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 Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium

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Soldier of Christ

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 6 Icon_minitime2019-03-22, 10:17

[JJ.01_152] 152. Kapitel –

Des Jesuskindleins Rede an Cyrenius bei der Übergabe der Armen.
 Cyrenius als Vorläufer des Paulus. Eine Voraussage über den Fall Jerusalems durch das Schwert der Römer.


27. Februar 1844
[JJ.01_152,01] Nach dieser Verhandlung öffneten die Jünglinge wieder den Vorhang, und die ganze Gesellschaft begab sich wieder zu den Armen. Und das Kindlein richtete Sich auf und segnete die Armen mit den Augen.
[JJ.01_152,02] Dann wandte Es Sich zu Cyrenius und sprach zu ihm mit einer gar lieblichen Stimme:
[JJ.01_152,03] „Mein geliebter Cyrenius Quirinus! Siehe, diese Meine Diener, die du als zarte Jünglinge hier erschauest, überwachen in Meinem Namen die ganze Schöpfung!
[JJ.01_152,04] Jede Welt und jede Sonne muß ihnen gehorchen auf den leisesten Wink;
[JJ.01_152,05] und so siehst du, daß Ich ihnen eine unbegrenzte Macht eingeräumt habe.
[JJ.01_152,06] Wie Ich aber diesen Meinen Dienern zur geordneten Leitung alle Schöpfung übergeben habe, also übergebe Ich hier dir diese viel größeren Welten des Lebens!
[JJ.01_152,07] Siehe, diese Brüder und Schwestern sind mehr als eine ganze Unendlichkeit voll Weltkörper und Sonnen für sich!
[JJ.01_152,08] Ja, Ich sage dir: Ein Kind in der Wiege ist mehr als alle Materie im ewig endlosen Raume!
[JJ.01_152,09] Bedenke demnach, was Großes du in dieser Spende von Mir erhältst und über wie Großes Ich dich setze!
[JJ.01_152,10] Leite mit aller Liebe, Sanftmut und Geduld diese Armen auf dem rechten Wege zu Mir, und du sollst darum dereinst die Größe des Lohnes ewig nie ermessen können!
[JJ.01_152,11] Ich, dein Herr und dein Gott, mache dich hiermit zu einem Vorläufer im Reiche der Heiden, auf daß der, den Ich dereinst senden werde zu den Heiden, eine leichte Aufnahme finden solle!
[JJ.01_152,12] Ich werde in der Folge aber auch einen Vorläufer zu den Juden senden;
[JJ.01_152,13] aber Ich sage dir: dieser solle einen harten Stand haben! Und was er tun wird im Schweiße seines Angesichts, das wirst du im Schlafe bewirken!
[JJ.01_152,14] Darum aber wird auch den Kindern das Licht genommen und euch in aller Fülle überantwortet werden!
[JJ.01_152,15] Und Ich lege darum in dir als Kind den Samen, der einst Mir den Baum geben wird, auf dem gar edle Früchte für Mein Haus erwachsen werden ewig.
[JJ.01_152,16] Aber den Feigenbaum bei den Kindern, den Ich schon zu den Zeiten Abrahams pflanzte in Salem – einer Stadt, die Ich im Melchisedek mit Meiner eignen Hand erbauet habe –, werde Ich verfluchen, darum er nichts als Blätter trägt!
[JJ.01_152,17] Wahrlich, Mich hat es noch allzeit gehungert! Viele Male ließ Ich den Baum in Salem durch gute Gärtner düngen, und dennoch trug er Mir keine Frucht!
[JJ.01_152,18] Darum aber solle auch, ehe ein Säkulum verrinnen wird, die Stadt, die Meine Hand für Meine Kinder erbauet hat, durch euch Fremdlinge fallen; deines Bruders Sohn solle das Schwert gegen Salem ergreifen!
[JJ.01_152,19] Wie aber du nun diese Armen zu Kindern annimmst, so auch werde Ich euch Fremdlinge zu Meinen Kindern annehmen, und sie werden hinausstoßen die Kinder!
[JJ.01_152,20] Diese Worte behalte du bei dir und handle im Verborgenen darnach; Ich aber werde dich allzeit segnen mit der unsichtbaren Krone Meiner ewigen Liebe und Gnade, Amen!“
[JJ.01_152,21] Diese Worte machten alles verstummen. Die Engel lagen auf ihren Angesichtern, und niemand getraute sich etwas zu reden und zu fragen. –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 6 Icon_minitime2019-03-22, 10:19

[JJ.01_153] 153. Kapitel –

 Des Cyrenius Frage über die Gottwesenheit des Kindes.
 Josephs Erklärung am lebendigen Worte Gottes in den Propheten.
 Die Berichtigung durch das Jesuskind.


28. Februar 1844
[JJ.01_153,01] Nach einer Weile erst zog der Cyrenius den Joseph auf die Seite und sagte zu ihm:
[JJ.01_153,02] „Mein erhabenster Freund und Bruder! Hast du vernommen, was das Kindlein geredet hat zu mir?!
[JJ.01_153,03] Hast du vernommen, wie Es nun einmal ganz offen heraussagte: Ich – dein Herr – und dein – Gott?!
[JJ.01_153,04] Nehme ich dazu Seine Willensmacht und die Diener aus den Himmeln der Himmel, die allzeit auf ihre Angesichter niederfallen, wenn das Kleine spricht, so ist das Kind ja – der alleinige, ewige, wahrhaftige Gott und Schöpfer der Welt und aller Dinge auf ihr?!
[JJ.01_153,05] Freund! Bruder! – was sagst du zu diesem meinem Bekenntnisse? – Ist es nicht also? – Oder ist es anders?“
[JJ.01_153,06] Joseph stutzte hier selbst ein wenig; denn er hielt das Kind wohl für einen vollkommenen Sohn Gottes, aber für die Gottheit Selbst hielt er Ihn nicht!
[JJ.01_153,07] Er sprach daher nach einer Weile: „Das Kind für Gott Selbst zu halten, dürfte etwas gewagt sein!
[JJ.01_153,08] Es ist aber ja bei den Juden also, daß sie Kinder Gottes sind – und sind demnach auch Söhne Gottes!
[JJ.01_153,09] Und das datiert sich schon seit dem Vater Abraham her, der auch ein Sohn Gottes war, und also sind es auch seine Nachkommen.
[JJ.01_153,10] Zudem hat es bei uns noch allzeit große und kleine Propheten gegeben, und wenn sie redeten, so redeten sie aus Gott, und Gott rechtete und redete aus ihnen stets in der ersten Person.
[JJ.01_153,11] Also spricht einmal der Herr durch Isaias: ,Denn Ich bin der Herr, dein Gott, der das Meer bewegt, daß seine Wellen wüten; – Mein Name heißt: Herr – Zebaoth.
[JJ.01_153,12] Ich lege Mein Wort in deinen Mund und bedecke dich unter dem Schatten Meiner Hände, auf daß Ich den Himmel pflanze und die Erde gründe und zu Zion spreche: Du bist Mein Volk!‘
[JJ.01_153,13] Und siehe, wenn der Prophet auch also redet in der ersten Person, als wäre er selbst der Herr, so ist er aber dennoch nicht der Herr, sondern des Herrn Geist redet nur also durch des Propheten Mund!
[JJ.01_153,14] Und siehe, also wird es auch hier sein; Gott erweckt in diesem Kinde einen gar mächtigen Propheten und redet nun schon durch seinen Mund frühzeitig, wie einst durch den Mund des Knaben Samuel!“
[JJ.01_153,15] Hier war der Cyrenius beruhigt zwar, aber das Kindlein verlangte den Joseph und den Cyrenius und sprach zu Joseph:
[JJ.01_153,16] „Joseph, du weißt wohl, daß der Herr durch den Mund der Propheten geredet hat wie in der ersten Person zumeist;
[JJ.01_153,17] aber weißt du nicht, was der Herr eben einmal bei Isaias spricht, da Er sagt:
[JJ.01_153,18] ,Wer ist Der, der von Edom kommt, mit rötlichten Kleidern von Bazra? Der so geschmückt ist in Seinen Kleidern und einhertritt in Seiner großen Kraft? –
[JJ.01_153,19] ,Ich bin Es, der Gerechtigkeit lehrt und ein Meister bin zu helfen!
[JJ.01_153,20] ,Warum ist denn Dein Gewand so rotfarb und Dein Kleid wie eines Keltertreters?
[JJ.01_153,21] ,Ich trete die Kelter allein, und ist niemand unter den Völkern mit Mir. Ich habe sie gekeltert in Meinem Zorne und zertreten in Meinem Grimme.
[JJ.01_153,22] ,Daher ist ihr Vermögen auf Meine Kleider gespritzt, und Ich habe all Mein Gewand besudelt!
[JJ.01_153,23] ,Denn Ich habe einen Tag der Rache Mir vorgenommen; das Jahr, die Meinen zu erlösen, ist gekommen!
[JJ.01_153,24] ,Denn Ich sah Mich um, da war kein Helfer; und Ich war im Schrecken, und niemand enthielt Mich, sondern Mein Arm mußte Mir helfen, und Mein Zorn enthielt Mich!
[JJ.01_153,25] ,Darum habe Ich die Völker zertreten in Meinem Zorne und habe sie trunken gemacht in Meinem Grimme und ihr Vermögen zu Boden gestoßen!‘ –
[JJ.01_153,26] Joseph! – Kennst du Den, der von Edom kommt und nun gekommen ist und nun zu dir spricht: Ich bin Es, der Gerechtigkeit lehrt und ein Meister bin zu helfen!?“
[JJ.01_153,27] Bei diesem Worte legte der Joseph seine Hand auf die Brust und betete in sich das Kindlein an.
[JJ.01_153,28] Und Cyrenius sagte nach einer Weile ganz still zu Joseph: „Bruder! Mir kommt es in dieser für Mich freilich zu weisen Rede des Kindleins vor, als hätte ich doch recht?!“
[JJ.01_153,29] Und der Joseph sprach: „Ja, du hast recht; aber desto mehr muß dir nun am Schweigen davon gelegen sein, willst du leben!“ – Und der Cyrenius schrieb sich diese Mahnung tief in sein Herz und beobachtete sie auch sein Leben lang.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 6 Icon_minitime2019-03-22, 10:21

[JJ.01_154] 154. Kapitel –

 Die dienstliche Frage des Hauptmanns.
 Des Cyrenius abschlägige Erwiderung.
 Das Gespräch des neugierigen Hauptmanns mit dem schönen Engel.


29. Februar 1844
[JJ.01_154,01] Nach dieser Szene kam unser Hauptmann hin zum Cyrenius und fragte ihn, wieviel Mann er am Abend zu seinen Diensten zur Burg beordern solle.
[JJ.01_154,02] Solches aber fragte der Hauptmann darum, weil er wußte, daß Cyrenius noch am Abende werde sein Gepäck ins Schiff bringen lassen und ebenso auch den Mundbedarf für mehrere Hunderte, die er von Ostracine nach Tyrus mitnahm.
[JJ.01_154,03] Der Cyrenius aber sah den Hauptmann an und sprach: „Mein lieber Freund! Wenn ich dafür erst jetzt sorgen sollte, da wäre es übel gesorgt!
[JJ.01_154,04] Zur Versorgung des neuen Schiffes aber, das diese Armen aufnehmen wird, wird heute noch also gedacht werden, daß da keiner der Reisenden Not leiden wird.
[JJ.01_154,05] Hast du nicht gesehen, wie schnell das alte Karthagerschiff hergestellt ward durch diese Jünglinge?
[JJ.01_154,06] Siehe, auf dieselbe Weise kann und wird es auch mit allem versorgt werden!
[JJ.01_154,07] Was aber da meine eigenen Schiffe betrifft, so sind diese schon lange mit allem auf ein Jahr versehen, und das im strengsten Falle für tausend Mann.
[JJ.01_154,08] Aus dem Grunde solle nun meinetwegen kein Mann bemüht werden, sondern in seinem kaiserlichen Dienste stehen bleiben.“
[JJ.01_154,09] Diese Erwiderung nahm den Hauptmann wunder, indem sonst der Cyrenius sehr auf die militärische Aufmerksamkeit sah.
[JJ.01_154,10] Er fragte darauf den Cyrenius, sagend: „Eure Kaiserliche Consulische Hoheit! Wer sind denn hernach diese Jünglinge? Sind das echte ägyptische Zauberer, oder sind das etwa gar Halbgötter oder berühmte Magier und Sternkundige aus Persien?“
[JJ.01_154,11] Und der Cyrenius sprach: „Mein lieber Freund, hier ist weder das eine noch das andere!
[JJ.01_154,12] Sondern, wenn du schon wissen willst, wer diese Jünglinge sind, da gehe hin und frage einen aus ihnen, und du wirst ohne mein Verschulden ins klare kommen!“
[JJ.01_154,13] Der Hauptmann verneigte sich hier vor dem Cyrenius und wandte sich sogleich an einen der anwesenden Jünglinge und fragte ihn:
[JJ.01_154,14] „Höre mich, mein allerliebenswürdigster, allerherrlichster, allerschönster, mich ganz bezaubernder, du über alle meine Begriffe herrlicher, du endlos zarter, du mit deiner unbegreiflichen Schönheit meine Zunge lähmender, du a – a – al – ler – allerholdester – Jüngling!
[JJ.01_154,15] Ja – um – was habe – habe – habe – ich denn – so ganz eigentlich fragen wollen?“
[JJ.01_154,16] Und der bis auf den Glanz in die volle himmlische Schönheit übergehende Jüngling sagte darauf zum Hauptmann:
[JJ.01_154,17] „Das wirst du ja doch wissen? Frage nur zu, du Freund der Frage; ich will dir ja alles gerne beantworten!“
[JJ.01_154,18] Der Hauptmann aber war ganz weg ob der zu großen Schönheit des Jünglings und konnte kein Wort über seine Zunge bringen.
[JJ.01_154,19] Nach einer Weile, als er sich an der für ihn unbegreiflichen Schönheit des Jünglings vollgegafft hatte, da erst bat er den Jüngling um einen Kuß.
[JJ.01_154,20] Und der Jüngling küßte den Hauptmann und sprach: „Damit ein Band zwischen uns auf ewig! – Suche du nur die nähere Bekanntschaft jenes weisen Juden, und dir wird viel Lichtes werden!“
[JJ.01_154,21] Der Hauptmann aber ward darauf so entsetzlich verliebt in diesen Jüngling, daß er sich aus lauter Liebe nicht zu helfen wußte, und vergaß ganz seine Frage.
[JJ.01_154,22] Und diese Liebe quälte ihn bis zum Abende und war eine kleine Strafe für des Hauptmanns Fragliebhaberei; am Abende aber ward er wieder geheilt und hatte keine Lust mehr, sich einem solchen Jünglinge zu nahen.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 6 Icon_minitime2019-03-22, 10:24

[JJ.01_155] 155. Kapitel –

 Des Cyrenius Schiffssorge.
 Der Rat des Engels.
Des Cyrenius Dank an Joseph und das Kindlein.
 Josephs Voraussage über des Cyrenius Reiseabenteuer.


1. März 1844
[JJ.01_155,01] Am Abende wurde noch ein Abendmahl bereitet und zu sich genommen und sodann Vorkehrungen zur Abreise für den nächsten Tag getroffen.
[JJ.01_155,02] Es war aber nach dem Wissen des Cyrenius und seiner Suite das neue Karthagerschiff noch mit nichts belastet und versorgt, und Cyrenius kümmerte sich heimlich doch ein wenig darob.
[JJ.01_155,03] Aber es trat ein Jüngling zu ihm und sagte: „Quirinus! Du sollst dich auch heimlich um nichts kümmern;
[JJ.01_155,04] denn siehe, um was du dich nun sorgst, das ist lange schon in der besten Ordnung!
[JJ.01_155,05] Bestelle nur dieses dein Haus zur guten Ordnung in deiner Abwesenheit; für alles andere wird schon von unserer Seite gesorgt werden im Namen des Herrn Gott Zebaoth!“
[JJ.01_155,06] Cyrenius glaubte – und sorgte sich um gar nichts mehr, was da das Wesen der Schiffe betraf.
[JJ.01_155,07] Darauf berief der Cyrenius den Hauptmann zu sich und übergab ihm die Leitung und Besorgung der Burg.
[JJ.01_155,08] Und als der Hauptmann diesen seinen gewöhnlichen Dienst wieder angetreten hatte,
[JJ.01_155,09] da berief der Cyrenius den Obersten zu sich, übergab ihm wieder die Vollmacht über das in dieser Stadt stationierte Militär;
[JJ.01_155,10] denn bei den Römern durfte der Oberste in Gegenwart des Statthalters das Militär nicht nach eigenem Gutdünken kommandieren, denn da war der Statthalter sozusagen alles in allem.
[JJ.01_155,11] Als der Cyrenius mit der Anordnung fertig war, da ging er zu Joseph hin und sprach:
[JJ.01_155,12] „Mein allererhabenster, ja ich möchte sagen, du mein heiliger Freund und Bruder! Was alles habe ich nun doch dir und ganz besonders deinem allerheiligsten Kindlein zu danken!
[JJ.01_155,13] Wie, wann, womit werde ich dir je diese große Schuld abzutragen imstande sein!?
[JJ.01_155,14] Du hast mir die Tullia gegeben, hast mir das Leben wunderbar gerettet!
[JJ.01_155,15] Ja, ich kann ja gar nicht aufzählen alle die außerordentlichen Wunderwohltaten, die du mir erwiesen hast in der kurzen Zeit dieses meines Hierseins!“
[JJ.01_155,16] Und der Joseph sprach: „Freund! Wie lange ist es denn, daß ich in großer Bedrängnis stand?!
[JJ.01_155,17] Da wardst du mir zu einem rettenden Engel des Herrn zu Tyrus entgegengesandt!
[JJ.01_155,18] Und siehe, also waschet fortwährend eine Hand die andere am großen Körper der gesamten Menschheit!
[JJ.01_155,19] Doch nun nichts mehr weiter von dem! Siehe, es ist Abend geworden! Die Villa liegt eine Stunde außer der Stadt; daher lasse mich nun aufbrechen und nach Hause ziehen!
[JJ.01_155,20] Meinen und des Herrn Segen hast du und alle deine Gefährten vielfach; daher magst du getrost ziehen von hier!
[JJ.01_155,21] Die drei Löwen aber nehme in dein Schiff, und sie werden dir gute Dienste tun!
[JJ.01_155,22] Denn ihr werdet Sturm haben und werdet nach Kreta verschlagen werden, und die räuberischen Kreter werden euch überfallen.
[JJ.01_155,23] Und hier wird es sein, wo dir die drei Löwen wieder einen guten Dienst tun werden!“
[JJ.01_155,24] Hier ward der Cyrenius furchtsam; aber Joseph tröstete ihn und versicherte ihm, daß da niemand auch nur den allergeringsten Schaden leiden werde.

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[JJ.01_156] 156. Kapitel –

Der Dank des Maronius, der drei Priester und der Tullia. Das Schweigegebot Josephs.


2. März 1844
[JJ.01_156,01] Darauf kam der Maronius Pilla mit den drei Priestern zum Joseph und dankte ihm für alle die Wunderwohltaten.
[JJ.01_156,02] Und der Joseph ermahnte ihn, zu schweigen von allem dem, was er hier gesehen hatte;
[JJ.01_156,03] Und der Maronius gelobte solches mit den drei Priestern auf das feierlichste.
[JJ.01_156,04] Darauf kam die Tullia, fiel vor der Maria nieder und zerfloß in Tränen des Dankes.
[JJ.01_156,05] Maria aber beugte sich samt dem Kindlein nieder, erhob die Tullia und sprach zu ihr:
[JJ.01_156,06] „Sei mir gesegnet im Namen Dessen, der auf meinen Armen ruht! – Sei stets dankbar in deinem Herzen eingedenk dieses Kindes, so wirst du in Ihm dein Heil finden!
[JJ.01_156,07] Deiner Zunge aber lege eine Fessel an und verrate uns gegen niemanden!
[JJ.01_156,08] Denn wann es an der Zeit sein wird, da wird der Herr schon Selbst Sich vor der Welt offenbaren!“
[JJ.01_156,09] Darauf entließ Maria die noch schluchzende Tullia.
[JJ.01_156,10] Joseph aber sprach zum Cyrenius: „Freund! Siehe, viele aus deinem Gefolge waren Zeuge von so manchen Wundertaten; diesen gebiete du ihres Heiles willen, daß auch sie schweigen möchten von allem dem!
[JJ.01_156,11] Denn jeden Verräter dieser rein göttlichen Sache wird der Tod treffen, wenn er nicht schweigen will!“
[JJ.01_156,12] Der Cyrenius gelobte solches dem Joseph und versicherte ihm, daß da nie jemand auch nur eine Silbe erfahren solle.
[JJ.01_156,13] Joseph aber belobte den Cyrenius und erinnerte ihn schließlich an die verheißenen acht Kinder, die da in fünf Mädchen und drei Knaben bestünden.
[JJ.01_156,14] Und der Cyrenius sprach: „O Freund, das wird wohl mein erstes Geschäft sein!
[JJ.01_156,15] Aber nun nur eine Frage noch: Siehe, ich werde in diesem Jahre noch wegen der Tullia nach Rom müssen!
[JJ.01_156,16] Mein Bruder Augustus Caesar, da er schon einiges von mir, wie du es weißt, erfahren hat, wird mich sicher um mehreres fragen.
[JJ.01_156,17] Was werde ich ihm sagen? Inwieweit darf ich diesen edlen Menschen in dies Geheimnis einweihen?“
[JJ.01_156,18] Und der Joseph sprach: „Du kannst Ihm, aber nur unter vier Augen, so manches mitteilen.
[JJ.01_156,19] Aber erinnere ihn, daß er, so er schweigt, in seiner Kaiserwürde ungestört verbleiben wird, also auch seine Nachkommen!
[JJ.01_156,20] so er aber auch nur eine Silbe irgendwo wird fallenlassen, da wird ihn Gott sogleich strafen!
[JJ.01_156,21] Und wird er sich aber auflehnen gegen den Allmächtigen, da wird er mit ganz Rom im Augenblicke untergehen!“
[JJ.01_156,22] Der Cyrenius dankte inbrünstigst dem Joseph für diese Bescherung; und Joseph segnete ihn und begab sich dann mit all den Seinen nach der Villa.

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[JJ.01_157] 157. Kapitel –

 Des Jesuskindleins Liebesgespräch mit Jakobus. Die Last und Schwere des Herrn für die, die Ihn in sich tragen. Das plötzliche Verstummen des bisher redefähigen Jesuskindes.

4. März 1844
[JJ.01_157,01] Außer der Stadt übergab die Maria das Kindlein dem Jakob; denn sie war müde geworden, da sie Es diesen ganzen Tag auf ihren Händen hielt.
[JJ.01_157,02] Und der Jakob war voll Freuden, daß er wieder einmal seinen Liebling zu tragen bekam.
[JJ.01_157,03] Das Kindlein aber schlug die Augen auf und sprach: „Du Mein lieber Jakob! – Du hast Mich wohl recht von ganzem Herzen lieb!
[JJ.01_157,04] Aber so Ich dir recht schwer würde, hättest du Mich dann auch noch so lieb?“
[JJ.01_157,05] Und der Jakob sprach: „O du mein allerliebstes Brüderchen! – wenn Du auch mein Gewicht hättest, so würde ich Dich aber dennoch mit dem brennendsten Herzen auf meinen Armen tragen!“
[JJ.01_157,06] Das Kindlein aber sprach: „Mein Bruder, jetzt freilich werde Ich dir nicht schwer werden,
[JJ.01_157,07] aber es wird einst die Zeit kommen, in der Ich dir zur großen Last werde!
[JJ.01_157,08] Daher tust du wohl, daß du dich jetzt schon liebend an Mein Gewicht gewöhnst;
[JJ.01_157,09] wenn demnach die schwere Zeit kommen wird, da wirst du Mich in Meinem Vollgewichte ebenso leicht tragen, wie du Mich jetzt trägst als Kind!
[JJ.01_157,10] Ich sage dir aber: Jeder, der Mich nicht zuvor als ein Kind ertragen wird, wird erliegen unter Meinem Vollgewichte dereinst!
[JJ.01_157,11] Wer Mich aber in seinem Herzen, wie du nun auf deinen Händen, tragen wird als ein kleines schwaches Kindlein, dem werde Ich auch im Mannesalter zu einer ebenso geringen Bürde werden!“
[JJ.01_157,12] Und der Jakob, nicht verstehend diese hohen Worte, fragte liebkosend das Kindlein:
[JJ.01_157,13] „O Du mein allerliebstes Brüderchen, Du mein Jesus! – wirst Du Dich denn auch als Mann herumtragen lassen?“
[JJ.01_157,14] Das Kindlein aber sprach: „Du liebst Mich aus allen deinen Kräften, und das genügt Mir!
[JJ.01_157,15] Deine Einfalt aber ist Mir lieber als die Weisheit der Weisen, die viel rechnen und voraussagen, ihre Herzen aber dabei kälter sind denn das Eis.
[JJ.01_157,16] Was du jetzt noch nicht fassest, das wirst du mit den Händen greifen in der rechten Zeit!
[JJ.01_157,17] Siehe, Ich aber bin nun nur noch ein Kind, das in einem vollunmündigen Alter ist;
[JJ.01_157,18] und siehe, Meine Zunge ist dennoch gelöst, und Ich rede mit dir wie ein gesetzter Mann!
[JJ.01_157,19] Möchte Ich nun also verbleiben, da wäre Ich gleich einem Doppelwesen, ein Kind dem Auge – und ein Mann dem Ohre.
[JJ.01_157,20] Also aber kann es nun nicht verbleiben! Ich werde Mir noch auf ein Jahr die Zunge binden vor allen bis auf dich;
[JJ.01_157,21] du aber wirst Meine Stimme nur in deinem Herzen vernehmen!
[JJ.01_157,22] Wann Ich aber wieder mit dem Munde reden werde, dann wird dein Auge Mich wohl männlicher erschauen, aber dein Ohr wird nur Kindisches vernehmen von Mir!
[JJ.01_157,23] Dir aber habe Ich nun solches kundgetan, auf daß du dich dann nicht ärgern sollest an Mir – und also sei es!“
[JJ.01_157,24] Hier ward das Kindlein wieder ganz sprachlos und gebärdete sich gleich jedem anderen. – Und während dieser Beredung ward auch schon die Villa erreicht.

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[JJ.01_158] 158. Kapitel –

 Die wunderbare Versorgung der Haustiere Josephs durch die Engel. Der Sabbateifer Josephs. Gabriels Hinweis auf die Tätigkeit der Natur am Sabbat. Das Verschwinden der Engel.

5. März 1844
[JJ.01_158,01] In der Villa angelangt, befahl Joseph sogleich den vier älteren Söhnen, nachzusehen bei den Tieren und sie zu versorgen und sodann sich bald zur Ruhe zu begeben.
[JJ.01_158,02] Und diese gingen eiligst und taten solches alles; aber sie kamen bald zurück und sagten zum Joseph:
[JJ.01_158,03] „Vater, es ist wunderbar! Die Rinder wie die Esel sind gefüttert und getränkt, und dennoch sind ihre Futterkörbe voll, und die Wassereimer sind gestrichen voll; wie ist das?“
[JJ.01_158,04] Und der Joseph ging selbst nachzusehen und fand die Aussage der vier Söhne bestätigt.
[JJ.01_158,05] Da kehrte er zurück und fragte die noch anwesenden Jünglinge, ob sie solches getan hätten an einem Sabbate.
[JJ.01_158,06] Und die Jünglinge bejahten solches; der Joseph aber sprach ganz bedenklich zu den Jünglingen:
[JJ.01_158,07] „Wie doch seid ihr Diener des Herrn und möget nicht heiligen den Sabbat?!“
[JJ.01_158,08] Gabriel aber sprach darauf: „O du reiner Mann, wie kannst du denn eine solche Frage an uns stellen?!
[JJ.01_158,09] Ist der heutige Tag nicht vergangen wie ein jeder andere, ist die Sonne nicht auf- und untergegangen wie an einem jeden anderen Gemeintage? Ist heute nicht auch der Morgen-, Mittags- und Abendwind gegangen?
[JJ.01_158,10] Als wir am Meere standen, hast du da nicht gesehen desselben regsamsten Wellengang? Warum wollte es denn nicht feiern den Sabbat?
[JJ.01_158,11] Wie hast du denn heute gehen, essen und trinken mögen und holen den Atem – und hast nicht untersagt deinem Herzen zu schlagen?!
[JJ.01_158,12] Siehe, du sabbatängstlicher Mann, alles, was da in der Welt ist und geschieht, besteht ja allein durch die uns vom Herrn verliehene Tatkraft und wird von uns geleitet und regiert!
[JJ.01_158,13] So wir nun ruhen möchten einen Tag hindurch, sage, ginge da nicht sogleich die ganze Schöpfung zugrunde?
[JJ.01_158,14] Siehe, also müssen wir den Sabbat nur durch unsere Tätigkeit in der Liebe zum Herrn feiern, aber nicht durch ein müßiges Nichtstun!
[JJ.01_158,15] Die wahre Ruhe im Herrn besteht sonach in der wahren Liebe im Herzen zu Ihm und in der unablässigen Tätigkeit darnach zur Erhaltung der ewigen Ordnung.
[JJ.01_158,16] Alles andere ist vor Gott ein Greuel voll menschlicher Torheit.
[JJ.01_158,17] Dieses bedenke du wohl, und scheue dich an keinem Sabbate Gutes zu tun, so wirst du dem Herrn, deinem wie meinem Schöpfer, vollähnlich sein!“
[JJ.01_158,18] Auf diese Rede fielen alle Jünglinge auf ihre Angesichter vor dem Kindlein nieder und verschwanden darauf.
[JJ.01_158,19] Joseph aber grub diese Worte tief in sein Herz und ward forthin nicht mehr so sehr ängstlich an einem Sabbate.

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[JJ.01_159] 159. Kapitel –

Eudokias Verwunderung und Unruhe wegen des plötzlichen Verschwindens der Jünglinge.
Marias beruhigende Worte.
Die Nachtruhe.
 Eudokias Sehnsucht nach Gabriel, dessen plötzliches Erscheinen und sein Rat.

6. März 1844
[JJ.01_159,01] Als die Jünglinge verschwunden waren, da fragte Eudokia die Maria, wer denn so ganz eigentlich diese Jünglinge waren.
[JJ.01_159,02] Denn die Eudokia war noch eine Heidin und wußte nichts von den außerordentlichen Geheimnissen des Himmels.
[JJ.01_159,03] Daß aber bei dieser Gelegenheit auch die Heiden die Engel sahen, rührte daher, weil für die Zeit hindurch ihr inneres Auge erschlossen gehalten ward;
[JJ.01_159,04] und das Verschwinden der Engel war sonach nichts anderes als das Sich-wieder-Schließen der geistigen inneren Sehe, –
[JJ.01_159,05] aus dem Grunde es auch nach dem Verschwinden der Engel der Eudokia vorkam, als wäre sie aus einem tiefen Traume erwacht.
[JJ.01_159,06] Sie empfand sich nun wieder ganz naturmäßig, und alles, was sie den ganzen Tag hindurch gesehen, gehört und getan hatte, kam ihr wie ein sehr lebhafter Traum vor.
[JJ.01_159,07] Darum denn auch ist die obige Frage von seiten der Eudokia an die Maria verzeihlich;
[JJ.01_159,08] denn sie war nun wieder ganz im Außenzustande, und dieser war heidnisch.
[JJ.01_159,09] Und die Maria aber antwortete und sprach: „Eudokia, wir werden noch länger beisammenbleiben, und dir wird alles klar werden, was dir jetzt noch dunkel ist!
[JJ.01_159,10] Für heute aber wollen wir uns zur Ruhe begeben; denn ich bin sehr müde!“
[JJ.01_159,11] Die Eudokia begnügte sich wohl äußerlich mit dieser Vertröstung; aber in ihrem Herzen stieg die Begierde.
[JJ.01_159,12] Joseph aber sagte: „Meine Kinder, es ist Nacht geworden; schließet die Tore und begebet euch zur Ruhe!
[JJ.01_159,13] Denn morgen ist ja ohnehin noch der Sabbater (Nachsabbat), an dem wir nicht arbeiten; da werden wir uns über so manches noch besprechen können!
[JJ.01_159,14] Für heute aber lobet den Herrn und tut, wie ich es euch anbefohlen habe!
[JJ.01_159,15] Du, Jakob, aber bereite die Wiege und bringe das Kindlein zur Ruhe, und stelle die Wiege ans Lager der Mutter!
[JJ.01_159,16] Und du, Eudokia, begebe dich auch in dein Schlafgemach und stärke deine Glieder mit einem süßen Schlafe im Namen des Herrn!“
[JJ.01_159,17] Und die Eudokia ging sogleich in ihr bestimmtes Gemach, legte sich auf ihr Lager, aber ferne blieb der Schlaf;
[JJ.01_159,18] denn zu erregt war ihr feurig Gemüt ob des Verschwindens der Jünglinge.
[JJ.01_159,19] Denn sie hatte sich in den Gabriel verliebt und wußte sich nun nicht zu raten und zu helfen, da der Gegenstand ihres Herzens so plötzlich vor ihren Augen verschwand.
[JJ.01_159,20] Da aber alles ruhte und schlief, da erhob sich die Eudokia und öffnete ein Fenster und blickte hinaus.
[JJ.01_159,21] Da stand plötzlich Gabriel vor ihr und sprach: „Du mußt dein Herz zur Ruhe bringen!
[JJ.01_159,22] Denn siehe, ich bin nicht ein Mensch gleich dir, sondern ich bin nur ein Geist und bin ein Bote Gottes!
[JJ.01_159,23] Das Kindlein aber bete an; denn dieses ist der Herr, der wird beruhigen dein Herz!“ – Darauf verschwand der Engel wieder, und die Eudokia bekam Ruhe.

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[JJ.01_160] 160. Kapitel –

 Jakobs kindlich-fröhliches Spiel mit dem Kindlein.
 Josephs Rüge und Jakobs treffliche Antwort.
 Eudokias Traum und herrliches Zeugnis vom Herrn.


7. März 1844
[JJ.01_160,01] Am Morgen, eine Stunde vor dem Aufgange, war wie gewöhnlich im Hause Josephs schon alles lebendig, und das Kindlein selbst strampelte ganz munter in der Wiege und ließ freudige Kindleinstöne wie halb singend von Sich hören.
[JJ.01_160,02] Jakob spielte mit dem Kindlein nach seiner Weise und machte dem Herrn der Unendlichkeit mit seiner Hand allerlei Bewegungen vor und sang und pfiff dabei.
[JJ.01_160,03] Es war aber die Maria noch auf ihrem Lager und schlummerte; darum machte der in sein Morgengebet versunkene Joseph dem Jakob ein wenig Vorwürfe, da er also lärme und nicht achte auf das Gebet und auf die noch schlummernde Mutter.
[JJ.01_160,04] Der Jakob aber entschuldigte sich und sprach: „Lieber Vater, siehe, es hat ja der Herr Himmels und der Erde ein Wohlgefallen an meiner Beschäftigung mit Ihm!
[JJ.01_160,05] Wir aber sollen ja allzeit das nur tun, was dem Herrn wohlgefällt!
[JJ.01_160,06] Und siehe, es gefällt dem Herrn, was ich tue! Wie mag es dir doch zuwider sein?
[JJ.01_160,07] Die Mutter aber würde sicher nicht so gut schlummern, wenn wir beide, ich und das Kindlein, nicht also lärmten!
[JJ.01_160,08] Ich bitte dich, lieber Vater, mich dadurch für entschuldigt zu halten und mir fürder nicht Vorwürfe zu machen, so ich auch bei meiner Bestimmung manchmal wie ausgelassen erscheine vor dir, aber dabei doch dem Herrn wohlgefalle!“
[JJ.01_160,09] Joseph aber sprach: „Ja, ja, es ist schon alles recht, – ich sehe es ja gerne, daß du also gut mit dem Kindlein umzugehen weißt;
[JJ.01_160,10] aber nur mußt du in Zukunft keinen solchen Lärm machen, wenn du siehst, daß da noch jemand schläft und irgend ein anderer im Gebete zu Gott versammelt ist!“
[JJ.01_160,11] Jakob dankte dem Joseph für diese Ermahnung, und fragte ihn aber darauf, sagend nämlich:
[JJ.01_160,12] „Vater! Wenn du also betest zu Gott, wie du jetzt gebetet hast, zu was für einem Gotte betest denn du da?
[JJ.01_160,13] Was ich von diesem Kinde nun weiß, so kann es unmöglich je irgend einen größeren und wahrhaftigeren Gott geben, wie dieses Kindlein Es zufolge des lautesten Zeugnisses aus dem Himmel ist!
[JJ.01_160,14] Wenn aber das laut den Propheten und laut den vielen Wunderzeugnissen der Fall ist?
[JJ.01_160,15] Wenn es im Propheten heißt: ,Wer ist Der, so von Edom kommt, mit rötlichten Kleidern von Bazra? Der so geschmückt ist in Seinen Kleidern und einhertritt in Seiner großen Kraft? – Ich bin Es, der Gerechtigkeit lehrt und ein Meister bin zu helfen!‘
[JJ.01_160,16] Vater! – diese Worte hat das Kindlein gestern vor dir auf Sich bezogen! Wer ist Es denn? Denn solches kann doch kein Mensch von sich sagen! – Gott aber gibt es nur einen!
[JJ.01_160,17] Wer ist demnach das Kindlein, das da spricht: ,Ich bin Es, der Gerechtigkeit lehrt und ein Meister bin zu helfen!‘?“
[JJ.01_160,18] Hier stutzte Joseph und sprach: „Fürwahr, mein Sohn Jakob, du hast recht; du bist besser daran bei der Wiege – als ich hier in meinem Betwinkel!“
[JJ.01_160,19] Bei diesen Worten trat, höchster Entzückung voll, die Eudokia aus ihrem Gemache, schön wie eine Morgenröte, und fiel vor der Wiege nieder und betete das Kindlein an.
[JJ.01_160,20] Und als sie eine halbe Stunde da also betete, erhob sie sich und sprach: „Ja, – ja, Du allein bist es, und außer Dir ist keiner mehr!
[JJ.01_160,21] Ich habe heute nacht im Traume gesehen eine Sonne am Himmel, und die war leer und hatte wenig Licht.
[JJ.01_160,22] Dann aber ersah ich auf der Erde dies Kindlein, und Es glänzte wie tausend Sonnen, und von Ihm aus ging ein mächtiger Strahl hin zu jener leeren Sonne und erleuchtete sie durch und durch!
[JJ.01_160,23] In diesem Strahle sah ich die Engel, die hier waren, auf- und abschweben, ihre Zahl war endlos, aber ihre Angesichter waren unablässig auf das Kindlein gerichtet! Ach, welch eine Herrlichkeit war das!“ –
[JJ.01_160,24] Diese Erzählung brachte den Joseph ganz aus seinem Betwinkel, und er hielt nun auch alles auf das Kindlein und betete oft an der Wiege.

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[JJ.01_161] 161. Kapitel 


 Marias und Josephs Sorge wegen der plötzlichen Stummheit des Kindleins. Ihre Zweifel an der Echtheit des Kindes. Marias vergeblicher Versuch, mit dem wunderheilsamen Badewasser des Kindleins einen Blinden zu heilen. „Wisset ihr nicht, daß man Gott nicht versuchen solle?“ (Jakob). Die Heilung des Blinden auf inneres Geheiß des Jesuskindleins durch Jakob.


8. März 1844
[JJ.01_161,01] Bei dieser Gelegenheit erwachte auch die Maria, rieb sich den Schlaf aus den Augen, stand sogleich auf und wusch sich und wechselte im Nebenkabinett das Schlafkleid mit dem Tageskleide.
[JJ.01_161,02] In kurzer Zeit kam sie ganz gereinigt wieder zurück, gleichend einem Engel des Himmels, so schön, so gut, so fromm und so sorglich ergeben in den Willen des Herrn!
[JJ.01_161,03] Sie begrüßte den Joseph und küßte ihn, umarmte dann die Eudokia und küßte sie.
[JJ.01_161,04] Nach dieser gar freundlichen Begrüßung, die den alten Joseph allzeit einige Tränen der Freude kostete, kniete – sich im Herzen überaus demütigend – die Maria voll Liebe zur Wiege nieder und gab betend dem Kindlein die Brust.
[JJ.01_161,05] Nachdem das Kindlein gesogen hatte, ließ die Maria sogleich ein frisches Bad bereiten und badete das Kindlein wie gewöhnlich.
[JJ.01_161,06] Und das Kindlein strampelte munter im Badebecken herum und ließ fleißig Seine unartikulierte Stimme hören.
[JJ.01_161,07] Als das Kindlein gebadet war und getrocknet und wieder in frische Kleidchen und Fußwindeln gesteckt,
[JJ.01_161,08] da fragte die Maria das Kindlein, wie Es Sich befinde, ob Ihm wohltäten die frischen Kleidchen.
[JJ.01_161,09] Denn sie wußte ja, daß das Kindlein reden kann, und das göttlich weise; – aber sie wußte nicht, und niemand außer dem Jakob wußte, daß das Kindlein Sich die Zunge wieder gebunden hatte.
[JJ.01_161,10] Daher befremdete sie alle, daß das Kindlein auf die Fragen der Maria keine Antwort erteilte.
[JJ.01_161,11] Maria bat darauf das Kindlein inständigst, daß Es doch nur ein wenig reden möchte; aber das Kindlein trieb Seine Kinderstimme, und von einem Worte war keine Rede mehr!
[JJ.01_161,12] Das beunruhigte die Maria wie den Joseph, und sie gedachten, ob etwa die Engel das Gottkind nicht bei der Nacht in den Himmel brachten und ließen dafür ein ganz gewöhnliches Kind in der Wiege.
[JJ.01_161,13] Denn der Glaube an die Auswechslung der Kinder war bei den Juden sehr gang und gäbe.
[JJ.01_161,14] Maria wie der Joseph betrachteten das Kindlein gar ängstlich, ob Es wohl noch Dasselbe wäre,
[JJ.01_161,15] konnten aber nicht die allerleiseste Unähnlichkeit entdecken, weder am Kopfe noch irgend woanders.
[JJ.01_161,16] Da sprach die Maria: „Hebet das Badewasser auf, und suchet einen Kranken, und bringet ihn hierher;
[JJ.01_161,17] denn bis jetzt hat dies Wasser stets eine wunderheilsame Kraft gehabt!
[JJ.01_161,18] Wird der Kranke gesund, so haben wir noch unser Kindlein, und wird er nicht gesund, so hat es Gott dem Herrn wohlgefallen, uns ein anderes Kind an die Stelle des Seinen zu geben!“
[JJ.01_161,19] Hier wollte Jakob reden; aber das Kindlein verbot es ihm wohlvernehmlich in seinem Herzen, und er schwieg.
[JJ.01_161,20] Joseph aber sandte sogleich den ältesten Sohn in die Stadt, daß er brächte einen Kranken.
[JJ.01_161,21] In anderthalb Stunden kam er mit einem Blinden, und Maria wusch ihm die Augen mit dem Badewasser; aber der Blinde bekam nicht das Licht seiner Augen.
[JJ.01_161,22] Diese Erscheinung machte die Maria, den Joseph, die vier Söhne und die Eudokia traurig; nur Jakob blieb heiter und nahm das Kindlein und lockte Es.
[JJ.01_161,23] Der Blinde aber murrte, weil er meinte, daß er nur gefoppt worden sei.
[JJ.01_161,24] Joseph aber vertröstete ihn und versprach ihm die Verpflegung lebenslänglich als Entschädigung für diese vermeintliche Fopperei. – Damit war der Blinde wieder beruhigt.
[JJ.01_161,25] Joseph aber bemerkte des Jakobs Heiterkeit und stellte sie ihm als eine Sünde gegen ihn als Vater dar.
[JJ.01_161,26] Jakob aber sprach: „Ich bin heiter, weil ich weiß, woran ich bin; ihr aber trauert, weil ihr das nicht wisset! – Wisset ihr denn nicht, daß man Gott nicht versuchen solle?“
[JJ.01_161,27] Hier hauchte Jakob den Blinden an, und dieser ward sehend im Augenblick; alle aber staunten nun den Jakob an und wußten nicht, wie sie daran waren.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 6 Icon_minitime2019-03-28, 16:41

[JJ.01_161,27]

 Hier hauchte Jakob den Blinden an, und dieser ward sehend im Augenblick;
alle aber staunten nun den Jakob an und wußten nicht,
wie sie daran waren.
 
[JJ.01_162] 162. Kapitel – Josephs Forschen nach dem Ursprung der Heilkraft Jakobs. Jakobs Verhör durch Joseph. Josephs Zweifel. Jakobs weise Erwiderung aus dem Herrn. Josephs Erstaunen über die Weisheit seines Sohnes.
9. März 1844
[JJ.01_162,01] Nach einer Weile trat Joseph näher hin zum Jakob und fragte ihn, woher in seinem Hauche solche Kraft käme.
[JJ.01_162,02] Und der Jakob sprach: „Lieber Vater! – ich habe in mir eine Stimme vernommen, die zu mir sprach:
[JJ.01_162,03] ,Hauche dem Blinden ins Angesicht, und er wird sein Gesicht wohlleuchtend wieder erhalten!‘
[JJ.01_162,04] Und siehe, ich glaubte fest dieser Stimme in mir, tat nach ihrem Worte, und der Blinde ist sehend!“
[JJ.01_162,05] Und der Joseph sprach: „Das wird also sein, wie du nun geredet hast;
[JJ.01_162,06] aber von woher kam die mächtige Stimme in dich, wie vernahmst du sie?“
[JJ.01_162,07] Und der examinierte Jakob sprach: „Lieber Vater! – siehst du denn nicht Den, der nun auf meinen Armen spielt mit meinen Locken?
[JJ.01_162,08] Ich glaube, Dieser ist es, der in mir zu mir solches wunderbar geredet hatte!“
[JJ.01_162,09] Und der Joseph fragte den Jakob weiter und sprach:
[JJ.01_162,10] „Hältst du das Kindlein wohl für das echte noch? Meinst du nicht, daß Es uns ausgewechselt worden wäre?!“
[JJ.01_162,11] Und der Jakob sprach: „Wer oder welche Macht sollte wohl imstande sein, den Allmächtigen auszutauschen?
[JJ.01_162,12] Fielen doch die Engel allzeit auf ihr Angesicht, wenn das Kindlein wunderbarlichst redete, – wie sollten sie da an Ihm, dem Allmächtigen, also handeln können? – !
[JJ.01_162,13] Ich halte sonach das Kindlein für das erste und echte so gewiß und wahr, wie gewiß und wahr ich noch nie an eine Auswechslung der Kindlein geglaubt habe!“
[JJ.01_162,14] Und der Joseph sprach: „Mein lieber Sohn, du hast hier mir einen nicht sehr festen Beweis deines Glaubens gegeben;
[JJ.01_162,15] denn siehe, also spricht David selbst, indem er sagt: ,Warum toben die Heiden, und die Leute reden so vergeblich?
[JJ.01_162,16] Die Könige im Lande lehnen sich auf, und die Herren ratschlagen miteinander wider den Herrn und Seinen Gesalbten und sprechen:
[JJ.01_162,17] Lasset uns zerreißen des Bande und von uns werfen seinen Strick!‘
[JJ.01_162,18] Siehe, mein Sohn, diese Worte sind geistig, und die Könige sind die Mächte, und das Land ist das große Reich der unsichtbaren Mächte! – Was aber führen diese im Sinne, wovon reden sie?
[JJ.01_162,19] Ist darin nicht die Möglichkeit angezeigt, daß sie auch ihre Hände an den Herrn legen können?!“
[JJ.01_162,20] Und der Jakob sprach: „Allerdings, wenn es der Herr zulassen würde!
[JJ.01_162,21] Aber es heißt ja schon im Anfange dieses Gesanges fragend: ,Warum toben die Heiden, und warum reden die Leute so vergeblich?‘
[JJ.01_162,22] Will David damit nicht etwa die Unzulänglichkeit solcher Mächte wider den Herrn bezeichnen?!
[JJ.01_162,23] Weiter unten aber heißt es ja ausdrücklich: ,Aber Der im Himmel wohnt, lachet ihrer und spottet ihrer!
[JJ.01_162,24] Er wird einst reden mit ihnen in Seinem Zorne, und mit Seinem Grimme wird Er sie schrecken!‘
[JJ.01_162,25] Lieber Vater! Ich meine, diese zwei Strophen des großen Gottessängers rechtfertigen zur Genüge meinen Glauben!
[JJ.01_162,26] Denn sie geben mir zur Genüge kund, daß der Herr allzeit ein Herr bleibt und an Ihm keine Auswechslung ausgeübt werden kann!“
[JJ.01_162,27] Joseph erstaunte über die Weisheit seines Sohnes und ging mit dem ganzen Hause wieder zur Annahme des echten Kindleins zurück und lobte und pries Gott darum. – –

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[JJ.01_163] 163. Kapitel –

 Die Arbeiten der Söhne Josephs. Marias Kunstfertigkeit.
 Eudokias Fleiß.
Die Ankunft der acht Kinder von Tyrus.
Josephs edle Botschaft an Cyrenius. Maria als Lehrerin der acht Kinder.


11. März 1844
[JJ.01_163,01] Auf diese Weise war nun alles wieder in der alten guten Ordnung im Hause Josephs.
[JJ.01_163,02] Joseph und seine Söhne machten allerlei kleine Holzgerätschaften und verkauften diese an die Bewohner der Stadt um billige Preise;
[JJ.01_163,03] und das taten sie natürlich neben ihrer sonstigen Hausarbeit.
[JJ.01_163,04] Maria und die Eudokia aber besorgten das Häusliche und machten Kleider und manchmal auch zierliche Arbeiten für reiche Familien der Stadt.
[JJ.01_163,05] Denn Maria war sehr geschickt in aller Kunstspinnerei und strickte ganze Kleider;
[JJ.01_163,06] die Eudokia aber war eine gute Näherin und wußte mit der Nadel wohl umzugehen.
[JJ.01_163,07] Und so verdiente sich die Familie stets das Nötige und hatte so viel, um im Notfalle auch andern Armen beizustehen. –
[JJ.01_163,08] In einem Vierteljahr erst kamen die acht Kinder von Tyrus an – natürlich geleitet von verläßlichen Freunden des Cyrenius –
[JJ.01_163,09] und brachten ein mächtiges Kostgeld mit, welches in achthundert Pfunden Goldes bestand.
[JJ.01_163,10] Joseph aber sprach: „Die Kinder nehme ich wohl, aber das Gold nehme ich nicht; denn darauf liegt des Herrn Fluch!
[JJ.01_163,11] Nehmet es daher nur wieder mit, und gebet es dem Cyrenius, er wird schon wissen, warum ich es nicht annehmen kann und darf!
[JJ.01_163,12] Überbringet ihm aber meinen Segen und meinen Gruß,
[JJ.01_163,13] und saget ihm, daß ich ihn im Geiste begleitet habe auf seiner Heimreise und war Zeuge von allem, was ihm begegnet ist,
[JJ.01_163,14] und habe ihn gesegnet allzeit, wo ihm eine Gefahr drohte!
[JJ.01_163,15] Wegen des Verlustes der drei Tiere auf der Insel Kreta solle er sich nicht ängstigen; denn also hatte es der Herr, den er kennt, gewollt!“
[JJ.01_163,16] Darauf segnete Joseph die Freunde des Cyrenius und übernahm mit großer Freude die acht Kinder, die sich sogleich überaus heimisch fühlten im Hause Josephs.
[JJ.01_163,17] Darauf nahmen die Freunde des Cyrenius das Gold wieder und begaben sich schnell wieder nach Tyrus zurück.
[JJ.01_163,18] Joseph aber pries Gott für die Zugabe dieser Kinder, segnete sie und übergab sie der Leitung Mariens, die eine Hauptschulmeisterin war, indem sie im Tempel in allem möglichen unterrichtet ward.
[JJ.01_163,19] Und die Kinder lernten griechisch, hebräisch und auch römisch lesen und schreiben.
[JJ.01_163,20] Denn diese drei Sprachen mußte in der Zeit fast jeder Mensch reden und im Notfalle auch schreiben können. (Anmerkung. Die römische Sprache aber war damals ungefähr das, was heute die gallische ist, und durfte nicht fehlen bei einer besseren Erziehung.)

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[JJ.01_164] 164. Kapitel –

 Ein ruhiges Jahr im Hause Josephs. Die wunderbare Heilung des besessenen Knaben der Mohrenfamilie durch Jakob auf Geheiß des Jesuskindes.


12. März 1844
[JJ.01_164,01] Von dieser Periode an ging es im Hause Josephs ganz ruhig zu und ereignete sich nichts Wunderbares.
[JJ.01_164,02] Und dieser ruhige Zustand dauerte ein volles Jahr, da das Kindlein schon Selbst gehen konnte und auch reden und spielen mit den andern acht Kindern.
[JJ.01_164,03] In dieser Zeit kam eine Mohrenfamilie, die ein sehr krankes Kind hatte, ins Haus des Joseph.
[JJ.01_164,04] Denn diese Familie hatte in der Stadt gehört, daß sich in diesem Hause ein Wunderarzt befinde, der alle Krankheiten heile.
[JJ.01_164,05] Das kranke Kind war ein Knabe von zehn Jahren und ward von einem bösen Geiste gar jämmerlich gequält.
[JJ.01_164,06] Der Geist ließ dem Knaben Tag und Nacht keine Ruhe, warf ihn hin und her, trieb ihm den Bauch auf und bereitete ihm dadurch unerträgliche Schmerzen.
[JJ.01_164,07] Bald wieder trieb er ihn ins Wasser und bald ins Feuer.
[JJ.01_164,08] Als aber dieser Geist sich im Hause Josephs befand, da ward er ruhig und rührte sich nicht.
[JJ.01_164,09] Joseph aber fragte den Vater des Knaben, der Griechisch verstand, was es mit dem Knaben für eine Bewandtnis habe.
[JJ.01_164,10] Und der Vater erzählte dem Joseph alles getreuest, was sich nur immer mit dem Knaben zugetragen hatte vom Anbeginne.
[JJ.01_164,11] Darauf berief Joseph den Jakob, der sich wie gewöhnlich als ein sechzehnjähriger Jüngling mit dem Kindlein beschäftigte, und gab ihm die Not dieser Mohrenfamilie kund.
[JJ.01_164,12] Jakob aber wandte sich an das Kindlein und herzete Es und redete in seinem Herzen mit Ihm.
[JJ.01_164,13] Das Kindlein aber sprach ganz laut in hebräischer Sprache:
[JJ.01_164,14] „Mein Bruder! Meine Zeit ist noch lange nicht da; aber gehe du hin zu dem kranken Knaben, des Geschlecht das Zeichen Kains trägt!
[JJ.01_164,15] Rühre ihn mit dem Zeigefinger der linken Hand an der Brustgrube an, und sobald wird der böse Geist für immer entweichen aus dem Knaben!“
[JJ.01_164,16] Und der Jakob ging sobald hin und tat, wie ihm das Kindlein befohlen hatte.
[JJ.01_164,17] Da riß der böse Geist den Knaben zum letzten Male und schrie:
[JJ.01_164,18] „Was willst du Schrecklicher denn mit mir? Wohin solle ich nun ziehen, da du mich vor der Zeit aus meiner Wohnung treibst?!“
[JJ.01_164,19] Und der Jakob sprach: „Der Herr will es! – Nicht ferne ist das Meer; wo es am tiefsten ist, da sollest du wohnen im Grunde, und der Schlamm solle deine Wohnstätte sein fürder, Amen!“
[JJ.01_164,20] Hier verließ der Geist den Knaben, und der Knabe ward gesund im Augenblicke.
[JJ.01_164,21] Darauf wollte die Familie den Joseph belohnen; Joseph aber nahm nichts an und entließ die Familie wieder im Frieden und lobte Gott für diese Wunderheilung an diesem Knaben.

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[JJ.01_165] 165. Kapitel –

 Die einhalbjährige Wunderpause. Jesus als munteres Knäblein.
 Ein Besuch Jakobs beim Fischer Jonatha.
Christophorus oder des Kindleins Weltenschwere.
 Die Heimkehr in Begleitung Jonathas.


13. März 1844
[JJ.01_165,01] Von dieser Geschichte an verging wieder ein halbes Jahr in voller Ruhe und geschah nichts Wunderbares.
[JJ.01_165,02] Denn das Kindlein vermied durch Seine innere Kraft sorglichst alles, was zu irgendeiner Wundertat hätte einen Anlaß geben können.
[JJ.01_165,03] Es war munter und spielte mit den andern Kindern, wenn diese Zeit hatten;
[JJ.01_165,04] sonst aber ging Es am liebsten mit dem Jakob herum und plauderte mit ihm, wenn sie allein waren, ganz gescheit.
[JJ.01_165,05] Aber mit den andern Kindern plauderte Es ganz wie andere Kinder in dem Alter von zwei Jahren.
[JJ.01_165,06] Es lebte aber in der Gegend ein ausgewanderter Jude und betrieb die Fischerei im nahen Meere und lebte von diesem Erwerbe.
[JJ.01_165,07] Dieser Jude aber war sehr groß von Gestalt und war riesenhaft stark.
[JJ.01_165,08] An einem Vorsabbate morgens bald nach dem Frühstücke nahm Jakob das Kindlein und ging mit der Erlaubnis Josephs zu diesem Juden, der geraden Weges eine gute Stunde vom Hause Josephs entfernt war.
[JJ.01_165,09] Das aber tat Jakob, weil ihn dieser Jude schon öfter eingeladen hatte, und weil es ihm das Kindlein geboten hatte heimlich.
[JJ.01_165,10] Als Jakob mit dem Kindlein nun ins Haus des Fischers kam, da war dieser hocherfreut und setzte dem Jakob sogleich einen gut zubereiteten Fisch vor.
[JJ.01_165,11] Und Jakob aß davon nach seiner Lust und gab ganz ausgesuchte kleine Stückchen auch seinem kleinen Brüderchen zum Verkosten.
[JJ.01_165,12] Und das Kindlein verzehrte auch mit sichtlichem Appetite die kleinen Portionen, die Ihm der Jakob in den Mund steckte.
[JJ.01_165,13] Das freute den Fischer so sehr, daß er darob unwillkürlich zu Tränen gerührt wurde.
[JJ.01_165,14] Jakob aber wollte sich bald wieder nach Hause begeben;
[JJ.01_165,15] der Fischer aber bat ihn inständigst, daß er den Tag über bei ihm verbleiben möchte.
[JJ.01_165,16] „Am Abende aber“, sprach er, „will ich dich samt dem allerliebsten kleinen Bruder nach Hause tragen!
[JJ.01_165,17] Denn siehe, du hattest wohl bei anderthalb Stunden zu tun gehabt, weil du diesen Meeresarm, der durchaus sehr seicht ist, umgehen mußtest!
[JJ.01_165,18] Ich aber messe fast zwei Klafter; das Wasser geht mir kaum bis zum Leibe, da es am tiefsten ist!
[JJ.01_165,19] Ich nehme dich dann samt dem Kinde auf meinen Arm, wate mit euch durch den Meeresarm und bringe euch dann leicht mit noch einer guten Portion von frischen besten Fischen in einer kleinen Viertelstunde nach Hause!“
[JJ.01_165,20] Hier sprach das Kindlein: „Jonatha! Dein Wille ist gut; aber wenn Ich dir mit Meinem Bruder nur etwa nicht zu schwer werde?“
[JJ.01_165,21] Und der Jonatha lächelte und sprach: „O du mein liebes Kindlein, so ihr hundertmal so schwer wäret, als ihr seid, so könnte ich euch noch gar leicht ertragen!“
[JJ.01_165,22] Und das Kindlein sprach: „Jonatha, da kommt es nur auf eine Probe an; versuche Mich allein über den Arm, der kaum fünfzig Klafter breit ist, hin und her zu tragen, und es wird sich zeigen, wie es mit deiner Stärke für uns beide aussieht! – ?“
[JJ.01_165,23] Jonatha ging sogleich in diese Probe, nahm mit der Einwilligung Jakobs das Kindlein auf seinen Arm und watete mit Ihm den Arm des Meeres durch.
[JJ.01_165,24] Hinüber ging es leidlich, obschon Jonatha sich über die Schwere des Kindleins hoch verwunderte.
[JJ.01_165,25] Im Zurücktragen aber ward das Kindlein so schwer, daß Jonatha es für nötig fand, einen starken Balken zu nehmen, um, sich auf denselben stützend, das Kindlein mit der genauesten Not von der Welt ans Ufer zu bringen.
[JJ.01_165,26] Als er da ankam, setzte er sobald das Kindlein ans Ufer, da der Jakob wartete, und sprach: „Um Jehovas willen, was ist das? Schwerer als dies Kind kann die ganze Welt nicht sein! – ?“
[JJ.01_165,27] Und das Kindlein sprach lächelnd: „Das sicher; denn du hast jetzt auch bei weitem mehr getragen, als was die ganze Welt ausmacht!“
[JJ.01_165,28] Jonatha aber, sich kaum erholend, fragte: „Wie solle ich das nehmen?“
[JJ.01_165,29] Jakob aber sprach: „Lieber Jonatha, nehme du die Fische, und begleite uns trocknen Weges nach unserer Heimat, und bleibe die Nacht bei uns; morgen solle dir darin ein Licht werden!“
[JJ.01_165,30] Darauf nahm Jonatha drei Lägel der besten Fische und begleitete die beiden noch vormittags nach Hause zum Joseph, der ihn mit viel Freuden aufnahm, denn sie waren von Jugend auf Schulfreunde gewesen.

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[JJ.01_166] 166. Kapitel –

 Jonatha bei seinem Jugendfreund Joseph.
 Jonathas Erzählung und Frage nach dem sonderbaren Kinde Josephs. Josephs Bericht über das Kind. Jonathas Demut und Liebe zum Kinde und sein Gebet.


14. März 1844
[JJ.01_166,01] Jonatha übergab dem Joseph die drei Lägel Fische, mit denen er ihm eine große Freude machte; denn Joseph war ein großer Freund von Fischen.
[JJ.01_166,02] Darauf sagte er zum Joseph: „Mein geliebtester Jugendfreund, sage mir doch, was du für ein Kind hast!
[JJ.01_166,03] Fürwahr, es kann höchstens zwei bis drei Jahre alt sein, und es spricht so gescheit, als wäre es ein erwachsener Mann!
[JJ.01_166,04] Und – siehe, – ich, – der ich doch zwei Ochsen unter meinen Armen, wie du zwei Lämmer, tragen kann, – wollte den Jakob mit dem Kindlein den ganzen Tag über bei mir behalten und wollte sie abends, den Meeresarm durchwatend, zu dir nach Hause bringen!
[JJ.01_166,05] Als ich solchen meinen Wunsch aber dem Jakob kundgab, da redete mich das Kindlein an und sprach zu meinem nicht geringen Erstaunen:
[JJ.01_166,06] ,Jonatha, dein Wille ist gut; aber so wir dir nur etwa nicht zu schwer werden?!‘
[JJ.01_166,07] Daß ich ob dieser kindlich besorglichen Frage beim Bewußtsein meiner Kraft lächeln mußte, das versteht sich von selbst!
[JJ.01_166,08] Aber das Kindlein sprach darauf, es komme da nur auf eine Probe an; ich solle versuchen, es allein durch den Meeresarm hin und her zu tragen, um mich zu überzeugen, ob es mir nicht zu schwer werden möchte!
[JJ.01_166,09] Mit der Einwilligung Jakobs nahm ich das Kindlein auf meinen Arm und trug es durchs Wasser.
[JJ.01_166,10] Hinüber war es noch erträglich; aber zurück mußte ich einen Stock nehmen, auf den ich mich stützte, und gelangte nur mit der genauesten Not von der Welt an das andere Ufer.
[JJ.01_166,11] Denn fürwahr, du, lieber Freund, kannst mir's glauben, das Kind ward so entsetzlich schwer, daß ich gerade glaubte, eine Weltenlast liege auf meinen Armen!
[JJ.01_166,12] Als ich das Ufer erreichte, das Kindlein schnell dem Jakob übergab und mich ein wenig erholte,
[JJ.01_166,13] da fragte ich den Jakob, was denn das wäre – wie sei dies Kind schwerer als eine Welt?
[JJ.01_166,14] Da sprach das Kindlein unaufgefordert wieder,
[JJ.01_166,15] ich hätte nun mehr getragen, als so ich getragen hätte eine ganze Welt!
[JJ.01_166,16] Freund, von dem allen ist dein Jakob Zeuge gewesen! – Nun frage ich dich darum und sage:
[JJ.01_166,17] Was um Jehovas willen hast du denn für ein Kind? Fürwahr, da kann es nicht natürlicher Dinge sein!“
[JJ.01_166,18] Und der Joseph sprach zu Jonatha: „Wenn du schweigen könntest wie eine Mauer – ansonsten dein Leben in große Gefahr käme –, da möchte ich dir, meinem alten allerbiedersten Freunde, wohl etwas erzählen!“
[JJ.01_166,19] Und der Jonatha schwor und sprach: „Bei Gott und allen Himmeln! – ich will tausendmal sterben im Feuer, so ich dich je mit einer Silbe verrate!“
[JJ.01_166,20] Da nahm ihn Joseph mit sich auf seinen Lieblingshügel und erzählte ihm den ganzen Hergang der Sache des Kindleins, von der Jonatha vorher noch keine Silbe wußte.
[JJ.01_166,21] Jonatha aber, als er solches in kurz gefaßter Darstellung vernommen hatte, fiel auf seine Knie nieder und betete vom Hügel aus das Kindlein an, das soeben inmitten der acht andern Kinder Sich herumtummelte,
[JJ.01_166,22] und sprach am Ende seines langen Gebetes: „O du Seligkeit der Seligkeiten! Mein Gott, mein Schöpfer hat mich besucht! Ich habe Ihn, der alle Welt und alle Himmel trägt, auf meinen Armen getragen!? – O du endlose Gnade der Gnade! O du Erde, bist du wohl wert solcher Gnade!? – Ja, jetzt verstehe ich die Worte des Gottkindes: ,Mehr als eine Welt – hast du getragen!‘“ – Darauf verstummte Jonatha und konnte vor Entzückung eine Stunde kein Wort aus seinem Munde bringen.

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[JJ.01_167] 167. Kapitel –

Josephs gastliche Einladung an Jonatha.
 Jonathas Bedenken und Sündenbekenntnis.
Josephs Rat.
 Des Kindleins Lieblingsspeise:
 das Herz Jonathas.
 Jesu Zeugnis über Jonatha.


15. März 1844
[JJ.01_167,01] Als der Jonatha seine Andacht auf solche lebendige Weise verrichtet hatte, da sprach Joseph zu ihm:
[JJ.01_167,02] „Mein geliebter Freund, du wohnst allein mit deinen drei Gehilfen in deiner Hütte.
[JJ.01_167,03] Heute am Vorsabbate wirst du ohnehin keine Fische mehr fangen; darum bleibe heute bei mir, desgleichen auch über den morgigen Sabbat!“
[JJ.01_167,04] Und der Jonatha sprach: „Ja, mein Freund und Bruder, wenn das Gottkind nicht wäre, da möchte ich wohl bei dir verbleiben;
[JJ.01_167,05] aber siehe, ich bin ein sündiger Mensch und bin unrein in allen meinen Teilen und Gliedern!
[JJ.01_167,06] Denn ich habe, seit ich unter den Heiden lebe, kaum mehr an die Satzungen Mosis gedacht und lebte mehr heidnisch als jüdisch.
[JJ.01_167,07] Und so kann ich da wohl nicht verbleiben, da selbst der Allerheiligste wohnet!“
[JJ.01_167,08] Und der Joseph sprach: „Bruder, dein Grund ist gut; aber bei mir wird er nicht angenommen!
[JJ.01_167,09] Denn siehe, der Herr, der sogar gegen alle Heiden Sich so gnädig bezeigt, wird Sich zu dir sicher noch gnädiger bezeigen, indem du ein reuiger Jude bist!
[JJ.01_167,10] Du brauchst Ihn nur zu lieben und kannst rechnen, daß dich auch der Herr lieben wird über die Maßen!
[JJ.01_167,11] Denn siehe, die acht Kinder und die Eudokia sind Heiden, und dennoch geht das Kindlein mit ihnen herum und hat sie lieb über die Maßen!
[JJ.01_167,12] Also wird Es auch dich gar liebreichst aufnehmen und wird Sich mit dir wie mit Seinem besten Freunde abgeben!“
[JJ.01_167,13] Auf diese Rede faßte Jonatha Mut und begab sich mit Joseph wieder vom Hügel hinab in die Wohnung, allwo schon lange das Mittagsmahl bereitet war.
[JJ.01_167,14] Joseph berief nun alles zum Tische. Die Maria nahm das Kindlein und setzte sich auch neben dem Joseph, wie gewöhnlich, zum Tische.
[JJ.01_167,15] Das Kindlein aber wollte nicht die für Ihn bereitete Milchspeise genießen.
[JJ.01_167,16] Und Maria ward ängstlich darob, denn sie meinte, es müsse dem Kindlein etwas fehlen.
[JJ.01_167,17] Das Kindlein aber sprach: „Warum ängstigest du dich denn Meinetwegen?
[JJ.01_167,18] Siehe, der Jonatha hat Mir eine bessere Speise gebracht; diese werde Ich essen, und diese wird Mich wahrhaft sättigen!“
[JJ.01_167,19] Maria aber verstand hier sogleich die Fische, die zuletzt auf den Tisch gesetzt wurden.
[JJ.01_167,20] Das Kindlein aber sprach: „Maria, du hast Mich nicht verstanden!
[JJ.01_167,21] Denn die Fische meine Ich nicht, obschon sie natürlich besser schmecken als diese gestrige Milch, die da schon topfig ist, und die Joel nahm statt einer frischen, um ein Mus zu kochen für Mich.
[JJ.01_167,22] Aber die große Demut und die große Liebe seines Herzens (des Jonatha nämlich), die er Mir schon öfter bezeigte, ohne Mich zu kennen – diese meine Ich!
[JJ.01_167,23] Ich sage dir, du Maria, Jonatha ist ein starker Mensch in seinen Gliedern, aber die Liebe seines Herzens ist noch viel stärker!
[JJ.01_167,24] Und diese seine Liebe zu Mir ist die gar kräftige Kost, die Mich nun sättiget! – Doch aber werde Ich auch von seinen Fischen essen; aber das saure Mus mag Ich nicht!“ – Darob ward aber Jonatha so erfreut, daß er laut zu weinen anfing.

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[JJ.01_168] 168. Kapitel –

 Das von Joel schlecht bereitete Mus. Marias und Josephs Rüge.
 Des Kindleins Nachsicht mit Joel. Erziehungswinke.


16. März 1844
[JJ.01_168,01] Nun kostete erst die Maria das Mus, das der Joel fürs Kindlein bereitet hatte, und fand es im Ernste etwas sauer und kleingrießartig topfig.
[JJ.01_168,02] Da berief sie sobald den Joel, der sich noch ganz geschäftig in der Küche mit dem Braten der Fische abgab.
[JJ.01_168,03] Als dieser kam, sagte die Mutter voll Ernstes: „Joel! da verkoste einmal das Mus!
[JJ.01_168,04] Hast du denn gar so wenig Achtung vor dem Kinde, vor dem Vater Joseph und vor mir, dem getreuen Weibe deines Vaters, daß du mir solches antun magst?!
[JJ.01_168,05] Haben denn unsere Kühe und Ziegen keine frische Milch mehr im Euter?
[JJ.01_168,06] Warum nahmst du eine gestrige, schon sauer gewordene, die man wohl kalt genießen kann, so man durstig ist, aber nicht gekocht, da sie schädlich ist ganz besonders den Kindern?!“
[JJ.01_168,07] Hier kostete auch der Joseph das Mus und wollte schon ein kleines Donnerwetter über den Joel senden.
[JJ.01_168,08] Aber das Kindlein richtete Sich auf und sprach: „O ihr Menschen ihr! – Warum wollt ihr denn Mich überall überbieten?!
[JJ.01_168,09] Ist denn nicht genug, was Ich über den Joel bemerkte? Warum wollt ihr ihn denn nach Mir völlig richten?
[JJ.01_168,10] Meinet ihr, Ich habe ein Wohlgefallen an solcher eurer Strenge? – O nein! – Mir gefällt allein nur die Liebe, Sanftmut und die Geduld!
[JJ.01_168,11] Joel hat sich durch seine Unachtsamkeit allerdings strafbar gemacht,
[JJ.01_168,12] darum Ich ihn aber auch durch Meine tadelnde Bemerkung sogleich gestraft habe! Diese Strafe ist aber hinreichend; wozu da noch eine weitere Rüge und ein Donnerwetter obendrauf?
[JJ.01_168,13] Es tut wohl jeder Vater recht, so er die kleinen unartigen Kinder mit der Rute bestraft, aber den erwachsenen Söhnen solle er stets ein weiser und sanfter Lehrer sein!
[JJ.01_168,14] Nur so ein Sohn sich auflehnete gegen den Vater, dem solle gedroht werden!
[JJ.01_168,15] Bekehrt er sich da, so solle er wieder in den alten Frieden gesetzt werden;
[JJ.01_168,16] bekehrt er sich aber nicht, da solle er verstoßen und vom Hause des Vaters und aus seinem Vaterlande getrieben werden!
[JJ.01_168,17] Joel aber hat ja nichts verbrochen; nur die Lust zu den Fischen gestattete ihm nicht so viel Zeit, daß er eine Ziege gemolken hätte!
[JJ.01_168,18] Von nun an aber wird er das auch sicher nimmer tun; darum sei ihm auch alles vergeben!“
[JJ.01_168,19] Darauf berief das Kindlein den Joel zu Sich und sprach: „Joel! – wenn du Mich liebst, wie Ich dich liebe, so bereite in Zukunft deinem Vater und deiner Mutter keinen solchen Kummer mehr!“
[JJ.01_168,20] Joel aber fing vor Rührung an zu weinen und fiel auf seine Knie nieder und bat das Kindlein, die Maria und den Joseph um Vergebung.
[JJ.01_168,21] Und der Joseph sprach: „Stehe nur auf, mein Sohn, was dir der Herr vergibt, das sei dir auch von mir und der Mutter vergeben!
[JJ.01_168,22] Gehe aber nun und sehe nach, was die Fische machen!“
[JJ.01_168,23] Und das Kindlein sagte ebenfalls hurtig dazu: „Ja, ja, gehe nur, sonst werden die Fische überbraten, da sie dann nicht gut wären; denn Ich will ja Selbst davon essen!“
[JJ.01_168,24] Diese Besorglichkeit gefiel den andern acht Kindern so gut, daß sie aus Freude laut lachten.
[JJ.01_168,25] Das Kindlein aber lachte Selbst recht herzlich mit und brachte in die ganze Tischgesellschaft eine recht heitere Stimmung, und Jonathas Augen waren voll entzückter Freudentränen.

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JJ.01_169] 169. Kapitel –

 Das Fischessen.
 Die Mahnung des unbedienten Jesuskindleins an Joseph und dessen abschlägige Antwort.
Des Jesuskindleins gewichtige Erwiderung und Voraussage über die Vergöttlichung der Maria.
 Die Segensworte des demütigen Kindleins.


18. März 1844
[JJ.01_169,01] In kurzer Zeit brachte Joel auf einem Roste die gebratenen Fische herein und setzte sie auf den Tisch.
[JJ.01_169,02] Joseph legte sogleich einem jeden eine gute Portion vor und vergaß auch sich nicht;
[JJ.01_169,03] aber dem Kindlein legte er natürlich keine Portion vor, denn das ward ja ohnehin von der Mutter beteiligt.
[JJ.01_169,04] Das Kindlein aber war diesmal damit nicht zufrieden, sondern begehrte auch eine ganze Portion.
[JJ.01_169,05] Da sprach der Joseph: „Aber Du mein allerliebstes Söhnchen, Du mein Jesus, das wäre wohl viel zuviel für Dich!
[JJ.01_169,06] Fürs erste könntest Du es ja unmöglich alles essen, und fürs zweite, wenn Du es verzehretest, würde es Dich krank machen!
[JJ.01_169,07] Siehst Du aber nicht, daß ich darum der Mutter ja ohnehin eine größere Portion vorgelegt habe, weil sie Dich zu versorgen hat?!
[JJ.01_169,08] Daher sei nur ganz ruhig, mein Söhnchen; denn Du wirst nicht zu kurz kommen!“
[JJ.01_169,09] Und das Kindlein sprach: „Das weiß Ich wohl – und noch so manches, was du nicht weißt!
[JJ.01_169,10] Aber schicklich wäre es doch gewesen, wenn du auch dem Herrn eine ganze Portion gegeben hättest!
[JJ.01_169,11] Weißt du wohl, wer Melchisedek, der König von Salem war? – Du weißt es nicht!
[JJ.01_169,12] Ich aber weiß es und sage es dir: Der König von Salem war der Herr Selbst; aber außer Abraham durfte es niemand ahnen!
[JJ.01_169,13] Darum verneigte sich Abraham bis zum Erdboden vor Ihm und gab Ihm freiwillig von allem den zehnten Teil.
[JJ.01_169,14] Joseph! – Ich bin derselbe Melchisedek, und du bist gleich dem Abraham!
[JJ.01_169,15] Warum willst denn du Mir nicht den Zehnten geben von diesen guten Fischen?
[JJ.01_169,16] Warum bescheidest du Mich auf die Mutter? – Wer wohl hat den Fisch wie das Meer gemacht? War es Maria – oder Ich, ein König von Salem von Ewigkeit?!
[JJ.01_169,17] Siehe, Ich bin hier in Meinem Eigentume von Ewigkeit, und du willst Mir nicht einmal eine ganze Portion Fisches vorsetzen? – Das sieht doch rar aus!
[JJ.01_169,18] Darum aber wird es auch kommen, daß einst die Menschen Meiner Leibesmutter bei weitem größere Portionen vorsetzen werden denn Mir.
[JJ.01_169,19] Und Ich werde auf das passen müssen, was der Mutter vorgesetzt wird, und da wird ferne sein die Ordnung Melchisedeks!“
[JJ.01_169,20] Joseph aber wußte nicht, was er darauf sagen solle. Er teilte aber sobald seinen Teil und setzte die größere Hälfte dem Kindlein vor.
[JJ.01_169,21] Das Kindlein aber sprach: „Wer Mir etwas gibt und behält einen Teil für sich, der kennt Mich nicht!
[JJ.01_169,22] Wer Mir geben will, der gebe Mir alles, sonst nehme Ich es nicht an!“
[JJ.01_169,23] Hier schob Joseph auch noch freudigst seinen Teil vor das Kindlein.
[JJ.01_169,24] Das Kindlein aber hob Seine Rechte und segnete die zwei Teile und sprach:
[JJ.01_169,25] „Wer das Ganze Mir gibt, der gewinnt hundertfach! Nehme den Fisch wieder vor dich, Joseph, und esse! Was dir überbleiben wird, das erst gebe Mir!“
[JJ.01_169,26] Hier nahm Joseph den Fisch wieder und aß viel davon. Als er aber nimmer essen konnte, da blieb noch so viel übrig, daß es für zwölf Personen genug gewesen wäre. Und das Kindlein aß dann von dem Übriggebliebenen.

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[JJ.01_170] 170. Kapitel –

Jonathas Frage nach Josephs innerer Stellung zum Kindlein und Josephs Erwiderung.

20. März 1844
[JJ.01_170,01] Nach dieser Tischszene, die den Jonatha viele Freuden- und auch Reuetränen gekostet hatte, sagte eben der Jonatha zum Joseph:
[JJ.01_170,02] „Joseph, du mein alter Jugendfreund, sage mir doch so ganz aufrichtig – wie unendlich glücklich fühlst du dich denn, wenn du die Größe deiner Berufung überdenkst?!
[JJ.01_170,03] Was empfindest du, wenn du das Kindlein ansiehst und dein lebendig glaubend Herz sagt es dir: ,Siehe, das Kindlein ist Gott Jehova Zebaoth!
[JJ.01_170,04] Der mit Adam redete, mit Henoch, mit Noah, mit Abraham, Isaak und Jakob;
[JJ.01_170,05] Der unsere Väter aus dieses Landes harter Not erlöste durch Moses und gab Selbst das Gesetz in der Wüste;
[JJ.01_170,06] und ernährte durch vierzig Jahre das große Volk in der Wüste, in der nichts als nur hie und da ein Dornstrauch und eine Distel erwächst;
[JJ.01_170,07] Der durch den Mund der Heiligen und Propheten geredet hat!‘?
[JJ.01_170,08] O Joseph, sage, sage es mir! – was empfindest du da, was in solcher Gegenwart Dessen, der Himmel und Erde gegründet hat?!
[JJ.01_170,09] Ja, der die Engel erschuf und machte das erste Menschenpaar und belebte es mit Seinem ewig lebendigen Odem!
[JJ.01_170,10] Oder – sage! – ist es dir, wenn du das überdenkst, wohl möglich zu reden?
[JJ.01_170,11] Bindet die Anschauung des Kindes dir nicht schon also deine Zunge, daß du aus zu großer Ehrfurcht vor Dem, der ewig war, schweigen mußt?“
[JJ.01_170,12] Und der Joseph erwiderte dem Jonatha: „Du hast recht, daß du mich also fragst;
[JJ.01_170,13] aber denke selbst nach, – was solle ich machen?! Es ist nun einmal also, und ich muß das Allerhöchste also ertragen, als wäre es etwas Niederes; sonst könnte ich ja unmöglich bestehen!
[JJ.01_170,14] Siehe, Gott ist einmal Gott, und wir sind Seine Geschöpfe! – Er ist Alles, und wir alle sind nichts!
[JJ.01_170,15] Dieses Verhältnis ist gerechnet richtig. Kannst du aber selbst durch deinen allerhöchsten Gedankenflug an diesem Verhältnisse etwas ändern?
[JJ.01_170,16] Siehe, daher ist dein Gefrage eitel! Möchte ich auch ein Herz haben, so groß die Erde ist, und einen Kopf so groß wie der Himmel, und möchte da Gefühle und Gedanken ziehen, vor denen alle Engel erbeben möchten, –
[JJ.01_170,17] sage, welchen Dienst würde ich dadurch Dem erweisen, der die ganze Unendlichkeit, wie ich ein Sandkörnchen, in Seiner Rechten trägt?!
[JJ.01_170,18] Werde ich dadurch mehr Mensch und Gott weniger Gott sein?!
[JJ.01_170,19] Siehe, darum ist deine Frage eitel! – Alles, was ich tun kann, ist, daß ich das Kindlein liebe aus allen meinen Kräften und erweise Ihm den nötigen Dienst, den Es von mir verlangt!
[JJ.01_170,20] Alles andere Großgedankenwerk aber lasse ich aus dem Grunde beiseite, weil ich wohl weiß, daß mein erhabenster und größter Gedanke gegen die Größe Gottes ein barstes prahlerisches Nichts ist!“
[JJ.01_170,21] Diese Antwort brachte den Jonatha auf ganz andere Gedanken, und er setzte hernach dem Joseph keine solchen Fragen mehr.

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[JJ.01_171] 171. Kapitel –

 Der Abend auf dem Lieblingshügel Josephs. Jakob beim Füttern des kleinen Jesus mit Butterbrot und Honig. Die Fliegen in dem Honigtöpfchen. Jesu tiefweise Worte über Isaias Kap. 7,15.


21. März 1844
[JJ.01_171,01] Gegen den Abend dieses Tages, der – wie schon bekanntgegeben – ein Vorsabbat war, aber nahm Jakob das Kindlein und ging auf den Lieblingshügel Josephs.
[JJ.01_171,02] Und Joseph und der Jonatha folgten bald dem Beispiele Jakobs und begaben sich auch auf den Hügel.
[JJ.01_171,03] Jakob aber nahm, wie gewöhnlich, fürs Kindlein etwas Butter und Honig in einem kleinen Töpfchen mit sich und ein Stückchen Weizenbrotes,
[JJ.01_171,04] davon er dem Kindlein öfter eine kleine Portion in den Mund steckte; denn das Kindlein aß am liebsten ein Stückchen Honig-und-Butterbrotes.
[JJ.01_171,05] Als aber Jakob sein Töpfchen auf ein Bänkchen hinsetzte und sich mit dem Kindlein munter im Grase des sanften Hügels herumtrieb,
[JJ.01_171,06] da besuchten sobald einige Bienen und Fliegen das Töpfchen und schmausten nach Lust an dem süßen Inhalte.
[JJ.01_171,07] Da aber Joseph solches merkte, so sagte er zum Jakob: „Gehe und decke doch das Töpfchen mit etwas zu, sonst wird sein Inhalt bald von Fliegen und Bienen verzehret sein!“
[JJ.01_171,08] Und der Jakob kam schnell mit dem Kindlein herzu und wollte diese Gäste aus dem Töpfchen verscheuchen; aber sie gehorchten ihm nicht.
[JJ.01_171,09] Da sprach das Kindlein: „Jakob, gib Mir das Töpfchen, und Ich werde sehen, ob sich die Fliege und die Biene auch vor Mir ungehorsam bezeigen wird!“
[JJ.01_171,10] Hier gab Jakob dem Kindlein das Töpfchen in die Hände, und das Kindlein zischte mit einem dreimaligen Kscht – Kscht – Kscht – in das Töpfchen, und im Augenblicke verloren sich die Fliegen und die Bienen.
[JJ.01_171,11] Darauf gab Jakob dem Kindlein ein Stückchen Butter-und-Honigbrotes, und das Kindlein nahm es und verzehrte es zufrieden.
[JJ.01_171,12] Jonatha aber, der zuvor mit dem Joseph allerlei aus der Zeichenweisheit Ägyptens sprach, bemerkte diese Handlung, die sehr geringfügig zu sein schien, und fragte den Joseph, ob darin auch irgendeine tiefweise Bedeutung läge?
[JJ.01_171,13] Und der Joseph erwiderte ihm: „Das meine ich eben nicht; denn nicht in gar jeder kleinlichen Handlung liegt eine verborgene Weisheit.
[JJ.01_171,14] Sooft jemand Butter und Honig frei stellt, da werden sich immer Fliegen und Bienen einfinden und davon zehren!
[JJ.01_171,15] Man könnte diese Erscheinung, wie tausend andere, wohl bei guten Gelegenheiten gleichnisweise gebrauchen, – aber an und für sich ist diese Handlung leer!“
[JJ.01_171,16] Das Kindlein aber lief hier zum Joseph und sprach ganz munter:
[JJ.01_171,17] „Mein liebster Joseph, diesmal hast du einen Hieb ins Blaue gemacht!
[JJ.01_171,18] Wie liesest du im Isaias? Steht es nicht also von Mir geschrieben: ,Butter und Honig wird Er essen, daß Er wisse, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen.
[JJ.01_171,19] Ehe aber der Knabe lernt, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen, wird das Land, davor dir graut, verlassen sein von seinen zwei Königen.
[JJ.01_171,20] Der Herr aber wird über dich, über dein Volk und über deines Vaters Haus Tage kommen lassen, die nicht da waren seit der Zeit, da Ephraim von Juda ist durch den König von Assyrien getrennt worden!
[JJ.01_171,21] Denn zur Zeit wird der Herr zischen der Fliege am Ende der Wasser in Ägypten und der Biene im Lande Assur!‘
[JJ.01_171,22] Siehe Joseph! – was in den Worten des Propheten liegt, das liegt auch in dieser Handlung;
[JJ.01_171,23] aber die Zeit der Enthüllung ist noch nicht da, obschon nimmer ferne!
[JJ.01_171,24] Kennst du aber den Sohn der Prophetin, der da hieß ,Raubebald, Eilebeute‘?
[JJ.01_171,25] Kennst du den Sohn, den eine Jungfrau gebären wird und wird Ihn heißen ,Immanuel‘!?
[JJ.01_171,26] Siehe, das alles bin Ich! – Aber eher wirst du das nicht völlig fassen, bis Ich als der ,Raubebald‘, ,Eilebeute‘ und als ,Immanuel‘ von der Höhe Vater und Mutter rufen werde!“
[JJ.01_171,27] Hier lief das Kindlein wieder dem Jakob zu. Joseph und Jonatha aber sahen einander groß an und konnten sich nicht genug verwundern über die Worte des Kindleins und über das merkwürdige bildliche Zusammentreffen der vorigen Aktion mit den Worten des Propheten. – –

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[JJ.01_172] 172. Kapitel –

 Jonathas übertriebene Ehrfurcht und Demut vor dem Jesusknäblein. Josephs guter Rat und des Kindleins liebevoller Zuspruch. Jonathas Bleiben.


22. März 1844
[JJ.01_172,01] Jonatha aber, nachdem er sich vom Staunen über diese Rede des Kindleins ein wenig erholt hatte, sprach zum Joseph:
[JJ.01_172,02] „Bruder! Fürwahr, so fest ich es mir auch vorgenommen habe, heute und morgen bei dir zu bleiben, so aber werde ich doch kaum diesem Vorhaben getreu verbleiben!
[JJ.01_172,03] Denn sieh, mir kommt nun hier alles zu heilig vor! Wie in einer Einöde scheine ich hier zu sein, in der einem Wanderer alles, was er ansieht, zuruft: ,Hier ist kein Platz für dich, sondern nur für Geister!‘
[JJ.01_172,04] Auch kommt es mir vor wie auf einem überhohen Berge, an dessen Spitze wohl der Zauber der weiten Aussicht anfangs die Sinne besticht;
[JJ.01_172,05] aber gar bald spricht zu ihm die kalte reinste Luft:
[JJ.01_172,06] ,Du träges und unreines Menschenlasttier, ziehe bald zurück in deine stinkende Heimat!
[JJ.01_172,07] Denn hier, wo sich des reinsten Äthers reinste Geister wiegen, ist keines Bleibens für eine unreine Seele!‘
[JJ.01_172,08] Wie rein war der große Prophet Moses; und dennoch sprach der Herr zu ihm, als er Ihn zu sehen verlangte:
[JJ.01_172,09] ,Mich, deinen Gott, kannst du nicht sehen und leben zugleich!‘
[JJ.01_172,10] Hier ist derselbe Herr in der Fülle Seiner Heiligkeit, – Er ist hier, der Verkündigte durch aller Propheten Mund!
[JJ.01_172,11] Wie sollte es mir möglich sein, noch länger Seine sichtbare Gegenwart zu ertragen hier, der ich doch ein alter Sünder bin am ganzen Gesetze Mosis?!“
[JJ.01_172,12] Joseph aber sprach: „Lieber Freund und Bruder, du weißt ja, was das Hauptgesetz ist; warum willst du denn lieber nach Hause ziehen, als dieses Gesetz lebendig beobachten?
[JJ.01_172,13] Liebe den Herrn aus allen deinen Kräften, und gedenke nicht beständig deiner Sünden, so wirst du dem Herrn sicher angenehmer sein als durch deine beständigen Ausrufungen!
[JJ.01_172,14] Warte, bis dich das Kindlein verabschieden wird! – Wenn das geschehen wird, da glaube, daß du Seiner unwürdig bist;
[JJ.01_172,15] solange aber das nicht der Fall sein wird, da bleibe, – denn mehr zu Hause als hier wirst du wohl ewig nirgends sein!“
[JJ.01_172,16] Hier kam das Kindlein hinzu und sprach: „Joseph! du hast schon recht, daß du den Jonatha ein wenig geputzt hast; warum ist er also eigensinnig und will nicht hierbleiben, da Ich ihn doch so lieb habe?!“
[JJ.01_172,17] Darauf wandte Sich das Kindlein an den Jonatha und sprach:
[JJ.01_172,18] „Jonatha! – willst du denn im Ernste nicht hier verbleiben? Was Übles wohl geschieht dir hier, daß du nicht bleiben willst?“
[JJ.01_172,19] Und Jonatha sprach: „Mein Gott und mein Herr! Siehe, ich bin ja ein grober Sünder am Gesetze!“
[JJ.01_172,20] Das Kindlein aber sprach: „Was sprichst du von Sünden? Ich erkenne keine an dir!
[JJ.01_172,21] Weißt du, wer ein Sünder ist? – Ich sage dir: Der ist ein Sünder, der keine Liebe hat!
[JJ.01_172,22] Du aber hast Liebe, und so bist du kein Sünder vor Mir; denn Ich habe sie, die Sünde, dir vergeben, darum Ich über Moses bin ein Herr von Ewigkeit!“ –
[JJ.01_172,23] Hier weinte Jonatha und faßte neuen Entschluß zu bleiben und nahte sich dem Kindlein und herzte und kosete Es.

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[JJ.01_173] 173. Kapitel –

 Das federleichte Jesuskind.
 Jonathas Verwunderung. Des Kindleins tiefweise Worte über die Last des Gesetzes Mosis.
Moses hat das ganze Gesetz in die Liebe zu Gott gesetzt.
Das Gesetz ist geblieben, aber die Liebe erstorben. „... den Buchstabenfressern des Gesetzes aber werde Ich das Tor zum Leben so eng wie ein Nadelöhr machen.“


23. März 1844
[JJ.01_173,01] Als aber Jonatha das Kindlein also herzte und kosete, da sprach dasselbe zu ihm:
[JJ.01_173,02] „Jonatha, versuche Mich jetzt einmal zu tragen; jetzt werde Ich dir sicher nicht so schwer vorkommen als über den Meeresarm!“
[JJ.01_173,03] Und der Jonatha nahm voll Freude und Liebe das Kindlein auf seine Arme und fand Es so leicht wie eine Flaume.
[JJ.01_173,04] Da sprach er zum Kindlein: „Mein Gott und mein Herr! – wie wohl solle ich das fassen?!
[JJ.01_173,05] Dort beim Meere wardst Du mir zu einer Weltenlast; hier aber bist Du mir eine Federflaume!“
[JJ.01_173,06] Und das Kindlein sprach: „Jonatha, also wie dir wird es jedem ergehen!
[JJ.01_173,07] Denn Meine große Last liegt nicht in Mir, sondern im Gesetze Mosis!
[JJ.01_173,08] Da du Mich nicht kanntest, sondern nur das Gesetz, und hattest Mich auf deiner Achsel, da drückte nicht Meine, sondern des Gesetzes Last nur deine Schultern weltenschwer.
[JJ.01_173,09] Nun aber hast du Mich, den Herrn über Moses und über das Gesetz, erkannt in deinem Herzen, und siehe, des Gesetzes Last ist nicht mehr mit Mir, dem Herrn des Gesetzes!
[JJ.01_173,10] Also aber wird es geistig in der Zukunft allen Gesetzesträgern ergehen!
[JJ.01_173,11] Wahrlich sage Ich dir: Die Gerechten aus dem Gesetze werden heulen und mit den Zähnen knirschen;
[JJ.01_173,12] aber der Herr wird in den Häusern der Sünder zu Tische sitzen und wird sie heilen und annehmen zu Seinen Kindern!
[JJ.01_173,13] Die Verlornen werde Ich suchen, die Kranken, die hart Gefangenen und Bedrängten werde Ich heilen, erlösen und befreien;
[JJ.01_173,14] aber die Gerechten am Gesetze sollen ungerechtfertigt aus Meinem Hause ziehen!
[JJ.01_173,15] Wahrlich sage Ich dir: Den Zöllner und Sünder werde Ich preisen in Meinem Hause;
[JJ.01_173,16] aber den Gerechten werde Ich mit einer starken Bürde belasten vor Mir in Meinem Hause!
[JJ.01_173,17] Ja, – eine Hure solle Mich salben, und einer Ehebrecherin Schuld will Ich in den Sand zeichnen, und die Sünder sollen Mich anrühren;
[JJ.01_173,18] aber verflucht solle sein ein Gesetzesritter und ein Schriftgelehrter, so er Mich anrühren wird!
[JJ.01_173,19] Die des Gesetzes Last getötet hat, die werde Ich aus den Gräbern ziehen;
[JJ.01_173,20] aber vor den Buchstabenfressern des Gesetzes werde Ich das Tor zum Leben so eng wie ein Nadelöhr machen!“
[JJ.01_173,21] Ob dieser Worte entsetzte sich Joseph und sprach: „Aber Kindlein, was sprichst Du für schreckliche Dinge!?
[JJ.01_173,22] Das Gesetz hat ja auch Gott gegeben, wie solle da ein Sünder besser sein denn ein Gerechter!?“
[JJ.01_173,23] Das Kindlein aber sagte: „Wohl hat Gott das Gesetz gegeben; aber nicht für den Weltverstand, sondern für das Herz! Und Moses selbst hat das ganze Gesetz in die Liebe zu Gott gesetzt!
[JJ.01_173,24] Das Gesetz wohl ist geblieben, – aber die Liebe ist lange schon erstorben!
[JJ.01_173,25] Ein Gesetz aber, in dem keine Liebe mehr ist, ist kein nütze, und der es hält ohne Liebe, ist ein toter Sklave desselben!
[JJ.01_173,26] Darum ist Mir nun ein Heide und ein freier Sünder lieber als ein toter gefesselter Sklave des Gesetzes!“
[JJ.01_173,27] Hier schwieg Joseph und dachte über diese Worte nach; das Kindlein aber fing wieder von kindlichen Dingen zu plaudern an mit Jonatha und mit Seinem Jakob.

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[JJ.01_174] 174. Kapitel –

Der Abend auf dem Hügel. Josephs und Jonathas Vollmondbetrachtungen. Des Kindleins Winke über das Viel-Wissen im Gegensatz zum Viel-Lieben. Das ,Angesicht‘ Gottes. Das Wesen des Mondes.


26. März 1844
[JJ.01_174,01] Da es aber schon Abend geworden war und der Mond gerade im Vollichte über Ostracine aufging,
[JJ.01_174,02] da bewunderte Jonatha von diesem Hügel dessen schöne Gestalt und ergötzte sich an seinem Lichte und ward ganz still.
[JJ.01_174,03] Joseph aber bemerkte solches und fragte den Jonatha: „Bruder, was ersiehst du wohl in der leuchtenden Mondesscheibe, darum du sie gar so aufmerksam betrachtest?“
[JJ.01_174,04] Und der Jonatha antwortete und sprach: „Ich ersehe eigentlich gar nichts – außer die alten stets gleichen Flecke!
[JJ.01_174,05] Doch aber denke ich allzeit, sooft ich also den Mond sehe, was etwa doch die Flecken sind, und was überhaupt der Mond ist, warum wir ihn bald gar nicht, bald wie eine Sichel, bald wieder so und so sehen?
[JJ.01_174,06] Wenn du etwa davon etwas Näheres kennst, so gebe es mir kund, – denn von derlei Dingen höre ich sehr gerne reden!“
[JJ.01_174,07] Und der Joseph sprach: „Lieber Freund! In dieser Hinsicht gleichen wir einander ganz vollkommen;
[JJ.01_174,08] und so bin ich über die sonderbare Beschaffenheit dieses Gestirns ebenso bewandert wie du.
[JJ.01_174,09] Und so werde ich dir in dieser Hinsicht spottwenig zu sagen imstande sein! – Das Kindlein wird da sicher mehr wissen als ich; darum frage du Dasselbe!“
[JJ.01_174,10] Und der Jonatha fragte mit einiger Beklommenheit das Kindlein über des Mondes Beschaffenheit.
[JJ.01_174,11] Und das Kindlein sprach: „Jonatha! So Ich dir den Mond zeige, da wirst du auch die Sonne sehen wollen und darnach die zahllosen Sterne!
[JJ.01_174,12] Sage, wann wird dann deine Schaulust und Wißbegierde ein Ende nehmen?
[JJ.01_174,13] Siehe, viel Wissen macht den Kopf schwer und das Erdenleben unbehaglich!
[JJ.01_174,14] Aber viel Liebe im Herzen zu Gott und deinen Brüdern macht das Erdenleben angenehm und benimmt alle Furcht vor dem Tode!
[JJ.01_174,15] Denn diese Liebe ist ja in sich selbst das ewige Leben; wer aber das hat, der wird dereinst auch zu schauen bekommen alle Schöpfung!
[JJ.01_174,16] Denn die wahren Liebhaber Gottes werden anschauen Sein Angesicht! – Das aber ist das Angesicht Gottes, was Er erschaffen hat durch Seine Weisheit und durch Seine ewige Allmacht!
[JJ.01_174,17] Denn die Weisheit und die Allmacht ist das Angesicht Gottes, also wie die Liebe Sein Grundwesen ist von Ewigkeit!
[JJ.01_174,18] Da du Mich aber schon gefragt hast über den Mond, so sage Ich dir: er ist eine Nebenerde und hat Berge, Täler, Früchte, Tiere und Wesen deiner Art.
[JJ.01_174,19] Aber der Teil, den du siehst, ist frei und nackt und leer und hat weder Wasser noch Feuer.
[JJ.01_174,20] Der Teil nur, den du nicht siehst, ist der Erde gleich;
[JJ.01_174,21] sein Licht ist von der Sonne, und sein Lichtwechsel kommt von seiner Stellung und verändert sich in jeder Minute nach dem Umschwunge um die Erde. – Und die Flecken sind tiefere und dunklere Orte der Prüfung.
[JJ.01_174,22] Nun weißt du, was der Mond ist; bist du damit zufrieden?“ – Und der Jonatha bejahte diese Frage und versenkte sich in tiefe Gedanken.

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JJ.01_175] 175. Kapitel –

 Maria und das Jesusknäblein in herzlich-scherzender Unterhaltung auf dem Hügel.
 Joseph und Jonatha bei ihrer ,Mondmahlzeit‘.
 Die plötzliche Mondfinsternis.


27. März 1844
[JJ.01_175,01] Da aber Maria mit der Eudokia ihre häuslichen Geschäfte beendet hatte, da begab sie sich ebenfalls auf den Hügel, geleitet von der Eudokia.
[JJ.01_175,02] Und das Kindlein lief ihr entgegen und hüpfte freudig um die herrliche Mutter.
[JJ.01_175,03] Maria aber nahm das schon ziemlich schwere Kindlein auf ihre etwas müden Arme und kosete Es und sagte scherzweise:
[JJ.01_175,04] „Aber heute bist Du schwer! Du warst gewiß recht genäschig und hast zuviel Honig, Butter und Brot gegessen?“
[JJ.01_175,05] Und das Kindlein sprach: „Zahlt sich's wohl aus! So ein Töpfchen, das der Jakob leicht in seiner Faust verbergen kann!
[JJ.01_175,06] Dann ein Stückchen Brotes, das man auch nicht dem Winde preisgeben darf, auf daß er es nicht sobald in die Luft erhebe wie ein dürres Baumblatt!
[JJ.01_175,07] Davon wird man doch sicher nicht sehr gewichtig werden!
[JJ.01_175,08] Ich muß dir sagen, daß Ich im Ernste recht hungrig bin und freue Mich schon aufs Nachtmahl.
[JJ.01_175,09] Siehe, Joseph und Jonatha haben eher den ganzen Mond gespeist und sind doch noch hungrig, da sie doch nicht mehr wachsen;
[JJ.01_175,10] wie solle Ich da von der Fliegenjause satt geworden sein, der Ich doch wachsen muß?!“
[JJ.01_175,11] Und die Maria sprach zum Kinde: „Mein Söhnchen, aber heute bist Du wieder recht schlimm!
[JJ.01_175,12] Siehe, wenn Joseph und Jonatha den Mond gespeist hätten, da würde er wohl nimmer so schön vom Himmel herableuchten!“
[JJ.01_175,13] Und das Kindlein aber sprach: „Weib und Mutter! Ich bin nicht schlimm; sondern du hast Mich nur nicht verstanden!
[JJ.01_175,14] Gehe aber nur hin zu den zweien, und sie werden dir sogleich auch etwas vom Monde zum Verkosten geben!“
[JJ.01_175,15] Hier lächelte Maria und ging hin zum Joseph, und grüßte ihn, und fragte ihn, was er da gar so vertieft nachdenke,
[JJ.01_175,16] und warum er mit Jonatha gar so emsig nach dem Vollmonde blicke.
[JJ.01_175,17] Und der Joseph sah sich kaum nach der Maria um und sprach: „So störe mich nicht in meiner Betrachtung;
[JJ.01_175,18] denn ich möchte nun etwas entziffern mit dem Jonatha! Jesus hatte uns Winke gegeben, die müssen ausgearbeitet werden; daher sei ruhig nun, und störe uns nicht!“
[JJ.01_175,19] Hier sah die Maria das Kindlein an, das da heimlich lächelte, und das Kindlein sprach:
[JJ.01_175,20] „Siehst du nun, wie Joseph und Jonatha noch am Monde zehren? Warte aber nur hier ganz geduldig, und lasse Mir durch den Jakob ein Stückchen Brotes holen und eine Pomeranze!
[JJ.01_175,21] Denn das Zehren am Monde von Joseph und Jonatha macht Mich noch hungriger, als Ich ohnehin schon bin.“
[JJ.01_175,22] Und die Maria sandte sogleich den Jakob und ließ bringen, was das Kindlein verlangte.
[JJ.01_175,23] Darauf aber fragte sie das Kindlein, bis wann die beiden mit ihrer Mondesentzifferung fertig würden.
[JJ.01_175,24] Und das Kindlein sprach: „Habe nur acht; heute und jetzt sogleich wird eine Verfinsterung des Mondes kommen, die wird bei drei Stunden währen!
[JJ.01_175,25] Die zwei aber wissen nicht, woher diese rührt; darum werden sie meinen, sie hätten im Ernste den Mond verzehrt, besonders Jonatha!
[JJ.01_175,26] Und diese Erscheinung wird dieser Betrachtung ein Ende machen.
[JJ.01_175,27] Darnach werde Ich sie schon wieder belehren, wie Ich es sonst zu tun pflege, wenn es not tut.
[JJ.01_175,28] Aber zuvor müssen beide recht tüchtig anrennen und müssen ihre Berechnungen zu Staube werden sehen!“
[JJ.01_175,29] Als das Kindlein kaum diese Worte ausgeredet hatte, da bekam der Mond schon einen dunkelbraunen Einbug.
[JJ.01_175,30] Jonatha bemerkte das zuerst und zeigte es dem Joseph an.
[JJ.01_175,31] Joseph bemerkte natürlich ganz überrascht dasselbe und noch mehr, da die Verfinsterung in jedem Augenblicke wuchs.
[JJ.01_175,32] Da wurde bald beiden bange, und Joseph fragte sogleich das Kind: „Was ist das, was mit dem Monde vorgeht?“
[JJ.01_175,33] Und das Kindlein sprach: „Du siehst ja, daß Ich esse, was willst du da Mich stören? – Warte, bis Ich mit der Pomeranze also fertig werde wie ihr mit dem Monde, dann werde Ich schon weiter reden!“
[JJ.01_175,34] Joseph schwieg darauf, und als der Mond sich ganz verfinsterte, da erschraken beide, und alles mußte sich nun ins Haus begeben, und Jonatha meinte im Ernste, daß er den Mond verzehrt habe.

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[JJ.01_176] 176. Kapitel –

 Fortsetzung der Mondbetrachtung Josephs und Jonathas. Ein Licht über den beschatteten Mond.


28. März 1844
[JJ.01_176,01] Im Hause angelangt, sprach der Jonatha zum Joseph: „Bruder! was wird aus dieser höchst fatalen Geschichte werden?
[JJ.01_176,02] Bei meinem armen Leben, da sieh einmal zum Fenster hinaus! Der ganze Mond ist bereits bei Botz und Stengel weggezehrt!
[JJ.01_176,03] Und finster ist's nun draußen ganz entsetzlich!
[JJ.01_176,04] Ja, ja, ich habe es aber auch schon öfter von gelehrtesten Heiden gehört, daß der Mensch die Gestirne des Himmels nicht zählen und auch sonst nicht zu aufmerksam betrachten solle, –
[JJ.01_176,05] denn da könne es leicht geschehen, daß sie herunterfielen auf die Erde!
[JJ.01_176,06] Und träfe der Mensch etwa seinen eigenen Leitstern, und fiele dieser herab, so wäre der Mensch hin und verloren!
[JJ.01_176,07] Der Mond aber ist ja auch ein Gestirn am Himmel und kann demselben sonderbaren Gesetze unterworfen sein!
[JJ.01_176,08] Und da kann es sein, daß wir ihn getroffen haben, und er fiel irgendwo teilweise zu Boden auf die Erde; denn ich sah eine Menge Partikel davonfliegen (Sternschnuppen).
[JJ.01_176,09] Oder wir sind nun vom Monde besessen und werden zu Mondsüchtigen werden, was für uns eine große Plage wird!
[JJ.01_176,10] Eines davon ist sicher der Fall! Denn daß der Mond nicht mehr besteht, das kann man mit den Händen greifen; aber wer ihn aufgezehrt hat, oder wohin er kam, das ist nun eine ganz andere Frage!“
[JJ.01_176,11] Und der Joseph sprach: „Weißt du was, das habe ich wohl schon öfter gehört, daß zuweilen der Mond wie auch die Sonne verfinstert wird.
[JJ.01_176,12] Und das könnte jetzt wohl auch gar leicht der Fall sein, obschon ich mich selbst nicht erinnern kann, je etwas dergleichen gesehen zu haben!
[JJ.01_176,13] Das aber habe ich gehört von alten Leuten, daß da zuweilen die Engel Gottes diese zwei Himmelslichter also putzen wie wir eine Lampe, so der Docht einen Butzen bekommt,
[JJ.01_176,14] während welcher Arbeit es dann natürlich etwas finster wird auf der Erde. Und das könnte jetzt wohl auch der Fall sein!
[JJ.01_176,15] Denn die Fabel, daß da ein Drache die beiden Gestirne zu verschlingen anfängt, ist zu dumm und gehört dem finstersten Heidentume an.“
[JJ.01_176,16] Während sich aber Joseph und Jonatha über den Mond also besprachen, fing der Mond auf der andern Seite an wieder sichtbar zu werden.
[JJ.01_176,17] Und die Kinder und die Söhne Josephs bemerkten das und sprachen: „Sehet, sehet, der Mond kommt schon wieder zum Vorscheine!“
[JJ.01_176,18] Die beiden blickten hinaus, und dem Jonatha fiel ein Stein vom Herzen, weil er nur den Mond wieder zu sehen bekam.
[JJ.01_176,19] Hier fragte wieder der Joseph das Kindlein, wie denn doch solches zuging.
[JJ.01_176,20] Das Kindlein aber sprach: „Lasset doch den armseligen Mond zuvor aus dem Schatten, den die Erde wirft, heraustreten, dann erst wollen wir sehen, ob er sich verändert hat!
[JJ.01_176,21] Die Erde ist ja kein endloser Körper, sondern ist so rund wie die Pomeranze, die Ich ehedem verzehrte,
[JJ.01_176,22] und schwebet frei und ist um sie ein endloser freier Raum; darum können der Sonne Strahlen sie allzeit überleuchten auf allen Seiten.
[JJ.01_176,23] Also muß die große Erde ja auch einen Schatten werfen, und kommt der Mond in diesen, so wird er finster, da sonst auch er von der Sonne beleuchtet wird. Mehr sage Ich euch aber nicht!“ – Hier sahen Joseph und Jonatha einander an und wußten nichts darauf zu erwidern.

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[JJ.01_177] 177. Kapitel –

Jonathas Staunen über die Kugelgestalt der Erde. Jesus als ,Professor der Naturwissenschaften‘. Vorbereitungen zum Nachtmahl.


29. März 1844
[JJ.01_177,01] Nach einer Weile erst sagte der Jonatha zum Joseph: „Bruder! Wer aber hätte sich das je auch nur im Traume können einfallen lassen, daß die Erde eine ungeheuer große Kugel sei?!
[JJ.01_177,02] Wir bewohnen also nur die Oberfläche dieser Kugel?
[JJ.01_177,03] Aber was solle ich aus dem Meere machen? Ist das auch zur Kugel gehörig – oder schwimmt die eigentlich feste Erdkugel auf demselben?“
[JJ.01_177,04] Hier machte sich das Kindlein auf und sprach: „Auf daß ihr heute vor lauter Grübeln nicht um den wohltätigen Schlaf kommen möget, so muß Ich euch schon aus eurem Traume helfen!
[JJ.01_177,05] Tretet näher, und du, Jakob, bringe geschwind eine recht schön runde Pomeranze!“
[JJ.01_177,06] Als die Pomeranze herbeigeschafft war, da nahm das Kindlein dieselbe zur Hand und sprach:
[JJ.01_177,07] „Sehet, das ist die Erde! – Ich will aber nun, daß diese Pomeranze vollends der Erde gleichen solle im kleinsten Maßstabe und solle haben Berge, Täler, Flüsse, Seen, Meere und auch Ortschaften, wo sie von den Menschen erbaut sind. – Es werde!“
[JJ.01_177,08] In dem Augenblick befand sich in der Hand des Kindleins eine ganz vollkommene Erdkugel in kleinem Maßstabe.
[JJ.01_177,09] Man sah das Meer, die Flüsse, die Seen, die Berge und auch die Städte so ganz natürlich auf dieser Kugel, – die aber freilich durch das „Es werde!“ hundertmal so groß wie eine Pomeranze ward.
[JJ.01_177,10] Alles drängte sich nun herzu, um diese wunderbare Kleinerschaffung der Erde zu betrachten.
[JJ.01_177,11] Joseph fand darauf bald Nazareth und Jerusalem und erstaunte über die außerordentliche Richtigkeit.
[JJ.01_177,12] Die Eudokia fand bald Theben in ihrem Vaterlande und erstaunte über die Richtigkeit.
[JJ.01_177,13] Also ward auch Rom gefunden und noch eine Menge anderer bekannter Orte.
[JJ.01_177,14] Über eine Stunde dauerte die Betrachtung dieser Erdkugel und wollte kein Ende nehmen.
[JJ.01_177,15] Selbst der Maria gefiel diese kleine Erde so gut, daß sie sich höchlichst erquickte ob deren Betrachtung.
[JJ.01_177,16] Und die acht Kinder, die waren ganz wie versteinert mit ihren Augen in diese Erdkugel verpicht.
[JJ.01_177,17] Das Kindlein aber erklärte nun umständlich das Wesen der Erde wie ein Professor der Geographie, und alle verstanden Seine Rede.
[JJ.01_177,18] Als aber das Kindlein mit dieser Erklärung fertig war, da sprach Es zum Jakob:
[JJ.01_177,19] „Jakob! – nun nehme einen Faden und hänge diese Kugel irgendwo frei auf, auf daß die Wißbegierigen morgen auch noch eine Arbeit finden sollen!
[JJ.01_177,20] Für heute aber lassen wir diese Erde im Frieden und begeben uns selbst zur Ruhe, d.h. nach dem Nachtmahle;
[JJ.01_177,21] denn Ich bin hungrig und durstig geworden, während ihr am Monde und an der Erde gezehret habt!“
[JJ.01_177,22] Und der Joseph befahl sogleich dem Küchenmeister Joel, ein Nachtmahl zu bereiten und es auf den Tisch zu setzen. Und der Joel ging mit den andern drei Brüdern und bereitete ein gutes Abendmahl.

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[JJ.01_178] 178. Kapitel –

 Das Abendmahl. Jonathas Verlangen, nach Hause zurückzukehren, und sein geheimes Vorhaben. Des Kindleins erfolgreiche Gegenvorstellungen. Jonathas Gehorsam und Heimkehr.


30. März 1844
[JJ.01_178,01] Als das Abendmahl aber bereitet und verzehrt war, da sprach Jonatha zum Joseph:
[JJ.01_178,02] „Bruder, du wirst wenig Platz haben; darum lasse mich jetzt in dieser schönen Nacht nach Hause ziehen, allwo für meine große Person auch ein gehörig großes Lager bereitet ist!
[JJ.01_178,03] Morgen aber will ich schon eine Stunde vor dem Aufgange bei dir sein!“
[JJ.01_178,04] Joseph aber sprach: „Bruder, wenn du keine andere Sorge hast als allein die um ein für dich gehörig geräumiges Nachtlager, da magst du keck hier verbleiben;
[JJ.01_178,05] denn daran solle es in diesem nun meinem Hause keinen Mangel haben!
[JJ.01_178,06] Siehe da im Vorhause links eine Türe, da ist ein sehr geräumiges Kabinett!
[JJ.01_178,07] In diesem habe ich für dich schon ein gutes Lager richten lassen!
[JJ.01_178,08] Ich meine, es wird für dich groß genug sein; daher magst du darob wohl hier verbleiben!“
[JJ.01_178,09] Und der Jonatha sprach: „Bruder, du bist sehr gütig gegen mich, und ich erkenne es nun nur zu genau, daß ich nirgends mehr daheim bin als hier,
[JJ.01_178,10] und bin auch überzeugt, daß dein Lager für mich groß und übergut genug sein wird!
[JJ.01_178,11] Aber siehe, es zieht mich etwas ganz gewaltig nach Hause, und das jetzt auf einmal ganz mächtig also, daß ich lieber fliegen möchte dahin, als sonst mich zu Fuße bewegen!“
[JJ.01_178,12] Da aber Joseph solches vernahm, da sprach er: „Der Wille ist dein, und du kannst tun, was du willst; daher kannst du ziehen oder bleiben!“
[JJ.01_178,13] Darauf begab sich Jonatha zum Kindlein und beurlaubte sich allerdemütigst beim selben.
[JJ.01_178,14] Das Kindlein aber sprach: „Jonatha, wenn du schon durchaus fort willst, so magst du ja gehen; aber vergesse nicht die Rückkehr!
[JJ.01_178,15] Ich aber sage dir, daß dein diesnächtlicher Zug mit dem großen Netze dir nichts tragen wird!
[JJ.01_178,16] Ich werde dir aber einen Hai ins Netz treiben, und der wird dich plagen bis zum Aufgange und wird am Morgen zerreißen dein bestes Fischzeug!
[JJ.01_178,17] Und dennoch wirst du seiner nicht habhaft werden; denn er wird alle deine Mühe mit einem Schweifschlage ins Wasser zunichte machen!“
[JJ.01_178,18] Als der Jonatha aber solches vom Kindlein vernommen hatte, da sattelte er plötzlich in seinem Wollen um und sagte zum Joseph:
[JJ.01_178,19] „Bruder, wenn also, da bleibe ich! – Denn siehe, ich wollte dir morgen ein großes Lägel voll der auserlesensten Fische bringen;
[JJ.01_178,20] und dieser Gedanke zog mich so mächtig nach Hause!
[JJ.01_178,21] Da ich aber nun vernommen habe, wie es mit diesem Zuge ausfallen solle, so bleibe ich bei dir!
[JJ.01_178,22] Lasse mich daher auf mein bestimmtes Lager bringen, und ich werde da ganz ruhig schlafen, und geschehe daheim, was da wolle!“
[JJ.01_178,23] Das Kindlein aber sprach: „Jonatha, also gefällst du Mir besser, als so du dein Herz verbergen willst!
[JJ.01_178,24] Nun aber sage Ich dir: Ziehe nach Hause; denn heute in der Mitternacht wirst du Mir einen wichtigen Dienst tun!“
[JJ.01_178,25] Darauf erhob sich Jonatha und ging, vom ganzen Hause Josephs gesegnet, eilends nach Hause. – –

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[JJ.01_179] 179. Kapitel –

 Jonathas guter Empfang bei den Seinen. Jonathas Ausfahrt auf die hohe See. Die Rettung des schiffbrüchigen Cyrenius und der Seinen.


1. April 1844
[JJ.01_179,01] Es war aber nach der heutigen Rechnung die zehnte Stunde abends, als Jonatha nach Hause kam.
[JJ.01_179,02] Da Jonatha aber in dieser Zeit nach Hause kam, da fand er seine drei Gehilfen mit ihren Weibern und Kindern recht tätig noch und hörte sie jubeln und also untereinander sprechen:
[JJ.01_179,03] „Das war gut und recht, daß unser Herr verreiste und hat uns Gelegenheit gegeben, in der wir ihm zeigen können, welch treue Diener seines Hauses wir sind!
[JJ.01_179,04] Tausend Pfunde Thunfische, tausend Pfunde Störe, drei junge Haie, zehn Schwertfische, einen Delphin und bei zweihundert Pfunde kleiner edler Fische haben wir heute gefangen!
[JJ.01_179,05] Welche Freude wird er haben, wenn er solchen Reichtum an Fischen finden wird!“
[JJ.01_179,06] Hier meldete sich Jonatha, und alles lief ihm wie einem Vater entgegen und zeigte ihm den glücklichen Fang an.
[JJ.01_179,07] Jonatha belobte sie und küßte sie und sprach darauf: „Da ihr heute schon so fleißig waret, so gehet nun und bringet die großen Fische, als: die Haie, die Schwerte, den Delphin und die Störe, gevierteilt in die große Selchkammer!
[JJ.01_179,08] Und machet aber ja sogleich einen starken Rauch von allerlei wohlduftendem Gesträuche, auf daß diese Fische wegen der Hitze nicht in Fäulnis übergehen! Und salzet besonders die Haie und den Delphin gut ein, und sparet nicht die Meerzwiebeln dabei und den Thymian!
[JJ.01_179,09] Die Thune und die andern kleineren Fische aber gebet in die großen Lägel!“
[JJ.01_179,10] Und sein erster Gehilfe aber sprach: „O Herr! Was du nun anbefohlen hast, das ist schon am Tage geschehen, und ist alles schon in der größten Ordnung!“
[JJ.01_179,11] Da ging der Jonatha hin und überzeugte sich von allem und sprach: „Kinder und Brüder, das ist kein gewöhnlicher Fang!
[JJ.01_179,12] Da hat eine höhere Kraft mitgewirkt; darum aber wollen wir auch harren heute bis nach Mitternacht und wollen sehen, ob solche höhere Macht unsere Kraft darum nicht in Anspruch nehmen wird!
[JJ.01_179,13] Ihr habt die starke Mondesverfinsterung gesehen; das ist ein sicheres Zeichen, daß heute noch ein Unglück irgend jemandes harret! Darum wollen auch wir harren bis Mitternacht, ob nicht jemand unserer Hilfe bedürftig wird!
[JJ.01_179,14] Gehet daher, und machet das große Boot, das ein Segel hat und zehn starke Ruder, fertig zur Abfahrt!“
[JJ.01_179,15] Und die drei Gehilfen gingen sogleich und taten das.
[JJ.01_179,16] Sie aber waren kaum noch mit der Herstellung des großen Bootes fertig, da begann schon ein mächtiger Wind das Wasser des Meeres aufzuwühlen.
[JJ.01_179,17] Da sprach Jonatha zu den dreien: „Nun haben wir keine Zeit mehr zu versäumen! – Rufet eure zehn Söhne und stellet sie an die Ruder! – Du, Fischmeister, ergreife das Steuerruder, und ich selbst werde die vorderen zwei großen Ruder bearbeiten!
[JJ.01_179,18] Das Segel aber ziehet ein, da wir einen Gegenwind haben; und also gehe es sogleich im Namen des Allmächtigen hinaus auf die hohe See!“
[JJ.01_179,19] Als sie also eine gute Stunde hinausgesteuert und viel zu tun hatten mit den starken Wellen, da vernahmen sie ein starkes Angstgeschrei von der hohen, mächtig wogenden See.
[JJ.01_179,20] Jonatha ruderte mutigst darauf los und erreichte in einer Viertelstunde ein großes römisches Schiff, das auf einer Sandbank festsaß und vom Wogendrange schon sehr geneigt war.
[JJ.01_179,21] Sogleich wurden Strickleitern geworfen, und alle Menschen – bei hundert an der Zahl – wurden gerettet, an deren Spitze eben unser Cyrenius sich befand mit der Tullia und mit dem Maronius Pilla.

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[JJ.01_180] 180. Kapitel –

 Die glückliche Landung. Jonathas Freude. Des Cyrenius Dank. Die Schiffbrüchigen in Ruhe. Die Bergung des festgelaufenen Schiffes. Das gemeinschaftliche Frühstück. Jonathas Demut. Die Ankunft Josephs und der Seinen.


2. April 1844
[JJ.01_180,01] Cyrenius aber fragte den riesenhaften Retter, wie wohl die Gegend hieße, in der er sich jetzt befände, und wie er – als der Retter.
[JJ.01_180,02] Und Jonatha erwiderte: „Herr! Du mußt ein Fremder sein, da dir die Gegend unbekannt ist, die doch so viel Charakteristisches in sich hat?“
[JJ.01_180,03] Und der Cyrenius sprach: „Freund! Eine Gegend hat nicht selten eine Ähnlichkeit mit der andern, und im Zwielichte des Mondes erkennt man nicht selten die eigne Heimat nicht!
[JJ.01_180,04] Ganz besonders aber geht es mit dem Erkennen der Gegenden dann schlecht, wenn zuvor das Gemüt mit der Todesangst zu tun hatte!
[JJ.01_180,05] Daher magst du mir wohl kundgeben, wie diese Gegend heißt, in die mich der entsetzliche Sturm verschlagen hat!“
[JJ.01_180,06] Und der Jonatha sprach: „Lieber Herr! Du weißt ja, daß da eine Regel ist, nach der man einem Geretteten nicht sogleich sagen darf, wo er ist.
[JJ.01_180,07] Denn – ist er vom Orte seiner Bestimmung weit weg, da wird er zu traurig, so er solches gleich nach überstandener Gefahr erfährt;
[JJ.01_180,08] ist er aber durch eine zufällige Wendung des Sturmes dennoch nahe an den Ort seiner Bestimmung verschlagen worden, da könnte auf eine frühere Todesangst solch eine Freude das Leben kosten!
[JJ.01_180,09] Darum solle der Retter im Anfange verschwiegen sein und erst nach einer Zeit den Geretteten kundtun, was sie zu wissen verlangen!“
[JJ.01_180,10] Da der Cyrenius aber solche Antwort von dem ihm noch unbekannten Retter erhalten hatte, da sprach er:
[JJ.01_180,11] „Wahrhaftig, du bist ein edler Retter und hast die rechte Weisheit dazu; darum steure nur hurtig zu, auf daß wir bald Land bekommen!“
[JJ.01_180,12] Und der Jonatha sprach: „Siehe, die Bucht ist schon da, sie läuft am Ende in einen schmalen Arm aus.
[JJ.01_180,13] Wären wir auf einem festen ruhigen Punkte, da sähen wir lange schon meine Fischerhütte!
[JJ.01_180,14] In einer kleinen Viertelstunde sind wir lange schon auf trocknem Lande; denn der Wind ist uns nun sehr günstig.“
[JJ.01_180,15] Cyrenius war mit dieser Antwort zufrieden, und Jonatha fuhr pfeilschnell die Bucht hindurch und erreichte in wenigen Minuten das erwünschte Ufer.
[JJ.01_180,16] Als das Boot am Ufer befestigt war, da stiegen sogleich alle ans Land, und der Cyrenius dankte laut dem Gott Israels, daß Er ihn gerettet hatte mit allen seinen Teuren.
[JJ.01_180,17] Als der Jonatha aber solches vernommen hatte, daß Cyrenius, den er nicht kannte in dieser Zeit, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs preise, da sprach er:
[JJ.01_180,18] „Mein Freund! Nun bin ich doppelt froh, darum ich in dir einen Israeliten gerettet habe; denn auch ich bin ein Sohn Abrahams!“
[JJ.01_180,19] Und der Cyrenius sprach: „Das gerade bin ich nicht, sondern ich bin wohl ein Römer; aber dennoch kenne ich die Heiligkeit deines Gottes und bekenne Ihn darum ganz allein!“
[JJ.01_180,20] Und der Jonatha sprach: „Das ist noch besser! Morgen wollen wir mehr davon reden; für heute aber begebet euch zur Ruhe!
[JJ.01_180,21] Siehe, meine Hütten sind geräumig und reinlich! Stroh habe ich auch in großer Menge, daher machet euch ein Lager; ich aber werde sogleich wieder umkehren und sehen, ob euer Schiff nimmer flott zu machen ist!“
[JJ.01_180,22] Der Cyrenius sprach zwar: „Freund, da ist ja morgen auch noch Zeit!“
[JJ.01_180,23] Jonatha aber sagte: „Morgen ist Sabbat; da heißt es von aller knechtlichen Arbeit ruhen! Darum muß vor dem Aufgange noch alles in Ordnung gebracht werden!“
[JJ.01_180,24] Darauf bestieg Jonatha mit seinen Gehilfen wieder das Boot und fuhr, da sich der Wind etwas gelegt hatte, um so beschleunigter hinaus zum Schiffe des Cyrenius und hatte mit der Flottmachung desselben um so weniger zu tun, da ihm die Flut des Meeres bei Gelegenheit des Vollmondes gut zustatten kam.
[JJ.01_180,25] Er ergriff sogleich das Schlepptau, befestigte es ans Boot und ruderte voll Freude in die ziemlich tiefe Bucht und brachte so das ganze große Schiff in seinen sicheren Hafen und ließ es befestigen am Ufer mittels eines sehr langen Taues, da er nicht zum Anker kommen konnte.
[JJ.01_180,26] Nach dieser gut zweistündigen Arbeit begab sich Jonatha schon ziemlich am hellen Morgen nach Hause, legte sich auf sein Lager und ruhte drei Stunden lang mit seinen Gehilfen.
[JJ.01_180,27] Auch der Cyrenius und sein Gefolge ruhten und schliefen ziemlich lang in den Morgen hinein.
[JJ.01_180,28] Als der Jonatha wohlgestärkt erwachte, da lobte und pries er Gott in dem Kinde Josephs und gedachte, was Dasselbe zu ihm geredet hatte.
[JJ.01_180,29] Darauf befahl er den Weibern, sogleich die besten Thunfische – bei dreißig an der Zahl – zu schlachten und zu rösten für die vielen Gäste, zu welcher Arbeit er selbst mit allen seinen Gehilfen den Weibern behilflich war.
[JJ.01_180,30] Als nach einer Stunde das Frühstück bereitet war, ging Jonatha selbst in die Hütten und weckte seine geretteten Gäste.
[JJ.01_180,31] Cyrenius war wohl zuerst wach und fand sich ganz gestärkt und heiter und fragte den Jonatha auch sogleich, ob er das Schiff wohl noch getroffen habe?
[JJ.01_180,32] Und Jonatha sprach: „Erhebe dich und sehe zu diesem Fenster hinaus!“
[JJ.01_180,33] Und der Cyrenius erhob sich sogleich, sah hinaus und sah sein großes Schiff ganz wohl erhalten im Hafen.
[JJ.01_180,34] Da ward er überfroh, ja dankbarst gegen den riesigen Retter Jonatha gerührt, und sprach:
[JJ.01_180,35] „O Freund! Solche Tat kann nicht gemein belohnt werden; wahrlich diese Tat will ich auf eine Art belohnen, wie sie nur ein Kaiser zu lohnen vermag!“
[JJ.01_180,36] Jonatha aber sprach: „Freund, lasse das jetzt gut sein; komme aber mit deinem Gefolge zum Frühstücke!“
[JJ.01_180,37] Und der Cyrenius sprach, sich hoch verwundernd: „Was, du willst uns auch noch bewirten? – O du edler Mann! – Werde ich erst erfahren von dir, wo ich bin, und wer du bist, dann sollst du auch erfahren, wer ich bin, und ein großer Lohn solle dir dann werden!“
[JJ.01_180,38] Darauf erhob sich alles vom Lager und folgte dem Jonatha in die große Hütte, allwo schon das Frühstück der Gesellschaft harrte; und alle aßen die wohlbereiteten Fische mit großer Lust und rühmten den Jonatha über die Maßen.
[JJ.01_180,39] Jonatha aber sagte: „O rühmet nicht mich; denn an allem dem hat jemand anderer – und nicht ich – das große Verdienst!
[JJ.01_180,40] Ich war nur ein plumpes Werkzeug Dessen, der mich also beschickt hatte und hat mir vorangezeigt, daß ich in dieser Nacht einen wichtigen Dienst werde zu versehen bekommen.
[JJ.01_180,41] Und also war es denn auch; ich fand dich in großer Not und ward dir zum Retter, und das war der Wille des Allerhöchsten!
[JJ.01_180,42] Diesen heiligen Willen habe ich erfüllt, und das Bewußtsein, den Willen Gottes aus Liebe zu Ihm Selbst erfüllt zu haben, ist mein hoher Lohn, – und wärest du ein Kaiser selbst, so könntest du mir keinen höhern geben!
[JJ.01_180,43] Daher bitte ich dich auch, an keine andere Belohnung bei dir selbst zu denken.
[JJ.01_180,44] Bringe nur dein schönes und großes Schiff wieder in Ordnung; und so ich erfahren werde von dir den Ort deiner Bestimmung, da werde ich dir noch obendrauf mit Rat und Tat an die Hand gehen!“
[JJ.01_180,45] Hier sprach der Cyrenius: „Freund! das sollst du gleich erfahren!
[JJ.01_180,46] Siehe, der Ort meiner Bestimmung für diesmal ist Ostracine in Ägypten; denn ich bin der Statthalter und ein Bruder des Kaisers – mein Name ist Cyrenius Quirinus!“
[JJ.01_180,47] Bei diesen Worten fiel Jonatha auf die Knie nieder und bat um Gnade, wenn er sich etwa in etwas vermessen hätte.
[JJ.01_180,48] Als aber der Cyrenius den Jonatha aufrichten wollte, da kam Joseph mit seiner ganzen Genossenschaft, den Jonatha zu besuchen, weil dieser sich versprochenermaßen so lange nicht einfinden wollte beim Joseph.

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