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 Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium

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Soldier of Christ

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-04-08, 10:19

[JJ.01_211] 211. Kapitel –

Josephs Frage und des Kindleins tröstliche Antwort. Der große Hunger des Kindleins. Das Fischmahl. Des Cyrenius Frage wegen des Mittelmeeres.


20. Mai 1844
[JJ.01_211,01] Nach einer Weile aber ging Joseph zum Kindlein hin und fragte Es, wie solches zu verstehen wäre.
[JJ.01_211,02] Und das Kindlein sprach: „Joseph, da forschest du vergeblich!
[JJ.01_211,03] Denn gar viele Dinge gibt es, die euch nicht offenbar werden, dieweil ihr lebet auf der Erde.
[JJ.01_211,04] Wer aber kommen wird nach diesem Leben in Mein Reich geistig, dem wird alles im Lichte gezeiget werden!
[JJ.01_211,05] Darum frage hier nicht nach Dingen, die dich nun nichts angehen!
[JJ.01_211,06] Lasse aber nun Erde bringen und mit ihr bedecken diese Brandfläche!“
[JJ.01_211,07] Und der Joseph wandte sich hier an den Cyrenius, und dieser ließ sogleich durch seine Leute Erde herbeischaffen und mit selber bedecken die Stelle.
[JJ.01_211,08] Nach dieser Arbeit war es Mittag geworden, und die Söhne Josephs waren auch mit ihrem Mittagsmahle fertig und hielten es in der Bereitschaft für die vielen Gäste.
[JJ.01_211,09] Und das Kindlein sprach Selbst zum Joseph: „Lieber Joseph! Ich bin schon recht hungrig geworden; drei große Fische sind gebraten, daher gehen wir zum Essen!“
[JJ.01_211,10] Joseph aber sprach: „Das ist recht löblich; aber – werden die Fische wohl für mehr als hundert Personen ausreichen?!“
[JJ.01_211,11] Und das Kindlein erwiderte: „Nun – und ob! Hast du doch die großen Tiere gesehen; wie magst du danach fragen?
[JJ.01_211,12] Ein jeder Fisch hat gut hundert Pfunde; da braucht es wahrlich nicht mehr, und es ist genug für zweihundert Menschen!
[JJ.01_211,13] Daher gehen wir nun nur nach Hause; denn Ich bin schon sehr hungrig – und besonders auf die guten Fische des Mittelmeeres!“
[JJ.01_211,14] Und der Joseph berief sogleich alle zum Mittagsmahl und begab sich in die Villa.
[JJ.01_211,15] Unterwegs aber fragte der Cyrenius das holde Kindlein, ob denn dieses Meer wohl richtig ein Mittelmeer (mare mediterraneum) sei.
[JJ.01_211,16] Und das Kindlein sprach: „Ob richtig oder nicht – Ich muß ja nach eurer Art mit euch reden, so Ich von euch verstanden werden will!
[JJ.01_211,17] Nach dem Essen aber kannst du auf der kleinen Erdkugel nachsehen, und du wirst da es wohl finden, ob dieser Ausdruck paßt!“
[JJ.01_211,18] Darauf lief das Kindlein voraus mit Seinem Jakob, um ja bald am Tische zu sein.
[JJ.01_211,19] Und als der Joseph kam, da lächelte ihm das Kindlein schon vom Tische entgegen, indem Es schon ein Stückchen Fisch in der Hand hielt.
[JJ.01_211,20] Joseph aber freute sich dessen sehr geheim; nur sagte er des Anstandes wegen:
[JJ.01_211,21] „Aber – Du mein liebstes Kindlein, so ein großes Stück! – Wirst Du es wohl aufessen können?“
[JJ.01_211,22] Und das Kindlein lächelte noch mehr und sprach: „Sorge dich um etwas anderes; denn dafür haben schon deine Väter gesorgt, daß Meinem Magen nicht leichtlich etwas schadet, – denn die haben Mir gar oft die schlechtesten und größten Brocken aufgetischt.“ – Hier verstand Joseph wohl, was das Kindlein sagen wollte.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-05-07, 11:33

[JJ.01_212] 212. Kapitel – Jakobs und des Kindleins Fastenstrafe wegen des unterlassenen Tischgebetes. Des Kindleins Frage an Joseph, warum und zu wem Es beten soll. Das Jesuskind eilt mit Seinem Jakob hinaus und läßt Sich nicht zurückhalten.
21. Mai 1844
[JJ.01_212,01] Darauf aber begann Joseph sein gewöhnliches Tischgebet und segnete die Speise –
[JJ.01_212,02] und fragte darauf das Kindlein, ob Es wohl auch schon gebetet hätte.
[JJ.01_212,03] Das Kindlein aber lächelte wieder und sagte zum Jakob:
[JJ.01_212,04] „Du, jetzt wird's uns gut gehen! Wir haben ja beide das Bitt- und Dankgebet vergessen und haben aber dennoch schon gegessen vom Fische!
[JJ.01_212,05] Rede du jetzt, so gut es geht, sonst sind wir offenbar wieder in einer Strafe und werden etwas fasten müssen!“
[JJ.01_212,06] Und der Jakob, etwas verlegen, sagte: „Lieber Vater Joseph, ich bitte dich um Vergebung; denn ich habe diesmal wirklich samt meinem Jesus zu beten vergessen!“
[JJ.01_212,07] Als der Joseph solches vom Jakob vernommen hatte, da machte er ein etwas finsteres Gesicht und sprach:
[JJ.01_212,08] „Habt ihr das Beten vergessen, so vergesset auch das Essen bis auf den Abend, und gehet nun unterdessen ein wenig lustwandeln ins Freie!“
[JJ.01_212,09] Und das Kindlein lächelte hier den Jakob an und sprach: „Nun, da haben wir's ja! Habe Ich nicht geredet ehedem, daß es da aufs Fasten ankommen wird?!
[JJ.01_212,10] Aber warte doch noch ein wenig; Ich will mit dem Joseph auch doch noch zuvor ein paar Wörtlein sprechen!
[JJ.01_212,11] Vielleicht läßt er dann etwas handeln mit sich wegen des Fastens bis zum Abende.“
[JJ.01_212,12] Und der Jakob sprach im geheimen: „Herr! tue Du, was Dir als Bestes dünkt, und ich werde dann Deinem Beispiele folgen.“
[JJ.01_212,13] Und das Kindlein fragte den Joseph, sagend nämlich: „Joseph! Ist das wohl dein vollkommener Ernst?!“
[JJ.01_212,14] Und der Joseph sprach: „Ja – ganz natürlich; denn wer nicht betet, der solle auch nicht essen!“
[JJ.01_212,15] Und das Kindlein lächelte abermals und sprach: „Aber das heiße Ich scharf sein!
[JJ.01_212,16] Siehe, so Ich so scharf wäre, wie du nun bist, da hätten gar viele eine Fastenstrafe, die heute doch essen, obschon sie nicht gebetet haben!
[JJ.01_212,17] Ich möchte aber doch von dir einmal vernehmen, warum und zu wem Ich so ganz eigentlich beten solle?!
[JJ.01_212,18] Und dann möchte Ich auch von dir erfahren, zu wem du so ganz eigentlich betest in deinem Gebete, und zu wem der arme Jakob hätte beten sollen? – !“
[JJ.01_212,19] Und Joseph sprach: „Zu Gott dem Herrn, Deinem heiligen Vater mußt Du beten, darum Er heilig ist, überheilig!“
[JJ.01_212,20] Und das Kindlein sprach: „Da hast du freilich wohl recht;
[JJ.01_212,21] aber das Fatale an der Sache ist nur das, daß du eben den Vater aller Heiligkeit nicht kennest, zu dem du betest!
[JJ.01_212,22] Und diesen Vater wirst du noch lange nicht erkennen, weil dich deine alte Gewohnheitsblende daran hindert!“
[JJ.01_212,23] Darauf sprach das Kindlein zum Jakob: „Gehen wir nur hinaus, und du sollst sehen, daß man draußen im Freien auch ohne Gebet etwas zu essen bekommen kann!“
[JJ.01_212,24] Darauf lief das Kindlein mit Seinem Jakob hinaus und ließ Sich nicht zurückhalten.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-05-07, 11:34

[JJ.01_213] 213. Kapitel – Marias und des Cyrenius Tadel gehen Joseph sehr zu Herzen. Er geht hinaus und ruft nach dem Kindlein.
22. Mai 1844
[JJ.01_213,01] Als das Kindlein und der Jakob aber draußen waren, da sagte die Maria zum Joseph:
[JJ.01_213,02] „Höre, du mein lieber Gemahl und Vater Joseph! Manchmal bist du gegen das göttliche Kind denn doch etwas zu scharf!
[JJ.01_213,03] Was könnte man denn sonst wohl bei einem natürlichen Menschenkinde von zwei und eindrittel Jahren erwarten?
[JJ.01_213,04] Wer wohl würde es schon einer so strengen Zucht unterziehen?
[JJ.01_213,05] Du aber bist gegen dies Kind aller Kinder also zuchtstrenge, als wäre Es in Gott weiß was für einem reifen Alter!
[JJ.01_213,06] Siehe, das kommt mir sehr unbillig vor! – Hast du Es dann und wann auch über die Maßen lieb, so bist du aber dennoch manchmal wieder so strenge gegen Dasselbe, als hättest du keine Liebe zu Ihm!“
[JJ.01_213,07] In diesen Ton der Maria stimmten auch sogleich Cyrenius, der Jonatha, die Tullia, die Eudokia und der Maronius Pilla.
[JJ.01_213,08] Und der Cyrenius sagte extra noch zum Joseph: „Freund! Ich weiß wirklich nicht, wie du mir manchmal vorkommst!
[JJ.01_213,09] Einmal lehrst du mich im Kindlein Selbst das allerhöchste Wesen Gottes erkennen, –
[JJ.01_213,10] gleich darauf verlangst du wieder vom Kindlein, daß Es einen Gott anbeten solle!
[JJ.01_213,11] Sage mir, wie sich das zusammenreimt? – Ist das Kindlein das Gottwesen Selbst, wie solle Es dann zu einem Gotte beten? – Kommt dir nicht solche deine Forderung ein wenig unsinnig vor?
[JJ.01_213,12] Und ich setze den Fall, das Kindlein wäre nicht Das, als was ich Es nun ganz ungezweifelt erkenne und allzeit anbete,
[JJ.01_213,13] da, meine ich als ein wahrer Kinderfreund, dürfte dein Begehren von einem Wiegenkinde denn doch etwas töricht sein;
[JJ.01_213,14] denn wer wird da von einem neun Vierteljahre alten Kinde ein strenges Gebet verlangen?
[JJ.01_213,15] Darum mußt du mir nun das schon zugute halten, so ich als ein Heide dir sage:
[JJ.01_213,16] Freund, du mußt mit dreifacher Blindheit geschlagen sein, wenn du das Kindlein nicht allzeit gleich zu würdigen imstande bist! –
[JJ.01_213,17] Fürwahr, diesmal esse auch ich keinen Bissen, so das Kindlein mit Seinem Jakob nicht hier an meiner Seite Sich befinden wird!
[JJ.01_213,18] Ist es nicht lächerlich sogar, so du um die Segnung der Speise Gott den Herrn anflehest und schaffst dann eben denselben einen Gott und Herrn vom Tische weg, darum Er nicht gebetet hat nach deiner angewohnten Art?!
[JJ.01_213,19] Darum fragte dich auch sicher das Kindlein, zu wem Es so ganz eigentlich beten solle, und zu wem du betest, und zu wem auch der Jakob hätte beten sollen.
[JJ.01_213,20] Du aber hast nach meinem Dafürhalten nicht gemerkt, was das Kindlein dir dadurch hat sagen wollen!“
[JJ.01_213,21] Diese recht triftigen Bemerkungen gingen dem Joseph sehr zu Herzen, und er ging hinaus, das Kindlein samt dem Jakob zu holen.
[JJ.01_213,22] Aber er rief da den Jakob und das Kindlein vergebens, denn die beiden hatten sich schnell entfernt; wohin aber – das wußte niemand.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-05-07, 11:38

[JJ.01_214] 214. Kapitel – Josephs Söhne auf der Suche nach dem Kindlein. Die geheime Stimme und ihre tröstenden Worte an Joseph. Joseph folgt dem ihm entgegenkommenden Kindlein auf die Höhe des Berges. Ein Querbalken aus Zedernholz als Tisch des Herrn, besetzt mit Lamm, Wein und Brot. Das Mahl am Tische des Herrn. – „Das wahre Gebet ist die Liebe zu Mir!“
23. Mai 1844
[JJ.01_214,01] Da aber dem Joseph darauf bange ward, so berief er sobald die vier älteren Söhne und sagte zu ihnen:
[JJ.01_214,02] „Gehet und helfet mir suchen das Kindlein und den Jakob; denn ich habe mich versündigt am Kinde, und es ist mir gewaltig bange ums Herz!“
[JJ.01_214,03] Und die vier Söhne gingen eilends aus nach allen Seiten und suchten das Kindlein bei einer Stunde lang, fanden Es aber nirgends und kamen unverrichteterdinge nach Hause.
[JJ.01_214,04] Als der Joseph aber sah, daß die vier Söhne allein nach Hause kamen, da ward es ihm gar sehr bange ums Herz, daß er darob hinausging recht weit von der Villa und weinte dort recht bitterlich über sein vermeintes Vergehen gegen das Kind.
[JJ.01_214,05] Als er aber also weinte, da vernahm er eine Stimme, die zu ihm sprach:
[JJ.01_214,06] „Joseph! du Gerechter, weine nicht, und lasse dich nicht beunruhigen von den Menschen in deinem Gemüte!
[JJ.01_214,07] Denn Ich, den du nun ängstlich und voll bangen Gemütes suchest, bin dir näher, als du glaubst.
[JJ.01_214,08] Gehe aber in der Richtung deines Angesichts vorwärts, und deine Augen werden Den erschauen, der nun zu dir redet und den du suchest!“
[JJ.01_214,09] Auf diese wunderbaren Worte erhob sich Joseph getröstet und ging eiligst vorwärts nach der Richtung seines Angesichts, bei einer halben Stunde Feldweges.
[JJ.01_214,10] Und da er also ging, kam er an einen bedeutenden Hügel, der eine Höhe von hundertundsiebenzig Klaftern hatte.
[JJ.01_214,11] Da dachte er und sprach bei sich: „Solle ich auch auf diesen Hügel steigen bei dieser starken Hitze?“
[JJ.01_214,12] Und die Stimme sprach wieder: „Ja, auch auf diesen Hügel mußt du gehen; denn auf der Höhe erst sollen deine Augen den Herrn schauen, den du nicht gesehen hast, da Er bei dir zu Tische saß!“
[JJ.01_214,13] Da der Joseph solches vernommen hatte, da achtete er der großen Hitze nicht und ging eilig den Hügel hinauf.
[JJ.01_214,14] Und als er nahe an den Scheitel kam, da fand er diesen in dichte Nebel verhüllt und wunderte sich sehr, daß ein so kleiner Berg in dieser Jahreszeit Nebel hatte; denn es war die Zeit um die Ostern.
[JJ.01_214,15] Als er sich aber da also wunderte, siehe, da kamen bald der Jakob und das Kindlein aus den Nebeln zum Vorscheine, und das Kindlein sprach:
[JJ.01_214,16] „Joseph! scheue dich nicht, und komme mit heiterem Gemüte mit Mir auf den Scheitel dieses Hügels,
[JJ.01_214,17] und überzeuge dich daselbst, daß nun die Zeit noch nicht da ist, in der der Herr fasten solle darum, da Er nicht gebetet hatte!
[JJ.01_214,18] Es wird wohl eine Zeit kommen, in der der Herr fasten wird, aber jetzt ist sie noch nicht da. – Und so folge Mir!“
[JJ.01_214,19] Und der Joseph folgte dem Kindlein und kam bald auf die Höhe.
[JJ.01_214,20] Als er auf der Höhe sich befand, da wichen die Nebel, und auf einem fein polierten Querbalken aus Zedernholz befand sich ein gebratenes Lamm, ein Pokal voll köstlichen Weines und ein Laib feinsten Weizenbrotes.
[JJ.01_214,21] Hier staunte Joseph über die Maßen und sprach: „Aber woher habt ihr denn das alles genommen? – Haben das euch die Engel gebracht, oder hast Du, o Herr, es geschaffen?“
[JJ.01_214,22] Und das Kindlein schaute zur Sonne und sprach: „Joseph, siehe, auch diese Leuchte der Erde speiset an Meinem Tische!
[JJ.01_214,23] Und Ich sage dir: sie braucht in einer Stunde mehr, als wie groß diese Erde ist, die dich trägt, und siehe, sie hat noch nie Hunger und Durst gelitten! – Und solche Kostgänger habe Ich zahllos viele und noch endlos größere!
[JJ.01_214,24] Meinst du wohl, daß Ich dann fasten werde, wenn du Mich vom Tische schaffst, so Ich Mich Selbst nicht anbeten will zur Unzeit?
[JJ.01_214,25] O siehe, des hat der Herr nicht vonnöten! – Komme aber nun du an Meinen Tisch und speise mit Mir; aber diesmal ohne dein angewohntes Gebet!
[JJ.01_214,26] Denn das wahre Gebet ist die Liebe zu Mir; hast du diese, dann kannst du deinen Lippen allzeit die Mühe ersparen!“ – Und der Joseph ging hinzu und aß und trank am wahren Tische des Herrn und fand die Speise gar himmlisch wohlschmeckend.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-06-08, 12:08

[JJ.01_215] 215. Kapitel – Der kreuztragende Joseph. Des Kindleins Evangelium vom Kreuz.
24. Mai 1844
[JJ.01_215,01] Nach dieser himmlischen Mahlzeit auf dem kleinen Berge sagte der Joseph zum Kindlein:
[JJ.01_215,02] „Mein Herr und mein Gott! Ich armer alter Greis bitte Dich, vergebe mir, so ich Dich doch sicher beleidiget habe, und kehre wieder mit mir in das Haus zurück!
[JJ.01_215,03] Denn ohne Dich kann ich nun nimmer zurückkehren; kehre ich aber ohne Dich zurück, so werden dann alle gar bitter wider mich ziehen und werden mich strafen mit harten Worten!“
[JJ.01_215,04] Und das Kindlein sprach: „Ja, ja, Ich gehe ja wohl mit dir; denn hier werde Ich nicht eine Wohnstätte aufrichten und bleiben allda!
[JJ.01_215,05] Aber eines verlange Ich von dir, und das bestehet darin, daß du diesen Meinen Tisch auf deine Achseln nimmst und ihn tragest vor Mir nach Hause!
[JJ.01_215,06] Scheue aber nicht dessen Last; denn die wird dich wohl ein wenig drücken, aber nicht beugen und noch weniger schwächen!“
[JJ.01_215,07] Auf diese Worte nahm Joseph das schöne Kreuz und Jakob die Überbleibsel von der Mahlzeit und traten also mit dem Kindlein in der Mitte den Rückweg an.
[JJ.01_215,08] Nach einer Weile sprach Joseph zum Kindlein: „Höre, Du mein geliebtester Jesus! Das Kreuz ist denn doch recht schwer, – könnten wir denn nicht ein wenig rasten?“
[JJ.01_215,09] Und das Kindlein sprach: „Joseph, du hast schon größere Lasten als Zimmermann getragen, die dir nicht Ich auferlegt habe;
[JJ.01_215,10] und siehe, da mochtest du dir keine Rast eher gönnen, als bis du die Last an ihren Ort befördert hattest!
[JJ.01_215,11] Nun trägst du zum ersten Male nur eine kleine Last für Mich und willst dir schon nach tausend Schritten eine Rast nehmen!?
[JJ.01_215,12] O Joseph! – trage, trage Meine leichte Last ohne Rast, so wirst du einst in Meinem Reiche den rechten Lohn finden!
[JJ.01_215,13] Siehe, an diesem Kreuze wirst du Meiner Bürde gewahr, und es wird dir durch seinen kleinen Druck sagen, was Ich auf der Welt dir bin!
[JJ.01_215,14] Aber wenn du diese Welt in Meinen Armen verlassen wirst, dann wird dir dieses Kreuz zu einem feurigen Eliaswagen werden, in dem du seligst vor Mir aufwärts fahren wirst!“
[JJ.01_215,15] Nach diesen Worten küßte der alte Joseph das ziemlich schwere Kreuz und trug es ohne Rast weiter;
[JJ.01_215,16] und es kam ihm nimmer so schwer vor, daß er es dann leicht ganz bis zur Villa brachte.
[JJ.01_215,17] Es war aber bei der Villa alles in der gespanntesten Erwartung, und das voll großer Ängstlichkeit, von welcher Seite etwa der Joseph mit dem Kindlein und mit dem Jakob zurückkommen möchte.
[JJ.01_215,18] Als aber nun die Maria, der Cyrenius und die andern endlich einmal der drei Kommenden ansichtig wurden, da war es aus!
[JJ.01_215,19] Alles lief ihnen mit offenen Armen entgegen, und die Maria erfaßte sogleich das Kindlein und herzete Es mit krampfhafter Liebe.
[JJ.01_215,20] Cyrenius aber verwunderte sich über Joseph, wie dieser einen Galgen als ein Symbol der höchsten Schande und Schmach da auf seinen Achseln nach Hause schleppen mochte.
[JJ.01_215,21] Und das Kindlein auf den Armen der Mutter richtete Sich auf und sagte zum Cyrenius:
[JJ.01_215,22] „Wahrlich, wahrlich! – dieses Zeichen der größten Schmach wird zum Zeichen der höchsten Ehre werden!
[JJ.01_215,23] Wenn du es nicht also tragen wirst nach Mir, wie es nun der Joseph trägt, da wirst du nicht kommen in Mein Reich dereinst!“ – Diese Worte brachten den Cyrenius zum Schweigen, und er fragte darauf nicht weiter über die Bürde Josephs.

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[JJ.01_216] 216. Kapitel – Kalter Fisch mit Öl und Zitronensaft. Der Grund für die Mosaische Speisevorschrift. „Nun aber heißt es und wird allzeit heißen fürder: Der Herr ist der beste Koch!“
25. Mai 1844
[JJ.01_216,01] Darauf begab sich alles wieder ins Haus und allda nach dem Willen des Kindleins zum Tische.
[JJ.01_216,02] Denn es hatte noch keiner von den Hauptgästen irgendeinen Bissen in den Mund gesteckt; die drei großen Fische lagen noch fast ganz unangetastet da.
[JJ.01_216,03] Da aber während des Suchens des Kindleins mehrere Stunden vergingen und der Tag dem Abende nahe war,
[JJ.01_216,04] da wurden natürlich die Fische auch kalt, in welchem Zustande sie von den Juden zumeist nicht genossen werden durften.
[JJ.01_216,05] Da aber die Sonne dennoch nicht untergegangen war, so durften die Fische wohl noch genossen werden; nur mußten sie frisch wieder übers Feuer gebracht und wohl erwärmt werden.
[JJ.01_216,06] Darum berief Joseph sogleich seine vier Köche und befahl ihnen, die Fische wieder zu überbraten.
[JJ.01_216,07] Das Kindlein aber sprach: „Joseph, lasse diese Arbeit gut sein; denn von nun an sollen auch die Fische kalt genossen werden, wenn sie nur gebraten sind zuvor!
[JJ.01_216,08] Lasse aber anstatt des Wiederbratens Zitronen und gutes Öl bringen,
[JJ.01_216,09] und diese Fische werden also besser schmecken, als so sie wieder gebraten würden!“
[JJ.01_216,10] Joseph befolgte sogleich den Rat des Kindleins und ließ bringen einen ganzen Korb Zitronen und ein tüchtiges Gefäß voll frischen Öles.
[JJ.01_216,11] Und alle Gäste waren auf diese neue Kost lüstern, wie sie etwa doch schmecken werde.
[JJ.01_216,12] Cyrenius war der erste, der sich ein recht tüchtiges Stück vom Fische nahm und gab darauf Öl und den Saft einer Zitrone.
[JJ.01_216,13] Und als er zu essen begann, da konnte er nicht genug rühmen den Wohlgeschmack des also zubereiteten Fisches.
[JJ.01_216,14] Auf solche Erfahrung des Statthalters griffen dann auch die andern Gäste zu, und allen schmeckte diese Kost so wohl, daß sie sich nicht genug darüber verwundern konnten.
[JJ.01_216,15] Als Joseph selbst eine recht ansehnliche Probe davon gemacht hatte, da sprach er:
[JJ.01_216,16] „Fürwahr! Wenn Moses je einen also zubereiteten Fisch genossen hätte, da hätte er diese Kost sicher auch in seine Diät aufgenommen!
[JJ.01_216,17] Aber er mußte eben in der Küche nicht so wohl bewandert gewesen sein wie Du, mein allerliebster Jesus!“
[JJ.01_216,18] Hier lächelte das Kindlein recht herzlich und sprach gar freundlich:
[JJ.01_216,19] „Mein lieber Vater Joseph, der Grund liegt darin:
[JJ.01_216,20] Unter Moses in der Wüste hieß es: Der Hunger ist der beste Koch! – und das Volk hätte zu seinem Verderben oft rohes Fleisch gegessen aus Hunger;
[JJ.01_216,21] darum mußte Moses eine solche Diät vorschreiben, und die Speisen mußten frisch und warm genossen werden.
[JJ.01_216,22] Nun aber heißt es und wird allzeit heißen fürder: Der Herr ist der beste Koch! – und da kann man dann schon auch einen kalten Fisch mit Zitronen und Öl genießen.
[JJ.01_216,23] Und das darum, weil der kalte, aber doch gut gebratene Fisch gleich ist dem Zustande der Heiden, der Zitronensaft gleich der sie einenden und zusammenziehenden Kraft aus Mir, und das Öl gleich Meinem Worte an sie. – Verstehst du nun, warum der Fisch also besser schmeckt?“ – Alles ward darob bis zu Tränen gerührt und wunderte sich hoch über des Kindes Weisheit.

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[JJ.01_217] 217. Kapitel – Warum das Mittelländische Meer mit Recht als ,Mittelmeer‘ bezeichnet werden kann. „... denn die wahre Mitte ist da, wo der Herr ist!“
28. Mai 1844
[JJ.01_217,01] Als sich aber alle an den kalten Fischen gesättigt hatten, da erhoben sie sich, dankten dem Joseph für dieses gute Mahl und begaben sich dann ins Freie; denn die Sonne war noch nicht völlig untergegangen.
[JJ.01_217,02] Als die meisten Gäste aus dem Gefolge des Cyrenius draußen waren, da sprach das Kindlein zu ihm:
[JJ.01_217,03] „Cyrenius! – erinnerst du dich nicht mehr, was du Mich draußen an der Brandstätte gefragt hast, da Ich die Fische des Mittelmeeres angelobt habe, wie sie gut und köstlich sind?“
[JJ.01_217,04] Der Cyrenius dachte hier ein wenig nach, fand aber seine Frage nicht wieder in seiner Erinnerung.
[JJ.01_217,05] Er sprach darum zum Kindlein: „O Du mein Herr, Du mein Leben! – vergebe mir, ich muß es vor Dir gestehen, daß ich dieselbe ganz rein vergessen habe!“
[JJ.01_217,06] Hier lächelte das Kindlein wieder und sagte voll Sanftmut zum etwas verlegenen Cyrenius:
[JJ.01_217,07] „Hast du Mich nicht gefragt, ob das Mittelmeer wohl wirklich in der Mitte der Erde sei?
[JJ.01_217,08] Ich aber beschied dich auf die kleine Erdkugel, auf der du nachsehen sollest und dich überzeugen, ob dieses Meer wohl wirklich in der Mitte der Erde sich befinde.
[JJ.01_217,09] Nun siehe, jetzt hätten wir ja die schönste Zeit dazu, diese Sache abzumachen!
[JJ.01_217,10] Darum nehme die kleine Erde zur Hand und hole dir die Antwort auf deine Frage!“
[JJ.01_217,11] Und der Cyrenius sprach: „Ja – bei meiner armen Seele, dies hätte ich sicher ganz vollkommen vergessen, so Du, o Herr, mich nun nicht daran gemahnt hättest!“
[JJ.01_217,12] Hier sprang sogleich der Jakob ins Nebengemach und brachte die kleine Erde dem Cyrenius.
[JJ.01_217,13] Dieser aber suchte dann sogleich das Mittelmeer und fand es auch bald.
[JJ.01_217,14] Als er aber nun mit seinem Finger auf das Mittelmeer wies, da fragte ihn das Kindlein:
[JJ.01_217,15] „Cyrenius, ist das wohl der Erde Mitte? – oder wie findest du die Sache?“
[JJ.01_217,16] Und der Cyrenius sprach: „Ich bin wohl ein tüchtiger Rechner nach Euklides und Ptolemäus (Lagos König in Ägypten)
[JJ.01_217,17] und weiß daher aus der Planimetrie, daß auf einer Kugeloberfläche darum ein jeder beliebig angegebene Punkt in der Mitte der Oberfläche ist, weil er fürs erste mit dem Mittelpunkte der Kugel in der genauesten Korrespondenz steht,
[JJ.01_217,18] und weil von ihm aus bis zu seinem Gegensatze alle ausgehenden Linien von gleicher Beugung und Dimension sind.
[JJ.01_217,19] Nach diesem Grundsatze kann dies Meer gleichwohl das ,Mittelmeer‘ heißen.
[JJ.01_217,20] Aber ich finde dann freilich auch, daß da ein jedes Meer unter demselben Verhältnisse steht und ebensogut ein Mittelmeer sein kann.“
[JJ.01_217,21] Und das Kindlein sprach: „Da hast du wohl recht; aber dennoch passen die Euklidischen Verhältnisse nicht hin,
[JJ.01_217,22] und dieses Meer kann dennoch ausschließlich ein Mittelmeer heißen,
[JJ.01_217,23] denn die wahre Mitte ist da, wo der Herr ist!
[JJ.01_217,24] Siehe, der Herr aber ist nun da an diesem Meere, und so ist auch da des Meeres Mitte!
[JJ.01_217,25] Siehe, das ist eine andere Berechnung, von der dem Euklid nichts geträumt hatte, und sie ist richtiger als die seine!“
[JJ.01_217,26] Diese Erklärung weckte den Cyrenius gewaltig, und er forschte dann weiter.

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[JJ.01_218] 218. Kapitel – Alles hat seine gottgewollte Zeit und Ordnung. Zeit und Ewigkeit. Vom eitlen Forschen in göttlichen Tiefen und von der kindlichen Einfalt als Weg zur wahren Weisheit.
29. Mai 1844
[JJ.01_218,01] Es bemerkte aber das Kindlein dem Cyrenius, da dieser anfing sich in weitere Forschungen einzulassen:
[JJ.01_218,02] „Cyrenius, du forschest umsonst weiter und möchtest sogleich die ganze Hand haben, wo Ich dir einen Finger gezeigt habe!
[JJ.01_218,03] Siehe, das geht nicht an; denn alles braucht seine Zeit und seine feste unwandelbare Ordnung!
[JJ.01_218,04] Wenn du einen Baum blühen siehst, da möchtest du freilich auch schon die reife Frucht haben.
[JJ.01_218,05] Aber siehe, das geht nicht; denn ein jeglicher Baum hat seine Zeit und seine Ordnung!
[JJ.01_218,06] Die Zeit und die Ordnung aber ist aus Mir von Ewigkeit, und so kann Ich nicht wider Mich ziehen;
[JJ.01_218,07] daher kann auch von der Zeit und von der Ordnung nichts vergeben werden!
[JJ.01_218,08] Ich liebe dich wohl mit aller Fülle Meiner göttlichen Kraft; aber darum kann Ich dir doch keine Minute von der flüchtigen Zeit schenken;
[JJ.01_218,09] denn diese muß fortfließen wie ein Strom und ist unaufhaltsam und hat keine Ruhe eher, als bis sie die großen Ufer der unwandelbaren Ewigkeit erreicht hat!
[JJ.01_218,10] Daher ist dein weiteres Forschen in Meine Tiefen etwas eitel.
[JJ.01_218,11] Denn du wirst auf solchem Wege Meinen Tiefen dennoch nicht eher um ein Haar näherkommen, als bis es an der Zeit sein wird!
[JJ.01_218,12] Darum lasse ab von derlei Forschungen, und mühe deinen Geist nicht vergeblich ab; denn zur rechten Zeit solle dir alles frei aus Mir werden!
[JJ.01_218,13] Du möchtest nun in der Tiefe begreifen, warum da die Mitte ist, da Ich bin?!
[JJ.01_218,14] Ich sage dir aber: Solches kannst du nun noch nicht begreifen; darum sollst du vorerst glauben und im Glauben die wahre Demut deines Geistes erweisen.
[JJ.01_218,15] Wird dein Geist erst durch die wahre Demut die rechte Tiefe in sich erreicht haben, dann wirst du auch aus dieser Tiefe in Meine Tiefen helle Blicke tun können.
[JJ.01_218,16] Wenn du aber forschend deinen Geist erheben wirst, dann wird dieser seine lebendige Tiefe stets mehr und mehr verlassen, und du wirst dich dadurch von Meinen Tiefen entfernen und dich ihnen nicht nahen!
[JJ.01_218,17] Ja – Ich sage dir noch hinzu: Von nun an solle alle tiefe Weisheit vor den Weisen der Welt verborgen bleiben;
[JJ.01_218,18] aber den Einfältigen, den schwachen Kindern und Waisen solle sie ins Herz gelegt werden!
[JJ.01_218,19] Darum werde du ein Kind in deinem Gemüte, und es wird dann die rechte Zeit für dich sein, die rechte Weisheit zu überkommen!“
[JJ.01_218,20] Der Cyrenius staunte ganz gewaltig über diese Lehre und fragte dann das Kindlein, sagend nämlich:
[JJ.01_218,21] „Ja – wenn also, da darf dann ja kein Mensch mehr die Schrift lesen lernen und eine Schrift selbst schreiben!?
[JJ.01_218,22] Denn so Du das alles dem Würdigen frei gibst, wozu dann das mühsame Lernen?“
[JJ.01_218,23] Und das Kindlein sprach: „Durch ein rechtes und demütiges Lernen wird der Acker für die Weisheit gedüngt, und das ist auch in Meiner Ordnung.
[JJ.01_218,24] Aber du mußt das Lernen nicht als den Zweck oder für die Weisheit selbst ansehen, sondern nur als ein Mittel!
[JJ.01_218,25] Wann aber der Acker gedüngt sein wird, dann werde schon Ich den Samen streuen, woraus dann erst die rechte Weisheit hervorsprossen wird! Verstehest du solches?“ – Hier schwieg Cyrenius und forschte nicht mehr weiter. –

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JJ.01_219] 219. Kapitel – Das auferlegte Kreuz als Ausdruck der Liebe Gottes zu den Menschen.
30. Mai 1844
[JJ.01_219,01] Nach dieser höchst lehrreichen Unterredung des Kindleins mit dem Cyrenius aber wandte sich auch der Joseph an das Kindlein und fragte Es, was da nun mit dem nach Hause gebrachten Kreuze geschehen solle.
[JJ.01_219,02] Und das Kindlein sprach: „Joseph! – Ich sage dir, das hat schon seinen Mann und seinen Platz gefunden!
[JJ.01_219,03] Saget doch auch ihr zu einem Kaufmann: ,Du hast eine gute Ware, diese wirst du nicht lange besitzen;
[JJ.01_219,04] denn für die wird sich wohl bald irgendwo ein kauflustiger Käufer finden!‘
[JJ.01_219,05] Und siehe, so ein Kaufmann bin Ich auch! – Ich habe eine gute Ware gebracht zum freien Verkaufe.
[JJ.01_219,06] Und es hat sich auch schon ein Käufer eingefunden und hat es durch seine Liebe zu Mir an sich gekauft;
[JJ.01_219,07] und der Käufer ist Jonatha, der starke Fischer!
[JJ.01_219,08] Solle er für seine vielen Fische denn nichts haben, mit denen er uns so oft schon reichlich versehen hat?!
[JJ.01_219,09] Eine Hand wäscht die andere. Wer Wasser reicht, dem solle wieder Wasser gereicht werden.
[JJ.01_219,10] Wer da Öl reicht, dem solle auch wieder reichlich Öl werden.
[JJ.01_219,11] Wer da tröstet, dem solle auch ein Trost werden für ewig.
[JJ.01_219,12] Wer aber Liebe reicht, dem solle auch wieder Liebe werden.
[JJ.01_219,13] Jonatha aber hat Mir alle seine Liebe gegeben; also gab Ich ihm denn in dem Kreuze auch Meine Liebe!
[JJ.01_219,14] Ihr habt Mir zwar wohl auch Liebe im Wasser und Öle gegeben;
[JJ.01_219,15] aber Ich sage dir: pure Liebe ist Mir denn doch lieber, als die mit Wasser und Öle!
[JJ.01_219,16] Das Kreuz aber ist nun zu Meiner puren Liebe geworden!
[JJ.01_219,17] Darum gab Ich es dem Jonatha, weil dieser eine pure Liebe zu Mir hat;
[JJ.01_219,18] denn er allein liebt Mich Meiner Selbst willen, und das ist pure Liebe!
[JJ.01_219,19] Er liebte Mich, ohne zu wissen, Wer Ich bin; ihr aber liebtet Mich weniger, da ihr doch wußtet, Wer Ich so ganz eigentlich bin.
[JJ.01_219,20] Und siehe, das war eine Liebe mit recht viel Wasser! – Darum sollet ihr auch nie einen Wassermangel leiden – in euren Augen nämlich auf dieser Welt.
[JJ.01_219,21] Cyrenius liebte Mich mit Öl; darum solle er auch dereinst mit dem Öle des Lebens gesalbet werden, wie ihr getränket mit dem Wasser des Lebens.
[JJ.01_219,22] Aber vollends in Meinem Gemache sollen nur die dereinst wohnen, die Mich pur lieben!“
[JJ.01_219,23] Diese Rede des Kindleins brachte den Joseph in eine tüchtige Angst, und der Cyrenius selbst machte große Augen.
[JJ.01_219,24] Das Kindlein aber sprach: „Ihr sollet aber darum doch nicht meinen, daß Ich euch das Kreuz vorenthalten werde, – denn wer da haben wird ein freies Herz, der solle auch das freie Kreuz überkommen!“ – Dieser Bescheid beruhigte wieder das Gemüt des Joseph und des Cyrenius.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-06-08, 12:19

[JJ.01_220] 220. Kapitel – Jonathas Tränen und heilige Liebe zum Herrn. Ein jeder Mensch wird geheiligt und ganz neu geboren durch die Liebe zu Gott in seinem Herzen. Denn: „Ist die Liebe zu Mir nicht heilig in sich, wie Ich Selbst in Meinem Göttlichen es bin?“
31. Mai 1844
[JJ.01_220,01] Bei dieser Rede des Kindleins aber fiel Jonatha, von seinem heißen Liebegefühle gedrungen, vor dem Kindlein nieder und weinte aus zu großer Freude und Dankbarkeit.
[JJ.01_220,02] Das Kindlein aber sprach zu den andern: „Sehet ihr, wie mächtig da ist des Jonatha Liebe zu Mir? –
[JJ.01_220,03] Wahrlich sage Ich euch, aus einer jeden Träne, die nun seinen Augen entstürzt, solle einst eine Welt für ihn in Meinem Reiche werden!
[JJ.01_220,04] Ich habe euch zwar schon den Wert und den Unterschied der Tränen gezeigt; aber hier sage Ich euch noch einmal hinzu:
[JJ.01_220,05] Keine Träne ist größer vor Mir als die allein, die der Träne des Jonatha gleicht!“
[JJ.01_220,06] Bei diesen Worten des Kindleins ermannte sich der große Jonatha und sprach:
[JJ.01_220,07] „O Du allmächtiger Herr meines Lebens! Wie bin ich – ein großer Sünder – wohl solcher endlosen Gnade und Erbarmung von Dir würdig?!“
[JJ.01_220,08] Das Kindlein aber sagte: „Jonatha, frage dich, wie du Mich denn wohl also mächtig lieben kannst in deinem Herzen, so du ein so großer Sünder bist?
[JJ.01_220,09] Ist die Liebe zu Mir nicht heilig in sich, wie Ich Selbst in Meinem Göttlichen es bin?
[JJ.01_220,10] Wie wohl magst du als ein so großer Sünder solche heilige Liebe ertragen in deinem Herzen?
[JJ.01_220,11] Wird denn nicht ein jeder Mensch geheiligt und ganz neu geboren durch die Liebe zu Gott in seinem Herzen?
[JJ.01_220,12] So du aber voll von dieser Liebe bist, sage, was ist demnach in dir, das du Sünde nennest?
[JJ.01_220,13] Siehe, eines jeden Menschen Fleisch ist wohl eine Sünde in sich; darum muß auch eines jeden Menschen Fleisch sterben!
[JJ.01_220,14] Ja, Ich sage dir, sogar dieses Fleisch Meines Leibes ist unter der Sünde Sold und wird darum auch gleich dem deinigen absterben müssen!
[JJ.01_220,15] Aber diese Sünde ist ja keine freiwillige, sondern nur eine gerichtete und steht für deinen freien Geist in keiner Rechnung.
[JJ.01_220,16] Darum wird dein Wert nicht nach deinem Fleische, sondern lediglich nur nach deiner freien Liebe bestimmt.
[JJ.01_220,17] Und es wird dereinst nicht heißen: Wie war dein Leib, sondern – wie war deine Liebe?!
[JJ.01_220,18] Siehe, so du einen Stein wirfst in die Höhe, da bleibt er aber dennoch nicht in der Höhe, sondern er fällt bald wieder herab zur Erde.
[JJ.01_220,19] Warum denn? – Weil die Materie der Erde ihn als eine gerichtete Liebe, von der er selbst voll ist, anzieht.
[JJ.01_220,20] Warum aber fallen die Wolken und die Sterne nicht vom Himmel? – Siehe, darum, weil sie des Himmels Liebe anzieht!
[JJ.01_220,21] Nun, so dein Herz aber voll Liebe ist zu Gott, dem ewig Lebendigen, wohin wohl wird dich diese allein freie, selbst lebendige Liebe ziehen?“
[JJ.01_220,22] Diese letzte Frage erfüllte alle Anwesenden mit der größten Wonne, und sie wußten nun alle, wie sie daran waren. –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-09-23, 08:06

[JJ.01_221] 221. Kapitel – Ein Mittel gegen die Insektenplage. Ein Komet.
1. Juni 1844
[JJ.01_221,01] Nach dieser Berichtigung des Jonatha, wie auch der andern, die hier zugegen waren, sagte der Joseph:
[JJ.01_221,02] „Freunde, der Abend ist schön; wie wäre es denn, so wir vor der Nachtruhe noch auf eine Stunde hinaus ins Freie uns begeben möchten?
[JJ.01_221,03] Denn hier in den Zimmern ist es nun ganz gewaltig schwül;
[JJ.01_221,04] und geht man in solcher Schwüle zu Bette, da kann man weder schlafen noch ruhen!“
[JJ.01_221,05] Und das Kindlein sprach: „Joseph, dieser Meinung bin Ich auch; aber nur sollten draußen nicht so viele lästige Insekten herumsumsen, da wäre es an den Abenden draußen noch angenehmer zu sein!“
[JJ.01_221,06] Und der Joseph sprach: „Ja, Du mein Leben, da hast Du wohl sehr recht!
[JJ.01_221,07] Wenn es nur da ein Mittel gäbe, um durch selbes nicht wider Deine Ordnung diesen lästigen Kleingästen einen Abschied geben zu können, so wäre das nicht selten äußerst wünschenswert!“
[JJ.01_221,08] Und das Kindlein sprach: „Oh, ein solches Mittel wird sich wohl bald finden lassen!
[JJ.01_221,09] Gehe und nehme eine Schüssel voll warmer Kuhmilch und stelle sie hinaus, und du wirst es sehen, wie alle diese tausend und tausend lästigen Kleingäste die Schüssel umlagern werden – und werden uns Ruhe gönnen!“
[JJ.01_221,10] Joseph befahl sogleich seinen Söhnen, eine Schüssel warmer Milch hinauszustellen.
[JJ.01_221,11] Und die Söhne Josephs taten sogleich, was ihnen der Joseph geboten hatte.
[JJ.01_221,12] Und wie die Schüssel mit warmer Milch sich im Freien befand, da entdeckte man in dem matten Abenddämmerungslichte bald einen immensen Schwarm von allerlei Stechinsekten über der Milchschüssel.
[JJ.01_221,13] Und alles wunderte sich über diese Erfindung, durch welche Millionen von Gelsen und Schnaken auf einen Punkt sich zusammenzogen und dort einen förmlichen Milchkrieg miteinander führten.
[JJ.01_221,14] Und der Cyrenius sagte: „Siehe, wie einfach und zweckmäßig doch ist die Vorrichtung!
[JJ.01_221,15] Eine kaum zu beachtende Schüssel voll warmer Milch befreit uns von der lästigen Insektenplage!
[JJ.01_221,16] Fürwahr, das soll auch sogleich in Tyrus ins Werk gesetzt werden!
[JJ.01_221,17] Denn auch dort belästigen zur Abendzeit Millionen solcher Tiere die Menschen.“
[JJ.01_221,18] Und das Kindlein sprach: „Das Mittel ist wohl recht gut, aber überall wird es nicht mit Erfolg angewendet werden können;
[JJ.01_221,19] denn es sind nicht überall dieselben Verhältnisse, –
[JJ.01_221,20] und solche Verhältnisse, wie sie nun hier stattfinden, möchten wohl sonst nirgends vorhanden sein!
[JJ.01_221,21] Daher wirkt auch nur hier dieses Mittel also ausgezeichnet. Wo aber diese Verhältnisse nicht stattfinden, da wird auch das Mittel nicht also wirken.
[JJ.01_221,22] Doch nun sehe zum Himmel empor, und du wirst einen Kometen entdecken!“ – Hier sah der Cyrenius aufwärts und ersah sobald einen starken Kometen.
 
[JJ.01_222] 222. Kapitel – Ein Gespräch über die Kometen als Unglücks- und Kriegsboten.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-09-23, 08:10

3. Juni 1844
[JJ.01_222,01] Als der Cyrenius aber den starken Kometen so recht beschauet hatte, da sprach er:
[JJ.01_222,02] „Fürwahr, ein sonderbarer Stern! – Es ist der erste, den ich sehe;
[JJ.01_222,03] gehört habe ich wohl schon öfter von diesen mythischen Unglücksboten am Himmel.“
[JJ.01_222,04] Auf diese Bemerkung des Cyrenius kam auch der Maronius Pilla herbei und sagte:
[JJ.01_222,05] „Da sieh einmal hin! Der Tempel des Janus ist kaum sieben Jahre geschlossen, und alles sagte:
[JJ.01_222,06] ,Nun wird Rom einen ewigen Frieden bekommen!‘, denn so lange sei dieser Tempel noch nicht geschlossen gewesen!
[JJ.01_222,07] Da haben wir aber nun schon das entsetzliche Zeichen vor unseren Augen, daß der Janustempel gar bald wieder erschlossen wird,
[JJ.01_222,08] und daß es auf den großen Marsfeldern gar lebendig wird zuzugehen beginnen!“
[JJ.01_222,09] Joseph aber fragte den Maronius Pilla, ob er denn wohl im Ernste so einen Schweifstern für einen Kriegsboten halte.
[JJ.01_222,10] Und der Maronius sprach ganz ernstlich: „O Freund, das ist eine eherne Wahrheit! – Ich sage dir: Krieg über Krieg!“
[JJ.01_222,11] Und der Cyrenius sprach dazu: „Nun sind die zwei Rechten einmal beisammen!
[JJ.01_222,12] Joseph hängt noch immer mächtig an seinem Moses, und Maronius Pilla kann seines altheidnischen Aberglaubens nicht ledig werden!“
[JJ.01_222,13] Joseph aber sprach: „Hochschätzbarster Bruder und Freund Cyrenius! Ich aber meine, Moses ist doch immerhin besser als der Janustempel in Rom!“
[JJ.01_222,14] Und der Cyrenius sprach: „Allerdings! – Aber so man den Herrn Selbst, den Jehova Selbst in Seiner Fülle hat, da meine ich, sollen Moses wie der dumme Janus so hübsch in den Hintergrund treten, und das ein für alle Male!
[JJ.01_222,15] Der Komet scheint laut alten, ungegründeten Sagen wohl ein Unglücksbote zu sein;
[JJ.01_222,16] aber ich glaube, unser Herr und allerliebster Jesus in Seiner Gottheit Fülle wird auch ein Herr über diesen mutmaßlichen Herrn des Unglücks sein! Bist du nicht meiner Meinung?“
[JJ.01_222,17] Und der Joseph sprach: „Das sicher; aber darum ist Moses doch nicht mit dem Janus Roms zu vergleichen, auch nicht in dieser Gegenwart des Herrn!“
[JJ.01_222,18] Und der Cyrenius sprach: „Das will ich auch nicht; aber so ich den Herrn habe, dann sind wenigstens mir Moses und Janus gleich!“
[JJ.01_222,19] Hier sprach das Kindlein zum Cyrenius: „Bei dem bleibe du!
[JJ.01_222,20] Denn wahrlich, wo es sich um die Unendlichkeit handelt, da schwinden alle Größen, und die Null zählt soviel wie eine Million!“
[JJ.01_222,21] Diese Antwort des Kindleins gab dem Joseph einen kleinen Stoß, und er hielt darauf dem Moses kein Vorwort mehr vor dem Cyrenius.
 
[JJ.01_223] 223. Kapitel – Ein Anschauungsunterricht über das Wesen der Kometen am Beispiel einer Milchschüssel.
4. Juni 1844
[JJ.01_223,01] Darauf aber kam der bei solchen Gelegenheiten allzeit stark nach dem Grunde forschende Jonatha zum Joseph und sprach:
[JJ.01_223,02] „Bruder, da wäre schon wieder so etwas, wo uns der Herr, wie letzthin bei der Mondesfinsternis, aus dem Traume helfen könnte!
[JJ.01_223,03] Was meinst du, so wir Ihn darum frageten, würde Er uns darüber wohl einen Aufschluß geben?“
[JJ.01_223,04] Und der Joseph sprach: „Mein lieber Bruder Jonatha, da kommt es nur auf eine Probe an!
[JJ.01_223,05] Wer fest dem Herrn traut, der hat auf guten Grund gebaut.
[JJ.01_223,06] Gehe hin zum Kindlein, das Sich nun im Schoße Mariens befindet, und frage Es,
[JJ.01_223,07] und es wird sich wohl zeigen, was du für eine Antwort auf deine Frage bekommen wirst!“
[JJ.01_223,08] Auf diese Worte Josephs begab sich der Jonatha sogleich in aller Liebe und Demut zum Kindlein und wollte fragen.
[JJ.01_223,09] Aber das Kindlein kam dem Jonatha zuvor und sprach:
[JJ.01_223,10] „Jonatha, Ich weiß schon, was du willst; aber das ist nicht für dich!
[JJ.01_223,11] Gehe aber ins Haus, und nehme eine kleine Fackel,
[JJ.01_223,12] zünde sie an, und gehe dann mit der brennenden Fackel hin zur Milchschüssel, die da den Gelsen und Schnaken ist gestellt worden,
[JJ.01_223,13] und Ich sage dir, du wirst da auch einen Kometen samt seiner Grundnatur erschauen!“
[JJ.01_223,14] Jonatha tat hier sogleich, was ihm das Kindlein geraten hatte.
[JJ.01_223,15] Und siehe, als er mit der brennenden Fackel der Milchschüssel in die Nähe kam, über der Millionen von Mücklein, Gelsen und Schnaken kreisend herumschwirrten,
[JJ.01_223,16] da entdeckte er auch im Ernste einen mehrere Klafter langen schimmernden Schweif, der natürlich aus den fliegenden Insekten bestand,
[JJ.01_223,17] zu welchem Schweife die Milchschüssel den Kopf bildete.
[JJ.01_223,18] Dieses Phänomen wurde auch von vielen anderen Personen entdeckt,
[JJ.01_223,19] und alle staunten über die Ähnlichkeit dieser gemachten Erscheinung mit dem Kometen am Himmel.
[JJ.01_223,20] Und der Jonatha ging hin zum Kindlein und fragte Es, wie er nun das nehmen solle.
[JJ.01_223,21] Und das Kindlein sprach: „Vorderhand also, wie du es gesehen hast! Das Geheimnis aber dürfen nicht alle erfahren;
[JJ.01_223,22] daher begnüge dich einstweilen mit dem! Morgen wird auch ein Tag sein.“

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[JJ.01_224] 224. Kapitel – Entsprechungs- und Erklärungswinke vom Wesen der Kometen.
5. Juni 1844
[JJ.01_224,01] Hier fing der Jonatha an sehr stark nachzudenken und konnte durchaus keinen gescheiten Gedanken fassen.
[JJ.01_224,02] Das Kindlein aber merkte natürlich alsogleich, daß da der Jonatha den Milchschüsselkometen mit dem Himmelskometen nicht zusammenreimen konnte.
[JJ.01_224,03] Daher richtete Es Sich auf und sprach zum Jonatha:
[JJ.01_224,04] „Mein lieber Jonatha! Siehe, in dir geht es jetzt gerade also zu, wie dir es das Bild des Milchschüsselkometen gezeigt hat!
[JJ.01_224,05] Eine große Schüssel voll Milch stellt dein Herz dar, worin deine Liebe die Milch ist.
[JJ.01_224,06] Aber über der Milch befindet sich nun auch ein ungeheurer Mücken-, Gelsen- und Schnakenschwarm gleich dem über jener Milchschüssel.
[JJ.01_224,07] Und diesen Schwarm bilden deine etwas stark ins Lächerliche gehenden Gedanken über die ähnliche Natur der beiden Kometen.
[JJ.01_224,08] Aber – Freund Jonatha! – wer wird denn den Kern des Himmelskometen im Ernste für eine Milchschüssel halten und seinen Schweif für einen Gelsenschwarm?!
[JJ.01_224,09] Das sind ja nur Entsprechungen, aber keine vollkommenen naturmäßigen Ähnlichkeiten!
[JJ.01_224,10] Weißt du aber wohl, was da eine Entsprechung ist? – Was ist eine Schüssel, was die Milch darin und was der Gelsen- und Schnakenschwarm?
[JJ.01_224,11] Siehe, du verstehst das nicht; so höre denn, Ich will dir davon etwas sagen!
[JJ.01_224,12] Die Schüssel stellt dar ein Gefäß zur Aufnahme von Substanzen, an die die nährende Lebenskraft aus Mir gebunden ist.
[JJ.01_224,13] Die Milch aber ist eine solche Substanz, die aus Mir die nährende Lebenskraft in sich trägt im reichlichsten Maße.
[JJ.01_224,14] In den Mücken, Gelsen und Schnaken ist die Lebenskraft schon frei tätig;
[JJ.01_224,15] aber so sie nicht genährt wird mit einer gerechten nährenden Lebenskraft, da wird sie bald schwach und kann sich nicht ausbilden für eine höhere und vollkommenere Stufe.
[JJ.01_224,16] Nun siehe, der Himmelskomet ist nichts als eine neu geschaffne werdende Welt!
[JJ.01_224,17] Der Kern ist das Gefäß zur Aufnahme der nährenden Lebenskraft aus Mir.
[JJ.01_224,18] Diese Lebenskraft wird durch ein eben dieser Lebenskraft von Mir aus gegebenes eigenes Feuer gar mächtig durchwärmt und löst sich dadurch in nährende Dämpfe auf.
[JJ.01_224,19] Damit aber diese schon eine mehr ausgebildete Lebenskraft tragenden Dämpfe sich nicht verflüchtigen und dem neuen Weltkörper entzogen werden,
[JJ.01_224,20] da werden sie von einer Unzahl Monaden (Äthertierchen) aufgenommen und durch sie wieder dem neu werdenden Weltkörper zu seiner vollkommeneren Ausbildung zugetragen.
[JJ.01_224,21] Siehe, das ist die entsprechende Ähnlichkeit zwischen dem Himmels- und unserem Milchschüsselkometen!
[JJ.01_224,22] Forsche aber nun nicht weiter nach, auf daß deine Liebe nicht schwach wird ob des Forschens!“
[JJ.01_224,23] Diese Erklärung haben wohl recht viele mit angehört, aber keiner verstand sie; aber viele glaubten es, daß es also sein werde.
 
[JJ.01_225] 225. Kapitel – Warum das zu viele Forschen in den Tiefen der Werke Gottes für Gotteskinder nachteilig ist.
7. Juni 1844
[JJ.01_225,01] Es fragte aber der Cyrenius das Kindlein und sprach: „O Du mein Leben! – Warum darf oder warum solle man denn in Deinen Werken nicht tiefer nachforschen?
[JJ.01_225,02] Warum wohl ist solch ein Forschen nach Deinem Ausspruche der Liebe zu Dir nachteilig?
[JJ.01_225,03] Ich meine aber da gerade im Gegenteile: Wenn man Deine Werke erst stets tiefer und tiefer und klarer und klarer erkennt, so muß man ja offenbar zunehmen in der Liebe zu Dir und nicht schwächer werden darinnen!
[JJ.01_225,04] Denn es ist also ja selbst unter uns Menschen schon der Fall, daß auch ein Mensch uns immer um so teurer wird, je mehr Vollkommenheiten wir an ihm entdecken.
[JJ.01_225,05] Um wieviel mehr wird das erst gegen Dich, dem Herrn und Schöpfer aller Größe und Vollkommenheit und Herrlichkeit der Fall sein, so wir Dich immer tiefer und tiefer erkennen!
[JJ.01_225,06] Darum möchte wohl ich selbst Dich, Du mein Leben, bitten, daß Du mir über diesen sonderbaren Stern einige nähere Aufschlüsse geben möchtest!
[JJ.01_225,07] Denn mein Herz sagt es mir, daß ich Dich dann erst ganz vollkommen werde lieben können, so ich Dich tiefer und tiefer in Deinem allmächtigen höchstweisen Wunderwirken erkennen werde.
[JJ.01_225,08] Es kann ja doch niemand Dich als den einigen Gott und Herrn lieben, so er Dich nicht zuvor erkennt, –
[JJ.01_225,09] also ist unser Dich-Erkennen von unserer Seele ja der Hauptgrund zur Liebe zu Dir!
[JJ.01_225,10] Gleichwie auch ich mein Weib eher erkennen mußte, bevor ich sie in mein Herz aufnehmen konnte! So ich sie nie erkannt hätte, da wäre sie auch sicher nie mein Weib geworden!“
[JJ.01_225,11] Hier lächelte das Kindlein und sprach: „O du Mein lieber Cyrenius! Wenn du Mir also öfter so weise Lehren gäbest, da müßte Ich am Ende ja doch wohl auch so recht ein grundgescheiter Mensch werden!
[JJ.01_225,12] Siehe, da hast du Mir ja lauter neue Sachen gesagt;
[JJ.01_225,13] aber nun denke dir's: Du warst Mir nun ein Lehrer, indem du Mir beweisen wolltest, daß entgegen Meiner Warnung vor dem zu vielen Forschen in Meinen Werken solches der Seele des Menschen für die Sphäre ihrer Liebe zu Mir nicht etwa nicht zuträglich, sondern vielmehr gerade zuträglich ist.
[JJ.01_225,14] Wie solle demnach nun Ich, ein Schüler zu dir, dich über dir unbekannte Dinge unterrichten?!
[JJ.01_225,15] Wenn dir für die Liebe bessere Gründe bekannt sind, als sie dir dein Gott und dein Schöpfer gibt, wie kannst du von Ihm dann eine tiefere Unterweisung erflehen?
[JJ.01_225,16] Oder meinst du wohl, Gott wird Sich durch von den Menschen gefaßte und aufgestellte Vernunftgründe zu etwas bewegen lassen, als wäre Er ein Richter nach den Weltgesetzen?
[JJ.01_225,17] O Cyrenius! da bist du wohl noch in einer sehr starken Irre!
[JJ.01_225,18] Siehe, Ich allein kenne ja Meine ewige Ordnung, welche da die Mutter aller Dinge ist!
[JJ.01_225,19] Aus dieser Ordnung bist auch du hervorgegangen! – Die Liebe deines Geistes zu Mir ist dein eigenstes Leben.
[JJ.01_225,20] Wenn du nun diese Liebe zu Mir von Mir abwenden willst auf Meine Geschöpfe, um Mich dann stärker zu lieben, da du Mich doch sichtbar lebendig vor dir hast,
[JJ.01_225,21] sage, wird solch eine törichte Liebestärkung wohl ihren Grund haben?
[JJ.01_225,22] Ja – wer Mich noch nicht kennt und nicht hat, der mag wohl auf deinen Wegen zu Mir sich erheben;
[JJ.01_225,23] aber so Mich Selbst schon jemand auf seinem Schoße hat, wozu sollen dann dem deine Staffeln dienen?“
[JJ.01_225,24] Hier stutzte der Cyrenius gewaltig, fühlte sich sehr getroffen, und niemand fragte mehr nach dem Kometen.
 
[JJ.01_226] 226. Kapitel – Das Zurücktreten des Göttlichen im Kinde. Des Kindleins letzte Anordnungen für Joseph und Cyrenius. Die Nachtruhe. Jakobs besondere Gnade beim Jesuskinde.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-09-23, 08:14

8. Juni 1844
[JJ.01_226,01] Als die Sache mit dem Kometen aber geschlichtet war, da sagte sogleich wieder das Kindlein zum Joseph:
[JJ.01_226,02] „Joseph, durch die zwei Tage machte Ich einen förmlichen Hausherrn, und ihr alle gehorchtet Mir;
[JJ.01_226,03] aber von nun an übergebe Ich wieder dir diese hausherrliche Stelle, und wie du alles ordnen wirst, also solle es auch geschehen!
[JJ.01_226,04] Von jetzt an bin Ich wieder wie ein jeglich Menschenkind – und muß es sein; denn auch Mein Fleisch muß wachsen zu euer aller Heile.
[JJ.01_226,05] Daher erwartet für jetzt wie für die künftige Zeit in diesem Lande keine offenen Wundertaten mehr von Mir!
[JJ.01_226,06] Laßt euch aber dennoch in eurem Glauben und Vertrauen an Meine Macht und Gewalt nicht irremachen;
[JJ.01_226,07] denn was Ich war von Ewigkeit, das bin Ich allzeit und werde es sein in Ewigkeit!
[JJ.01_226,08] Fürchtet daher nie die Welt, die nichts ist vor Mir; aber fürchtet euch, an Mir irre zu werden, – denn das wäre der Tod eurer Seele!
[JJ.01_226,09] Mit dem übernehme du, Joseph, wieder das Hausruder, und führe es recht und gerecht im Namen Meines Vaters, Amen.
[JJ.01_226,10] Also reise auch du, Cyrenius, am morgigen Tage wieder glücklich nach Tyrus, allwo schon wichtige Geschäfte deiner harren!
[JJ.01_226,11] Meine Liebe und Gnade ist mit dir, und so magst du ruhig sein. Alles andere aber mache mit dem Joseph ab; denn er ist nun der Hausherr!“
[JJ.01_226,12] Darauf berief das Kindlein den Jakob zu Sich und sprach zu ihm:
[JJ.01_226,13] „Jakob! – zwischen uns aber walte das erste Verhältnis, das dir schon bekannt ist!
[JJ.01_226,14] Und bei allem dem hat es zu verbleiben in diesem Lande, Amen!“
[JJ.01_226,15] Joseph aber ward darob ganz traurig und bat das Kindlein inständigst, daß Es ja fortwährend also in Seiner Göttlichkeit verbleiben möchte.
[JJ.01_226,16] Das Kindlein aber redete nun ganz kindisch, und in Seiner Rede war nun keine Spur mehr von irgend etwas Göttlichem.
[JJ.01_226,17] Es ward auch bald schläfrig, und der Jakob mußte Es zu Bette bringen.
[JJ.01_226,18] Noch lange in die Nacht saß die Gesellschaft beisammen und besprach sich so und so über den Grund solcher Veränderung am Kindlein;
[JJ.01_226,19] aber keiner sagte etwas Rechtes, sondern es fragte vielmehr einer den andern, –
[JJ.01_226,20] aber von keiner Seite kam irgend eine gültige Antwort.
[JJ.01_226,21] Und der Joseph sprach endlich: „Wir wissen, was uns not tut, und was wir zu tun haben, und damit können wir auch zufrieden sein!
[JJ.01_226,22] Es ist aber schon spät in der Nacht; daher meine ich, es wird nun am besten sein, wir begeben uns zur Ruhe.“
[JJ.01_226,23] Damit waren alle mit dem Joseph einverstanden und begaben sich auch sobald zur guten Ruhe ins Haus.
 
[JJ.01_227] 227. Kapitel – Josephs Sorge wegen der Morgenmahlzeit. Die leere Speisekammer. Jonathas Hilfe mit einer wertvollen Ladung Fische.
10. Juni 1844
[JJ.01_227,01] Am nächsten Tage war Joseph wie gewöhnlich schon viel eher auf den Beinen als jemand anderer und ging hinaus zu sehen, was es für einen Tag geben werde.
[JJ.01_227,02] Er fand alle Zeichen zu einem schönen Tage und ging dann wieder ins Haus und weckte seine Söhne, auf daß sie für die Gäste ein gutes Frühstück bereiten möchten.
[JJ.01_227,03] Und die Söhne erhoben sich bald und gingen nachzusehen, welchen Vorrat wohl noch die Speisekammer bieten möchte.
[JJ.01_227,04] Und als sie die Speisekammer durchsucht hatten, da kamen sie alsobald zum Joseph und sprachen:
[JJ.01_227,05] „Höre, du lieber Vater, dein Auftrag wäre wohl ganz recht und gut;
[JJ.01_227,06] aber unsere Speisekammer ist durch die etlichen Tage so sehr gelüftet worden, daß es uns geradewegs unmöglich wird, auch nur für zehn Personen eine Mahlzeit zu gewinnen.
[JJ.01_227,07] Rate uns daher, wo wir die Eßwaren hernehmen sollen, und die Mahlzeit solle in einer Stunde fertig sein!“
[JJ.01_227,08] Hier kratzte sich der Joseph ein wenig hinter den Ohren und ging selbst in die Speisekammer und fand allda die Aussagen seiner Söhne bestätigt, was ihn dann in noch größere Verlegenheit versetzte.
[JJ.01_227,09] Er sann hin und her und konnte nichts finden, was ihn aus seiner Verlegenheit reißen könnte.
[JJ.01_227,10] Als aber Joseph also nachsinnend dastand im Vorhause, da kam Jonatha aus seinem Schlafgemache, grüßte und küßte seinen alten Freund und fragte ihn, was er denn also traurig und nachdenklich dastünde.
[JJ.01_227,11] Und Joseph zeigte dem Jonatha sobald den Grund seiner Verlegenheit, nämlich die leere Speisekammer.
[JJ.01_227,12] Als der Jonatha das erschaute, da sagte er zum Joseph:
[JJ.01_227,13] „O du mein allergeliebtester Freund, darum darf es dir wohl nicht bange werden!
[JJ.01_227,14] Siehe, meine Speisekammern sind noch sehr voll; ich besitze noch bei zweitausend Zentner geräucherter Fische!
[JJ.01_227,15] Daher lasse nun sogleich deine Söhne mit mir gehen, und in anderthalb Stunden solle es in deiner Speisekammer sogleich anders aussehen!“
[JJ.01_227,16] Dieser Antrag war ein wahrer Balsam auf das Herz Josephs, und er nahm ihn auch alsogleich an.
[JJ.01_227,17] Es vergingen aber noch keine anderthalb Stunden, da kamen schon Jonatha und die vier Söhne mit einer starken Ladung von Fischen.
[JJ.01_227,18] Die Söhne brachten bei vier Zentner geräucherter Fische, und Jonatha brachte drei große Lägel voll frischer Fische und zehn große Laibe Weizenbrotes.
[JJ.01_227,19] Als der Joseph die Ankommenden also bepackt erschaute, da ward er voll Freude und dankte und pries Gott für solche Bescherung und umarmte und küßte dann den Jonatha.
[JJ.01_227,20] Darauf ward es in der Küche bald sehr lebendig.
[JJ.01_227,21] Die Söhne tummelten sich munter herum; Maria und die Eudokia kamen selbst bald aus dem Schlafgemache und gingen und melkten die Kühe.
[JJ.01_227,22] Und so ward in einer halben Stunde schon ein reichliches Morgenmahl bereitet für mehr als hundert Gäste.
 
[JJ.01_228] 228. Kapitel – Ein Liebeseiferwettstreit zwischen Joseph und Cyrenius. Josephs Uneigennützigkeit. Woran die echten und die falschen Diener Gottes zu erkennen sind.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-09-23, 08:16

11. Juni 1844
[JJ.01_228,01] Als auf diese Art das Morgenmahl bereitet war und alle Gäste sich auf den Beinen befanden, da ging Joseph sogleich zum Cyrenius und fragte ihn, ob er schon bereitet sei, das Morgenmahl zu nehmen.
[JJ.01_228,02] Und der Cyrenius sagte zum Joseph: „O mein allererhabenster Freund und Bruder! Ich bin freilich wohl bereitet mit meiner ganzen Suite;
[JJ.01_228,03] aber ich weiß auch, daß du in deiner Speisekammer nicht einen solchen Vorrat hast, um mehrere Tage hindurch über hundert Menschen zu bewirten.
[JJ.01_228,04] Daher werde ich für heute früh in die Stadt meine Dienerschaft senden, allda sie Eßwaren kaufen sollen für mich und dich!“
[JJ.01_228,05] Als der Joseph solches vernommen hatte, da sprach er:
[JJ.01_228,06] „O lieber Freund und Bruder, das kannst du immerhin tun für dein Schiff;
[JJ.01_228,07] aber für mich wäre eine solche Mühe wohl ganz rein vergeblich.
[JJ.01_228,08] Denn siehe, fürs erste ist das Morgenmahl schon bereitet, und fürs zweite befindet sich in meiner Speisekammer noch so viel, daß ihr alle es in acht Tagen kaum aufzehren möchtet.
[JJ.01_228,09] Darum sorge dich nur um mich nicht; denn wahrlich, ich bin bestens versorgt!“
[JJ.01_228,10] Und der Cyrenius sprach: „Wahrlich, wahrlich, wenn mir nichts anderes von deinem allerhöchsten Berufe Zeugnis gäbe, so gäbe es mir im vollsten Maße deine ganz unbegreifliche Uneigennützigkeit!
[JJ.01_228,11] Ja, daran wird man allzeit die rechten und die falschen Diener Gottes genau voneinander unterscheiden:
[JJ.01_228,12] Die rechten werden uneigennützig sein im hohen Grade, und die falschen werden sein gerade das Gegenteil;
[JJ.01_228,13] denn die rechten dienen Gott im Herzen und haben auch da den allerhöchsten ewigen Lohn, –
[JJ.01_228,14] die falschen aber dienen einem nach ihrer bösen Art gemodelten Gotte in der Welt – der Welt wegen;
[JJ.01_228,15] daher suchen sie auch den Lohn der Welt und lassen sich für jeden Schritt und Tritt gar unmäßig bezahlen.
[JJ.01_228,16] Denn das weiß ich als ein geborner Heide am besten, wie sich die römischen Priester bis ins Indefinitum für jeden Schritt und Tritt bezahlen lassen.
[JJ.01_228,17] Wahrlich, ich selbst habe für einen Rat einmal an den Oberpriester müssen hundert Pfunde Goldes bezahlen!
[JJ.01_228,18] Frage: War das ein rechter Diener eines wahren Gottes?
[JJ.01_228,19] Du aber hast mich nun schon bei drei Tage bewirtet, und welche Lehren habe ich in deinem Hause empfangen, – und du nimmst noch nichts an!
[JJ.01_228,20] Nicht einmal für meine acht Kinder nimmst du etwas an! – Es wird daraus doch etwa einleuchtend sein, wie die echten und rechten Diener Gottes aussehen?!“
[JJ.01_228,21] Joseph aber sprach: „Bruder, rede nun nicht weiter davon, denn auch solche Rede ist zu viel für mich,
[JJ.01_228,22] sondern setze dich zum Tische, und sogleich wird das Morgenmahl da sein!“ – Und der Cyrenius befolgte sogleich den Wunsch Josephs und setzte sich zum Tische.
 
[JJ.01_229] 229. Kapitel – Das fröhliche Morgenmahl. Joseph redet über die Güte des Herrn. Das Kindlein bei Tisch. Liebliche Szenen zwischen dem kleinen Jesus und Cyrenius.
12. Juni 1844
[JJ.01_229,01] Als sich nun alles am Speisetische befand, da wurden auch sobald gar schmackhaft zubereitete Fische auf den Tisch gesetzt,
[JJ.01_229,02] und der Cyrenius verwunderte sich hoch, wie denn Joseph schon also in aller Frühe eine solche Menge ganz frischer Fische hat bekommen können!
[JJ.01_229,03] Und der Joseph zeigte hier auf den großen Jonatha und sprach etwas scherzhaft:
[JJ.01_229,04] „Siehe, wenn man einen so großen Fischmeister zum Freunde hat, da braucht man gar nicht weit zu greifen – und die Fische sind da!“
[JJ.01_229,05] Hier lächelte der Cyrenius und sprach: „Ja, da hast du wohl recht!
[JJ.01_229,06] Wahrlich, bei solchen Umständen kann man allzeit frische Fische haben, und ganz besonders, wenn man noch Wen in seinem Hause hat!“
[JJ.01_229,07] Und der Joseph hob hier seine Hände auf und sprach mit dem gerührtesten Herzen:
[JJ.01_229,08] „Ja, Bruder Cyrenius, – und noch Wen, dessen wir alle ewig nicht würdig sein werden!
[JJ.01_229,09] Dieser segne uns allen dieses gute Morgenmahl, daß es uns wahrhaft stärken möchte in unseren Gliedern und in unserer Liebe zu Ihm – dem Allerheiligsten!“
[JJ.01_229,10] Dieser Ausruf Josephs brachte alle Gäste zum Weinen, und alle lobten den großen Gott in dem noch schlafenden Kindlein.
[JJ.01_229,11] Als sich aber die Gäste nach der beendigten Lobpreisung an die Fische machten, da ward auch das Kindlein wach;
[JJ.01_229,12] und der gute Geruch von den Fischen sagte Ihm gleich, was sich auf dem Tische befinde.
[JJ.01_229,13] Daher war Es auch flugs aus Seinem niederen Bettchen, lief sogleich ganz nackt zum Tische, da sich die Maria befand, und verlangte zu essen.
[JJ.01_229,14] Maria aber nahm Es sogleich auf ihren Schoß und sagte zum Jakob:
[JJ.01_229,15] „Gehe, und bringe mir geschwind ein frisches Hemdchen aus der Kammer!“
[JJ.01_229,16] Und der Jakob tat sogleich nach dem Wunsche Mariens und brachte ein frisches Hemdchen.
[JJ.01_229,17] Das Kindlein aber wollte Sich diesmal das Hemdchen nicht anziehen lassen.
[JJ.01_229,18] Da ward die Maria ein wenig unwillig und sprach: „Siehe, Du mein Kindlein, es schickt sich ja nicht, nackt beim Tische zu sein;
[JJ.01_229,19] daher werde ich recht schlimm sein, wenn Du Dich nicht anziehen läßt!“
[JJ.01_229,20] Der Cyrenius aber, ganz zu Tränen gerührt über den Anblick des zarten Knäbleins, sagte zur Maria:
[JJ.01_229,21] „O liebe, holdeste Mutter, gebe mir also das Kindlein, auf daß ich Es noch einmal also ganz nackt locke und kose!
[JJ.01_229,22] Wer weiß es, ob mir auf dieser Welt noch einmal dieses endlose Glück zuteil wird!?“
[JJ.01_229,23] Und das Kindlein lächelte den Cyrenius an und verlangte sogleich zu ihm.
[JJ.01_229,24] Und die Maria übergab Es auch sogleich dem Cyrenius, und er weinte vor Freude und Seligkeit, als das gesunde Kindlein gar munter auf seinem Schoße herumstrampelte.
[JJ.01_229,25] Und der Cyrenius fragte Es sogleich, welches Stück vom Fische Es essen möchte.
[JJ.01_229,26] Und das Kindlein sprach in ganz kindlicher Weise: „Gib Mir dasjenige weiße Stück, wo keine Gräten darinnen sind!“
[JJ.01_229,27] Und der Cyrenius gab dem Kindlein sogleich das beste und reinste Stück in die Hände, welches Dasselbe mit Freude ganz behaglich verzehrte.
[JJ.01_229,28] Nachdem Es Sich gesättigt hatte, da sprach Es: „Das war gut! – Jetzt ziehe du Mich an!
[JJ.01_229,29] Denn wenn Ich hungrig bin, da will Ich früher essen und dann erst ein Kleid nehmen!“ – Darauf sprach das Kindlein nichts weiter und ließ Sich ganz ruhig das Hemdchen von Cyrenius anziehen.

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[JJ.01_230] 230. Kapitel – Fortsetzung der kindlichen Tischszene. Maria ist nur aus großer Liebe zu Mir schlimm!
13. Juni 1844
[JJ.01_230,01] Als das Kindlein angezogen war, da fragte Es der Cyrenius wieder, ob Es nicht etwa noch ein gutes Stückchen vom Fische genießen möchte.
[JJ.01_230,02] Das Kindlein aber sprach in Seiner Weise: „Ein kleines Stückchen möchte Ich freilich noch;
[JJ.01_230,03] aber Ich getraue es Mir nicht zu nehmen, weil Mich da die Mutter gleich wieder auszanken möchte!“
[JJ.01_230,04] Und der Cyrenius sprach: „O Du mein endlos allergeliebtestes Kindlein! Wenn ich es Dir darreiche, da wird die Mutter nichts sagen!“
[JJ.01_230,05] Das Kindlein aber sprach ganz naiv zum Cyrenius: „Ja, solange du da bist, da wird sie freilich wohl nichts sagen;
[JJ.01_230,06] aber wenn du fort sein wirst, da kriege Ich's dann doppelt.
[JJ.01_230,07] O du glaubst es nicht, wie schlimm Meine Mutter sein kann, wenn Ich etwas täte, was sie nicht will!“
[JJ.01_230,08] Der Cyrenius lächelte darob und sagte dann zum Kindlein: „Was meinst Du denn, so ich darob Deine etwas schlimme Mutter auszanken möchte, würde das sie nicht nachsichtiger machen gegen Dich?“
[JJ.01_230,09] Und das Kindlein sprach: „Ich bitte dich, tue du nur das nicht; denn dann bekäme Ich erst einen Ausputzer, der seinesgleichen nicht hätte, so du fort wärest!“
[JJ.01_230,10] Hier fragte der Cyrenius das Kindlein weiter und sprach:
[JJ.01_230,11] „O Du mein Leben, Du mein himmlischstes Kindlein! – Wenn aber Deine Mutter so schlimm ist, wie kannst Du sie dann aber dennoch so überaus liebhaben?“
[JJ.01_230,12] Und das Kindlein antwortete: „Weil sie aus großer Liebe zu Mir schlimm ist; denn sie hat stets die größte Furcht, daß Mir irgend etwas Übles geschehen möchte.
[JJ.01_230,13] Und siehe, darum muß Ich sie ja dann auch recht liebhaben! Ist sie auch manchmal ohne Grund schlimm, so meint sie's aber dennoch gut, und darum verdient sie ja auch Meine Liebe!
[JJ.01_230,14] Siehe, ebendarum würde sie nun auch schlimm sein, so Ich nun noch ein Stückchen Fisch äße, weil sie meint, es könnte Mir schaden.
[JJ.01_230,15] Es würde Mir freilich wohl nicht schaden; aber Ich will nun Selbst nicht gegen die sorglich gute Meinung Meiner Mutter eine Sünde begehen.
[JJ.01_230,16] Oh – Ich kann Mich schon auch verleugnen und kann das Gebot Meiner Mutter halten, wenn es gerade sein muß;
[JJ.01_230,17] aber wenn es gerade nicht sein muß, da kann Ich auch tun, was Ich will.
[JJ.01_230,18] Und da mache Ich Mir dann nichts daraus, wenn auch die Mutter ein wenig zankt.
[JJ.01_230,19] Also aber muß es auch jetzt gerade nicht sein, daß Ich noch ein Stückchen Fisch essen solle; darum will Ich Mich auch verleugnen, damit dann die Mutter Mir nichts anhaben solle, wenn du fort sein wirst.“
[JJ.01_230,20] Hier fragte der Cyrenius wieder das Kindlein und sprach in aller Liebe:
[JJ.01_230,21] „Ja, Du mein Leben! – wenn Du aber schon einen solchen Respekt vor Deiner irdischen Mutter hast, warum hast Du Dich denn eher von ihr nicht anziehen lassen?
[JJ.01_230,22] Wird sie darob nicht zanken mit Dir, wenn ich fort sein werde?“
[JJ.01_230,23] Und das Kindlein sprach: „Das sicher; aber daraus werde Ich Mir eben nicht viel machen!
[JJ.01_230,24] Denn Ich habe es dir ja schon zuvor gesagt, daß Ich manchmal tue, was Ich will, und frage nicht, ob's Meiner Mutter recht ist oder nicht.
[JJ.01_230,25] Aber darum kann dann Meine Mutter noch zanken mit Mir, weil sie dabei eine gute Meinung und einen guten Willen hat.“
[JJ.01_230,26] Hier lächelte die Maria und sagte scherzweise: „Na, warte Du nur, so wir allein sein werden,
[JJ.01_230,27] da werde ich Dich schon wieder recht auszanken, weil Du mich jetzt beim Cyrenius so verklagt hast!“
[JJ.01_230,28] Und das Kindlein lächelte und sprach: „Oh – das ist nicht dein Ernst! Ich sehe es dir recht gut an, wenn du so recht ernst schlimm bist, – denn da siehst du ganz rot aus im Gesichte; jetzt aber bist du schön weiß, wie Ich, und da bist du nie schlimm.“
[JJ.01_230,29] Über diese Bemerkung lachten alle, und das Kindlein lächelte auch mit. Maria aber nahm aus Inbrunst das Kindlein und herzete Es über alle Maßen.
 
[JJ.01_231] 231. Kapitel – Des Cyrenius Dankbarkeit, Geschenk und Abschiedsworte. – Cyrenius verweilt noch einen Tag.
14. Juni 1844
[JJ.01_231,01] Nach dieser kindlichen Szene aber ward auch das Morgenmahl beendet.
[JJ.01_231,02] Und als Joseph das Dankgebet beendet hatte, da trat alsbald der Cyrenius zum Joseph hin und sprach:
[JJ.01_231,03] „Mein geliebtester Freund! Deine Verdienste um mich, wie selbst um meinen Bruder Julius Augustus Quirinus Caesar in Rom sind von so entschiedener Art, daß ich sie dir nie werde lohnend entgelten können.
[JJ.01_231,04] Aber dich ganz unbelohnt zu lassen – siehe, das ist mir allerreinst unmöglich!
[JJ.01_231,05] Ich weiß aber, daß du von mir keine königliche Belohnung annimmst;
[JJ.01_231,06] darum habe ich mich also bedacht: Du hast in diesem Jahre, wie es sich zeigt, eine magere Getreideernte zu hoffen;
[JJ.01_231,07] und dennoch ist dein Haus ziemlich stark bevölkert.
[JJ.01_231,08] Neun Personen gehören ohnehin mir an, und ihr seid euer auch acht Köpfe; also in allem siebzehn Köpfe.
[JJ.01_231,09] Und es sagt mir nun mein Geist, daß deine Mehltruhen leer sind und also auch deine Speisekammer,
[JJ.01_231,10] daß es dir auch schon mit dem Futter für deine Kühe, Ziegen und Esel schlecht geht. –
[JJ.01_231,11] Siehe, das alles weiß ich sehr genau, wie auch, daß ihr fast nichts mehr anzuziehen habt.
[JJ.01_231,12] Daher – du mein geliebtester Bruder, mußt du wenigstens soviel von mir annehmen, als dir vorderhand not tut.
[JJ.01_231,13] Ich weiß zwar wohl, daß es im höchsten Grade lächerlich ist, so ein Erdmensch sich vornähme, den Herrn der Unendlichkeit zu unterstützen, dem es ein leichtes ist, mit einem Worte Myriaden Welten zu erschaffen.
[JJ.01_231,14] Ich weiß aber auch nun, daß ebendieser heilige Herr der Ewigkeit nicht stets Wunder wirken will wider Seine ewige Wunderordnung, weil damit immer ein Gericht für uns geschaffene Wesen verbunden ist.
[JJ.01_231,15] Aus dem Grunde mußt du von mir diesmal wenigstens soviel annehmen, als es dir not tut,
[JJ.01_231,16] und wirst mich diesmal nicht, wie sonst gewöhnlich, abweisen!“
[JJ.01_231,17] Und der Joseph sprach: „Ja – Bruder! – diesmal möchtest du fast recht haben!
[JJ.01_231,18] Aber – zuvor ich von dir doch etwas annehme, muß ich doch den Herrn fragen.“
[JJ.01_231,19] Hier kam das Kindlein, das Sich schon beim Jakob befand, schnell herbei und sagte zum Joseph:
[JJ.01_231,20] „Joseph, nehme nur an, was dir der Cyrenius geben will, damit du das Haus dann mit Eßwaren versehen magst!“
[JJ.01_231,21] Darauf willigte Joseph in den Antrag des Cyrenius.
[JJ.01_231,22] Und dieser übergab dem Joseph sogleich eine Summe von tausend Pfunden Silbers und siebzig Pfunden Goldes.
[JJ.01_231,23] Joseph dankte darum dem Cyrenius und nahm die schwere Summe an.
[JJ.01_231,24] Cyrenius aber war darob überheiter und sagte: „Bruder! – Nun ist mein Herz um tausend Zentner leichter! Aber heute ziehe ich noch nicht von hier, sondern morgen; denn meine zu große Liebe läßt mich nicht von hier!“ – Und Joseph freute sich darob sehr.
 
[JJ.01_232] 232. Kapitel – Josephs Geldkasten und Räubersorgen. Des Kindleins guter Rat an Joseph.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-09-23, 08:20

15. Juni 1844
[JJ.01_232,01] Joseph aber hatte keine Geldtruhe, in die er das viele Geld täte.
[JJ.01_232,02] Da befahl der Cyrenius sogleich seiner Dienerschaft, daß sie sich sogleich in die Stadt begeben solle und solle da einen Kasten kaufen, und koste er, was er wolle!
[JJ.01_232,03] Und die Dienerschaft ging alsogleich und brachte im Verlaufe von zwei Stunden schon einen recht schönen Kasten von Zedernholz, der da zehn Pfunde Silbers gekostet hatte.
[JJ.01_232,04] Dieser Kasten ward sobald ins Schlafgemach Josephs gestellt, und die Söhne Josephs legten das große und schwere Geld in diesen schönen und starken Kasten.
[JJ.01_232,05] Als das Geld auf die Art aufgehoben war, da sprach Joseph:
[JJ.01_232,06] „Nun bin ich weltlich genommen das erste Mal reich in meinem ganzen Leben;
[JJ.01_232,07] denn so viel Geld habe ich nie gesehen und noch weniger je so viel besessen!
[JJ.01_232,08] Aber bisher wußte mein Haus von keinem Diebe etwas und noch weniger von einem Räuber;
[JJ.01_232,09] von nun an aber werden wir alle nicht genug Augen und Zeit haben, dieses Geld vor Dieben und Räubern zu schützen!“
[JJ.01_232,10] Der Jonatha aber sagte: „Bruder, sei darob ruhig!
[JJ.01_232,11] Ich weiß es nur zu bestimmt, über wen die Räuber und Diebe kommen.
[JJ.01_232,12] Siehe, sie kommen nur über die geizigen und kargen Filze!
[JJ.01_232,13] Das aber bist du nicht, – darum magst du auch ruhig sein; denn von dir bekommt ja ohnehin ein jeder dreimal soviel, als er von dir verlangt!
[JJ.01_232,14] Darum, meine ich, wirst du wohl mit einer Menge Bettlern zu tun bekommen, aber mit Räubern und Dieben sicher nicht!“
[JJ.01_232,15] Hier kam auch die Maria herbei und sprach zum Joseph:
[JJ.01_232,16] „Höre, du lieber Vater, du weißt ja, wie wir in der Stadt unseres Vaters David von den drei weisen Morgenländern, die da aus Persien kamen, auch eine große Last Goldes überkommen haben;
[JJ.01_232,17] und siehe, nun haben wir kein Sandkörnchen groß mehr davon, obschon wir nie dessen beraubt worden sind!
[JJ.01_232,18] Also, meine ich, wird es uns auch hier ergehen: es wird kein Jahr verfließen, und wir werden ohne Diebe und Räuber davon nichts mehr besitzen.
[JJ.01_232,19] Daher sei du nur ganz ruhig! – Denn in einem Hause, wo der Herr wohnt, da hat das Gold keinen Stand, und die Räuber und Diebe wollen im Hause des Herrn eben nicht viel zu tun haben!
[JJ.01_232,20] Denn sie wissen es so gut wie ich und du, daß es nicht geheuer ist, sich an den Schätzen zu vergreifen, die da wie in dem Gotteskasten liegen.“
[JJ.01_232,21] Als die Maria solches ausgeredet hatte, da kam noch das Kindlein herbei und sprach:
[JJ.01_232,22] „Joseph, du Getreuer! Du mußt nicht so furchtsam auf jenen Kasten hinblicken, in den Meine Brüder das Geld gelegt haben!
[JJ.01_232,23] Denn da meine Ich, du wärest krank, wenn du so furchtsam aussiehst.
[JJ.01_232,24] Und siehe, das will Ich nicht, daß du da krank sein sollest!
[JJ.01_232,25] Dieses Geld wird dich gar nicht lange drücken. Kaufe du nun nur recht viel Mehl und sonstige Eßwaren und etwas Kleidung, und verteile das übrige,
[JJ.01_232,26] und der Kasten wird alsobald wieder leer sein!“ – Diese kindlichen Worte beruhigten den Joseph so sehr, daß er darauf ganz heiter ward.
 
[JJ.01_233] 233. Kapitel – Joseph und die Seinen. Häusliche Sorgen und Arbeiten. Jonathas Riesenhilfe durch sein Gottvertrauen.
17. Juni 1844
[JJ.01_233,01] Nach allem dem aber berief Joseph die vier Söhne zu sich und sagte zu ihnen:
[JJ.01_233,02] „Da nehmt dieses Pfund Silbers und gehet in die Stadt und kaufet dort Mehl und was sonst noch für die Küche vonnöten ist,
[JJ.01_233,03] und kommet dann und bereitet ein gutes Mittagsmahl, darum mir heute noch der Cyrenius die Ehre gibt!“
[JJ.01_233,04] Und die Söhne gingen und taten, was ihnen der Vater geboten hatte.
[JJ.01_233,05] Maria aber kam auch herzu und bemerkte dem Joseph heimlich, daß der Brennholzvorrat auch so sehr eingeschmolzen sei, daß sich mit dem noch vorhandenen kleinen Reste kaum mehr werde ein Mahl bereiten lassen.
[JJ.01_233,06] Da berief der Joseph den Jonatha und zeigte ihm solche Verlegenheit an.
[JJ.01_233,07] Und der Jonatha sprach: „Bruder, gebe mir deine große und starke Axt, und ich werde in den Wald dort am Berge gehen;
[JJ.01_233,08] fürwahr, in drei Stunden sollst du Holz in Menge haben!“
[JJ.01_233,09] Und Joseph gab dem Jonatha eine starke Axt, und dieser ging in den Wald des nächsten Berges, der zur Villa gehörte, und hieb dort sobald eine starke Zeder um, befestigte um den Stamm einen starken Strick und zog so den ganzen mächtigen Baum vor das Haus Josephs.
[JJ.01_233,10] Als er da mit seinem gefällten Baume ankam, da verwunderten sich alle über die enorme Stärke Jonathas.
[JJ.01_233,11] Und viele Diener des Cyrenius versuchten zugleich den Baum weiterzuziehen, aber ihre Kraftanstrengung war vergeblich;
[JJ.01_233,12] denn ihrer bei dreißig an der Zahl konnten den Baum nicht um ein Haar von der Stelle bringen, da er im ganzen bei hundert Zentner wog.
[JJ.01_233,13] Jonatha aber sagte zu den Dienern des Cyrenius:
[JJ.01_233,14] „Nehmet doch statt dieses vergeblichen Versuchens große und kleine Äxte zur Hand, und helfet mir den Baum geschwind aufscheitern!
[JJ.01_233,15] Diese Mühe wird dem Hausherrn besser gefallen, als so ihr an diesem Baume meine Riesenkraft bemessen wollt durch eure eitle Bemühung!“
[JJ.01_233,16] Und sogleich griffen alle Diener des Cyrenius zu, und durch die kräftige Mitwirkung des Jonatha ward der ganze Baum in einer halben Stunde ganz aufgescheitert.
[JJ.01_233,17] Joseph war darauf voll Freude und sprach: „O das ist vortrefflich!
[JJ.01_233,18] Fürwahr, das hätte mir drei Tage Arbeit gemacht, bis ich so einen Baum zerscheitert hätte,
[JJ.01_233,19] und du hast kaum drei Stunden in allem gebraucht!“
[JJ.01_233,20] Und der Jonatha sagte darauf: „O Bruder! Eine große Leibesstärke ist wohl eine nützliche Sache;
[JJ.01_233,21] aber was ist sie gegen die Stärke Dessen, der bei dir wohnet, und vor dessen Hauche die ganze Unendlichkeit erbebt?!“
[JJ.01_233,22] Hier kam das Kindlein zum Jonatha und sagte zu ihm: „Sei still, Jonatha, und verrate Mich nicht; denn Ich weiß, wann Ich Mich zu zeigen habe!
[JJ.01_233,23] So aber Meine Kraft nun nicht mit dir gewesen wäre, da wärest auch du nicht dieses Baumes Meister geworden. – Aber sei stille und rede nichts davon!“ – Da sprach Jonatha nichts weiter und begriff erst, wie er diesen Baum so leicht bemeistert hatte. 

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-09-23, 08:22

[JJ.01_234] 234. Kapitel – Die Verlegenheit des Statthalters durch eine Deputation der Ersten und Vornehmsten der Stadt. Cyrenius lädt die Deputation zum Mahle ein. Vom Fluch des Geldes.
18. Juni 1844
[JJ.01_234,01] Als aber auf diese Art das Haus Josephs auch mit Holz versehen war und die Söhne Josephs sich recht rüstig an die Bereitung eines Mittagsmahles gemacht hatten,
[JJ.01_234,02] da kam eine sehr glänzende Deputation aus der Stadt, um zu begrüßen den obersten Statthalter.
[JJ.01_234,03] Denn diesmal erfuhr niemand in der Stadt etwas von der Anwesenheit des Cyrenius, weil er im strengsten Inkognito da sein wollte.
[JJ.01_234,04] Aber man sah an dem Morgen die bekannte Dienerschaft in der Stadt, wie die Söhne Josephs, und vermutete darum die Gegenwart des Statthalters.
[JJ.01_234,05] Daher versammelte man sich in der Stadt und kam in allem Glanze heraus, was aber dem Cyrenius diesmal sehr ungelegen kam.
[JJ.01_234,06] Der Oberste und der schon bekannte Hauptmann waren natürlich an der Spitze einer zahlreichen Gesellschaft der Ersten und Vornehmsten der Stadt Ostracine.
[JJ.01_234,07] Der Oberste entschuldigte sich über die Maßen, daß er es so spät, und das nur durch einen glücklichen Zufall erfahren habe, daß Seine Kaiserliche Consulische Hoheit diese Gegend mit ihrer allerhöchsten Gegenwart beglückten.
[JJ.01_234,08] Der Cyrenius aber kehrte sich fast um vor geheimem Ärger über diesen für ihn höchst unzeitigen Besuch.
[JJ.01_234,09] Aber er mußte nun dennoch zum bösen Spiele aus politischen Rücksichten eine gute Miene machen und erwiderte darum auch dem Begrüßer mit gleicher Wohlredenheit.
[JJ.01_234,10] Endlich aber sagte er doch auch zum Obersten: „Lieber Freund, wir große Herren der Welt sind manchmal doch recht übel daran!
[JJ.01_234,11] Ein gemeiner Mensch kann hingehen, wohin er nur immer will, und er bleibt im süßen Inkognito;
[JJ.01_234,12] aber wir dürfen nur ein wenig über die Türschwelle uns erheben, und das Inkognito ist schon beim Plunder.
[JJ.01_234,13] Ich nehme eure stattliche Begrüßung im Namen meines Bruders zwar recht herzlich gut auf;
[JJ.01_234,14] aber es bleibt dabei, daß ich nun im strengsten Inkognito hier bin!
[JJ.01_234,15] Das heißt, mit andern Worten gesprochen, dies mein Hiersein ist ein unamtliches und darf unter gar keiner Bedingung nach Rom berichtet werden!
[JJ.01_234,16] So ich es erführe, daß es jemand gewagt hätte, nach Rom einen solchen Bericht zu erstatten, wahrlich, dem solle es nicht am besten ergehen! – Denn wohlgemerkt, ich bin im strengsten Inkognito für die Welt hier!
[JJ.01_234,17] Warum? – das weiß ich, und niemand hat mich darum zu fragen.
[JJ.01_234,18] Gehet aber nun heim und kleidet euch um, und kommet dann wieder heraus zum Mittagsmahle, das ungefähr drei Stunden vor dem Untergange stattfinden wird!“
[JJ.01_234,19] Hier verbeugte sich die Deputation vor dem Statthalter und zog wieder ab.
[JJ.01_234,20] Darauf trat der Joseph zum Cyrenius hin und sprach:
[JJ.01_234,21] „Siehe, das ist schon die erste Wirkung des Geldes, das du mir in so reichlichstem Maße zukommen ließest!
[JJ.01_234,22] Deine Dienerschaft mußte mir dazu einen Kasten kaufen, ward da erkannt – und dein Hiersein verraten.
[JJ.01_234,23] Wie ich doch immer sage: Am Golde und Silber liegt noch immer der alte Fluch Gottes!“
[JJ.01_234,24] Das Kindlein aber, das dicht neben dem Joseph Sich befand, sagte lächelnd hinzu:
[JJ.01_234,25] „Daher kann man dem stolzen Golde und dem hochmütigen Silber keinen größeren Schimpf antun, als so man es im gerechten Maße unter die Bettler austeilt.
[JJ.01_234,26] Du, Mein lieber Joseph, aber tust das allzeit; daher wird dir der alte Fluch wenig schaden und also auch dem Cyrenius.
[JJ.01_234,27] Oh, Mir ist es gar nicht bange um dieses Goldes willen; denn hier befindet es sich schon am rechten Platze!“
[JJ.01_234,28] Diese Worte beruhigten wieder den Joseph wie den Cyrenius, und sie erwarteten darauf recht heitern Mutes die geladenen Gäste. –
 
[JJ.01_235] 235. Kapitel – Die vornehme Gesellschaft bei der Mahlzeit. Josephs Rat der gesellschaftlichen Rücksichtnahme bei der Tischordnung. Des Kindleins Ärgernis am schlecht bestellten Nebentisch. Eine prophetische Voraussage.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-09-23, 08:24

19. Juni 1844
[JJ.01_235,01] In der vorbestimmten Zeit kam die umgekleidete Deputation wieder aus der Stadt, begrüßte alles im Hause Josephs und begab sich dann mit dem Cyrenius zur schon bereiteten Mahlzeit.
[JJ.01_235,02] Da aber nun unvermuteterweise mehr Gäste zusammenkamen, als man erwartet hatte, so ward der Tisch Josephs zu klein, als daß am selben auch die Familie Josephs hätte Platz haben können.
[JJ.01_235,03] Daher sagte heimlich das Kindlein zum Joseph: „Vater Joseph, lasse für uns im nebenanstoßenden Zimmer einen kleinen Tisch decken!
[JJ.01_235,04] Und dem Cyrenius sage, daß er sich darob nicht kränken solle,
[JJ.01_235,05] und sage ihm, daß Ich schon nach der Mahlzeit wieder zu ihm kommen werde!“
[JJ.01_235,06] Und der Joseph tat also, wie ihm das Kindlein geraten hatte.
[JJ.01_235,07] Der Cyrenius aber sagte zum Joseph: „Das geht nicht! – So der Herr der Unendlichkeit unter uns ist, da werden wir Ihn doch nicht zum Katzentische setzen!
[JJ.01_235,08] O das wäre doch die allersonderbarste Ordnung von der Welt!
[JJ.01_235,09] Ich sage dir, gerade Er und du müßt vor allem obenan sitzen!“
[JJ.01_235,10] Und der Joseph sprach: „Liebster Bruder, das wird diesmal wohl nicht angehen;
[JJ.01_235,11] denn siehe, es sind nun viele Heiden aus der Stadt da, und denen könnte die zu große Nähe des Herrn gar übel bekommen; daher ist des Kindleins Wille hier wie überall und allzeit zu respektieren.“
[JJ.01_235,12] Und das Kindlein kam hinzu und sprach: „Cyrenius! Joseph hat schon recht, folge nur seinen Worten!“
[JJ.01_235,13] Da fand der Cyrenius keinen Anstand mehr und begab sich sogleich mit seiner Suite und mit der Deputation aus der Stadt zum Mittagsmahle.
[JJ.01_235,14] Und der Joseph bestellte sogleich im nebenanstoßenden Zimmer auch einen recht tüchtigen Tisch, bei dem er, die Maria, das Kindlein mit Seinem Jakob,
[JJ.01_235,15] der Jonatha, die Eudokia und die acht Kinder des Cyrenius Platz nahmen.
[JJ.01_235,16] Es wurden aber natürlich auf den Tisch der Gäste mehr und die besseren Speisen aufgetragen und auf den Haustisch weniger und die minder guten.
[JJ.01_235,17] Und das Kindlein sprach: „O du Schandfleck von einem Erdboden! – mußt du denn gerade für deinen Einigen Herrn das Schlechtere hervorbringen!?
[JJ.01_235,18] O du jetzt fruchtbares Land zwischen Asien und Afrika, du sollst darum für alle Zeiten mit großer Unfruchtbarkeit geschlagen werden!
[JJ.01_235,19] Fürwahr, wahr! – hätte unser Tisch nicht einige Fische, da wäre für Mich rein nichts Genießbares da!
[JJ.01_235,20] Hier ein Milchkoch mit etwas Honig, was Ich nicht mag, und da eine gebratene Meerzwiebel, und da eine kleine Melone, und da ein altbackenes Brot und daneben etwas Butter und Honig, –
[JJ.01_235,21] das ist unsere ganze Mahlzeit; lauter Speisen, die Ich nicht mag, bis auf die wenigen Fische!
[JJ.01_235,22] Ich will aber nicht, daß es etwa die Gäste schlechter haben sollen als wir;
[JJ.01_235,23] aber das ist denn doch auch nicht recht, daß wir es um vieles schlechter haben sollen als die Gäste!“
[JJ.01_235,24] Joseph aber sprach: „O lieber Jesus, so schmolle doch nicht, denn siehe, es geht uns ja allen gleich!“
[JJ.01_235,25] Und das Kindlein sprach: „Gib Mir vom Fische, und dann ist es gut für jetzt. Aber ein andermal muß es anders gehen; denn mit dieser Alltagskost kann Ich Mich nicht allzeit begnügen!“ – Joseph merkte sich das und gab dem Kindlein vom Fische zu essen.
 
[JJ.01_236] 236. Kapitel – Eine häusliche Küchenszene und deren ernste Folgen. Das Grundevangelium von der Menschwerdung.
20. Juni 1844
[JJ.01_236,01] Beim Verzehren des Fisches aber fragte das Kindlein den Jonatha, sagend: „Jonatha, ist das wohl die beste Gattung der Fische?
[JJ.01_236,02] Denn Ich sage dir, daß Mir dieser Fisch gar nicht wohlschmecket!
[JJ.01_236,03] Fürs erste ist er zäh und fürs zweite so trocken wie Stroh.
[JJ.01_236,04] Fürwahr, das muß keine gute Fischgattung sein, was sich auch daraus erkennen läßt, daß er gar so viele lästige Gräten hat!“
[JJ.01_236,05] Und der Jonatha erwiderte: „Ja, Du mein Herr und mein Gott! Es ist fürwahr die leichteste Fischgattung!
[JJ.01_236,06] O hätte doch der Joseph mir früher etwas gesagt, da wäre ich ja gerne zehn Male für einmal hin und her gelaufen und hätte für Dich den allerbesten Fisch geholt!“
[JJ.01_236,07] Hier war der Joseph selbst etwas ärgerlich über seine Söhne, darum sie seinen Tisch so übel bestellt hatten.
[JJ.01_236,08] Das Kindlein aber sprach: „Joseph, ärgern dürfen wir uns deshalb gerade nicht;
[JJ.01_236,09] aber sonderbar bleibt das immer von Meinen Brüdern, daß sie in der Küche für sich das Beste behalten, uns aber gerade aus allem das Schlechteste auftischen.
[JJ.01_236,10] Es sei ihnen zwar alles gesegnet; aber schön und löblich ist das von ihnen nicht! –
[JJ.01_236,11] Siehe, du hast Mir wohl das beste Stück vom Fische gegeben; aber dennoch vermag Ich es nicht wegzuessen, obschon Ich noch recht hungrig bin, –
[JJ.01_236,12] und das ist doch ein sicheres Zeichen, daß der Fisch schlecht ist!
[JJ.01_236,13] Da – verkoste dies Stückchen, und du wirst dich überzeugen, daß Ich recht habe!“
[JJ.01_236,14] Hier kostete der Joseph den Fisch und fand die Aussage des Kindleins vollkommen bestätigt.
[JJ.01_236,15] Da stand er aber auch sogleich auf und ging in die Küche und fand da, wie sich die vier Söhne mit einem edlen Thunfisch gütlich taten.
[JJ.01_236,16] Da war es aber auch aus beim Joseph, und er fing die vier Köche ganz gewaltig zu putzen an.
[JJ.01_236,17] Diese aber sprachen: „Vater! – siehe, wir müssen alle schwere Arbeit verrichten, warum sollen wir da manchmal nicht auch ein besseres Stückchen verzehren als die, welche nicht arbeiten?!
[JJ.01_236,18] Zudem ist der Fisch ja auch nicht schlecht, den wir auf deinen Tisch gegeben haben.
[JJ.01_236,19] Das Kindlein aber, weil Es von euch zu verzärtelt ist, ist nur manchmal zu voll Kapricen, und da ist Ihm dann nichts recht und gut genug!“
[JJ.01_236,20] Da ward Joseph zornig und sprach: „Gut, weil ihr mir mit solcher Rede begegnetet, so werdet ihr von nun an nimmer für meinen Tisch Speisen bereiten!
[JJ.01_236,21] Maria wird von jetzt an mein Koch sein, ihr aber möget für euch kochen, was ihr wollt; aber an meinem Tische solle keiner aus euch je gesehen werden!“
[JJ.01_236,22] Hier verließ Joseph die vier Köche und kam ganz erregt durch eine kleine Seitentüre zu seiner Tischgesellschaft zurück.
[JJ.01_236,23] Da ward das Kindlein traurig und fing an völlig zu weinen und schluchzte recht gewaltig.
[JJ.01_236,24] Da fragten Es sogleich Maria, Joseph und der Jakob mit ängstlicher Gebärde, was Ihm fehle, ob Es irgendeinen Schmerz empfinde –
[JJ.01_236,25] oder was es denn doch sei, darum Es nun gar so plötzlich also traurig und leidig geworden sei?
[JJ.01_236,26] Das Kindlein aber seufzte tief auf und sprach in einem sehr wehmütigen Tone zum Joseph:
[JJ.01_236,27] „Joseph! – Ist es denn gar so süß, den Armen und Schwachen die eigene Herrlichkeit zu zeigen und sie eines geringen Vergehens wegen völlig zu richten?!
[JJ.01_236,28] Siehe doch einmal Mich an, wie viele gar entsetzlich schlechte Köche habe Ich in der Welt, die Mich als einen Vater aller Väter schon lange völlig hätten verhungern lassen, so solches an Mir möglich wäre!
[JJ.01_236,29] Ich sage dir, Köche, die von Mir nichts mehr wissen und auch nichts mehr wissen und hören wollen!
[JJ.01_236,30] Und siehe, Ich gehe dennoch nicht hinaus, um sie zu richten in Meinem gerechten Zorne!
[JJ.01_236,31] Ist es denn gar so süß, ein Herr zu sein? – Siehe, Ich bin der alleinige Herr der Unendlichkeit, und außer Mir ist ewig keiner mehr!
[JJ.01_236,32] Und siehe, Ich euer aller Schöpfer und Vater wollte vor euch ein schwaches Menschenkind werden mit allem Zurückhalte Meiner ewigen und unendlichen göttlichen Herrlichkeit,
[JJ.01_236,33] auf daß ihr durch dieses über alles demütige Beispiel an eurem alten Herrschgeist einen Ekel bekommen sollet!
[JJ.01_236,34] Aber nein! Gerade in dieser Zeit aller Zeiten, in der Sich der Herr aller Herrlichkeit unter alle Menschen erniedrigt hat, um sie alle in solcher Seiner Niedrigkeit zu gewinnen, wollen die Menschen am meisten Herren sein und herrschen!
[JJ.01_236,35] Ich weiß es wohl, daß du vorzüglich Meinetwegen die vier Köche gerichtet hast;
[JJ.01_236,36] aber so du Mich als den Herrn erkennst, warum hast du Mir denn da vorgegriffen?
[JJ.01_236,37] Siehe, wir alle sind darum noch nicht unglücklich, darum wir mit einem mageren Fische bedient worden sind; denn wir können uns ja sogleich einen besseren zubereiten lassen!
[JJ.01_236,38] Die vier Brüder aber sind nun die unglücklichsten Geschöpfe auf der Welt, darum du als Vater sie gerichtet hast;
[JJ.01_236,39] und siehe, das ist keine gerechte Strafe auf ein so geringes Vergehen!
[JJ.01_236,40] Was wäret ihr Menschen wohl, so Ich mit euch täte, wie ihr es miteinander tut, wenn Ich so kurzmütig und ungeduldig wäre, wie ihr es seid?!
[JJ.01_236,41] Du weißt es nicht, warum wir diesmal so karg bedient worden sind; Ich aber weiß es.
[JJ.01_236,42] Darum sage Ich dir, gehe hin und rufe zurück dein Urteil, und der Jakob wird dir dann den Grund dieser schlechten Mahlzeit kundgeben!“
[JJ.01_236,43] Hier ging der Joseph und berief die vier Söhne, auf daß sie vor ihm bekenneten ihren Fehl und er es ihnen dann vergebe.

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zum Erwachen gebracht hast,
so kann es der Mensch sein
auf den ich gewartet habe,
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Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Empty
BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-09-23, 08:26

[JJ.01_237] 237. Kapitel – Demütige und herzliche Rede der vier Brüder an das beschimpfte Kindlein. Dessen göttliche Antwort an Seine Brüder.
21. Juni 1844
[JJ.01_237,01] Und die vier Söhne Josephs kamen sobald in das Speisezimmer des Joseph, fielen da auch sogleich auf ihre Knie nieder, bekannten ihre Schuld und baten dann den alten Vater Joseph um Vergebung.
[JJ.01_237,02] Joseph vergab ihnen darauf und nahm sein Urteil zurück.
[JJ.01_237,03] Darauf aber sagte er zu den vieren: „Ich habe es euch wohl vergeben;
[JJ.01_237,04] aber ich war auch dabei der von euch am wenigsten Beleidigte.
[JJ.01_237,05] Aber hier ist das Kindlein, von dem ihr mir zum größten Ärger aussagtet,
[JJ.01_237,06] Es sei ganz verzärtelt und sei darum manchmal voll Kapricen, da Ihm dann nichts recht und gut genug wäre.
[JJ.01_237,07] Dadurch habt ihr Es gröblichst beschimpft!
[JJ.01_237,08] Gehet hin und bittet Es vorzugsweise um Vergebung, sonst kann es euch übel ergehen!“
[JJ.01_237,09] Darauf gingen die vier hin vor das Kindlein und sprachen vor Ihm:
[JJ.01_237,10] „O Du unser liebes Brüderchen! Siehe, wir haben Dich ungerecht beschimpft vor unserem Vater,
[JJ.01_237,11] und haben dadurch ihn gröblichst erzürnt, daß er uns darob nahe fluchen mußte.
[JJ.01_237,12] Gar grob haben wir uns an Dir und dem guten Vater Joseph versündigt.
[JJ.01_237,13] O wirst Du, liebes Brüderchen, uns wohl je solche unsere grobe Sünde vergeben können? – Wirst Du uns wieder zu Deinen Brüdern erheben?“
[JJ.01_237,14] Hier lächelte das Kindlein die vier Bittenden gar überaus freundlich an, streckte Seine zarten Arme aus und sprach mit Tränen in Seinen göttlichen Augen:
[JJ.01_237,15] „O stehet auf, ihr Meine lieben Brüder, und kommet her, auf daß Ich euch küsse und segne!
[JJ.01_237,16] Denn wahrlich, wer so wie ihr zu Mir kommt, dem solle vergeben sein und hätte er der Sünden mehr, denn da ist des Sandes im Meere und des Grases auf der Erde!
[JJ.01_237,17] Wahrlich, wahrlich! – eher noch als diese Erde gegründet war, habe Ich diese Sünde an euch schon geschaut und habe sie euch auch schon um gar vieles eher vergeben, als ihr noch waret!
[JJ.01_237,18] O ihr Meine lieben Brüder! Seid ja in keiner Angst wegen Meiner; denn Ich habe ja euch alle so sehr lieb, daß Ich wohl aus Liebe zu euch einst sterben werde am Leibe!
[JJ.01_237,19] Daher habet ja keine Angst vor Mir; denn wahrlich, so ihr Mir auch gefluchet hättet, da hätte Ich euch aber dennoch nicht gerichtet, sondern hätte geweint ob der Härte eurer Herzen!
[JJ.01_237,20] Kommet also her, ihr Meine lieben Brüder, auf daß Ich euch segne, darum ihr Mich ein wenig beschimpfet habt!“
[JJ.01_237,21] Diese endlose Güte des Kindleins brach den vieren das Herz, daß sie weinten wie kleine Kinder.
[JJ.01_237,22] Auch die andere Tischgesellschaft ward so sehr gerührt, daß sie sich des Weinens nicht enthalten konnte.
[JJ.01_237,23] Das Kindlein aber richtete Sich auf, ging Selbst zu den vieren hin und segnete und küßte sie und sagte dann zu ihnen:
[JJ.01_237,24] „Nun, liebe Brüder, werdet ihr es doch merken, daß Ich euch alles vergeben habe!? –
[JJ.01_237,25] Ich bitte euch aber, gehet nun in die Küche und bringet uns allen einen besseren Fisch!
[JJ.01_237,26] Denn fürwahr, Ich bin noch recht hungrig und kann den Fisch aber dennoch nicht essen, den ihr ehedem für uns bereitet habt!“
[JJ.01_237,27] Hier erhoben sich sobald die vier, küßten das übergute Kindlein und eilten dann übergerührt in die Küche und bereiteten in der kürzesten Zeit einen allerbesten Fisch für den Tisch Josephs.
 
[JJ.01_238] 238. Kapitel – Entsprechungssinn der Mahlzeit. Die Phasen der geistigen Zustände auf Erden: 1. Im allgemeinen. 2. Das Judentum. 3. Die griechische Kirche. 4. Die römische Kirche. 5. Die christlichen Sekten.
22. Juni 1844
[JJ.01_238,01] Als der gut bereitete Fisch auf den Tisch Josephs kam und sich alle daran gütlich taten,
[JJ.01_238,02] und als auch die Tafel beendet ward, da fragte Joseph den Jakob, ob er ihm denn einen etwa wohl gar prophetischen Grund dieses früheren mageren und schlechten und nun am Ende gar wohlschmeckenden Mahles anzugeben wüßte?
[JJ.01_238,03] Und der Jakob sprach mit der größten Demut und Bescheidenheit:
[JJ.01_238,04] „O ja, lieber Vater Joseph, insoweit es mir der Herr geben wird, insoweit auch will ich es dir treulich kundtun, was dieses Mahl bedeutet.
[JJ.01_238,05] Und so bitte ich dich denn, daß du mich ja recht treulich anhören möchtest!“
[JJ.01_238,06] Alle richteten nun ihre Aufmerksamkeit auf den Mund Jakobs, und dieser begann also zu reden:
[JJ.01_238,07] „Die magere und schlechte Mahlzeit bezeichnet jene künftige Zeit, in der des Herrn Wort wird verunstaltet werden.
[JJ.01_238,08] Da werden Seine Knechte den besten Teil für sich behalten und werden ihre Gemeinden mit den Trebern füttern gleichwie die Heiden ihre Schweine.
[JJ.01_238,09] Die Juden werden sein gleich der gebratenen Meerzwiebel;
[JJ.01_238,10] denn obschon sie eine Wurzel sind, die am Meere der göttlichen Gnade wuchert und nun völlig gebraten wird am Feuer der göttlichen Liebe,
[JJ.01_238,11] so wird sie aber dennoch als eine schlechte Speise und als ein höchst mageres Gericht am Tische des Herrn sich befinden, und wird niemand nach ihr greifen! –
[JJ.01_238,12] Das dumme Milchkoch werden die Griechen sein; diese werden wohl am meisten noch des Herrn Wort echt erhalten!
[JJ.01_238,13] Aber da sie nur ein äußeres, aber kein inneres Leben darnach führen werden, so werden sie lau und dumm und geschmacklos sein wie dieses Koch, das zwar wohl auch die besten Lebenssäfte in sich trägt, aber weil es kühl ist und nicht gehörig durchkochet ward, so macht es auch eine schlechte Figur auf dem Tische des Herrn! –
[JJ.01_238,14] Denn es hat keinen Wohlgeruch und somit als noch völlig roh auch keinen Wohlgeschmack für des Herrn Gaumen.
[JJ.01_238,15] Die Melone ist das Rom. Diese Frucht wächst an einem kriechenden und sich nach allen Gegenden hin windenden Stiele,
[JJ.01_238,16] auf dem viel taube Blüten vorkommen; aber nur hinter wenigen zeigt sich eine Frucht.
[JJ.01_238,17] Und wenn schon die Frucht da ist und ihre Reife erlangt, so hätte sie zwar wohl einen recht starken Wohlgeruch, –
[JJ.01_238,18] schneidet man sie aber auf und kostet das innere Fleisch, so wird man sogleich gewahr, daß der Geschmack bei weitem schlechter ist als der Geruch.
[JJ.01_238,19] Nimmt man nicht gewürzten Honig dazu, so wird es einem nach dem Genusse solcher Frucht sogleich zum Erbrechen übel,
[JJ.01_238,20] ja man kann sich an solcher Frucht gar leicht den Tod eressen!
[JJ.01_238,21] Also wird es auch mit Rom stehen eine geraume Zeit, und viele werden sich an dieser Kost den Tod eressen! – Und diese Frucht wird ebenfalls als ein schlechtes Gericht auf dem Tische des Herrn sich befinden und wird von Ihm nicht angerührt werden! –
[JJ.01_238,22] Also sind hier noch Butter, Brot und etwas Honig und etliche magere Fische.
[JJ.01_238,23] Diese Speisen sind wohl etwas besser und sind von den andern sehr gesondert und haben wohl noch das rechte Ansehen;
[JJ.01_238,24] aber es ist in ihnen auch keine Wärme, und des Feuers Hauptwürze hat sie noch nicht alle berührt, daher stehen sie auch hier auf dem Tische des Herrn und werden nicht gelobt.
[JJ.01_238,25] Die Fische wohl waren am Feuer; aber sie hatten zu wenig Fett, daher sind sie trocken wie Stroh, und der Herr kann sie auch nicht genießen.
[JJ.01_238,26] Unter diesen Speisen aber werden gewisse Sekten verstanden, die sich von ersteren absondern werden und werden wohl Glauben haben;
[JJ.01_238,27] aber man wird an ihnen keine oder nur sehr wenig Liebe entdecken, und daher werden sie auch nicht angenehm sein vor dem Herrn! – –
[JJ.01_238,28] Das ist kurz die Bedeutung dieses Mahles. Ich gab alles kund, was ich empfing; mehr aber empfing ich nicht, darum schweige ich nun.“ – Diese Erklärung machte ein großes Aufsehen wohl, aber niemand verstand sie.
 
[JJ.01_239] 239. Kapitel – Der letzte gute Fisch bedeutet die Liebe des Herrn und Seine große Gnade in dieser letzten Zeit. Die Bewohner der Sonne auch zu Kindern Gottes bestimmt. Eine Herde unter dem Einen guten Hirten.
25. Juni 1844
[JJ.01_239,01] Joseph aber sprach darauf zum Jakob: „Du hast im vollsten Sinne im Namen des Herrn großweise geredet, obschon ich wie wir alle das noch nicht zu fassen imstande sind, was du geredet hast.
[JJ.01_239,02] Da ich aber dessenungeachtet die Weisheit Gottes in dir erkenne,
[JJ.01_239,03] und wir alle am Ende einen herrlichen und gar überaus wohlschmeckend zubereiteten Fisch auf unsern Tisch bekamen,
[JJ.01_239,04] so möchte ich denn auch das von dir erörtert haben, was denn am Ende dieser edle gute Fisch bedeutet.
[JJ.01_239,05] Sicher wird dir der Herr auch das enthüllen, das da gut ist,
[JJ.01_239,06] da Er dir ehedem enthüllet hat, was da schlecht ist und sein wird für alle Welt!“
[JJ.01_239,07] Und der Jakob sprach darauf: „Lieber Vater Joseph, das steht ja nicht bei mir, sondern allein beim Herrn!
[JJ.01_239,08] Ich bin nur ein mattes Werkzeug des Herrn und kann nur dann reden, wann der Herr mir die Zunge löset.
[JJ.01_239,09] Darum verlange nicht von mir, das ich nicht habe und dir's darum auch nicht zu geben vermag,
[JJ.01_239,10] sondern wende dich darob an den Herrn; so Er es mir geben wird, dann sollst es auch du alsogleich bekommen ganz ungetrübt!“
[JJ.01_239,11] Hier wandte sich der Joseph sogleich an das Kindlein heimlich und sprach:
[JJ.01_239,12] „Mein Jesus, lasse mich auch die Bedeutung des guten Fisches erfahren!“
[JJ.01_239,13] Das Kindlein aber sprach: „Joseph, du siehst ja, daß Ich mit Meinem Fische noch nicht völlig fertig bin; also warte nur ein wenig noch!
[JJ.01_239,14] Der Cyrenius ist ja auch noch lange nicht fertig mit seiner Mahlzeit; daher haben wir noch eine halbe Stunde Zeit,
[JJ.01_239,15] und in dieser Zeit läßt sich noch sehr vieles abmachen, beraten und beschließen.“
[JJ.01_239,16] Darauf aber wandte Sich das Kindlein zum Jakob und sprach zu ihm:
[JJ.01_239,17] „Jakob, dieweil Ich dies Mein Stückchen Fisch verzehren werde, kannst du ja gleichwohl reden, was dir in den Mund kommen wird.“
[JJ.01_239,18] Darauf aß das Kindlein wieder an Seinem Fische, und der Jakob begann sogleich also zu reden:
[JJ.01_239,19] „Dieser letzte gute Fisch bedeutet die Liebe des Herrn und Seine große Gnade, die Er in den Zeiten, in denen alles sich über den Abgründen des ewigen Todes befinden wird, den Menschen wird zukommen lassen.
[JJ.01_239,20] Aber zuvor werden die Köche ein tüchtiges Gericht zu bestehen haben!
[JJ.01_239,21] Erst nach einem solchen Gerichte wird jene Zeit kommen, von der schon der Prophet Isaias geweissagt hatte.
[JJ.01_239,22] Und diese Zeit wird dann bleiben auf der Erde und wird von ihr nicht genommen werden fürder; und da wird die Erde eins werden mit der Sonne,
[JJ.01_239,23] und ihre Bewohner werden bewohnen die großen Lichtgefilde der Sonne und werden leuchten wie sie.
[JJ.01_239,24] Und der Herr wird allein Herr sein, und Er wird Selbst ein Hirt sein, und alle die leuchtenden Bewohner werden eine Herde sein!
[JJ.01_239,25] Und also wird die Erde bestehen ewig, und ihre Bewohner ewig, und der Herr wird sein ewig unter ihnen – ein Vater Seinen Kindern von Ewigkeit!
[JJ.01_239,26] Da wird kein Tod mehr sein; wer da leben wird, der wird leben ewig, und wird nimmer den Tod sehen Amen!“ –
[JJ.01_239,27] Hier ward der Jakob wieder still. Die ganze Gesellschaft aber ward ganz stumm vor Verwunderung über die große Weisheit Jakobs, – nur das Kindlein sprach am Ende: „Und so bin Ich auch mit dem Fische fertig geworden; daher auch da Amen.“ –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-09-23, 08:28

[JJ.01_240] 240. Kapitel – Die Gäste werden auf das Kindlein aufmerksam. Des Cyrenius Auskunft. Ein Urteil der Nachbarn über Joseph und seine Familie.
26. Juni 1844
[JJ.01_240,01] Bald darauf erhob sich die Gesellschaft vom Tische und dankte Gott für die leibliche wie für die geistige Nahrung und begab sich dann zum größten Teile hinaus ins Freie.
[JJ.01_240,02] Nur Joseph, Maria und das Kindlein mit dem Jakob begaben sich in das große Speisezimmer, allda der Cyrenius sich noch mit seinen Gästen am Tische befand.
[JJ.01_240,03] Er bewillkommnete überaus freundlich seine liebsten Freunde und wollte sogleich aufstehen und ihnen einen Platz bereiten.
[JJ.01_240,04] Das Kindlein aber sprach: „O bleibe, bleibe, du Mein lieber Cyrenius, wie du bist!
[JJ.01_240,05] Ich bin schon zufrieden, wenn Ich nur in deinem Herzen den gerechten Platz habe!
[JJ.01_240,06] Was da diesen Tischplatz betrifft, an dem liegt Mir nichts!
[JJ.01_240,07] Ich gehe aber nun ins Freie mit den Meinen; wann du mit der Tafel wirst zu Ende sein, so komme Mir nach!“
[JJ.01_240,08] Darauf lief das Kindlein mit Seinem Jakob flugs hinaus ins Freie und unterhielt Sich dort mit ihm und mit den andern Kindern.
[JJ.01_240,09] Einigen Gästen aus der Stadt aber fiel diese sehr verständige und ganz vertrauliche Rede des Kindleins mit dem Cyrenius auf,
[JJ.01_240,10] und sie fragten, wie alt denn doch dies Kindlein sein dürfte;
[JJ.01_240,11] denn es rede ja schon wie ein erwachsener Mensch und scheine mit dem Statthalter auf einem sehr vertrauten Fuße zu stehen.
[JJ.01_240,12] Cyrenius aber sprach: „Was kümmert euch das, so ich ein großer Kinderfreund bin?
[JJ.01_240,13] Daß dies Kindlein überaus geistreich ist, das habt ihr alle gesehen!
[JJ.01_240,14] Wie Es aber in kaum noch dritthalb Jahren Alters zu solcher Verstandesklarheit gelangt ist,
[JJ.01_240,15] darüber erkundiget euch bei dessen Eltern, diese werden euch darüber wohl den besten Aufschluß zu erteilen imstande sein!
[JJ.01_240,16] Mich nimmt es aber überhaupt sehr wunder, daß ihr als die nächsten Nachbarn dieses Hauses dessen Einwohner noch nicht näher kennet!“
[JJ.01_240,17] Darauf sprachen einige: „Ja – wie sollen wir aber diese Familie auch näher kennen?
[JJ.01_240,18] Fürs erste geht sie nirgends hin, und fürs zweite haben wir ja auch zu wenig Zeit, um zu besuchen diese sonderbare jüdische Familie, bei der man sich überhaupt nicht so ganz recht auskennt;
[JJ.01_240,19] denn sie hat einen so sonderbar mystischen Anstrich, daß man nicht weiß, was man so ganz eigentlich aus ihr machen solle.
[JJ.01_240,20] Soviel wir von andern ganz geringen Menschen erfahren, so ist diese Familie wohl sehr friedsam und tut den Armen viel Gutes;
[JJ.01_240,21] aber es gibt einige, die da sagen, daß sie schon öfter dieses Haus wie in den hellsten Flammen ersahen, die aber auf ,ja‘ und ,nein‘ wieder erloschen, – und so noch so manches andere.
[JJ.01_240,22] Daher haben wir auch den Mut nicht, diese Familie zu besuchen;
[JJ.01_240,23] denn der Alte ist und bleibt ein jüdischer Hauptzauberer.
[JJ.01_240,24] Und mit derlei Menschen ist nicht gut in irgend eine Gesellschaft zu treten!“ –
[JJ.01_240,25] Hier lachte der Cyrenius und sprach: „Nun – wenn also – da bleibet ihr nur dabei stehen; denn dann ist dies Haus sicher vor euch!“ – Die Gäste aber sahen den Cyrenius groß an und wußten nicht, wie sie daran waren. –
 
[JJ.01_241] 241. Kapitel – Der übelwollende Beschluß der eifersüchtigen Gäste. Der große Brand in Ostracine.
24. Juni 1844
[JJ.01_241,01] Es fragte aber ein großer Bürger der Stadt Ostracine, wie der Statthalter das meine:
[JJ.01_241,02] „Warum solle darob dieses Haus sicher sein, da man vielleicht irrwähnig diesen alten Juden für einen Erzzauberer hält?“
[JJ.01_241,03] Und der Cyrenius sprach: „Weil der schwache Mensch da nichts vermag, wo der urewigen Gottheit Kraft ihre schützende Hand darüberhält.
[JJ.01_241,04] Dieses Haus aber steht, wie keines mehr auf der weiten Erde, unter dem mächtigsten Schutze solcher Gottheit, – also ist es auch unüberwindlich!
[JJ.01_241,05] Leget eure Hand böswillig an dies Haus, und ihr werdet es sogleich erfahren, um welche Zeit es mit diesem ist!“
[JJ.01_241,06] Hier stutzten alle die Gäste aus der Stadt und sagten zueinander:
[JJ.01_241,07] „Der Statthalter will uns nur schrecken, weil er keine Macht bei sich hat.
[JJ.01_241,08] Würden wir aber im Ernste unsere Hände an dies Haus und an seinen Leib legen, da möchte er sicher bald eine andere Sprache führen!
[JJ.01_241,09] Lasset uns daher aufstehen vom Tische und in die Stadt ziehen und von da gegen Abend wieder mit einer starken Macht hierherkommen,
[JJ.01_241,10] und da werden wir sogleich sehen, ob der Statthalter noch eine solche Sprache führen wird!“
[JJ.01_241,11] Darauf erhob sich bald die ganze Gesellschaft vom Tische und begab sich ins Freie.
[JJ.01_241,12] Allda fingen sich die Bürger und der Oberste und der Stadthauptmann beim Cyrenius zu beurlauben an und machten sich darauf auf den Weg in die Stadt.
[JJ.01_241,13] Der Joseph aber ging zu den Fortgehenwollenden und sagte zu ihnen:
[JJ.01_241,14] „Warum wollt ihr denn nun schon gehen, da die Sonne noch eine gute Stunde leuchten wird?
[JJ.01_241,15] Bleibet hier bis zum Abende, und wir wollen dann alle den Cyrenius bis zu seinem Schiffe begleiten, wie es sich gebührt;
[JJ.01_241,16] denn er reist noch heute in der Nacht nach Tyrus ab und wird darum auch heute noch sein Schiff ordnen und besteigen.“
[JJ.01_241,17] Die also Angesprochenen aber entschuldigten sich und sagten: „Wir haben heute noch ein gar wichtiges Geschäft vor, daher entschuldige du uns bei deinem intimsten Freunde!“
[JJ.01_241,18] Hier kam das Kindlein herbeigelaufen und sprach zum Joseph:
[JJ.01_241,19] „Lasse sie nur ziehen in die Stadt; denn ihr Geschäft ist von einer Art, das zu Meiner Verherrlichung dienen wird!“
[JJ.01_241,20] Hier ließ sonach der Joseph die Stadtgäste ziehen und ging mit dem Kindlein zum Cyrenius hin und erzählte ihm, wie diese sich entschuldigten, und was das Kindlein geredet hatte.
[JJ.01_241,21] Und der Cyrenius sprach: „O mein erhabenster Bruder, diese Art kenne ich!
[JJ.01_241,22] Sie ist eifersüchtig und weiß sich aus lauter innerer Galle nicht zu raten und zu helfen, weil ich dein Haus besuchte und sie im Stiche ließ.
[JJ.01_241,23] Aber ich bin darum sehr ruhig ob deiner; denn ich weiß es ja, in Wessen Schutze du dich befindest!“
[JJ.01_241,24] Und das Kindlein sprach: „Oh, der dürre Weg solle ihnen heiß werden!
[JJ.01_241,25] Sie wollen unser Haus heute noch zerstören, und das mit Feuer!
[JJ.01_241,26] Aber sie sollen nicht Zeit gewinnen dazu, denn sie werden daheim sogleich genug zu tun bekommen!“
[JJ.01_241,27] Als das Kindlein noch kaum solche Worte ausgeredet hatte, da stand schon die halbe Stadt in Flammen, – und niemand dachte mehr an die Zerstörung des Hauses Josephs.

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[JJ.01_242] 242. Kapitel – Des Cyrenius Sorge um die Abgebrannten. „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“ Gott ist allen „ein allergerechtester Richter“.
28. Juni 1844
[JJ.01_242,01] Es entsetzten sich aber alle, als sie auf einmal die ungeheuere Qualm- und Flammenmasse in die Luft aufsteigend erschauten.
[JJ.01_242,02] Und der Cyrenius fragte den Joseph, ob man nicht diesen so mächtig hartbedrängten Menschen zu Hilfe eilen solle.
[JJ.01_242,03] Joseph aber sprach: „Ich meine, wir werden das gut sein lassen!
[JJ.01_242,04] Denn dem Feuer können wir ohnehin keinen Einhalt tun mit unseren natürlich-menschlichen Kräften;
[JJ.01_242,05] was aber die dabei Verarmten betrifft, die werden uns noch bald genug und zur rechten Zeit treffen.
[JJ.01_242,06] Daher seien wir nur ganz ruhig hier; wem's not tut, der wird schon kommen!“
[JJ.01_242,07] Und das Kindlein daneben sprach zum Joseph: „Lieber Joseph! siehe, das wird auch deinen Gold- und Silberkasten um ein sehr bedeutendes geringer machen!
[JJ.01_242,08] Auch du, Cyrenius, wirst heute noch vor deiner Abreise um einige Pfunde Goldes und Silbers leichter werden;
[JJ.01_242,09] denn die hier waren und heimlich uns mit der Zerstörung unseres Hauses gedroht haben, die werden bald als gar sehr gedemütigte Freunde wiederkommen und werden dich um eine Unterstützung angehen.
[JJ.01_242,10] Daher mache dich nur gefaßt darauf! Denke aber nicht, als hätte Ich etwa deren Häuser durch Meine Macht in diesen Brand gesteckt;
[JJ.01_242,11] denn so etwas tue Ich nicht; und jegliche Rache ist ferne von Mir!
[JJ.01_242,12] Dir aber sage Ich es: Das hat ihnen ihre Dienerschaft getan;
[JJ.01_242,13] denn diese hatte schon einen alten Groll auf ihre Herrschaft, da sie von ihr zu karg und hart gehalten war.
[JJ.01_242,14] Heute fand sie den günstigen Zeitpunkt, sich also zu rächen an ihrer Herrschaft,
[JJ.01_242,15] daß sie alle ihre Paläste in den Brand steckte.
[JJ.01_242,16] Und so fielen ohne Mein Zutun diese Weltherren gerade nun in die Grube, die sie für uns gemacht zu haben im Sinne hatten!“
[JJ.01_242,17] Als der Cyrenius vom Kindlein solches vernommen hatte, da fragte er Es hurtigst, ob man solcher argen Dienerschaft nicht nachstellen solle.
[JJ.01_242,18] Und das Kindlein sprach: „O lasse das gut sein! Denn fürs erste hat sie an ihrer hartherzigen Herrschaft ein gutes Werk getan,
[JJ.01_242,19] fürs zweite ist sie lange schon mit dem geraubten Schatze über Berg und Tal, –
[JJ.01_242,20] und fürs dritte wird sie der ihr gebührenden Strafe nicht entgehen, da sie das ganz eigenmächtig aus böser Rache getan hat!
[JJ.01_242,21] Daher sei unsere Sorge vorerst auf die gerichtet, die da unserer Hilfe benötigen werden!
[JJ.01_242,22] Was aber die Brandleger betrifft, für die ist schon gesorgt.
[JJ.01_242,23] Denn siehe, Gott sieht sie allenthalben und kennet ihren Weg genau!
[JJ.01_242,24] Daher kann Er sie auch überall ergreifen, wo sie sich auch immer befinden möchten.
[JJ.01_242,25] Gott ist auch ein allen allergerechtester Richter; daher wird Er ihnen auch den gerechtesten Lohn für ihre Tat zu geben wissen!“ –
[JJ.01_242,26] Hier kam die Maria ganz ängstlich hinzu und zeigte dem Joseph eine große Schar gewaffneter Krieger, die sich in Eilschritten gegen die Villa bewegte.
[JJ.01_242,27] Das Kindlein aber sprach: „O fürchtet euch nicht; das ist die Schutzwache für den Cyrenius, die nun der Oberste aus der Stadt zu eurer Sicherung sendet!
[JJ.01_242,28] Es werden aber bald auch eine Menge Bürger ihr folgen.
[JJ.01_242,29] Daher sei nun hier nur für ihre Unterkunft gesorgt; alles andere wird sich geben!“ –
[JJ.01_242,30] Und wie das Kindlein solches geredet hatte, so war es auch: der Cyrenius bekam Wache, und dieser folgten bald eine Menge Abgebrannter.
 
[JJ.01_243] 243. Kapitel – Hochmut kommt vor dem Fall. Josephs würdige Behandlung der Abgebrannten. Des Cyrenius Edelmut gegen die Verunglückten. Cyrenius bei Jonatha.
1. Juli 1844
[JJ.01_243,01] Als die Abgebrannten beim Hause Josephs ankamen, da erkannte sie eben der Joseph bald, daß sie dieselben Herren waren, die ehedem seine Gäste gewesen sind, und fragte sie:
[JJ.01_243,02] „Ja – meine geachtetsten Herrn, was ist denn mit eurem wichtigen Geschäfte, deshalb ihr ehedem also schnell forteiltet?
[JJ.01_243,03] Bestand es darinnen, daß ihr eure Stadt angezündet habt?
[JJ.01_243,04] Oder bestand es etwa in ganz etwas anderem, das für mich als ein Geheimnis zu verbleiben hat?“
[JJ.01_243,05] Die Abgebrannten aber sprachen: „Lieber Menschenfreund! – Versuche uns Elende nicht; denn du siehst ja, daß wir nun die aufgelegtesten Bettler sind!
[JJ.01_243,06] Kannst du uns aber irgend unterstützen, so tue das, und wir wollen deine Leibeigenen sein unser Leben lang!“
[JJ.01_243,07] Joseph aber sprach: „Nur Roms mächtige Patrizier verstehen sich auf Sklaven und Leibeigene;
[JJ.01_243,08] ich aber verstehe mich nur auf Brüder, die allzeit gleich meine Brüder sind – wie als Herren, also auch als Bettler!
[JJ.01_243,09] Darum werde ich euch auch nach Kräften unterstützen.
[JJ.01_243,10] Aber so ihr wieder auf eurem Boden feststehen werdet, dann nehmt euch kein solches Geschäft mehr vor, wie euer heutiges hätte sein sollen!
[JJ.01_243,11] Denn so wehe es euch nun tut, daß euch eure Diener und Sklaven so schändlich beraubt und eure Häuser angezündet haben,
[JJ.01_243,12] ebenso und noch mehr Wehe hätte mir das gemacht, so ihr desgleichen an mir verübt hättet!“
[JJ.01_243,13] Hier ging der Joseph zum Cyrenius und fragte ihn, was man diesen Unglücklichen auf einmal geben solle.
[JJ.01_243,14] Und der Cyrenius sprach: „Warte nur ein wenig! Meine Träger, die ich um meine Kasse aufs Schiff gesandt habe, werden sobald da sein!
[JJ.01_243,15] So ich erst im Besitze meiner größeren Kasse sein werde, dann werden wir schon sehen, wieviel da auf jeden, der schon hier ist und noch kommen wird, fallen solle.“
[JJ.01_243,16] In einer kleinen Stunde brachten die Boten tausend Säckel Goldes und Silbers.
[JJ.01_243,17] Jeder Säckel, aus zehn Pfunden bestehend, aber war gemischt mit zwei Pfunden Goldes und acht Pfunden Silbers.
[JJ.01_243,18] Hier sprach der Cyrenius zum Joseph: „Diese Säckel verteile du unter diese Abgebrannten also, daß da auf jeden ein Säckel komme!
[JJ.01_243,19] Die erübrigten aber verwahre du für noch andere, die noch ankommen werden!
[JJ.01_243,20] Ich aber will bei der Verteilung nicht zugegen sein, auf daß ich nicht erkannt werde von allem Volke, das hierherkommen wird!
[JJ.01_243,21] Ich aber werde mich nun mit dem Jonatha in seine Wohnung begeben und hoffe dich am Abende zu sehen.“
[JJ.01_243,22] Joseph billigte das und übernahm mit seinen Söhnen sogleich die Verteilung; und der Cyrenius entfernte sich heimlich mit seinem ganzen Hofstaate und mit dem Jonatha. – –

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[JJ.01_244] 244. Kapitel – Josephs tatkräftige Nächstenliebe. Ein rechter Trost in schwerer Heimsuchung. Abendbesuch und Abendmahl bei Jonatha.
2. Juli 1844
[JJ.01_244,01] Zwei Stunden nach dem vollen Untergange der Sonne hatte Joseph mit der Verteilung zu tun
[JJ.01_244,02] und wies dabei auch den Dach- und Fachlosen Plätze an, wo sie übernachten konnten;
[JJ.01_244,03] denn in der Stadt getrauten sich wenige nur zu übernachten, teils wegen des starken Brandgestankes,
[JJ.01_244,04] teils aber auch wegen der Unsicherheit, da man noch immer fürchten mußte, ob das Feuer nicht ehestens dieses oder jenes noch gesunde Haus ergreifen wird.
[JJ.01_244,05] Als Joseph also sein Geschäft beendet hatte, da fragte er das Kindlein ganz geheim, ob es nun wohl geheuer sein dürfte, das Haus zu verlassen und sich zum Jonatha hinzubegeben.
[JJ.01_244,06] Und das Kindlein sprach: „Was kümmert dich das Haus und dessen Inhalt?
[JJ.01_244,07] Gehört es doch nicht uns, sondern dem, der es gekauft hat, so wie auch der Inhalt, der ebenfalls des Käufers ist.
[JJ.01_244,08] Daher gehen wir nur zum Jonatha, der für uns sicher einen guten Fisch in Bereitschaft hat!“
[JJ.01_244,09] Und der Joseph sprach: „Da hast Du freilich wohl recht;
[JJ.01_244,10] aber bedenke, daß wir einen Kasten voll Goldes und Silbers haben, und haben Kühe, Ziegen und Esel!
[JJ.01_244,11] Könnte das nicht ein Raub dieser nun sehr vielen Gäste werden?“
[JJ.01_244,12] Und das Kindlein sprach: „Joseph, das ist jetzt zu hoch für Mich!
[JJ.01_244,13] Rede darüber mit dem Jakob, der versteht diese Sachen nun besser als Ich!“ –
[JJ.01_244,14] Und der Joseph tat sobald an den Jakob dieselbe Frage.
[JJ.01_244,15] Und der Jakob sprach: „Vater! – Und so wir alles verlören, der Herr aber bleibt uns, was hätten wir dann verloren? –
[JJ.01_244,16] Der Herr aber zieht mit uns zum Jonatha; was sollen wir dann hier im Hause des Statthalters zu verlieren fürchten?!
[JJ.01_244,17] Lasse dir die ganze Erde rauben und behalte den Herrn, dann hast du mehr, als so alle Himmel und Erden dein vollstes brauchbares Eigentum wären!
[JJ.01_244,18] Und so ziehe, du redlichster Mann, ohne Furcht und Sorge mit dem Herrn zum Jonatha, und du wirst dich überzeugen, daß wir nichts verlieren werden!“
[JJ.01_244,19] Diese Worte des Herrn aus dem Munde Jakobs beruhigten den Joseph so sehr, daß er augenblicklich mit seiner ganzen Sippschaft aufbrach und sich zum Jonatha begab.
[JJ.01_244,20] Alldort harrten schon alle mit der sehnsüchtigsten Erwartung der Ankunft Josephs.
[JJ.01_244,21] Und als sie seiner ansichtig wurden, da liefen sie wie die Kinder ihrem Vater entgegen, darunter sich auch der Cyrenius befand.
[JJ.01_244,22] Und als unter solchem Geleite Joseph mit den Seinen in das Haus Jonathas trat, da ließ dieser sogleich die wohlbereiteten Fische auftragen, und alle hielten hier ihr Abendmahl.
 
[JJ.01_245] 245. Kapitel – Cyrenius rüstet sein Schiff zur Abreise. Jakob erinnert ihn an den Erdglobus. Josephs Rat an Cyrenius: Handle frei – nach dem Willen des Herrn! Cyrenius nimmt die drei Knaben mit.
3. Juli 1844
[JJ.01_245,01] Nach diesem Abendmahle befahl der Cyrenius seinen Schiffsleuten, das Schiff zu ordnen.
[JJ.01_245,02] Und diese gingen und brachten im Schiffe alles in kurzer Zeit in die beste Ordnung.
[JJ.01_245,03] Es trat aber auch der Jakob zum Cyrenius hin und fragte ihn, ob er in seiner Eile nicht den wunderbaren Erdglobus vergessen hätte, den ihm das Kindlein vor ein paar Tagen zum Geschenke gemacht hatte.
[JJ.01_245,04] Bei dieser Frage griff sich der Cyrenius förmlich bei den Haaren und wollte sogleich selbst darum fortlaufen.
[JJ.01_245,05] Der Jakob aber sprach: „O Cyrenius, kümmere dich darob nicht;
[JJ.01_245,06] denn was du vergessen hast, an das habe schon ich gedacht!
[JJ.01_245,07] Siehe, hier in diesem Winkel in einem Tuche befindet sich der Erdglobus, und du brauchst darum nicht mehr in unsere Wohnung zu laufen!“
[JJ.01_245,08] Da ward der Cyrenius voll Freuden; er selbst nahm das Kleinod und trug es zum Schiffe und übergab es erst dort seinem Schiffshauptmann zur besten Verwahrung.
[JJ.01_245,09] Als auch dieses Geschäft beendet war, da ging der Cyrenius zum Joseph und sagte zu ihm:
[JJ.01_245,10] „Höre, du mein allererhabenster Freund und Bruder, mich nun gütigst an; denn ich habe nun einen guten Gedanken gefaßt, und der muß ausgeführt werden!
[JJ.01_245,11] Siehe, du hast nun in deinem Hause eine Menge Menschen, und es werden dir etliche verbleiben!
[JJ.01_245,12] Meine Kinder aber machen dir doch mehr oder weniger Sorge und manche Ungelegenheit, und, wie ich es selbst bemerkt habe, ganz besonders die drei Knaben.
[JJ.01_245,13] Darum habe ich nun bei mir beschlossen, wenigstens eben die drei Knaben mit mir zu nehmen und dir allein die fünf Mädchen zu belassen.“
[JJ.01_245,14] Und der Joseph sprach: „Liebster Bruder, tue du, was dir am besten deucht, und mir wird alles recht sein!
[JJ.01_245,15] Aber nur tue du das alles nach dem Rate des Herrn, so wird es am besten sein!
[JJ.01_245,16] Frage darum auch hier den Herrn, und was Er dir sagen wird, das tue!“
[JJ.01_245,17] Hier wandte sich der Cyrenius sogleich mit der höchsten Liebe und Ehrfurcht an das Kindlein und fragte Es nach dem Rate Josephs.
[JJ.01_245,18] Und das Kindlein sprach: „Ja, ja, nehme die drei recht schlimmen Knaben nur mit; das ist Mir schon recht!
[JJ.01_245,19] Der Sixtus wäre Mir zwar schon noch recht, aber auch er bleibt sich nicht gleich und will Mir nichts gelten lassen.
[JJ.01_245,20] Daher nehme ihn nur auch mit, und sei ja recht strenge gegen sie, sonst werden das rechte Weltlinge werden!
[JJ.01_245,21] Die Mädchen aber lasse nur hier; denn die habe Ich viel lieber, weil sie Mich auch lieber haben als die Knaben!
[JJ.01_245,22] Aber darum habe Ich sie nicht lieber, weil sie Mädchen sind, sondern nur wegen ihrer größeren Liebe zu Mir.“
[JJ.01_245,23] Auf diese Äußerung des Kindleins nahm der Cyrenius die drei Knaben und dankte dem Kindlein für diesen herrlichen Rat und ließ sie dann auch sobald aufs Schiff bringen.

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[JJ.01_246] 246. Kapitel – Des Cyrenius Segensbitte, und des Kindleins göttliche Antwort. Des Cyrenius Abschiedsgebet. Das Kindlein segnet die Scheidenden und beruhigt sie mit den Worten: Wo euer Herz ist, da ist auch euer Schatz.
4. Juli 1844
[JJ.01_246,01] Als das Schiff ganz zum Abfahren bereitet war, da ging der Cyrenius zum Kindlein, kniete vor Ihm nieder und bat Es um den Segen mit folgenden Worten:
[JJ.01_246,02] „O Herr, Du mein großer Gott, Du mein Schöpfer, Du mein Vater von Ewigkeit,
[JJ.01_246,03] der Du nach Deinem ewigen Ratschlusse hier auf diesem Staube, das wir Erde und Welt nennen, als ein schwaches Menschenkind wandelst in unserer Gestalt,
[JJ.01_246,04] Du mein allmächtiger Herr, vor Dessen leisestem Winke alle Mächte der Unendlichkeit erbeben,
[JJ.01_246,05] o sieh mich elendsten Wurm vor Dir im Staube meiner vollsten Nichtigkeit gnädig an,
[JJ.01_246,06] und würdige Du Heiliger aller Heiligkeit mich, einen unwürdigsten Wurm im Staube vor Dir, Deines endlos heiligen Segens!
[JJ.01_246,07] Lasse, o Du mein Leben, Deinen allerheiligsten Namen alle meine Kraft, Macht und Stärke sein!
[JJ.01_246,08] O Du mein über alles geliebtester Jesus, Du Urkönig meines Herzens, sieh mich armen schwachen Sünder gnädig und barmherzig an und lasse es zu, daß ich fort und fort in der Liebe zu Dir wachse!
[JJ.01_246,09] Nimm, o Du mein ewig allergeliebtester Jesus, meine Liebe als den schwachen kleinen Dank an für die endlosen Gnaden und Erbarmungen, die Du mir mit jedem Atemzuge erteilest!“
[JJ.01_246,10] Hier brach dem Cyrenius das Herz vor Liebe, und er konnte nicht mehr reden vor lauter Weinen.
[JJ.01_246,11] Das Kindlein aber sprang ganz munter hin zum Cyrenius, umarmte ihn und küßte ihn viele Male und sprach dann zu ihm:
[JJ.01_246,12] „O weine nicht, du Mein liebster Cyrenius; denn du siehst es ja, wie lieb Ich dich habe!
[JJ.01_246,13] In dieser Meiner Liebe für dich und zu dir aber liegt ja Mein größter Segen!
[JJ.01_246,14] Ich sage dir, so du bleibst, wie du bist, da bleibst du ewig Mein, und deine Seele solle ewig nimmer den Tod fühlen noch schmecken!
[JJ.01_246,15] Wie du Mich aber nun um diesen Segen gebeten hast, also bitte auch Ich dich, daß du Mich ja gegen niemanden verratest!
[JJ.01_246,16] Und Ich bitte dich nicht Meinetwegen, sondern der Welt wegen;
[JJ.01_246,17] denn diese würde in den Tod sobald übergehen, so sie Mich erkennete vor der Zeit!“
[JJ.01_246,18] Nach diesen Worten umarmte das Kindlein noch einmal den Cyrenius und küßte ihn klein ab.
[JJ.01_246,19] Da breitete der Cyrenius seine Arme weit aus und sprach mit der rührendsten Stimme:
[JJ.01_246,20] „O Gott, – o Du mein Gott, – o Du mein großer Gott! – was bin ich denn, daß Du mich küssest mit dem Munde, aus dem alle Schöpfung hervorging?!
[JJ.01_246,21] O ihr leuchtenden Himmel, und du Erde, und ihr Kräfte der Himmel! – sehet, sehet hierher!
[JJ.01_246,22] Der, der euch und mich erschaffen hat, ist hier vor mir und segnet mich mit Seiner allmächtigen Hand!
[JJ.01_246,23] Wann, wann wirst du, o Erde, es fassen, – diese Gnadengröße dieser Zeit fassen, in der deines ewigen Schöpfers und Herrn Füße deinen Boden betreten?!
[JJ.01_246,24] O du überheiliger Boden, der du den Herrn trägst, wirst du je wohl die Größe solcher Gnade dankbarst, dich selbst zerknirschend vor Demut, erkennen?
[JJ.01_246,25] O du heilige Stätte, wie schwer verlasse ich dich!“ –
[JJ.01_246,26] Hier hob das Kindlein den Cyrenius förmlich auf und ließ ihn nicht wieder niederknien.
[JJ.01_246,27] Da aber kam auch die Tullia und der Maronius Pilla, und das Kindlein segnete sie alle, und alle weinten, daß sie nun wieder scheiden müßten.
[JJ.01_246,28] Das Kindlein aber sprach: „Oh, oh, wir scheiden ja nicht! – Denn wo euer Herz ist, da wird auch dessen Schatz sein!“
[JJ.01_246,29] Damit beruhigten sie sich und erhoben sich vom Boden. –
 
[JJ.01_247] 247. Kapitel – Joseph segnet den Cyrenius. Abschiedsworte Jesu an Cyrenius: „Wir in der Liebe eins Gewordene werden uns allzeit gegenwärtig sein, im Geiste ewig!“ Des Cyrenius Abreise. Joseph bei Jonatha.
5. Juli 1844
[JJ.01_247,01] Darauf ging der Joseph hin zum Cyrenius und segnete ihn samt seinem ganzen Hause.
[JJ.01_247,02] Desgleichen auch ging die Maria hin und segnete die Tullia und deren Gefährtinnen.
[JJ.01_247,03] Und Joseph sprach dann zum Cyrenius: „Bruder, mit dieser meiner Segnung drücke ich dir auch den Wunsch meines Herzens aus, der darin besteht:
[JJ.01_247,04] Lasse du mir die fünf Mägdlein ganz, auf daß sie an mir vollkommen ihren Vater haben sollen!
[JJ.01_247,05] Denn du wirst ohnehin noch eigene Kinder bekommen, die sich in der späteren Zeit mit diesen hart vertragen würden.
[JJ.01_247,06] Bei mir aber wird darob nie eine Disharmonie entstehen; den Grund kennst du nun so gut als ich.“
[JJ.01_247,07] Und der Cyrenius willfahrte gerne des Josephs Wunsch und übergab ihm die fünf Mägdlein völlig zu eigen, worüber der Joseph eine große Freude hatte;
[JJ.01_247,08] denn er hatte die Mägdlein lieb, weil sie so gelehrig und sehr folgsam waren, und waren von gutem Wuchse und von einer lieblichen Gestalt.
[JJ.01_247,09] Als dieses abgemacht war, da umarmte der Cyrenius den Joseph und sprach:
[JJ.01_247,10] „Bruder, so es des Herrn Wille sein wird, da hoffe ich dich bald wiederzusehen.“
[JJ.01_247,11] Und das Kindlein, das da neben dem Joseph stand, sprach: „Amen sage Ich! – So hier nicht, so doch in Meinem Reiche!
[JJ.01_247,12] Denn Ich sage dir, lange werden wir uns nicht mehr in diesem Lande aufhalten, weil wir schon zu bekannt sind.
[JJ.01_247,13] So wir aber ausziehen werden, dann werden wir uns in eine Verborgenheit zurückziehen, auf daß da kein Mensch gerichtet werde.
[JJ.01_247,14] Jedoch – wir in der Liebe eins Gewordene werden uns allzeit gegenwärtig sein, im Geiste ewig!
[JJ.01_247,15] Wo dein Schatz sein wird, da wirst auch du sein mit deinem Herzen, in dem der Hauptschatz wohnet.
[JJ.01_247,16] Bin Ich dir ein köstlicher Schatz geworden in deinem Herzen, – wahrlich, so sollst du Meiner ewig nimmer ledig werden;
[JJ.01_247,17] denn da Ich wohne in der Liebe, da bin Ich eigentlichst zu Hause und ziehe ewig nimmer aus – aus solcher Wohnstätte!
[JJ.01_247,18] Lasse Mich daher fortwährend wohnen in deinem Herzen, und Ich werde für dich in keiner Verborgenheit wohnen!
[JJ.01_247,19] Denn nur die Liebe allein kann Meine Gegenwart ertragen, wie ein Feuer das andere!
[JJ.01_247,20] Alles aber, was nicht Feuer ist, das wird vom Feuer zerstört und verzehrt.
[JJ.01_247,21] Darum auch ziehe Ich Mich vor der Welt zurück, auf daß sie Mein Feuer nicht ergreife und zerstöre!
[JJ.01_247,22] Frage aber ja nie: ,Herr! wo bist Du?‘ – Da werde Ich dir nicht sagen: ,Hier bin Ich!‘ –
[JJ.01_247,23] sondern frage sorgfältig dein Herz, ob es Mich liebt, und Ich werde in deinem Herzen, das Mich liebt, zu dir rufen:
[JJ.01_247,24] ,Hier bin Ich zu Hause in aller Fülle Meiner Liebe, Gnade und Erbarmung!‘
[JJ.01_247,25] Nun besteige getrost dein Schiff, und guter Wind solle dich nach Tyrus tragen – Amen.“ –
[JJ.01_247,26] Hier empfahl sich der Statthalter Cyrenius zum letzten Male bei Joseph in Ägypten und bestieg sein Schiff.
[JJ.01_247,27] Und sobald kam ein guter Wind und eilte mit dem Schiffe davon.
[JJ.01_247,28] Joseph aber begab sich darauf mit seiner Familie in das Haus des Jonatha und verblieb diese Nacht bei ihm.

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[JJ.01_248] 248. Kapitel – Joseph und Jonatha bemerken beim Morgenfischzug ein gefährdetes Schiff und retten es.
8. Juli 1844
[JJ.01_248,01] Am Morgen des nächsten Tages war Joseph wie gewöhnlich der erste auf den Beinen, und er weckte auch bald seine Familie.
[JJ.01_248,02] Jonatha aber, der auch soeben aus seiner Kammer kam, zu sehen, was es für einen Tag für sein Geschäft geben werde, sprach zu Joseph:
[JJ.01_248,03] „Aber lieber Freund und Bruder! Was machst denn du schon so früh auf und treibst auch die Deinen an, daß sie sich erheben sollen?
[JJ.01_248,04] Sollst du denn nicht lieber auf den Herrn warten, bis Dieser Sich vom Schlafe erheben würde?
[JJ.01_248,05] Wäre denn nicht dann eben die beste Zeit aufzustehen am Morgen eines Tages?!
[JJ.01_248,06] Ich bitte dich darum, lasse doch wenigstens deine Familie ruhen noch ein paar Stunden!
[JJ.01_248,07] Du aber begebe dich mit mir und mit meinen Leuten auf ein Schiffchen, und wir wollen einen Morgenfang machen!“
[JJ.01_248,08] Dieser Antrag gefiel dem alten Joseph, und er ließ seine Familie noch ruhen und begab sich sogleich mit dem Jonatha in einen großen Fischerkahn.
[JJ.01_248,09] Jonathas Fischerknechte ordneten die Netze und griffen dann kräftigst zu den Rudern,
[JJ.01_248,10] und in einer Stunde befanden sich die Morgenfischer schon an der Stelle, wo es am meisten Fische gab.
[JJ.01_248,11] Als sie aber diese allzeit günstige Fischerstelle erreicht hatten und die Sonne sich ihrem Aufgange nahte,
[JJ.01_248,12] da bemerkte der Jonatha in der Entfernung etwa einer Stunde ein römisches Schiff stehen und wußte nicht, was er so ganz eigentlich aus demselben machen sollte!
[JJ.01_248,13] Er sprach darum zum Joseph: „Bruder, ich kenne das Meer dort;
[JJ.01_248,14] es ist seicht und voller Sandbänke, und gar leicht kann dort ein Seefahrer Roms steckengeblieben sein.
[JJ.01_248,15] Wir sollten ihm darum wohl schleunigst zu Hilfe eilen!?“
[JJ.01_248,16] Und der Joseph war damit einverstanden; und es ward sofort hingerudert, und das Schiff ward in einer halben Stunde erreicht.
[JJ.01_248,17] Und siehe, es war wirklich ein großes Römerschiff, das da einen Gesandten an den Cyrenius führte.
[JJ.01_248,18] Dieser ward sogleich aufgenommen, und er bat den Jonatha, alles mögliche aufzubieten, daß das Schiff gerettet werde.
[JJ.01_248,19] Darauf ergriff Jonatha sogleich das Schlepptau des großen Schiffes und ließ dann kräftig rudern auf seinem großen Boote.
[JJ.01_248,20] Und es dauerte keine halbe Stunde, als das große Schiff flottgemacht wurde.
[JJ.01_248,21] Darauf beschenkte der römische Gesandte reichlich den Jonatha und segelte dann weiter gen Morgen.
[JJ.01_248,22] Jonatha aber kehrte dann mit Gold und Silber anstatt der Fische nach Hause und ließ für diesen Morgen das Fischen ruhen.

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[JJ.01_249] 249. Kapitel – Des Kindleins Frage nach dem heutigen Fischfang. Des fischbegierigen Kindleins Antwort auf Josephs Zurechtweisung: „Ich bin überall zu Hause, wo man Mich liebt!“ Der reiche Fischfang auf des Kindleins Geheiß.
9. Juli 1844
[JJ.01_249,01] Als nach ungefähr drei Stunden der Jonatha mit dem Joseph und mit seinem Gold- und Silberfischfange zurückkam, da war in seinem Hause auch schon alles auf den Beinen und sah nach der noch stark rauchenden Stadt hin.
[JJ.01_249,02] Das Kindlein allein lief mit dem Jakob dem sich dem Ufer nahenden Joseph und Jonatha entgegen.
[JJ.01_249,03] Und als diese ans Ufer traten, da grüßte und küßte Es die beiden und fragte den Jonatha, ob er wohl schon recht viele Fische gefangen habe.
[JJ.01_249,04] Dieser aber, das Kindlein ebenfalls mit größter Liebe umfassend, sprach:
[JJ.01_249,05] „O Du mein Leben, Du meine Liebe! – Mit den Fischen hat es für heute seine geweisten Wege!
[JJ.01_249,06] Aber ich habe sicher mit Deiner allmächtigen Hilfe ein gestrandetes Römerschiff gerettet, das einen Gesandten an den Cyrenius trug.
[JJ.01_249,07] Da fielen dann recht viele Gold- und Silberfische in mein Netz, und so ließ ich für heute den eigentlichen Fischfang ruhen.“
[JJ.01_249,08] Und das Kindlein sagte: „Das ist schon recht und ganz gut;
[JJ.01_249,09] aber da Ich Mich heute schon auf einen frischen Fisch gefreut habe, so wäre es Mir lieber gewesen, du hättest statt deiner Gold- und Silberfische die rechten gebracht!“
[JJ.01_249,10] Der Jonatha aber sprach: „O Du mein Leben, siehe, da längs des Ufers hängen ja eine Menge Fischkästen voll mit den besten Fischen, da werden wir schon ganz frische herausnehmen!“
[JJ.01_249,11] Und das Kindlein lächelte darauf und sprach: „Ja, wenn also, dann magst du freilich wohl deinen heutigen Gold- und Silberfischfang behalten!
[JJ.01_249,12] Aber Ich bin schon recht hungrig; wird es lange dauern, bis da ein Fisch zugerichtet wird?“
[JJ.01_249,13] Und der Jonatha sprach: „O nein, Du mein Leben, in einer halben Stunde sitzen wir schon bei Tische!“
[JJ.01_249,14] Joseph aber sagte zum Kindlein: „Aber Du bist wohl ein rechter Bettler!
[JJ.01_249,15] Siehe, hier sind wir ja nicht zu Hause; daher müssen wir auch nicht tun, als wären wir zu Hause!
[JJ.01_249,16] Gedulde Dich nur, es wird schon etwas kommen; aber also zu betteln schickt sich ja nicht in einem fremden Hause!“
[JJ.01_249,17] Das Kindlein aber sprach: „Ei – was da! – Ich bin überall zu Hause, wo man Mich liebt.
[JJ.01_249,18] Wo aber Ich zu Hause bin also, da kann und darf Ich ja doch auch reden, was Ich möchte!
[JJ.01_249,19] Damit aber Jonatha seine Kästen nicht unentschädigt leeren solle,
[JJ.01_249,20] da werfe er ein Netz ins Meer, und er solle für uns alle sogleich einen hinreichenden Fang machen! – Jonatha, tue das!“
[JJ.01_249,21] Jonatha warf sogleich ein großes Netz ins Meer und fing eine unerhörte Menge der edelsten Fische.
[JJ.01_249,22] Darauf sagte das Kindlein zum Joseph: „Siehe, wenn das in Meiner Macht stehet, da werde Ich doch den Jonatha um einen guten Fisch bitten dürfen?“ – Hier wurde der Joseph still; Jonatha aber wußte sich aus lauter Dankbarkeit nicht zu helfen.

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[JJ.01_250] 250. Kapitel – Jonatha zieht mit Joseph heim. Das Haus wird leer und ausgeplündert angetroffen. Joseph ergrimmt darüber sehr. Denkwürdige Erklärung des Kindleins.
10. Juli 1844
[JJ.01_250,01] Jonatha nahm sogleich zehn der allerschönsten Fische und übergab sie seinem Koche, daß er sie sogleich zurichte.
[JJ.01_250,02] Er aber half seinen Gehilfen die andern Fische teils in die Lägel bringen und teils in die Selchkammer.
[JJ.01_250,03] In einer Viertelstunde waren die Fische bereitet, und alle Angehörigen Josephs begaben sich zum Frühmahle.
[JJ.01_250,04] Als das Mahl eingenommen war, da war es auch schon gegen Mittag, und der Joseph sprach:
[JJ.01_250,05] „Nun aber haben wir auch die höchste Zeit, uns nach Hause zu begeben!
[JJ.01_250,06] Und du, Bruder Jonatha, wirst mich begleiten und wirst heute noch bei mir zubringen!“
[JJ.01_250,07] Und der Jonatha sprach voll Freude in seinem Herzen:
[JJ.01_250,08] „O Bruder! – Das tue ich wohl am allerliebsten; denn du weißt es ja, wie endlos und unbegrenzt lieb ich dich habe!“
[JJ.01_250,09] Darauf nahm der Jonatha drei große Lägel voll der edelsten Fische wieder und zog überheiteren Mutes mit dem Joseph und seiner Familie zur Villa.
[JJ.01_250,10] Als sie da wieder anlangten, da fanden sie zu ihrem nicht geringen Erstaunen keinen Menschen von den Abgebrannten mehr,
[JJ.01_250,11] sondern ganz leer stand das Haus da und offen in allen seinen Gemächern.
[JJ.01_250,12] Joseph sagte bei solchem Anblicke seines Hauses: „Das ist kein gutes Zeichen;
[JJ.01_250,13] denn hier scheinen Diebe gehandelt zu haben! – Nur diese Art flieht, so sie ein Haus bestohlen hat; der ehrliche Mensch aber bleibt!
[JJ.01_250,14] Gehet ihr, meine Söhne, hinein und untersuchet, ob noch etwas im Hause ist, und kommet dann und saget es mir!“
[JJ.01_250,15] Und die vier Söhne gingen und untersuchten das Haus und fanden es bis auf das Vieh im Stalle rein ausgeplündert.
[JJ.01_250,16] Also war auch die Speisekammer leer, und im Geldkasten war kein Groschen mehr zu finden.
[JJ.01_250,17] Da die vier Söhne solches alles also fanden, da wurden sie sehr traurig und kamen zurück und zeigten solches alles dem Joseph an.
[JJ.01_250,18] Da ward der Joseph zornig über die Schlechtheit der Menschen, die für Wohltaten mit solchem Danke lohnen ihre Wohltäter!
[JJ.01_250,19] Und er sprach ganz ergrimmt: „Wahrlich, läge es in meiner Macht, ein solches Schandgesinde auf das empfindlichste zu züchtigen, da würde ich sogleich Feuer vom Himmel über solcher Diebe Häupter regnen lassen!“
[JJ.01_250,20] Hier trat das Kindlein zum Joseph und sprach: „Ei, ei – Vater Joseph, du bist heute sehr schlimm!
[JJ.01_250,21] Haben die Diebe dir ja noch Mich gelassen; wie magst du denn ihrer gar so zürnen?
[JJ.01_250,22] Siehe, die Diebe haben deinem Hause nur eine recht große Wohltat erwiesen, daß sie es also ausgereinigt haben!
[JJ.01_250,23] Denn wahrlich, wo in Zukunft ein Haus (das Herz des Menschen) nicht also gereinigt sein wird, da werde Ich nicht einziehen!
[JJ.01_250,24] Dieses Haus aber ist nun von jeglicher Weltschlacke gereinigt, und es gefällt Mir also sehr wohl!
[JJ.01_250,25] Denn fürs erste ist es offen in allen seinen Fächern und Gemächern,
[JJ.01_250,26] und fürs zweite ist es ganz gereinigt, und so ist es nun ganz geeignet zu Meinem Einzuge! – Daher zürne den Dieben nicht, auf daß ihre Sünde nicht größer werde!“
[JJ.01_250,27] Joseph und alle nahmen sich diese Worte zu Herzen, – und das Kindlein sprach am Ende:
[JJ.01_250,28] „Sehet, also handeln alle Menschen an Mir, wie diese Abgebrannten an diesem Hause, und dennoch lasse Ich nicht Feuer vom Himmel regnen!
[JJ.01_250,29] Also fluchet auch ihr denen nicht, die Übles für Gutes tun, so werdet ihr wahre Kinder des Einen Vaters im Himmel sein!“ – Diese Worte beruhigten den Joseph vollkommen, und er ging darauf ganz wohlgemut in sein Haus.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-10-07, 14:39

[JJ.01_251] 251. Kapitel – Maria weint über den Diebstahl aller Kleider samt Wäsche. Des Jonatha Trost und edle Tat. „O Mutter, nehme sie an aus meinem Herzen und aus meiner Hand!“ Das Kindlein segnet Jonatha.
11. Juli 1844
[JJ.01_251,01] Als sich nun alles in dem Hause befand und die Maria sich auch überzeugte, daß sogar ihr Kleiderschrank und der der Eudokia rein ausgeplündert waren,
[JJ.01_251,02] da kamen ihr Tränen in die Augen, wie auch der Eudokia, und sie sprach zum Joseph:
[JJ.01_251,03] „Da siehe einmal her, auch das Kleid, das ich im Tempel hatte, ist ein Raub schlechter Menschen geworden!
[JJ.01_251,04] Wahrlich, es geschieht mir darum recht hart und wehe in meinem Herzen!
[JJ.01_251,05] Wir sind in Kleidern ohnehin so dürftig bestellt, als man sich's je denken kann, und dennoch mußten wir sogar das Notdürftigste einbüßen!
[JJ.01_251,06] Es sei zwar alles dem Herrn aufgeopfert, aber es schmerzt mich doch, weil es das einzige war, das ich zum notwendigen Wechsel besaß!
[JJ.01_251,07] Nun habe ich bloß dieses schon verschlissene Alltagskleid und nicht einen Groschen, um mir einen nötigsten Wechsel anzuschaffen!
[JJ.01_251,08] Wahrlich, das tut mir recht weh! Noch mehr aber schmerzt es mich, daß die argen Diebe auch die Wäsche des Kindleins genommen haben!
[JJ.01_251,09] Das hat nun das einzige Hemdchen, das Es nun am Leibe trägt; wie werde ich Ihm nun ein zweites anschaffen können?
[JJ.01_251,10] O Du mein armes Kindlein, siehe, siehe, jetzt werde ich Dir nicht mehr können alle Tage ein frisches Hemdchen anziehen, das Dir immer so wohl tat!“
[JJ.01_251,11] Hier trat der Jonatha hinzu, tief gerührt, und sprach: „O du erhabenste, übergeheiligte Mutter meines Herrn! – Traure nicht; denn ich habe ja nun auch Gold und Silber!
[JJ.01_251,12] Mit der größten Freude gebe ich es ja dir bis zum letzten Stater, und du magst es dann gebrauchen nach deinem Bedürfnisse!
[JJ.01_251,13] Ich weiß es zwar wohl, daß der Herr aller Herrlichkeit nicht auf mein Gold und Silber ansteht; denn Er, der alle Tiere und alle Bäume und Kräuter und alle Welt so herrlich bekleidet, wird auch Seines Leibes Mutter nicht nackt werden lassen!
[JJ.01_251,14] Aber dennoch möchte ich nun gar so gerne meiner Seligkeit willen dir alle meine Schätze zum Opfer bringen!
[JJ.01_251,15] O Mutter, nehme sie an aus meinem Herzen und aus meiner Hand!“
[JJ.01_251,16] Hier blickte die Maria den Jonatha freundlichst an und sprach:
[JJ.01_251,17] „O Jonatha, wie groß und edel bist du! – Dein Wille gilt mir fürs Werk!
[JJ.01_251,18] Wenn es aber dem Herrn angenehm wäre, da möchte ich wohl fürs Kindlein dich um eine Unterstützung bitten.
[JJ.01_251,19] Sollte es aber jedoch dem Herrn nicht angenehm sein, so habe ich schon alles aus deinem Herzen empfangen, dafür ich dir nie aufhören werde dankbar zu sein!“
[JJ.01_251,20] Hier kam das Kindlein herzu und sagte zum Jonatha: „Lieber Jonatha, tue das, was die Mutter von dir wünscht, und dir solle einst ein großer Lohn werden!
[JJ.01_251,21] Denn siehe, wir sind nun wirklich arm, und das um so mehr, da Ich des Heiles der Menschen wegen kein Wunder wirken darf!“
[JJ.01_251,22] Hier sprang der Jonatha voll Freuden nach Hause und brachte in kürzester Zeit all sein Gold und Silber und legte es der Maria zu Füßen.
[JJ.01_251,23] Als die Maria und der Joseph solches ersahen, da weinten beide vor Freuden.
[JJ.01_251,24] Jonatha aber weinte mit und konnte nicht genug Gott danken, daß er solcher Gnade wert ward, die Maria zu unterstützen.
[JJ.01_251,25] Das Kindlein aber segnete den Jonatha und sprach zur Maria: „Siehe, das wird uns schon wieder ein frisches Hemdchen verschaffen; darum sei nun nur wieder heiter!“ – Und alle wurden wieder heiter und fröhlich.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 8 Icon_minitime2019-10-07, 14:40

[JJ.01_252] 252. Kapitel – Der Segen des Herrn im Hause Josephs. Der Familie Verwunderung und Dank. Jakob spricht über das Wunder vom Weizenkorn.
12. Juli 1844
[JJ.01_252,01] Während dieser Verhandlung aber bestellten die Söhne Josephs das Vieh, melkten die Kühe und die Ziegen und gewannen diesmal eine ungewöhnliche Menge der fettesten Milch.
[JJ.01_252,02] Als sie damit fertig waren, da gingen zwei auf einen schon vollreifen Weizenacker und schnitten mehrere Garben, rieben bald einen recht tüchtigen Korb voll der reinsten Frucht aus den abgeschnittenen Garben.
[JJ.01_252,03] Und die zwei andern Brüder aber nahmen dann alsobald den Korb mit der Weizenfrucht, brachten sie in die zwei Handmühlen, die der Joseph selbst verfertiget hatte, und vermahlten in kurzer Zeit das Getreide.
[JJ.01_252,04] Durch den Segen des Herrn gewannen sie zweimal soviel Mehl, als da ehedem Getreide im Korbe vorhanden war.
[JJ.01_252,05] Und alle diese Arbeit war in drei Stunden beendet. Und als das Mehl in zwei Körben an der Sonne dastand,
[JJ.01_252,06] da kam der Joseph heraus und fragte die Söhne, woher sie dies schöne Mehl genommen hätten.
[JJ.01_252,07] Und als ihm die Söhne sagten, wie sie dieses Mehl gewonnen haben, da besah er die ausgeriebenen Garben und sprach:
[JJ.01_252,08] „Wie ist das möglich? – Ich ersehe nur zehn Garben! Sollen diese wohl diese beiden großen Körbe mit Mehl angefüllt haben?“
[JJ.01_252,09] Und die Söhne sprachen: „Ja Vater, also ist es! Durch die Gnade Gottes haben wir richtig in kurzer Zeit aus den zehn Garben dieses Mehl gewonnen;
[JJ.01_252,10] und der Segen Gottes war über den Garben und über unserer Arbeit, – daher dieser reiche Gewinn!“
[JJ.01_252,11] Darauf dankte der Joseph Gott mit dem gerührtesten Herzen und ging wieder ins Haus und erzählte das allen im Hause.
[JJ.01_252,12] Und alle gingen hinaus und besahen das Mehl, und einer wie der andere sprach:
[JJ.01_252,13] „Das ist unmöglich, auf natürlichem Wege allerreinst unmöglich!“
[JJ.01_252,14] Da nahm der Jakob auf einen inneren Antrieb ein auf dem Boden liegendes Weizenkorn und sprach:
[JJ.01_252,15] „Des nimmt euch alle wunder, daß da so viel Mehles aus den zehn Garben hervorkam!
[JJ.01_252,16] Wo aber hat sich noch aus uns je jemand also verwundert, so er so ein Körnchen in die Erde streute und dann bald eine hundertkörnige Ähre aus dem einen Korne entsprossen sah?
[JJ.01_252,17] Und doch ist hier das erste tagtägliche Wunder größer als diese doppelte Mehlvermehrung, indem es ein einziges Korn verhundertfältigt!
[JJ.01_252,18] Hätten die zehn reichen Garben nur einen Korb voll Mehles gegeben, so hätte sich darüber niemand verwundert, obschon ein Korb so gut eine Wundergabe Gottes wäre, als zwei Körbe es sind.
[JJ.01_252,19] Also verwundert sich auch niemand über eine hundertkörnige Ähre, weil man dieses Wunder schon gewohnt ist.
[JJ.01_252,20] Ich aber frage, ob es wohl recht ist, Gott da nur zu bewundern, wo Er etwas Ungewöhnliches geschehen läßt, während doch das geordnete Gewöhnliche bei weitem höher steht, da es zu allen Zeiten gleichfort dieselbe endlose Güte, Allmacht, Liebe und Weisheit Gottes bezeugt?!“
[JJ.01_252,21] Diese Rede Jakobs machte eine große Sensation. Alles lobte darum den Herrn, daß Er dem Menschen eine solche Weisheit gegeben hatte. – Die Söhne aber nahmen das Mehl und machten sich an die Bereitung eines guten Mittagsmahles.

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