch wenigstens in seinem Hause feiern wollte.
[JJ.01_121,10] Er sagte daher zum Cyrenius: „Allerwertester Freund und Bruder im Herrn!
[JJ.01_121,11] Siehe, morgen ist bei uns Juden der wichtigste Festtag, den ein jeder Jude innerhalb seiner Hausflur wenigstens feiern muß, wenn er schon nicht zum Tempel in Jerusalem ziehen kann!
[JJ.01_121,12] Ich müßte mir den bittersten Vorwurf machen, wenn ich dies erste unserer Gesetze verletzen würde;
[JJ.01_121,13] daher kann ich dir in dieser Hinsicht wirklich nichts versprechen!
[JJ.01_121,14] So du aber zu mir kommen willst und dein bevorhabendes Fest in meinem Hause feiern, das eigentlich auch dir gehört, so wird es mir überaus angenehm sein!“
[JJ.01_121,15] Und Cyrenius sprach: „Aber Bruder! Bist du denn ungläubiger denn ich, ein Heide nach deinen Worten von Geburt an!?
[JJ.01_121,16] Was ist dein Kind? Ist Es nicht der Herr, von dem alle deine Gesetze sind vom Anfange!?
[JJ.01_121,17] Sind die Jünglinge nicht Seine Urdiener? – Hat Er nicht das Recht, die Gesetze zu bestimmen, der so allmächtig auf den Armen der jungen Mutter ruht?!
[JJ.01_121,18] Wie, wenn Dieser mich erhörte, würdest du auch dann noch deinen Festtag höher halten als Sein göttlich Wort?“
[JJ.01_121,19] Hier erhob Sich das Kindlein und sprach: „Ja Cyrenius, du hast recht geredet; aber nur behalte alles bei dir!
[JJ.01_121,20] Morgen aber sind wir alle deine Gäste; denn wo Ich bin, da sind auch die wahren Ostern, – denn Ich bin der Befreier der Kinder Israels aus Ägypten!“ –
[JJ.01_121,21] Als der Joseph solches vernahm, da ließ er seine Ostern fahren und nahm des Cyrenius Einladung an.

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