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 Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium

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Soldier of Christ

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 5 Icon_minitime2019-03-19, 14:02

[JJ.01_122] 122. Kapitel –

 Josephs Frage nach dem Wegräumen des Tempelschuttes, nach dem Schicksal der Meuterer und der drei Unterpriester und nach den acht Kindern.
 Des Cyrenius Antwort.


22. Januar 1844
[JJ.01_122,01] Nach dieser Osterfesthaltungsbestimmung, mit der, wie schon erwähnt, Joseph zufriedengestellt ward, fragte aber wieder Joseph den Cyrenius, wie es mit der Wegschaffung des Tempelschuttes aussehe und wie mit den Ausgegrabenen.
[JJ.01_122,02] Und der Cyrenius sprach: „O du mein erhabenster Bruder und Freund, kümmere nur du dich dessen nicht;
[JJ.01_122,03] denn damit sind schon nach meiner Einsicht die besten Bestimmungen getroffen worden!
[JJ.01_122,04] Der Schutt ist schon bis aufs letzte Steinchen hinweggeräumt, die rein erschlagenen Priester begraben, und die Geretteten werde ich übermorgen nach Tyrus mitnehmen und dort mit ihnen die rechten Verfügungen treffen!
[JJ.01_122,05] Siehe, also steht es mit dieser Sache! Ich meine, sie ist so gut und gerecht als möglich bestellt?“
[JJ.01_122,06] Und der Joseph sprach: „Ja, fürwahr, besser hätte auch ein Vater für seine eigenen Kinder nicht gesorgt! Ich bin damit vollkommen zufrieden!
[JJ.01_122,07] Aber was wirst du mit den Meuterern machen, die da gestern in der Nacht mein Haus überfielen?“
[JJ.01_122,08] Und der Cyrenius sprach: „Siehe, das sind Hochverräter und haben sich dadurch der Todesstrafe schuldig gemacht.
[JJ.01_122,09] Du aber weißt es, daß ich vom Blutvergießen kein Freund, sondern nur der größte Feind bin!
[JJ.01_122,10] Daher habe ich ihnen die Todesstrafe erlassen und habe aber dafür ihre wohlverdiente Strafe dahin beschieden, daß sie darum zu lebenslänglichen Sklaven werden!
[JJ.01_122,11] Und ich meine, diese Strafe wird an Stelle der Todesstrafe nicht zu groß sein, besonders wenn dem sich ganz Gebesserten auch geheim die Freiwerdung möglich belassen wird.
[JJ.01_122,12] Sie kommen auch nach Tyrus mit, allwo mit ihnen die weiteren Verfügungen getroffen werden.“
[JJ.01_122,13] Und der Joseph sprach: „Lieber Bruder! Auch da hast du ganz der göttlichen Ordnung getreu gehandelt, und ich kann dich darum nur loben als einen wahrhaft weisen Statthalter!
[JJ.01_122,14] Aber nun hätte ich noch eines auf dem Herzen! Siehe, da sind noch die drei Unterpriester; was solle mit diesen nach deinem Rate?“
[JJ.01_122,15] Und der Cyrenius sprach: „O erhabenster Freund und Bruder! Auch für die habe ich gesorgt.
[JJ.01_122,16] Der nun so wie ich denkende Maronius nimmt sie zu sich und wird sie zu seinen Beamten verwenden in dem Amte, das ich ihm zuteilen werde.
[JJ.01_122,17] Sage, ist es recht also? – Wahrlich, wäre größer und tiefer meine Einsicht, so könnte ich sicher noch bessere Verfügungen treffen!
[JJ.01_122,18] Aber so handle ich denn, wie es mir am besten vorkommt, und denke, dein Herr und dein Gott wird ja segnen meinen guten Willen, wenn er auch nicht aus der besten Einsicht hervorgeht?!“
[JJ.01_122,19] Und der Joseph sprach: „Der Herr hat schon gesegnet deine Einsicht, wie deinen Willen, und du hast darum auch schon die besten Verfügungen getroffen!
[JJ.01_122,20] Nun aber noch eines: Bis wann wirst du mir die acht Kinder übersenden, darunter fünf Knaben und drei Mädchen seien?“
[JJ.01_122,21] Und der Cyrenius sprach: „Mein Bruder, mein Freund, das wird meine erste Sorge sein, sowie ich in Tyrus anlangen werde!
[JJ.01_122,22] Nun aber lasse uns hinaus ins Freie ziehen, denn es ist heute ein äußerst freundlicher Tag, und wir wollen da unsern Herrn loben.“ – Und Joseph setzte darum gleich das ganze Haus in Bewegung.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 5 Icon_minitime2019-03-19, 14:04

[JJ.01_123] 123. Kapitel –

Der Zug nach dem hl. Berg.
Die Begegnung mit den wilden Tieren. Die Zähmung der Bestien durch die zwei himmlischen Jünglinge.


23. Januar 1844
[JJ.01_123,01] Cyrenius mit seinem Gefolge, Maronius mit den drei Priestern und Joseph mit der Maria und mit dem Kindlein, zwei Jünglinge und die Eudokia bildeten den Zug;
[JJ.01_123,02] Maria und die Eudokia saßen auf zwei Eseln, die die beiden Jünglinge leiteten.
[JJ.01_123,03] Die andern Jünglinge aber blieben mit den Söhnen Josephs daheim und halfen ihnen das Haus bestellen und bereiten ein gutes Brot und Mittagsmahl, welches aber freilich erst am Abende verzehrt ward.
[JJ.01_123,04] Außer der Stadt befand sich aber ein Berg, der ganz mit Zedern bewachsen war und maß bei vierhundert Klafter Höhe.
[JJ.01_123,05] Dieser Berg ward von den Heiden als ein Heiligtum verehrt, daher auch auf ihm kein Baum gefällt ward.
[JJ.01_123,06] Nur ein Weg, den die Priester angelegt hatten, führte bis zur Vollhöhe, auf der ein offener Tempel errichtet war, von dem man nach allen Seiten hin eine weite und reizende Aussicht hatte.
[JJ.01_123,07] Wegen der dichten Bewaldung dieses ziemlich weitgedehnten Berges aber hielten sich auch fortwährend eine Menge reißender Bestien in den dichten Waldungen dieses Berges auf, die die Besteigung des Berges unsicher und gefährlich machten.
[JJ.01_123,08] Die drei Priester aber wußten wohl von dieser Eigenschaft des Berges; daher traten sie auch hin zum Cyrenius, als er schon den Fuß des Berges erreicht hatte, und zeigten ihm solches an.
[JJ.01_123,09] Und der Cyrenius sprach: „Sehet ihr denn nicht, daß ich keine Furcht habe?
[JJ.01_123,10] Warum sollte ich auch diese haben? – Ist ja doch der Herr aller Himmel und aller Welt mitten unter uns und zwei von Seinen allmächtigen Dienern!“
[JJ.01_123,11] Die Priester ermannten sich bei diesen Worten des Cyrenius und traten wieder zurück, und der Zug ging rasch bergan.
[JJ.01_123,12] Als aber die ganze Gesellschaft sich etwa eine gute halbe Stunde tief im Gebirgswalde befand, da sprangen plötzlich drei mächtige Löwen aus des Waldes Dickicht hervor und verrammten dem Cyrenius den Weg.
[JJ.01_123,13] Cyrenius erschrak darob nicht wenig und schrie um Hilfe.
[JJ.01_123,14] Und sogleich traten die zwei Jünglinge hervor, bedrohten die drei Bestien, und diese verließen im Augenblick brüllend die Stelle;
[JJ.01_123,15] aber sie flohen nicht ins Dickicht zurück, sondern begleiteten die Gesellschaft am Rande des Weges und taten niemandem etwas Leids an.
[JJ.01_123,16] Als aber die Gesellschaft wieder eine halbe Stunde weiter kam, da kam ihr eine ganze Karawane von Löwen und Panthern und Tigern entgegen.
[JJ.01_123,17] Als aber diese unheimliche Karawane der beiden Jünglinge ansichtig ward, da teilte sie sich zu beiden Seiten des Weges und machte also unserer Gesellschaft Platz.
[JJ.01_123,18] Vielen in der Gesellschaft im Gefolge des Cyrenius aber war diese Begegnung Ehrfurcht und allen Respekt einflößend, daß sie sich darob kaum zu atmen getrauten.
[JJ.01_123,19] Als sie aber bemerkten, wie die Bestien in der Nähe des Kindleins niedersanken und bebten, da ging den furchtsamen Heiden ein Licht auf, und sie fingen an zu ahnen, wer im Kinde zu Hause ist. –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 5 Icon_minitime2019-03-19, 14:07

[JJ.01_124] 124. Kapitel –

Eudokias und Tullias Ohnmacht.
 Die giftigen Schlangen auf der Vollhöhe.
 Die Reinigung des Platzes durch Maria mit dem Kinde.
 Das Erstaunen des Gefolges des Cyrenius.


24. Januar 1844
[JJ.01_124,01] Diese Bestienkarawane aber kehrte nicht um, sondern sie zog etwas knurrend ihren Weg weiter.
[JJ.01_124,02] Die Eudokia an der Seite Marias, wie auch die Tullia an der Seite des Cyrenius, der nun knapp vor den zwei Eseln ging, überfiel bei dem Anblick wohl eine kleine Ohnmacht;
[JJ.01_124,03] aber der Joseph und die Maria flößten ihnen so viel Mut ein, daß ihnen bald alle Furcht wieder verging.
[JJ.01_124,04] Und der Zug ging wieder ungehindert weiter und hatte nun bis auf die Vollhöhe keinen Anstand mehr.
[JJ.01_124,05] Aber auf der Vollhöhe angelangt, und zwar in die herrliche Freie, allda auf dem höchsten Punkte der Tempel stand, da erhob sich ein neuer Anstand.
[JJ.01_124,06] In der Gegend des Tempels war ein förmliches Lager von den giftigsten Klapperschlangen und Vipern.
[JJ.01_124,07] Zu Hunderten sonnten sie sich auf dem weiten freien Platze um den Tempel herum.
[JJ.01_124,08] Als dieses Geschmeiß der anrückenden Gesellschaft ansichtig ward, da fing es an zu klappern und zu züngeln und zu pfeifen.
[JJ.01_124,09] Das Gefolge des Cyrenius ward darob ganz starr vor Angst. Besonders schlecht ging es hier der Tullia, die zu Fuße ging; die ward ganz wie von Sinnen und sah hier ihren Untergang vor Augen in ihrer großen Angst.
[JJ.01_124,10] Aber nicht nur die Menschen, sondern auch die drei Löwen fingen an, ein gewisses Angstgetöne von sich zu geben, und schmiegten sich so eng als möglich an die Menschen.
[JJ.01_124,11] Dem Cyrenius machte zwar dieser Anblick nichts, aber dennoch genierte er ihn seines Weibes und seines Gefolges wegen.
[JJ.01_124,12] Er wandte sich darum an den Joseph und sprach: „Bruder! sage den beiden Dienern des Herrn, daß sie dieses Geschmeiß bedrohen sollen!“
[JJ.01_124,13] Der Joseph aber sprach: „Es ist dieses nicht vonnöten!
[JJ.01_124,14] Denn siehe, da ist mein Weib eine Hauptmeisterin; lassen wir sie nur voraustreten mit ihrem Lasttiere,
[JJ.01_124,15] und du wirst es sehen, wie dieses Geschmeiß vor ihr die Flucht ergreifen wird!“
[JJ.01_124,16] Und die Maria mit dem Kindlein auf dem Arme trat mit ihrem Lasttiere hervor; und als die Bestien die Maria ersahen,
[JJ.01_124,17] da flohen sie plötzlich mit Blitzesschnelle von dannen, und nicht eine war irgend mehr zu erblicken.
[JJ.01_124,18] Es verwunderte sich aber darob das ganze Gefolge des Cyrenius, und viele fragten sich ganz erstaunt untereinander:
[JJ.01_124,19] „Ist das nicht etwa gar die Hygéa, der auch alle Schlangen sollen auf einen Wink gehorcht haben?“
[JJ.01_124,20] Cyrenius aber, der solches Fragen vernahm, sprach: „Was redet ihr von Hygéa, die nie war!?
[JJ.01_124,21] Hier ist mehr als Juno, die auch nie war; es ist das von Gott dem Höchsten erwählte Weib dieses erhabensten Weisen!“
[JJ.01_124,22] Hier stutzten alle aus dem Gefolge des Cyrenius; aber keiner getraute sich weiter jemanden darüber zu fragen

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[JJ.01_125] 125. Kapitel –

 Der gefährliche Tempel.
 Der Schwarm schwarzer Fliegen.
 Der Tempel stürzt ein.
 Die Gesellschaft unter dem Feigenbaum.


25. Januar 1844
[JJ.01_125,01] Als die Vollhöhe dieses Berges auf die Weise von all dem Geschmeiße gereinigt war, da sprach der Cyrenius zu seiner Dienerschaft:
[JJ.01_125,02] „Gehet in den Tempel und feget ihn, und bedecket den Altar mit reinen Tüchern, und leget dann den mitgenommenen Mundvorrat auf denselben!
[JJ.01_125,03] Wir werden sodann in diesem schönen Aussichtstempel eine kleine Stärkung zu uns nehmen!“
[JJ.01_125,04] Sogleich ging die Dienerschaft des Cyrenius und tat, was ihr anbefohlen ward.
[JJ.01_125,05] Als also alles bestellt war, da machte der Cyrenius dem Joseph und der Maria die Einladung, daß sie ihm in den Aussichtstempel folgen sollen, um dort eine kleine Stärkung und Erfrischung zu nehmen.
[JJ.01_125,06] Der Joseph aber sprach: „Bruder, ich sage dir, lasse eilends alles aus dem Tempel holen, sonst fällt er eher zusammen, als bis du deine Sachen wirst herausgeholt haben!
[JJ.01_125,07] Denn siehe, dies Gebäude ist schon überaus alt, verwittert und locker und hat einst zu großen Schändlichkeiten den Priestern gedient!
[JJ.01_125,08] Darum wird es nun nur noch von einigen argen Geistern zusammengehalten.
[JJ.01_125,09] Trete nun ich mit meinem Weibe und Kindlein in dies lose Gebäude, da werden die argen Geister entfliehen, und der ganze Tempel stürzt dann in dampfende Trümmer über uns zusammen!
[JJ.01_125,10] Ich bitte dich darum, befolge meinen Rat, und du wirst gut fahren!“
[JJ.01_125,11] Der Cyrenius machte hier große Augen und befolgte den Rat Josephs aber dennoch augenblicklich.
[JJ.01_125,12] Es war aber seine Dienerschaft kaum noch, wennschon eiligst, mit diesem Geschäfte fertig, als man eine große Menge schwarzer Fliegen aus dem Tempel entfliegen sah unter einem wilden Stoßgesumse.
[JJ.01_125,13] Bei dieser Erscheinung rief Joseph den Dienern zu: „Begebet euch schleunigst aus dem Tempel, sonst leidet ihr Schaden!“
[JJ.01_125,14] Wie vom Sturmwinde ergriffen, schossen auf diesen Zuruf Josephs die Diener des Cyrenius aus dem Tempel.
[JJ.01_125,15] Als sie aber kaum noch einige Schritte in größter Eile vom Tempel entfernt waren, da stürzte schon der Tempel unter großem Gekrache zusammen.
[JJ.01_125,16] Alles entsetzte sich und schlug die Hände über dem Kopfe zusammen; selbst die drei getreuen Löwen machten bei dieser Gelegenheit etwas Reißaus, kamen aber nachderhand wieder.
[JJ.01_125,17] Man fragte sich allseitig um den Grund dieser Begebenheit; aber unter den Heiden – mit Ausnahme des Cyrenius – konnte niemand dem andern einen Bescheid erteilen.
[JJ.01_125,18] Als aber die Gesellschaft sich von dem Schreck ein wenig erholt hatte, da fragte der Cyrenius den Joseph, wo da wohl ein sicherer Platz wäre, den er möchte für die Erfrischungen decken lassen.
[JJ.01_125,19] Und Joseph zeigte ihm ein ganz freies grünes Plätzchen unter einem Gebirgsfeigenbaume, der voll von Blüten und Früchten war.
[JJ.01_125,20] Und sogleich sandte Cyrenius seine Diener dahin, ließ den Platz reinigen und dann gar zierlich decken und darauf legen allerlei mitgenommene Erfrischungen.

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[JJ.01_126] 126. Kapitel –

Der Imbiß im Freien mit den Jünglingen.
Der Brand des kaiserlichen Palastes. Des Cyrenius Aufregung und Zorn. Josephs Ruhe und gelassene Antwort an den erregten Cyrenius.


26. Januar 1844
[JJ.01_126,01] Darauf lud der Cyrenius den Joseph abermals ein, daß er sich mit ihm an die Erfrischungen machen möchte samt der Maria, dem Kindlein und der Eudokia.
[JJ.01_126,02] Hier ging der Joseph sogleich mit den Seinen und nahm zuunterst Platz und segnete die Speise und aß und trank.
[JJ.01_126,03] Dem Beispiele Josephs folgten auch die zwei Jünglinge und dann die ganze andere Gesellschaft.
[JJ.01_126,04] Als sie aber also ganz wohlgemut beisammensaßen und aßen und tranken,
[JJ.01_126,05] siehe, da bemerkte der Maronius, der da an der Seite des Cyrenius saß, wie sich über die Stadt Ostracine eine mächtige Rauchsäule zu erheben anfing,
[JJ.01_126,06] und wie auch am etwas fernen Meeresufer sich ebenfalls dichte Rauchsäulen erhoben.
[JJ.01_126,07] Er zeigte solches dem Cyrenius sogleich an, und dieser erkannte sobald, daß da in der Stadt eben sein Palast in Flammen stehe, – und vermutete, daß auch am etwas fernen Meeresufer seine Schiffe angezündet seien.
[JJ.01_126,08] Wie von tausend Blitzen getroffen, sprang hier Cyrenius auf und schrie:
[JJ.01_126,09] „Um des Herrn willen, – was muß ich erschauen?! – Sind das die Früchte meiner Güte an euch elenden Ostracinern?
[JJ.01_126,10] Wahrlich, ich will diese Güte in die Wut eines Tigers umwandeln, und ihr sollt euren Frevel büßen, wie ihn noch keine Furie in der untersten Hölle gebüßt hat!
[JJ.01_126,11] Auf, Freunde und Brüder! Nun ist für uns hier keines Bleibens mehr! Auf, auf zur gerechten Rache gegen diese Frevler!!!“
[JJ.01_126,12] Alles Gefolge des Cyrenius sprang auf diesen furchtbaren Ruf des Cyrenius mit Blitzesschnelle auf und raffte im Nu alles zusammen.
[JJ.01_126,13] Nur Joseph blieb mit den Seinigen ganz ruhig sitzen und sah kaum nach der Gegend hin, da es brannte.
[JJ.01_126,14] Cyrenius bemerkte das und fuhr den Joseph hastig an, sagend:
[JJ.01_126,15] „Was für ein Freund bist du mir wohl, so du im Anblicke meines Unglücks also ruhig hier sitzen kannst?!
[JJ.01_126,16] Weißt du doch, daß ich ohne dich diesen Gebirgsweg nicht sicher passieren kann wegen der vielen reißenden Bestien!
[JJ.01_126,17] Daher erhebe dich und stelle mich sicher, sonst erbitterst du mich auch gegen dich!“
[JJ.01_126,18] Und Joseph sprach ganz gelassen: „Siehe, du zornentbrannter Römer, gerade jetzt werde ich dir nicht folgen!
[JJ.01_126,19] Was wirst du wohl tun, so du etwa in zwei Stunden hinabkommst? – Wird in der Zeit nicht alles schon von den Flammen verzehrt sein?!
[JJ.01_126,20] Willst du aber dafür Rache üben, da meine ich, es dürfte dazu noch immer Zeit genug sein!
[JJ.01_126,21] Wärest du nicht also aufgefahren, wahrlich, ich hätte es den beiden Jünglingen gesagt, und diese hätten dem Brande augenblicklich den Garaus gemacht.
[JJ.01_126,22] Da du aber selbst also aufgefahren bist, so ziehe nun selbst hin, und dämpfe mit deinem Zorne das Feuer!“

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[JJ.01_127] 127. Kapitel –

 Cyrenius versucht durch Tullia Joseph günstiger zu stimmen. Josephs Freundesworte.
 Die Löschung des Brandes durch die Willenskraft der zwei Jünglinge.


27. Januar 1844
[JJ.01_127,01] Diese ganz ernstlich von Joseph gesprochenen Worte machten auf den Cyrenius einen gar mächtigen Eindruck, und er wußte nicht, was er darauf sagen solle;
[JJ.01_127,02] auch getraute er sich dem sichtlich etwas aufgeregten Manne nicht noch mit irgendeinem Worte zu kommen.
[JJ.01_127,03] Darum sagte er zur Tullia: „Gehe du hin zu dem weisen Manne und trage ihm meine verzeihliche Not und die von ihr bewirkte Aufregung meines Gemütes vor!
[JJ.01_127,04] Bitte ihn um Verzeihung und versichere ihm, daß ich ihm in alle Zukunft keine solche Minute mehr bereiten werde!
[JJ.01_127,05] Nur möchte er mich diesmal nicht sitzenlassen und solle mir nicht versagen seinen Beistand!“
[JJ.01_127,06] Joseph aber vernahm wohl, was Cyrenius zu der Tullia geredet hatte;
[JJ.01_127,07] er stand darum auf, ging hin zum Cyrenius und sprach: „Edler Freund und Bruder in Gott dem Herrn! Wir haben bis jetzt noch keine Unterhändler gebraucht,
[JJ.01_127,08] sondern wir haben unser gegenseitiges Anliegen uns allzeit offen bekannt!
[JJ.01_127,09] Wozu solle da dein Weib eine Unterhändlerin machen, als wären wir beide uns nicht genug?
[JJ.01_127,10] Meinst du etwa, als könnte auch ich mich irgendeiner Sache wegen erzürnen?
[JJ.01_127,11] O siehe, da würdest du dich sehr irren an mir! – Mein Ernst ist nur die Frucht meiner großen Liebe zu dir!
[JJ.01_127,12] Schlecht aber ist der Freund, der seinen Freund im Notfalle nicht auch ein Wort des Ernstes kann vernehmen lassen!
[JJ.01_127,13] Siehe, wäre an der Sache, die dich nun so kümmert, etwas, da dürftest du doch versichert sein, daß ich dich zuerst darauf aufmerksam gemacht hätte, wie ich es dir sonst noch bei jeder Gelegenheit tat!
[JJ.01_127,14] Hier aber ist nichts als ein ganz leeres Blendwerk von seiten derjenigen argen Geister, die hier vertrieben wurden!
[JJ.01_127,15] Sie üben nun eine blinde Rache aus und wollen uns darum beunruhigen, weil wir sie hier aus ihrem alten Neste vertrieben haben.
[JJ.01_127,16] Siehe, das ist das Ganze! – Hättest du mich früher gefragt, bevor du dich erregtest, da hättest du nicht einmal vonnöten gehabt, dich vom Boden zu erheben!
[JJ.01_127,17] Du aber trautest sogleich deinen Sinnen und erregtest dich für nichts und nichts!
[JJ.01_127,18] Nun aber setze dich nur ganz beruhigt wieder nieder, und schaue mit gelassenen Blicken dem Brande zu, und sei versichert, er wird bald ein Ende nehmen!“
[JJ.01_127,19] Diese Kundgabe Josephs war für den Cyrenius freilich wohl ungefähr das, was da ist für eine Kuh ein neues Tor;
[JJ.01_127,20] aber er glaubte dennoch, was ihm der Joseph gesagt hatte, obschon er von dieser Sache nichts verstand.
[JJ.01_127,21] Joseph aber sprach in der Gegenwart des Cyrenius zu den Jünglingen:
[JJ.01_127,22] „Blicket auch ihr einmal hin nach der Stätte, da die hier Vertriebenen ihren Mutwillen treiben, damit des ein Ende werde zur Beruhigung meines Bruders!“
[JJ.01_127,23] Und die zwei taten das, und siehe, im Augenblick war von dem Brande keine Spur mehr zu entdecken!
[JJ.01_127,24] Nun erst begriff Cyrenius etwas besser, was ihm zuvor Joseph kundgab, und ward nun wieder heiteren Mutes; aber vor den zwei Jünglingen wie vor dem Joseph bekam er einen ungeheuren Respekt.

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[JJ.01_128] 128. Kapitel –

Cyrenius wird belehrt über die verheißenen Zupfereien des Herrn. Joseph erklärt die wunderbaren Erscheinungen in der Natur.


29. Januar 1844
[JJ.01_128,01] Nachdem also alles wieder zur Ordnung und Ruhe gebracht ward, da richtete Sich das Kindlein auf und sprach zum Cyrenius:
[JJ.01_128,02] „Höre Mich an, du edelherziger Mann! – Erinnerst du dich noch dessen, wie Ich den Bruder Jakob bei den Haaren zupfte?
[JJ.01_128,03] Siehe, da wolltest du, daß Ich auch dich also bei den Haaren zupfen sollte!
[JJ.01_128,04] Ich versprach dir solches, und siehe, nun halte Ich auch schon Mein Versprechen;
[JJ.01_128,05] denn all die kleinen Überraschungen, die dir seither vorkamen, sind nichts als die dir verheißenen Zupfereien bei deinen Haaren!
[JJ.01_128,06] Wenn dir aber in Zukunft wieder solche vor- und zukommen werden, da erinnere dich dieser Meiner Worte und fürchte nichts, und werde nimmer zornig;
[JJ.01_128,07] denn du wirst darob kein Haar verlieren! Dem Ich solches tue, den liebe Ich! – und der hat nichts zu fürchten weder in dieser noch in der andern Welt!“
[JJ.01_128,08] Dem Cyrenius kamen bei dieser Erklärung des Kindleins die Tränen, und er wußte sich vor lauter Liebe und Dank nicht zu helfen.
[JJ.01_128,09] Es vernahmen aber auch viele umstehende Heiden solche Rede des Kindleins und erstaunten über alle Maßen, wie dies Kindlein von einem Vierteljahre Alters also vollkommen weise und klarst zu reden vermag.
[JJ.01_128,10] Und es wandten sich einige an den Joseph und fragten ihn, wie doch solches zuging, daß dies Kindlein in so frühester Zeit also vollkommen ausgebildet zu reden vermag?
[JJ.01_128,11] Joseph zuckte hier mit den Achseln und sprach: „Liebe Freunde! – Auf der großen Erde, und besonders im Gebiete des Lebens, zeigen sich hie und da die wunderbarsten Erscheinungen.
[JJ.01_128,12] Sie geschehen vor unseren Augen zwar, aber wer kann die geheimen Gesetze einer schaffenden Gottheit bestimmen, nach denen sie solches wirkt?!
[JJ.01_128,13] Fürwahr, wir treten, als selbst die größten Wunder, der Wunder Unzahl täglich mit unseren Füßen – und beachten sie kaum!
[JJ.01_128,14] Wer von uns aber weiß, wie dieses zahllose Wunderwerk entsteht – wie das Gras, wie der Baum, wie der Wurm, wie die Mücke, wie der Fisch im Wasser?
[JJ.01_128,15] Fürwahr, uns bleibt da nichts übrig, als die Wunder zu betrachten und den großen heiligen Werkmeister derselben zu rühmen, zu loben und anzubeten!“
[JJ.01_128,16] Diese Erklärung des Joseph beruhigte vollkommen die fragenden Heiden,
[JJ.01_128,17] und sie sahen von diesem Augenblicke die ganze Natur mit ganz anderen Augen an.
[JJ.01_128,18] Sie zerstreuten sich dann nach allen Seiten des freien Berges und betrachteten die Wunder der Schöpfung.
[JJ.01_128,19] Cyrenius aber wandte sich dennoch heimlich an den Joseph und fragte ihn, ob er solches im Ernste nicht wüßte.
[JJ.01_128,20] Und Joseph beteuerte ihm das und sprach: „Wende dich darob an das Kindlein; das wird dir sicher die beste Auskunft geben.“

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[JJ.01_129] 129. Kapitel –

 Des Cyrenius Frage über die wunderbare Redefähigkeit des drei Monate alten Jesuskindleins.
 Die tiefweise Antwort der Engel über das geheimnisvolle Wesen des Kindleins.


30. Januar 1844
[JJ.01_129,01] Und der Cyrenius wandte sich darauf sogleich allerdemütigst an das Kindlein und sprach:
[JJ.01_129,02] „Du mein Leben, Du mein Alles! – Siehe, es ist dennoch, so man es auch weiß, Wer Du bist, zu unerhört wunderbar, daß Du, ein Kindlein von drei Monden Alters, gar so vollkommen und überweise zu reden vermagst!
[JJ.01_129,03] Ich möchte darum von Dir auf diesem Berge, da sich schon so viel Wunderbarstes zutrug, ein kleines Licht empfangen! – Möchtest Du mir denn darüber nicht einige Worte geben?“
[JJ.01_129,04] Das Kindlein aber sprach: „Cyrenius, siehe, dort an der Seite Josephs befinden sich die zwei Diener; wende dich an sie, die werden dir das kundtun!“
[JJ.01_129,05] Cyrenius befolgte sogleich diesen Rat und wandte sich in dieser Sache an die beiden Jünglinge.
[JJ.01_129,06] Und die sprachen: „Siehe, das ist eine rein himmlische Sache; so wir sie dir auch kundgeben, da wirst du sie aber dennoch nicht fassen!
[JJ.01_129,07] Denn naturmäßige Menschen können nimmer das reinst Himmlische erfassen, weil ihr Geist noch nicht ledig ist, sondern gefangen von aller Materie der Welt.
[JJ.01_129,08] Du aber bist auch noch zum größten Teile naturmäßig; also wirst du auch das nicht fassen, was wir dir kundgeben werden!
[JJ.01_129,09] Du aber willst davon Kunde erhalten, so wollen wir sie dir auf des Herrn Geheiß auch geben;
[JJ.01_129,10] aber das Verstehen können wir dir nicht geben darum, da du noch ein naturmäßiger Mensch bist.
[JJ.01_129,11] Und so höre uns! – Siehe, das Kindlein, wie Es ist in Seiner menschlichen Art, kann euch gegenüber als naturmäßigen Menschen noch lange nicht reden!
[JJ.01_129,12] Das wird Es erst in einem Jahre halbwegs imstande sein!
[JJ.01_129,13] Aber im Herzen des Kindleins wohnet die Fülle der ewigen allmächtigen Gottheit!
[JJ.01_129,14] Wenn nun dies Kindlein dir vernehmlich und überweise spricht, da spricht nicht das dir sichtbare Kind, sondern die Gottheit aus dem Kinde in dein zu dem Behufe erwecktes Gemüt.
[JJ.01_129,15] Und du vernimmst dann die Worte also, als redete das dir sichtbare Kindlein.
[JJ.01_129,16] Aber dem ist nicht also, sondern da redet nur die dir unsichtbare Gottheit!
[JJ.01_129,17] Und was du wie von außen her zu hören meinst, das hörst du nur in dir selbst; und das ist mit jedem der Fall, so er dies Kindlein reden hört!
[JJ.01_129,18] Damit du dich aber davon überzeugst, so stelle dich nun so ferne, als du willst, von hier, da man des Kindleins natürliche Stimme nicht mehr vernehmen möchte.
[JJ.01_129,19] Und das Kindlein wird dann dich anreden, und du wirst Es in der Ferne so gut vernehmen wie in der größten Nähe! – Gehe und erfahre das!“
[JJ.01_129,20] Und der Cyrenius, vom Ganzen zwar nichts verstehend, ging aber dennoch bei tausend Schritte nach des Berges Fläche hin.
[JJ.01_129,21] Da vernahm er auf einmal den Ruf des Kindleins ganz hell und klar, der also lautete:
[JJ.01_129,22] „Cyrenius! Kehre nur schnell wieder zurück; denn unter dem Punkte, darüber du stehest, ist eine Höhle, voll von Tigern!
[JJ.01_129,23] Diese fangen an dich zu wittern; daher eile zurück, ehe sie deiner ansichtig werden!“
[JJ.01_129,24] Cyrenius, solches vernehmend, floh sogleich mit Windesschnelle zurück und stand nun ganz verblüfft da. Er wollte weiter fragen, aber er wußte am Ende nicht, um was er so ganz eigentlich fragen sollte; denn diese Erfahrung war ihm zu wunderlich.

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JJ.01_130] 130. Kapitel –

Cyrenius bekennt seine Unwissenheit in geistigen Dingen.
 Seine Bitte um Licht.
Die Antwort der Engel als ein großes und klares Zeugnis über des Herrn Wesen und Menschwerdung.
Des Kindleins Segen über Cyrenius.


31. Januar 1844
[JJ.01_130,01] Die beiden Jünglinge sprachen darauf nichts weiter; aber der Cyrenius war durch diese Erklärung zu sehr angestochen worden, als daß er nun ruhen konnte.
[JJ.01_130,02] Als er sich nach einiger Zeit erst wieder gesammelt hatte, da sprach er zu den beiden Jünglingen:
[JJ.01_130,03] „Hocherhabenste Diener Gottes von Ewigkeit ganz sicher! Eure Erklärung ist zu wunderbar erhaben und all mein Leben anziehend, als daß ich mich mit dem begnügen sollte, was ihr mir gesagt und gezeigt habt!
[JJ.01_130,04] Ich erkenne nun wohl vollkommen, daß ich ein aller höheren Weisheit vollkommen lediger Verstand- und Naturmensch bin, der kaum um eine Spanne weiter sieht, als er greift.
[JJ.01_130,05] Sollte es aber nicht möglich sein, mir nur ein wenig mehr Einsicht zu verschaffen?!
[JJ.01_130,06] Ich bitte euch demütigst darum, tut mir solches! Öffnet mir ein in mir sicher verborgen liegendes tieferes Erkenntnisvermögen,
[JJ.01_130,07] auf daß ich wenigstens das, was ihr mir kundgegeben habt, klarer verstehen möchte!“
[JJ.01_130,08] Die beiden aber sprachen: „Siehe, du sonst so lieber Freund und Bruder, du bittest hier um vor der Zeit Unmögliches!
[JJ.01_130,09] Denn solange du noch im Fleische wandelst, magst du nimmer Dinge der höchsten göttlichen Weisheit begreifen!
[JJ.01_130,10] Denke dir, Gott der Herr, der hier in aller Seiner endlosen und ewigen Fülle in diesem Kindlein wohnet, hätte zahllose Myriaden der herrlichsten und übergroßen Welten und Erden, deren endlos kleinsten Teil du zur Nachtzeit als Sternchen am Himmel erschauest,
[JJ.01_130,11] die Er Sich hätte, wie diese Erde, für Seine Menschwerdung erwählen können! Und dennoch hat Er diese magere Erde erwählt, die doch unter allen zahllosen Weltkörpern der elendeste und schlechteste ist in jeder Hinsicht genommen!
[JJ.01_130,12] Aber Ihm, dem ewigen Herrn der Unendlichkeit, hat es also wohlgefallen; Er tat es, wie es vor unseren Augen liegt!
[JJ.01_130,13] Meinst du aber, Er hat dazu etwa unseres Rates bedurft oder etwa unserer Einwilligung?
[JJ.01_130,14] O siehe, das wäre grundirrig gedacht! – Er tut von Ewigkeit allein, was Er will, und noch nie ist jemand Sein Ratgeber gewesen!
[JJ.01_130,15] Wer aber kann Ihn fragen und sagen: ,Herr! was tust Du, und warum tust Du es?‘
[JJ.01_130,16] Er Selbst ist in Sich ewig die höchste Vollendung, die höchste Weisheit, die größte Liebe und Sanftmut!
[JJ.01_130,17] Er ist in Sich die allein allerhöchste Kraft und Macht; ein Gedanke der Vernichtung in Seiner Brust, und alles sinkt im schnellsten Augenblicke ins Nichts zurück!
[JJ.01_130,18] Und siehe, dennoch läßt Er Sich hier als ein schwaches Menschenkind auf den Armen einer schwachen jüdischen Jungfrau locken!
[JJ.01_130,19] Und Er, der zahllose Sonnen, Welten und Wesen endloser Art mit der belebenden, allerweisest zweckdienlichsten Kost allerreichlichst von Ewigkeit versieht, sauget hier auf dieser mageren Erde Selbst die schwachen Brüste einer fünfzehnjährigen Jungfrau!
[JJ.01_130,20] Er als das Grundleben alles Lebens hat Selbst das Kleid des Todes, der Sünde angezogen und hat Sich verborgen im Fleische und Blute!! –
[JJ.01_130,21] Was sagst denn du dazu? – Wie kommt dir das vor? – Möchtest du darüber nicht auch eine hellere Beleuchtung haben?!
[JJ.01_130,22] Siehe, sowenig aber du das je in der Tiefe erfassen wirst, ebensowenig kann dir hier über das Frühreden dieses allerhöchsten Kindes mehr gesagt werden.
[JJ.01_130,23] Liebe Es aber aus allen deinen Kräften in dir, und verrate Es nirgends, so wirst du auch in dieser Liebe etwas finden, was dir sonst alle Himmel in Ewigkeiten nicht zu offenbaren vermöchten!“
[JJ.01_130,24] Diese Worte erfüllten den Cyrenius mit einer so ungeheuren Achtung vor dem Kinde, daß er sogleich vor Demselben niederfiel und weinend sprach: „O Herr! Ich bin ewig solcher Gnade nicht wert, die ich hier genieße!“
[JJ.01_130,25] Das Kindlein aber sprach: „Cyrenius, stehe auf, und verrate Mich nicht! Ich kenne ja dein Herz, und liebe dich, und segne dich; darum erhebe dich!“ – Und der Cyrenius erhob sich sobald, ganz bebend vor Liebe und Achtung.

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[JJ.01_131] 131. Kapitel –

 Ein nahender Gewittersturm. Josephs Rat.
 Die Vorahnung und Flucht der Löwen nach dem Walde.


1. Februar 1844
[JJ.01_131,01] Es kamen aber die andern, die sich ehedem nach allen Seiten der sehr gedehnten Fläche des Berges zerstreut hatten, mit ganz bekümmerten Gesichtern zurück.
[JJ.01_131,02] Denn sie ersahen aus dem südwestlichen Teile Ägyptens sich gar mächtige schwarze Wolken erheben, die allzeit Vorläufer großer Stürme waren.
[JJ.01_131,03] Nordöstlich gegen Ostracine hin war freilich wohl alles rein; aber desto schauerlicher sah es über dem Gebirge, wie schon gesagt, südwestlich aus.
[JJ.01_131,04] Diese Zurückgekommenen rieten daher zu einer schnellen Heimkehr.
[JJ.01_131,05] Cyrenius aber sagte: „Wenn es an der rechten Zeit sein wird, werden uns schon diese mächtigen Weisen kundgeben;
[JJ.01_131,06] solange sich aber diese ruhig verhalten, da wollen auch wir uns kein graues Haar wachsen lassen!“
[JJ.01_131,07] Maronius und der Oberste sprachen aber: „Du hast recht; aber gehe hin über diese kleine Anhöhe, und sieh, und du wirst sicher auch unserer Meinung sein!
[JJ.01_131,08] Denn da sieht es ja aus, als wenn alle Furien auf einmal die Erde in den Brand gesteckt hätten!“
[JJ.01_131,09] Cyrenius aber fragte den etwas schlummernden Joseph:
[JJ.01_131,10] „Freund und Bruder, hast du vernommen, was diese da mir für eine warnende Nachricht gebracht haben?“
[JJ.01_131,11] Und der Joseph sprach: „Ich schlummerte und weiß kaum, wovon da nun unter euch die Rede war.“
[JJ.01_131,12] Und der Cyrenius sprach: „So erhebe dich, und gehe mit mir auf diese Anhöhe, und du wirst den Stoff unserer Rede sogleich entdecken!“
[JJ.01_131,13] Und Joseph erhob sich und ging mit dem Cyrenius auf die Höhe.
[JJ.01_131,14] Als sie da anlangten, zeigte Cyrenius dem Joseph sogleich das höchst drohende Aussehen des herannahenden Sturmes.
[JJ.01_131,15] Und der Joseph sprach: „Ja, was willst du da nun machen?
[JJ.01_131,16] Fliehen? – Wohin? – In einer Viertelstunde ist der Sturm längstens da!
[JJ.01_131,17] Nach Ostracine brauchen wir laufend anderthalb Stunden; bevor wir noch durch den oberen Teil der Gebirgswaldung kommen, hat uns der Sturm lange schon eingeholt!
[JJ.01_131,18] Was dann in der unsicheren Schlucht, wenn uns eine Legion von Bestien umringen werden, was sie bei großen Stürmen gerne tun?!
[JJ.01_131,19] Und wenn uns obendrauf noch reißende Wolkenbruchströme ereilen und uns schonungslos in die Tiefe mitreißen, – was machen wir dann?!
[JJ.01_131,20] Daher bleiben wir lieber hier auf der Höhe, da können wir höchstens naß werden, während uns im Walde allerlei Ungemach zustoßen kann!“
[JJ.01_131,21] Cyrenius war mit diesem Rate zufrieden und ging mit Joseph unter den Feigenbaum zurück.
[JJ.01_131,22] Aber die Gesellschaft des Cyrenius machte dabei dennoch sehr bedenkliche Mienen, – besonders als sie die drei Löwen auf einmal aufspringen und die Flucht in die Wälder ergreifen sah.
[JJ.01_131,23] Und der Maronius sprach zum Joseph selbst: „Siehe, die drei uns getreu gewordenen Bestien haben sicher im Vorgefühle für die Kalamität, die uns hier erwartet, die sie schützende Flucht ergriffen! Sollen wir nicht desgleichen tun?“
[JJ.01_131,24] Joseph aber sprach: „Der Mensch hat nicht vom Tiere zu lernen, was er tun soll, sondern vom Herrn der Natur!
[JJ.01_131,25] Ich aber bin der Meinung, daß ich klüger bin als das Tier; darum bleibe ich und werde den Sturm hier abwarten und nach demselben erst aufbrechen, falls einer kommen wird!“ – Damit mußten sich nun alle zufriedenstellen und bleiben in banger Erwartung.

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[JJ.01_132] 132. Kapitel –

 Der Berggipfel im Nebel.
 Die Götterfurcht der Heiden. Cyrenius' Mut erprobt im Toben des Unwetters.
Das Verstummen des Gewitters auf das Machtwort des Jesuskindleins.


3. Februar 1844
[JJ.01_132,01] Es dauerte aber keine Viertelstunde, als sich der Gipfel des Berges auf einmal in Nebel zu hüllen anfing, und das so dicht, daß es förmlich finster wurde.
[JJ.01_132,02] Die ganze Gesellschaft des Cyrenius fing an zu wehklagen und sprach:
[JJ.01_132,03] „Da haben wir's jetzt! – der Zeus wird uns hier schön bedienen!
[JJ.01_132,04] Hier wird es nicht heißen: Ferne von Zeus, ferne vom Blitze!
[JJ.01_132,05] Sondern hier können wir alle gar übel umkommen; denn Sterbliche sollen sich den Göttern nie über die Gebühr nahen, wollen sie mit heiler Haut auf der Erde wandeln!“
[JJ.01_132,06] Der Cyrenius aber sprach etwas scherzhaft: „Nun sollen mich eure Götter allesamt etwas gerne haben!
[JJ.01_132,07] Ich habe einen besseren Gott gefunden, bei dem es nicht heißt: Ferne von Ihm, auch ferne vom Blitze!
[JJ.01_132,08] Sondern da heißt es ganz umgekehrt: Ferne von Ihm, ferne vom Leben – und sehr nahe dem tötenden Blitze!
[JJ.01_132,09] Aber nahe bei Ihm heißt dann auch soviel als: Nahe dem Leben – und sehr ferne vom tötenden Blitze!
[JJ.01_132,10] Darum schrecken mich nun auch diese Nebel gar nicht; denn ich weiß ja, daß wir alle dennoch sehr ferne vom tötenden Blitze sind!“
[JJ.01_132,11] Als aber der Cyrenius solches noch kaum ausgesprochen hatte, da zuckte schon ein knallender Blitz gerade vor der Gesellschaft in die Erde, und diesem folgte bald eine Legion!
[JJ.01_132,12] Das frappierte den Cyrenius ein wenig, und seine Gefährten sprachen: „Wie gefällt dir das auf deine frühere Äußerung?“
[JJ.01_132,13] Und der Cyrenius sprach: „Sehr gut; denn das ist ja ein wahrhaftes Mordsspektakel, bei dem von uns noch keiner das Leben verloren hat!
[JJ.01_132,14] Mir scheint, eure Götter gewahren hier den Bruder des Kaisers – und wen ganz andern noch! Darum tun sie uns diese Ehre an!“
[JJ.01_132,15] Ein Hauptmann aber aus der Gesellschaft des Cyrenius, der noch so ziemlich stark unter dem Pantoffel der Götter stand, sprach zum scherzenden Cyrenius:
[JJ.01_132,16] „Aber ich bitte Eure Kaiserliche Consulische Hoheit, scherzet ja nicht hier mit den Göttern! – denn wie leicht könnte das der flinke Merkur dem Zeus benachrichten, und wir wären dann alle mit einem Blitze verloren!“
[JJ.01_132,17] Und der Cyrenius sprach, noch mehr scherzend: „Mein lieber Hauptmann, setze dich darob ganz ruhig zur Erde nieder!
[JJ.01_132,18] Denn der Merkur hat nun einen ewigen Hausarrest von Zeus bekommen, und der Zeus selbst hat von einer ganz andern Juno eine so derbe Maulschelle bekommen, daß ihm darob das Hören und Sehen für ewig verging!
[JJ.01_132,19] Daher magst du nun ganz ruhig sein in dieser Hinsicht; denn von nun an wird der Zeus mit Blitz und Donner nicht viel mehr zu schaffen haben!“
[JJ.01_132,20] Es fing aber bei dieser Gelegenheit stets heftiger an zu blitzen und gar furchtbar zu donnern, und der Hauptmann bemerkte:
[JJ.01_132,21] „Oh! Ihre Kaiserliche Consulische Hoheit werden diese Schmährede gegen die Götter sicher noch hoch bereuen!“
[JJ.01_132,22] Und der Cyrenius sprach: „Heute sicher nicht; vielleicht morgen, wenn mir so viel Zeit übrigbleiben wird!
[JJ.01_132,23] Denn siehe, so ich gleich dir und noch so manchem anderen Toren die Götter fürchten möchte, da würde ich gerade jetzt unter diesem Feuermeere nicht also reden!
[JJ.01_132,24] Weil ich aber eben die Götter durchaus nicht mehr fürchte, darum rede ich also!“
[JJ.01_132,25] Damit war der Hauptmann abgefertigt und getraute sich dann nicht weiter mit der Kaiserlichen Hoheit zu reden.
[JJ.01_132,26] Ein Blitz aber schlug gerade zwischen dem Joseph, der Maria und den beiden Jünglingen ein.
[JJ.01_132,27] Da richtete sich das Kindlein auf und sprach: „Entlarve dich, du Ungetüm!“
[JJ.01_132,28] Auf dies Wort fielen auf einmal alle die Wolken nieder. Der Himmel ward ganz rein; aber dafür erblickte man eine Menge Geschmeiß am Boden herumkriechen.
[JJ.01_132,29] Die beiden Jünglinge aber richteten einen Blick auf den Boden, und alles Geschmeiß floh teilweise dem Walde zu, teilweise aber ward es vernichtet.
[JJ.01_132,30] Dieser Akt machte alles verstummen, was mit Cyrenius sich auf dem Berge befand; denn man wußte nicht, wie solches kam.

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[JJ.01_133] 133. Kapitel –

Die Wißbegier des nachdenklich gewordenen römischen Obersten und sein Gespräch mit Cyrenius über die Naturgesetze und ihren Gesetzgeber. Die Rückkehr vom Berge nach Hause.


5. Februar 1844
[JJ.01_133,01] Nach einer langen Weile des Staunens über Staunens nahte sich der Oberste ganz bescheiden dem Cyrenius und sprach:
[JJ.01_133,02] „Eure Hoheit! Ich weiß, daß dieselben sich sehr viel mit der Naturwissenschaft abgegeben haben, wie solches auch mehrere erlauchte Häupter Roms es taten!
[JJ.01_133,03] Ich bin zwar für mich stets mehr Soldat als irgendein Naturgelehrter gewesen;
[JJ.01_133,04] aber diese höchst sonderbare Erscheinung, die hier vor unsern Augen geschah, nötigt mich zum Nachdenken.
[JJ.01_133,05] Doch aber mag ich keinen anderen Grund irgend erschauen als im Ernste den wunderbaren nur, der da durch die sonderbare Macht dieses jüdischen Kindes erklärlich ist.
[JJ.01_133,06] Sollte aber da im Ernste kein anderer Grund vorhanden sein? – Sollte es nicht irgend geheime Gesetze in der Natur geben, nach denen solches ebensogut erzeugt werden muß, wie sonst der Regen, Hagel und der Schnee?
[JJ.01_133,07] O gebet mir da ein kleines Lichtlein, damit ich doch auch etwas verstehen möchte und nicht wie ein Strumpf eines Illyriers dastehe!“
[JJ.01_133,08] Und der Cyrenius sprach zum Obersten: „O Freund! – du hast dich schlecht beraten, darum du dich in dieser Sache an mich gewendet hast!
[JJ.01_133,09] Denn da verstehe ich geradesoviel als du; daß solches sicher nach einem Gesetze geschah, so viel ist gewiß!
[JJ.01_133,10] Wie aber das Gesetz beschaffen ist, das wird wohl schwerlich jemand anderer wissen als allein der große Gesetzgeber der Natur!
[JJ.01_133,11] Ob wir Sterbliche aber berechtigt sind, den großen Gesetzgeber um die Beschaffenheit solcher Gesetze zu fragen, das ist mir wenigstens völlig unbekannt!“
[JJ.01_133,12] Der Oberste aber sprach: „Sehet, Eure Hoheit, da ist ja der weise Jude, da sein wunderbares Kind und die höchst merkwürdigen beiden Jünglinge, die uns heute morgen mit ihren Glanzkleidern so sehr außer aller Fassung gebracht haben!
[JJ.01_133,13] Wie wäre es denn, so wir uns in dieser höchst merkwürdigen Sache an sie wendeten?“
[JJ.01_133,14] Und der Cyrenius sprach: „Versuche es, so du dazu Mut genug besitzest!
[JJ.01_133,15] Mir mangelt bei dieser Gelegenheit dieser; denn ich ersehe nun ganz klar, daß das – Wesen ganz anderer Art sind, als wir es sind!“
[JJ.01_133,16] Und der Oberste sprach: „An Mut gerade gebricht es mir nicht;
[JJ.01_133,17] aber wenn Ihre Hoheit solcher Meinung sind, da will ich doch sicher keinen Hochverräter machen und begnüge mich mit meiner Ignoranz!“
[JJ.01_133,18] Der Joseph aber sprach zum Cyrenius: „Bruder, nun lasse zum Aufbruche ordnen; denn die Sonne hat sich schon ziemlich geneigt!“
[JJ.01_133,19] Der Cyrenius tat solches, und in kurzer Zeit ward die Rückreise angetreten, die ohne alle Hindernisse vor sich ging; und in zwei Stunden ward die Villa wieder erreicht.

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[JJ.01_134] 134. Kapitel –

Der Empfang im Hause Josephs durch die Zurückgebliebenen.
 Joels Erzählung.
 Die drei Löwen als Leibwache des Cyrenius.


6. Februar 1844
[JJ.01_134,01] Bei der Villa wieder angelangt, ward die Gesellschaft sogleich von den Söhnen Josephs und ganz besonders aber von den zurückgebliebenen Jünglingen auf das liebfreundlichste begrüßt.
[JJ.01_134,02] Und die Söhne zeigten dem Vater Joseph sogleich alles an, was sie unterdessen gemacht und wie sie seinen Willen auf das pünktlichste erfüllt hatten.
[JJ.01_134,03] Zugleich aber erzählte der älteste Sohn dem Joseph, was alles sich unter der Zeit wunderbar in der Gegend von Ostracine zugetragen hatte.
[JJ.01_134,04] „Ganz besonders“, sagte der Erzähler, „hat der plötzliche Brand der Residenz in der Stadt alle Bewohner erschreckt!
[JJ.01_134,05] Als aber diese sich bemühten, dem Brande Einhalt zu tun, da erlosch das gewaltige Feuer auf einmal und war keine Spur mehr vom selben zu entdecken.
[JJ.01_134,06] Darauf ersahen wir auf einmal, daß sich der Berg in feurige Wolken einzuhüllen begann, und tausend Blitze zuckten durcheinander.
[JJ.01_134,07] Da gedachten wir des Sinai, der zur Zeit der großen Offenbarung Gottes an unsere Väter gerade also ausgesehen haben mag.
[JJ.01_134,08] Wir waren da sehr, sehr besorgt um euch; aber die Jünglinge vertrösteten uns und sagten, daß da niemandem auch nur ein Haar gekrümmt wird.
[JJ.01_134,09] Wie aber der Berg also sich in feurige Wolken zu hüllen anfing, siehe, da wurden wir aber gar bald dennoch recht gewaltig erschreckt:
[JJ.01_134,10] Drei ungeheure Löwen sprangen in großer Hast auf uns zu vom Wege des Berges.
[JJ.01_134,11] Wir erschraken darob sehr. Aber die Jünglinge sprachen: ,Fürchtet euch nicht; denn diese Tiere suchen Schutz in der Wohnung Dessen, dem alle Dinge gehorchen müssen!‘
[JJ.01_134,12] Und siehe, also war es auch! Die drei Löwen eilten sogleich in unsere Karrenschuppen, allwo sie sich noch ganz ruhig befinden.
[JJ.01_134,13] Wir gingen nach dem Sturme mit einigen Jünglingen hin und besahen die riesigen Bestien;
[JJ.01_134,14] da erhoben sie sich bald und gaben Zeichen von unverkennbarer Ergebung und Freundlichkeit! – Siehe, Vater Joseph, das alles ist wunderbarst vor sich gegangen in eurer Abwesenheit.“
[JJ.01_134,15] Und der Joseph sprach: „Nun gut, gut mein Sohn; das alles haben auch wir erlebt! Du hättest deine Erzählung fast etwas zu lange dauernd gemacht!
[JJ.01_134,16] Nun gehet aber und bestellet den Tisch; denn wir alle brauchen Stärkung, da uns der Berg ein wenig mitgenommen hat!“
[JJ.01_134,17] Und die Söhne mit den andern Jünglingen eilten sogleich in die Küche und in das Speisezimmer und brachten in kurzer Zeit alles in die schönste Ordnung.
[JJ.01_134,18] Der Cyrenius aber sprach: „Fürwahr, das nimmt mich sehr wunder, daß diese drei Bestien, anstatt sich in ihre Höhlen zu verkriechen, hierher die Zuflucht nahmen!
[JJ.01_134,19] Am Ende werden sie beim Hause bleiben und dasselbe treu bewachen, wie man ähnliche Beispiele von dieser Tiergattung mehrere hat!“
[JJ.01_134,20] Und der Joseph sprach: „Mir ist alles recht, was dem Herrn recht und wohlgefällig ist!
[JJ.01_134,21] Es kann aber auch sein, daß diese Tiere dir folgen werden zu einem Schutze deines Schiffes?!“
[JJ.01_134,22] Und der Cyrenius sprach: „Dann wird es auch mir recht sein, was der Herr will, – obschon mich der Herr auch ohne diese Löwen beschützen kann!“
[JJ.01_134,23] Hier kamen die drei Löwen hervor und stellten sich um den Cyrenius und gaben ihm ihre Freundlichkeit zu erkennen.
[JJ.01_134,24] Und der Cyrenius sprach: „Das ist aber im Ernste sonderbar; du lieber Bruder darfst nur etwas reden, so geschieht es auch schon!“
[JJ.01_134,25] Die beiden Jünglinge aber sprachen: „Diese drei Tiere werden dir noch heute in der Nacht gute Dienste tun!
[JJ.01_134,26] Denn der Herr weiß allzeit die tauglichsten Mittel, durch die Er jemandem hilft.
[JJ.01_134,27] Solche Tiere aber waren schon öfter in göttlichem Dienste; daher werden sie jetzt auch erwählt, dir zu dienen in einer Sache, die deiner harret! – Und also geschehe es!“

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[JJ.01_135] 135. Kapitel –

 Das Mahl im Hause Josephs.
Des Kindleins Eröffnung über das bevorstehende Attentat auf Cyrenius. Des Cyrenius Heimkehr.
Die Löwen als Nachtwache.
Der Überfall.
 Das Gottesgericht über die Attentäter.


7. Februar 1844
[JJ.01_135,01] Nach dieser Beredung verließen die drei Löwen den Cyrenius wieder und zogen sich in ihre Karrenschuppen zurück.
[JJ.01_135,02] Der Cyrenius wollte zwar noch so manches über diese Erscheinung mit dem Joseph sprechen, aber es kamen soeben die Söhne Josephs und zeigten ihm an, daß das Mahl bereitet und der Tisch bestellt sei.
[JJ.01_135,03] Und der Joseph lud daher sogleich die ganze Gesellschaft ein, in das Speisegemach zu treten und sich zu stärken am Tische mit Speise und Trank.
[JJ.01_135,04] Auf diese Einladung begab sich nun alles in das Speisegemach und aß die gesegneten Speisen und stillte sich den Durst mit Wasser und etwas Zitronensaft.
[JJ.01_135,05] Nach der Mahlzeit, die bei einer Stunde gedauert hatte, dankte Joseph Gott und segnete alle die hier anwesenden Gäste.
[JJ.01_135,06] Das Kindlein aber verlangte den Cyrenius; und als dieser in der höchsten Demut sich Diesem näherte, sprach Es zu ihm:
[JJ.01_135,07] „Cyrenius, heute in der Nacht wirst du von einer kleinen verräterischen Rotte überfallen werden in deinem Schlafgemache!
[JJ.01_135,08] Ich aber gebe dir darum die drei Löwen mit; diese lasse im Gemache bei dir, wie sie dir folgen werden.
[JJ.01_135,09] Wenn die verräterische Horde in dein Gemach treten wird, da wird sie plötzlich von den drei Löwen auf das grimmigste angefallen und zerrissen werden;
[JJ.01_135,10] dir aber wird dabei kein Haar gekrümmt werden! – Scheue dich aber nicht vor den drei Löwen; denn diese erkennen in dir vollkommen ihren Herrn!“
[JJ.01_135,11] Inbrünstigst dankte der Cyrenius dem Kindlein in seinem Herzen und überhäufte Es mit vielen Küssen, desgleichen auch sein Weib, die Tullia, die aber nicht wußte, was das Kindlein ehedem mit dem Cyrenius geredet hatte.
[JJ.01_135,12] Und als es schon ziemlich Abend geworden war, da brach Cyrenius mit seiner Gesellschaft auf, wiederholte noch einmal seine Einladung auf den nächsten Tag und begab sich dann gesegnet in die Stadt.
[JJ.01_135,13] Als er aber seinen Fuß über die Hausflur gesetzt hatte, da waren auch die drei Löwen schon bei der Hand und begleiteten den Cyrenius festweg in seine Wohnung.
[JJ.01_135,14] Und als er da sich auf sein Lager mit der Tullia begab, umlagerten die Löwen dasselbe, ihre leuchtenden Augen auf die Eingangstüre unverwandt richtend.
[JJ.01_135,15] Es gingen die Diener des Cyrenius noch öfter aus und ein; aber die Löwen achteten ihrer nicht.
[JJ.01_135,16] Es war aber um die zweite Nachtwache, da kamen zwanzig vermummte Männer ganz leisen Trittes ins Gemach des Cyrenius und nahten sich ganz leise dem Schlaflager desselben.
[JJ.01_135,17] Als sie aber kaum mehr fünf Schritte vom Lager entfernt standen und ihre Dolche hervorzogen,
[JJ.01_135,18] da stürzten auf einmal die drei Löwen unter dem furchtbarsten Gebrülle auf sie los und zerrissen sie in wenigen Augenblicken in Stücke, und nicht einer entkam diesem Angriffe!
[JJ.01_135,19] Denn auf so einen Angriff war keiner gefaßt; bei dem ersten Ansprunge geriet alles in die größte Angst und Verwirrung und gedachte an keine Verteidigung.
[JJ.01_135,20] Aus dem Grunde fand auch keiner den Rückweg und ward somit eine Beute der Wut der Löwen.
[JJ.01_135,21] Und so ward der Cyrenius in dieser Nacht wunderbar durch die drei Löwen gerettet und staunte am nächsten Tage morgens nicht wenig, als er der zerrissenen Leichen im Zimmer ansichtig ward.

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[JJ.01_136] 136. Kapitel –

Das Verhör der Dienerschaft des Cyrenius.
Die Angst der Diener vor den drei Richtern.
Die Entdeckung des Verräters.
Des Löwen vorbildliches Gericht.

8. Februar 1844
[JJ.01_136,01] Cyrenius weckte aber auch sogleich seine Dienerschaft und berief sie, daß sie ihm zur Rede stehe, wie solche Verräterei geschah.
[JJ.01_136,02] Die Dienerschaft erschrak über diesen Anblick und sprach zum erzürnten Statthalter:
[JJ.01_136,03] „Allergestrengster, gerechtester und mächtigster Herr, Herr! – Die Götter sollen unsere Zeugen sein, daß wir von allem dem nicht eine Silbe wußten!
[JJ.01_136,04] Wir wollen alle des Todes sein, so wir daran nur die allergeringste Teilnahme oder selbst nur die geringste Wissenschaft haben!“
[JJ.01_136,05] Und der Cyrenius sprach: „Also schaffet denn diese Leichen hinaus und beerdiget sie vor dieser Burg auf dem offenen Platze zum abschreckenden Beispiele für alle jene, die etwa noch ihres Sinnes wären!“
[JJ.01_136,06] Die Dienerschaft aber hatte eine große Furcht vor den drei Löwen, die noch das Lager des Cyrenius strenge bewachten, und sprach:
[JJ.01_136,07] „O Herr, Herr! Siehe, wir getrauen uns nicht, hier etwas anzurühren; denn die drei Bestien sehen zu grimmig aus und könnten uns das tun, was sie diesen Meuterern taten?!“
[JJ.01_136,08] Und der Cyrenius sprach: „Wer aus euch redlichen Gewissens ist, der trete hervor und überzeuge sich, daß auch diese grimmigen Tiere die Treue respektieren!“
[JJ.01_136,09] Auf diese Rede des Cyrenius traten bis auf einen alle hervor, und die Löwen taten ihnen nicht das mindeste zuleide.
[JJ.01_136,10] Cyrenius aber fragte den Zurückgebliebenen: „Warum bleibst denn du zurück, während du doch siehst, wie deine Kameraden von den Löwen nicht im allergeringsten beleidigt werden?!“
[JJ.01_136,11] Und der Gefragte sprach: „Herr, Herr, sei mir barmherzig; denn ich habe ein unreines Gewissen!“
[JJ.01_136,12] Und der Cyrenius fragte ihn: „Worin besteht denn die Unreinheit deines Gewissens? – Rede, willst du nicht sterben!“
[JJ.01_136,13] Und der Gefragte sprach: „Herr, Herr! – ich wußte von diesem Verrat seit gestern morgen, wollte aber dir nichts davon kundtun, weil ich bestochen ward mit hundert Pfund Silbers!
[JJ.01_136,14] Denn ich dachte mir, du würdest ohnehin gerettet werden, wie der weise Mann draußen in der Villa gerettet ward, und so nahm ich das Silber an.“
[JJ.01_136,15] Hier sprang der Cyrenius auf und sprach: „Also muß denn ein jeder ehrliche Menschenfreund unter seinen Dienern und Freunden auch einen Teufel haben!?
[JJ.01_136,16] Du elender Schurke, da tritt her vor das Gericht Gottes! Findest du Gnade vor diesem Gericht, da will auch ich dich nicht richten;
[JJ.01_136,17] findest du aber vor diesem Gerichte keine Gnade, so bist du schon gerichtet für ewig!“
[JJ.01_136,18] Hier fing der Gefragte und also Beheißene an zu zagen und sank ohnmächtig zusammen.
[JJ.01_136,19] Da stand ein Löwe auf, bewegte sich hin zu dem Ohnmächtigen, erfaßte dessen Hand und schleppte ihn ganz behutsam hin vor den Cyrenius, allwo der Schuldige regungslos liegenblieb.
[JJ.01_136,20] Dann aber sprang derselbe Löwe mit großer Hast in das offene Gemach und packte im selben einen Ballen, zog ihn hervor und zerriß ihn in tausend Stücke.
[JJ.01_136,21] Und die hundert Pfunde Silbers kamen zum Vorscheine, die der Diener für sein Schweigen erhielt.
[JJ.01_136,22] Der Cyrenius staunte nicht wenig über diese Erscheinung.
[JJ.01_136,23] Der Löwe aber faßte darauf wieder den Schuldigen am Arme, zog ihn in das Seitengemach und legte ihn gerade an die Stelle hin, wo ehedem der Ballen lag.
[JJ.01_136,24] Da versetzte er ihm einige Schweifhiebe, die den Betäubten wieder zu sich brachten, und tat ihm sonst nichts an.
[JJ.01_136,25] Darauf kam der Löwe wieder zurück an seine vorige Stelle und verhielt sich mit den zwei Kameraden ganz ruhig.
[JJ.01_136,26] Die Dienerschaft begann nun die Leichen wegzuräumen nach des Cyrenius Befehl. Und der Cyrenius lobte und pries den Gott Israels, daß Er ihn also wunderbar gerettet hatte, – und in einer Stunde war das Schlafgemach völlig wieder gereinigt.

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[JJ.01_137] 137. Kapitel –

Tullia erwacht aus tiefem Schlaf. Cyrenius erzählt, was geschah.
 Das Wiedersehen mit der heiligen Familie.


9. Februar 1844
[JJ.01_137,01] Die Tullia aber erwachte erst von einem stärkenden Schlafe, als im Schlafgemache keine Spur mehr von dem vorhanden war, was in dieser Nacht vorging.
[JJ.01_137,02] Und der Cyrenius fragte sie, ob sie ganz ruhig geschlafen habe.
[JJ.01_137,03] Und die Tullia beteuerte ihm solches, indem sie von der Gebirgsreise sehr ermüdet war.
[JJ.01_137,04] Und der Cyrenius sprach: „Das war ein großes Glück für dich!
[JJ.01_137,05] Denn wärest du wach gewesen in der Nacht, so hättest du eine große Angst ausgestanden!
[JJ.01_137,06] Denn siehe, noch vor einer Stunde war dieses Gemach ein Anblick des Schreckens!“
[JJ.01_137,07] Ganz erstaunt fragte die Tullia hier den Cyrenius, was es denn gegeben habe, und was da vorgefallen sei.
[JJ.01_137,08] Und der Cyrenius zeigte der Tullia die drei Löwen und sprach mit einer sehr erhobenen Stimme:
[JJ.01_137,09] „Tullia! – siehe, das sind doch drei schreckliche Tiere; sie sind Könige der tierischen Kraft, Wut und Grausamkeit, so sie gereizt werden!
[JJ.01_137,10] Und wehe jedem Wanderer in der Wildnis, da sie hausen!
[JJ.01_137,11] Nichts rettet ihn vor ihrer Wut – ein Sprung, und der Mensch liegt zerrissen im glühenden Staube der Wüste!
[JJ.01_137,12] Und doch gibt es Menschen, gegen die diese Tiere Genien der Himmel sind!
[JJ.01_137,13] Also haben die drei reißenden Tiere uns beide in dieser Nacht vor der Wut der Menschen bewahrt und haben zwanzig Meuterer in diesem Gemache zerrissen!“ –
[JJ.01_137,14] Tullia entsetzte sich ob dieser Erzählung ihres Gemahls und sprach:
[JJ.01_137,15] „Wie ging denn das zu? – Warum wußte ich denn nichts davon? Hast du schon eher etwas gewußt, warum gabst du mir nichts kund davon?“
[JJ.01_137,16] Und der Cyrenius sprach: „Tullia, ich wußte wohl, daß in dieser Nacht etwas vorfallen werde;
[JJ.01_137,17] aber in welcher Art, genau gesprochen, wußte ich nicht; denn ich wußte nur so viel, als mir das göttliche Kind meines Freundes kundgab.
[JJ.01_137,18] Daß ich dir aber davon nichts kundgab, lag in meiner großen Liebe zu dir, du mein Herzensweibchen!
[JJ.01_137,19] Und siehe, nun ist alles vorüber; der Gott Israels hat uns wunderbar vor einem schändlichsten Untergange gerettet,
[JJ.01_137,20] dafür wir Ihn aber auch lieben, loben und preisen wollen unser Leben lang in unseres Herzens Tiefe!
[JJ.01_137,21] Nun aber, da du schon angekleidet bist, lasse uns der erhabenen Familie entgegenziehen und sie empfangen noch vor dem Tore der Stadt!“
[JJ.01_137,22] Cyrenius gebot nun seiner Dienerschaft, alles fürs bevorstehende Fest zu bereiten und gar wohl zu ordnen,
[JJ.01_137,23] und befahl dem verräterischen Diener, ihm zu folgen vor das Stadttor.
[JJ.01_137,24] Im selben Augenblicke aber kam der Maronius mit den drei Priestern hervor aus einem anderen Teile der Burg und kündigte dem Cyrenius an, daß sich die erhabenste Familie schon der Burg nahe.
[JJ.01_137,25] Hier ließ der Cyrenius alles im Stiche und eilte mit pochendem Herzen seinem Freunde Joseph entgegen, der ihm aber schon an der ersten Treppe mit Maria mit dem Kinde und mit seinem ganzen himmlischen Gefolge mit ausgebreiteten Armen entgegenkam.

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[JJ.01_138] 138. Kapitel –

 Des Cyrenius Bericht und Josephs Kritik. Liebe und Mitleid sind besser als die strengste Gerechtigkeit. Des Cyrenius Dank. Die Gesellschaft im großen Schlafsaal des Cyrenius.


10. Februar 1844
[JJ.01_138,01] Cyrenius umarmte den Joseph mit der größten Innigkeit und gab ihm kund in kurzen Worten, was diese Nacht hindurch in der Burg vorgefallen ist.
[JJ.01_138,02] Und der Joseph sprach: „Mein geliebtester Freund und Bruder im Herrn, – was du mir erzählen willst, wußte ich noch eher, als es geschah, auf ein Haar, wie es hernach geschehen ist!
[JJ.01_138,03] Aber eines hättest du darnach nicht also tun sollen, wie du es getan hast, –
[JJ.01_138,04] und dieses eine besteht darin, daß du die zerrissenen Leichen auf dem öffentlichen Platze hast begraben lassen!
[JJ.01_138,05] Du hast es zwar in einer rechtlich politischen Hinsicht getan, um nämlich damit das andere Volk durch ein solches Beispiel abzuhalten von ähnlichen Versuchen;
[JJ.01_138,06] aber das ist ein sehr unhaltbares Mittel! Denn siehe, nichts auf der Welt dauert kürzer als der Schreck, die Furcht und die Traurigkeit!
[JJ.01_138,07] Daher ist auch ein diese drei Stücke erweckendes Mittel um kein Haar haltbarer, als die durch dasselbe erweckten Stücke selbst.
[JJ.01_138,08] Hat aber irgend ein Mensch diese drei Embleme des Gerichtes mit der Freiheit seines Geistes abgeschüttelt, dann wird er erbost und fällt dann mit doppelter Wut über den grausamen Richter her.
[JJ.01_138,09] Daher leite du die Menschen allzeit mit der ewig bleibenden Liebe, und suche solche notwendigen, aber dabei dennoch schaudererregenden Beispiele vor dem Volke zu verbergen, so wirst du stets die Liebe des Volkes genießen!
[JJ.01_138,10] Ich sage dir: Ein Tropfen Mitleid bei jeder Gelegenheit ist besser denn ein ganzer Palast voll der besten und strengsten Gerechtigkeit!
[JJ.01_138,11] Denn das Mitleid bessert den Feind wie den Freund; aber die strengste und beste Gerechtigkeit macht den Gerechten stolz und hochmütig,
[JJ.01_138,12] und der Schuldige und Gerichtete wird voll Ingrimms und sinnt nur, wie er sich rächen möchte an dem Gerechten.
[JJ.01_138,13] Was du aber nun getan hast, das läßt sich nicht mehr ungetan machen.
[JJ.01_138,14] Aber für die Zukunft merke dir diese Regel; sie ist besser als Gold, und besser als reinstes Gold!“
[JJ.01_138,15] Cyrenius fiel hier dem Joseph abermals um den Hals und dankte ihm für diese Lehre wie ein Sohn seinem Vater.
[JJ.01_138,16] Darauf begab sich die ganze Gesellschaft ins Schlafgemach des Cyrenius, das da, wie es bei den Großen Roms üblich war, stets in einem großen Saale bestand.
[JJ.01_138,17] Denn die Römer sagten: Im Schlafe dünste der Mensch allzeit die Krankheit aus;
[JJ.01_138,18] hat diese nicht den gerechten Raum, sich im Schlafgemache zu zerstreuen, so fällt sie wieder auf den Menschen zurück, und er wird krank!
[JJ.01_138,19] Aus diesem Grunde hatten dann reiche Römer sogar Fontänen in ihren großen Schlafsälen, die die Luft reinigten und die bösen Dünste an sich zogen.
[JJ.01_138,20] Und so war auch in dieser Burg das Schlafgemach des Cyrenius der größte Saal und war versehen mit zwei Fontänen mit breiten Wasserbassins, in denen mehrere Meerzwiebeln herumschwammen.
[JJ.01_138,21] Der Boden des Saales war aus schwarzem und braunem Marmor, und der ganze Saal war von großer altägyptischer Pracht.
[JJ.01_138,22] In diesem Saale also befand sich nun die ganze Gesellschaft und besprach sich über so manches aus der Vorzeit, während die Dienerschaft des Cyrenius auf das eifrigste bemüht war, alles Anbefohlene bestens zu ordnen in den Nebensälen.

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[JJ.01_139] 139. Kapitel –

 Des Verräters Reue. Das Mitleid der drei Löwen mit dem Reumütigen. Josephs guter Rat. Des Cyrenius Großmut und ihre herrliche Wirkung auf den reumütigen Diener.


12. Februar 1844
[JJ.01_139,01] Es stand aber auch der verräterische Diener in einer Ecke des Saales und bereute bei sich seinen Schritt, den er gegen seinen Herrn unternommen hatte;
[JJ.01_139,02] aber niemand gedachte seiner, denn alles war in tiefweise Gespräche vertieft.
[JJ.01_139,03] Die getreue Dienerschaft des Cyrenius aber hatte ohnehin links und rechts vollauf zu tun mit der Arrangierung der Tafel, mit der Küche und mit dem Aufrichten von Ornamenten aller Art.
[JJ.01_139,04] Und so gedachte auch die Dienerschaft nicht ihres übertraurigen Kameraden.
[JJ.01_139,05] Da erhoben sich auf einmal die drei Löwen und trabten hin zu dem reuevollen Diener des Cyrenius und beleckten ihn und gaben ihm durch allerlei Gebärden gewisserart ihr Mitleid zu erkennen.
[JJ.01_139,06] Da bemerkte zuerst der Maronius, was da die drei Löwen für ein Wesen hatten mit dem Diener, und zeigte solches dem Cyrenius an;
[JJ.01_139,07] denn Maronius befürchtete, es möchten die drei Bestien etwa gar einen Appetit auf den Diener bekommen.
[JJ.01_139,08] Als der Cyrenius diese sonderbare Situation seines verräterischen Dieners bemerkte, da erst fing er an, sich mit Joseph über das Vergehen dieses Dieners zu besprechen.
[JJ.01_139,09] Und der Joseph sprach: „Freund und Bruder, siehe hier einen Akt dessen, was ich dir ehedem auf der Treppe geraten habe und habe es dir gezeigt, wie ein Tropfen Mitleid besser ist als ein ganzer Palast voll der besten Gerechtigkeit!
[JJ.01_139,10] Die drei Tiere gehen dir hier mit einem guten Beispiele vor; gehe hin und tue als Mensch etwas Besseres!
[JJ.01_139,11] Ich aber habe auf der Herreise von der Villa von einem dieser Diener des Herrn erfahren, wie du bei deinem Weibe heute morgen diese drei Tiere gerühmt hast.
[JJ.01_139,12] Wie kommt es denn nun, daß dir nun eben diese drei Tiere zeigen, was du gleich anfangs hättest tun sollen?
[JJ.01_139,13] Siehe, also lehrt der Herr fortwährend den Menschen!
[JJ.01_139,14] Es geschieht in der Welt nichts umsonst; aus der Drehung eines Sonnenstäubchens sogar kannst du wahre Weisheit lernen!
[JJ.01_139,15] Denn es wird durch dieselbe Weisheit und Allmacht Gottes gelenkt und erhalten wie die Sonne und der Mond des Himmels!
[JJ.01_139,16] Um so mehr aber kannst du diese Erscheinung als einen gar starken Wink des Herrn betrachten, der dir gar klar sagt, was du tun sollest.
[JJ.01_139,17] Gehe hin, und erhebe den dreifach Armen und Tiefgesunkenen; gehe hin, und erhebe einen überaus betrübten und reuevollsten Bruder!
[JJ.01_139,18] Denn diesen hat nun der Herr dir zubereitet, auf daß er dir ein allergetreuester Bruder werde!“
[JJ.01_139,19] Als der Cyrenius solches von Joseph vernommen hatte, da eilte er hin und griff dem Diener unter die Arme und sprach:
[JJ.01_139,20] „Bruder! du hast an mir übel gehandelt; da ich aber Reue bei dir fand, so erhebe ich dich wieder!
[JJ.01_139,21] Doch von nun an sollst du nicht mehr als ein Knecht, sondern als ein getreuer Bruder an meiner Seite wandeln!“
[JJ.01_139,22] Das brach dem Diener das Herz, daß er laut zu weinen anfing und zu klagen, wie er sich an solchem Adel eines Menschen der Menschen habe versündigen können!? –

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[JJ.01_140] 140. Kapitel –

 Des Cyrenius brüderliche Worte an seinen reuigen Diener.
 Dessen Aufnahme in die Gesellschaft. Die neiderfüllten Diener und des Cyrenius Antwort an sie.


13. Februar 1844
[JJ.01_140,01] Da der Cyrenius aber die große Erkenntlichkeit dieses Dieners sah und seine große Reue, so tröstete er ihn und sprach:
[JJ.01_140,02] „Siehe, du mein neuer Bruder im Herrn, wir Menschen alle sind fehlerhaft vor Gott, und Gott verzeiht uns die Fehler, so wir sie erkennen und bereuen!
[JJ.01_140,03] Und doch ist Gott heilig, während wir alle große Sünder vor Ihm sind!
[JJ.01_140,04] Wenn aber der Heilige verzeiht, warum sollen wir Sünder gegenseitig uns unsere Fehler nicht verzeihen?
[JJ.01_140,05] Solange der Mensch nicht zur wahren Furie herabgesunken ist, so lange bleibt auch die Gnade Gottes über ihm;
[JJ.01_140,06] ist aber der Mensch auf der Welt einmal ein kompletter Teufel geworden, da hat Gott Seine Gnade von ihm genommen und hat ihn übergeben dem Gerichte der Hölle!
[JJ.01_140,07] Darum sind die zwanzig, die dich bestochen haben, von den Löwen zerrissen worden, – denn sie waren schon Teufel!
[JJ.01_140,08] Du aber wardst verschont, indem du nur ein Verlockter warst und warst blind und wußtest nicht, was du getan hast!
[JJ.01_140,09] Gott der Herr hat Seine Gnade nicht von dir genommen und hat dir die Augen geöffnet, auf daß du zur vollen Einsicht der Sünde an dir gelangt bist.
[JJ.01_140,10] Du hast deine erkannte Sünde bereut, und Gott hat dir die Sünde vergeben!
[JJ.01_140,11] Darum vergebe auch ich dir das Vergehen an mir und mache dich somit zu meinem Freunde und zu meinem Bruder im Herrn!
[JJ.01_140,12] Ich erhebe dich darum und führe dich hin zu meiner heiligst erhabenen Gesellschaft.
[JJ.01_140,13] Sei daher nun guten Mutes, und folge mir, auf daß du von meinem hohen Freunde gesegnet werdest mir zu einem wahrhaftigen Bruder!“
[JJ.01_140,14] Diese recht herrliche Rede des Cyrenius an den verräterischen Diener war von bester Wirkung.
[JJ.01_140,15] Der Diener ward getröstet und gestärkt dadurch, erhob sich und folgte, in Tränen zerfließend, dem Cyrenius hin zur Gesellschaft.
[JJ.01_140,16] Als er dort anlangte, da hob Joseph sobald seine Hände auf und segnete den Diener und sprach dabei nichts als: „Der Herr sei mit dir!“
[JJ.01_140,17] Darauf befahl der Cyrenius, sogleich glänzende herrliche Kleider herbeizuschaffen und sie dem Diener anzulegen,
[JJ.01_140,18] und belehnte ihn sogleich mit einem Ehrennamen und gab ihm dann einen Bruderkuß.
[JJ.01_140,19] Darauf berief Cyrenius die gesamte Dienerschaft zusammen und stellte diesen neuen Bruder ihr vor und gebot ihr, ihm zu gehorchen.
[JJ.01_140,20] Die Diener aber sprachen: „Wie bist du denn ein gerechter Richter, so du den Verräter erhöhest, uns aber erniedrigest, die wir dir allzeit die größte Treue erwiesen haben?!“
[JJ.01_140,21] „Kümmert euch das“, sprach der Cyrenius, „wenn ich gut und barmherzig bin? – Wem aus euch ist bei mir je etwas abgegangen? Und doch hat noch nie einer aus euch sein Leben für mich aufs Spiel gesetzt!
[JJ.01_140,22] Dieser aber war der Letzte allzeit unter euch und hat sein Leben um mich aufs Spiel gesetzt; durch seine Handlung bin ich meiner Feinde ledig geworden! Verdient er darum nicht diesen Rang?“
[JJ.01_140,23] Hier verstummte die Dienerschaft und ging wieder an ihr Geschäft und war mit diesem Bescheide zufrieden.
[JJ.01_140,24] Ein Jüngling der Himmel aber sprach: „Geradealso wird es einst auch im Reiche Gottes zugehen; es wird mehr Freude über einen reuigen Sünder sein als über neunundneunzig Gerechte, die nie gesündiget haben!“ – –

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[JJ.01_141] 141. Kapitel –

 Die Vorbereitungen und Einladung zum Morgenfestmahl durch Cyrenius. Die Weiherede des Kindleins.
 Die Einladung und Speisung der Armen.


14. Februar 1844
[JJ.01_141,01] Während dieser Gelegenheit ward auch das Morgenmahl bereits fertig und die Tische wohl bestellt;
[JJ.01_141,02] und die Diener kamen und zeigten solches dem Cyrenius an.
[JJ.01_141,03] Und der Cyrenius ging und besah alles, und da er alles in der größten und besten Ordnung fand, da ging er und lud die Gesellschaft zum Tische in den großen Nebensaal.
[JJ.01_141,04] Als Joseph da hineintrat, konnte er sich nicht genug verwundern, darum er hier in diesem Saale sich in einem kleinen Tempel Salomons zu Jerusalem zu befinden glaubte.
[JJ.01_141,05] Es war aber diese Arrangierung ein Werk des Maronius Pilla, der natürlich als ehemaliger Statthalter von Jerusalem gar wohl wußte, wie der Tempel aussah aus- und inwendig.
[JJ.01_141,06] Voll Freuden sprach Joseph: „Fürwahr, zu dem Zwecke hättest du, mein Bruder Cyrenius Quirinus, keinen besseren Gedanken ins Werk setzen können!
[JJ.01_141,07] Und ich bin, wie in Jerusalem, nun auf dem Rüstfeste; es fehlt bloß das Allerheiligste, und der Tempel wäre fertig, so dieses auch da wäre!
[JJ.01_141,08] Der Vorhang ist wohl da; aber hinter dem fehlt die Bundeslade!“
[JJ.01_141,09] Der Cyrenius aber sprach: „Bruder, ich dachte, das Allerheiligste bringst du ohnehin lebendig mit, warum solle es künstlich dann da sein?“
[JJ.01_141,10] Hier erst ermannte sich Joseph aus seinem Überraschungstraume und gedachte des Kindleins und der Maria.
[JJ.01_141,11] Es berief aber nun das Kindlein den Cyrenius zu Sich und sprach zu ihm (hier fielen die Engel auf ihre Angesichter nieder):
[JJ.01_141,12] „Cyrenius, viel hast du getan, um dem reinsten Manne der Erde eine Freude zu machen; aber eines hättest du bald vergessen!
[JJ.01_141,13] Siehe, du gibst heute ein großes, gar herrliches Gastmahl!
[JJ.01_141,14] Was drei Weltteile nur immer Bestes und Edelstes hervorbringen, ist heute hier vereint!
[JJ.01_141,15] Daran tust du auch wohl; denn fürwahr, eine größere Ehre widerfuhr durch alle Ewigkeit und Unendlichkeit auf keiner Welt einem Hause, als nun diesem deinen!
[JJ.01_141,16] Denn du hast nun vor dir, vor Dem alle Himmelsmächte ihr Antlitz verdecken!
[JJ.01_141,17] Joseph hat dir angedeutet, daß das Allerheiligste in diesem Tempel leer ist.
[JJ.01_141,18] Siehe, also ist es auch! – Es solle aber nicht also sein.
[JJ.01_141,19] Sende hinaus deine Diener, und sie sollen allerlei Arme, Blinde, Lahme, Krüppel und bresthafte Menschen hierher bringen!
[JJ.01_141,20] Für diese lasse im nachgebildeten Allerheiligsten auch einen Tisch decken und sie festlich bewirten, und Meine Diener werden sie warten!
[JJ.01_141,21] Und siehe, also wird dann das Allerheiligste lebendig sein und wird den Allerheiligsten besser vorstellen als nun die leere Bundeslade in Jerusalem!
[JJ.01_141,22] Zugleich aber sorge auch für drei Ziegenböcke; diese werfe den Löwen vor, auf daß auch sie genährt werden!“
[JJ.01_141,23] Der Cyrenius küßte darauf das Kindlein und befolgte sogleich dessen Rat.
[JJ.01_141,24] Und im Verlaufe von einer Stunde war das vorbildliche Allerheiligste mit Armen angefüllt, und die Löwen bekamen ihre Kost.

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[JJ.01_142] 142. Kapitel –

Josephs Dankgebet und Demut. Des Cyrenius Liebesstreit mit Joseph wegen der Platzordnung. Josephs kluger Rat.


15. Februar 1844
[JJ.01_142,01] Nachdem alles also bestellt und geordnet war, da erst erhob Joseph seine Augen gen Himmel und dankte dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.
[JJ.01_142,02] Und als er sein Dankgebet beendet hatte, da erst nahm er ganz untenan mit den Seinen Platz am königlich bestellten Tische des Cyrenius.
[JJ.01_142,03] Cyrenius aber eilte sogleich hin zum Joseph und sprach zu ihm:
[JJ.01_142,04] „Nein, nein, mein erhabenster Freund und Bruder! Das geht nicht an; denn dieses Fest geht dich an und nicht mich!
[JJ.01_142,05] Daher ist dort zuoberst des Tisches dein Platz, und nicht hier zuunterst!
[JJ.01_142,06] Erhebe dich demnach, und lasse dich von mir selbst dort zuoberst am Tische, da er mit Gold gedeckt ist, hinsetzen, und das mit allen dir Angehörigen!
[JJ.01_142,07] Hier aber werden meine Leute sitzen und liegen; denn also habe ich selbst es angeordnet!“
[JJ.01_142,08] Joseph aber sprach: „Cyrenius! Siehe, eben darum, da ich dein aufrichtigster Freund und Bruder bin, bleibe ich mit den Meinen hier auf diesem Platze sitzen!
[JJ.01_142,09] Denn siehe, bei mir verlierst du nichts, wenn ich auch hier auf dem untersten Platze sitze;
[JJ.01_142,10] aber bei deinen großen Staatsamtsgefährten verlierst du viel, so du sie nicht obenan setzest!
[JJ.01_142,11] Daher lasse die Sache also gut sein! Auf der Welt solle die Welt ihren Vorzug haben; im Reiche Gottes aber wird erst der ganz umgekehrte Fall sein, – denn dort werden die Letzten die Ersten sein beim Tische Abrahams, Isaaks und Jakobs!“
[JJ.01_142,12] Der Cyrenius aber sprach: „O Bruder! Ich habe mich gefreut auf diesen Tag, daß ich dir, einem Königssohne, auch eine königliche Ehre antäte!
[JJ.01_142,13] Nun aber ist die Hälfte meiner Freude dahin, indem ich gerade dich, dem alles das gilt, ganz untenan sehen muß!
[JJ.01_142,14] Bruder! Gehe und setze dich doch wenigstens auf den Mittelplatz, auf daß ich dir beim Tische doch näher bin!“
[JJ.01_142,15] Und der Joseph sprach: „Aber mein geliebtester Bruder, du wirst doch nicht kindisch sein!?
[JJ.01_142,16] Du weißt ja, daß ich allzeit und überall in der Ordnung bleiben muß, die mir Gott der Herr vorschreibt in meinem Herzen!
[JJ.01_142,17] Wie willst du mich denn über diese Ordnung hinaus versuchen wollen?!
[JJ.01_142,18] Setze du obenan deine Großen und Glänzenden; und du als Herr kannst dich hinsetzen, wohin du willst, indem dir jeder Platz am Tische gebührt!
[JJ.01_142,19] Und somit ist diese Sache abgetan; am goldenen Gedecke werden deine Großen schon den ersten Platz erkennen und werden sich höchst geehrt fühlen, so du ihnen solche Ehrenplätze ganz einräumst und selbst einen niedereren für dich erwählest!“
[JJ.01_142,20] Der Cyrenius verstand die Worte Josephs, wies darauf seinen Großen die ersten Plätze an,
[JJ.01_142,21] er selbst aber setzte sich mit der Tullia an der Mitte des Tisches.
[JJ.01_142,22] Und so war alles wohl geordnet; die Großen waren voll Freude, daß sie obenan saßen,
[JJ.01_142,23] Cyrenius war vergnügt in der Mitte, und Joseph mit den Seinen war überheiter, daß er auch bei diesem großen Glanzfeste in der Ordnung Gottes verbleiben konnte.

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[JJ.01_143] 143. Kapitel –

Der fraglustige gottsuchende Hauptmann. Der Priester über die Götterlehre, sein Bekenntnis zum allein wahren Gott. Joseph an den fragenden Hauptmann: es hat alles seine Zeit!


16. Februar 1844
[JJ.01_143,01] Das Morgenmahl aber dauerte bei einer Stunde lang, und ward unter dem Essen viel geredet über allerlei Dinge.
[JJ.01_143,02] Ein Hauptmann aber, der auch bei der Bergbesteigung mit war, fragte zu Ende der Tafel einen von den drei ehemaligen Unterpriestern:
[JJ.01_143,03] „Höre du mich nun an! Siehe, wir haben eine Götterlehre, nach der es von Göttern wimmelt, dahin wir nur immer sehen mögen;
[JJ.01_143,04] ich aber habe noch nie etwas von einem Gotte gesehen, noch irgend wahrgenommen!
[JJ.01_143,05] Von tausend Dingen habe ich nicht selten geträumt, – aber von irgendeiner Gottheit nie!
[JJ.01_143,06] Wer aber kann aus allen nun lebenden Menschen jetzt auftreten und gewissenhaft wahr bekennen: ,Ich habe den Zeus oder irgendeine andere Gottheit gesehen und gesprochen‘?
[JJ.01_143,07] Nachdem wir aber doch auch ebensogut Menschen sind als die, welche in der Urzeit mit den Göttern sollen einen Umgang gehabt haben,
[JJ.01_143,08] so sehe ich da nicht ein, warum uns die Götter nun also im Stiche lassen und kümmern sich nicht im geringsten mehr um uns!
[JJ.01_143,09] Könntest du als ein ehemaliger Priester mir denn nicht davon irgendeinen haltbaren Grund angeben?“
[JJ.01_143,10] Der Unterpriester aber sprach: „Lieber Freund, ich bitte dich um alles in der Welt, frage du mich nur um solche höchst alberne Dinge nimmer!
[JJ.01_143,11] Unsere Götter sind nichts als reine Ephemeriden, die dem Sumpfe unserer Dummheit entstammen.
[JJ.01_143,12] Da wir aber in solcher unserer Dummheit nichts Besseres als unsere eigenen Sumpfgeburten erspähen mögen, so bevorzugen wir diese und stellen sie uns selbst als Götter vor,
[JJ.01_143,13] erbauen ihnen Tempel und beten dann in denselben die allernichtigsten Produkte unserer Dummheit an.
[JJ.01_143,14] Siehe, das sind die Götter, denen wir Tempel erbaut haben, und Rom an ihnen strotzt!
[JJ.01_143,15] Ja, es gibt wohl einen wahren Gott; dieser aber war allzeit heilig, und wir allerunreinste Wesen in unseren Herzen können Ihn nicht erschauen, wohl aber Seine Werke!
[JJ.01_143,16] Willst du aber von diesem einen Gotte mehreres erfahren, da wende dich an jenen reinen Juden; der wird Ihn dich – ich schwöre es dir – sicher näher kennen lehren!“
[JJ.01_143,17] Mit diesem Bescheide war der Hauptmann zufrieden; denn er bekam da gerade die Antwort, die er schon lange gesucht hatte.
[JJ.01_143,18] Und er bewegte sich auch hin zum Joseph und brachte ihm sein Anliegen vor.
[JJ.01_143,19] Und Joseph sprach: „Guter Mann, es hat alles seine Zeit! Wenn du reif wirst, wird es dir geoffenbaret werden; darum begnüge dich vorderhand mit dieser Verheißung!“

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[JJ.01_144] 144. Kapitel –

Josephs und des Cyrenius Absicht, das nachgebildete Allerheiligste zu beschauen. Des Kindleins Einspruch. Joseph in Verlegenheit. Marias aufklärende Worte und des Kindleins Zustimmung. Die nachträgliche Belehrung des Hauptmanns.


17. Februar 1844
[JJ.01_144,01] Als der nach Gott forschende Hauptmann auf die Art abgefertigt war, da sprach der Joseph zum Cyrenius:
[JJ.01_144,02] „Bruder, nun lasse uns auch einmal das Allerheiligste beschauen!“
[JJ.01_144,03] Und der Cyrenius fügte sich mit großer Freude der Anforderung seines ihm über alles werten Freundes.
[JJ.01_144,04] Aber das Kindlein erhob sich und sprach zum Joseph:
[JJ.01_144,05] „Höre Mich an, du getreuer Ernährer Meines Leibes! Du selbst hast ehedem zum nach Gott forschenden Hauptmann gesagt:
[JJ.01_144,06] ,Es hat alles seine Zeit; wenn du erst reif wirst, dann wird dir schon das Weitere geoffenbart werden! Mit dieser Verheißung begnüge dich vorderhand!‘
[JJ.01_144,07] Also sage denn Ich aber auch hier vor dem Eintritte in das hier vorbildliche wie nachbildliche Allerheiligste:
[JJ.01_144,08] Es hat auch dieser Eintritt seine Zeit! Noch seid ihr alle nicht reif dazu; wenn ihr aber reif werdet, da will Ich es durch Meine Diener vor euch eröffnen lassen!
[JJ.01_144,09] Vorderhand aber begnüget euch auch ihr mit dieser Verheißung!“
[JJ.01_144,10] Hier sahen Joseph und Cyrenius einander groß an, und die Verlegenheit des einen übertraf die des andern.
[JJ.01_144,11] Und der Joseph sprach zur Maria: „Das sieht gut aus, so das Kindlein mir jetzt Gesetze gibt, wo Es Seine Füße noch in den Windeln hat!
[JJ.01_144,12] Was wohl wird Es dann tun, wenn Es zehn Jahre zählen wird, und was, wenn zwanzig?“
[JJ.01_144,13] Maria aber sprach zum Joseph: „Aber lieber Vater Joseph, wie kannst denn auch du schwach werden!?
[JJ.01_144,14] Zeigen es dir ja doch die Engel durch ihre übergroße Demut, wer dies Kindlein ist!
[JJ.01_144,15] Und die vielen Wunder, die um uns geschehen, sind ja auch ein lauter und sonnenklarer Beweis für diese große Wunderwahrheit aller Wahrheit – und aller Wahrheit!
[JJ.01_144,16] Siehe, ich, dein getreues Weib und deine Magd, aber merke es wohl, was die Worte des Kindleins im Schilde führen!
[JJ.01_144,17] Tue du das, und ich glaube im voraus überzeugt zu sein, daß da sogleich ein anderer Wind wird zu wehen anfangen!“
[JJ.01_144,18] Und der Joseph fragte darauf wieder die Maria: „Ja – was ist es denn, das ich nun tun solle?“
[JJ.01_144,19] Und die Maria sagte: „Siehe an den Mann, der da sucht, und zeige ihm weise, Das er sucht, – Dem er so ferne zu sein wähnt und doch so nahe ist!“
[JJ.01_144,20] Und das Kindlein sah den Joseph freundlichst lächelnd an und sprach dazu:
[JJ.01_144,21] „Ja, ja, du Mein geliebtester Joseph, das Weib hat recht; gehe hin und belehre den Hauptmann!
[JJ.01_144,22] Denn siehe, denen, die da bitten, suchen und anklopfen, muß aufgetan werden die lange verschlossene Pforte in Mein Reich!
[JJ.01_144,23] Doch mußt du nicht gerade mit dem Finger auf Mich zeigen, indem Meine Zeit noch nicht da ist; denn du weißt es ja, daß da alles seine Zeit haben muß!“
[JJ.01_144,24] Joseph küßte darauf das Kindlein und ging dann hin zum Hauptmann und sprach zu ihm:
[JJ.01_144,25] „Komme und höre! Wonach dich verlangt, das solle dir werden!“ Und der Hauptmann horchte mit Freuden der Rede Josephs.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 5 Icon_minitime2019-03-20, 09:47

[JJ.01_145] 145. Kapitel –

Der Hauptmann fragt nach dem Kommen des Messias.
 Joseph über das Wesen des Messias. Des Unterpriesters voraussagende Worte über das Ende der heidnischen Tempel.
 Vom lebendigen Tempel im Menschenherzen.


19. Februar 1844
[JJ.01_145,01] Als der Hauptmann von Joseph sogestaltig die Hauptgrundzüge der Lehre Gottes erhielt und somit auch einige Andeutungen von dem Messias,
[JJ.01_145,02] da ward er sehr tiefsinnig und fragte nach einer Weile, wann dieser Messias kommen werde.
[JJ.01_145,03] Joseph aber antwortete und sprach: „Dieser Messias, durch den alle Menschen vom Joche des Todes befreit werden, und der die abgefallene Erde wieder mit den Himmeln verbinden wird, ist bereits schon da!“
[JJ.01_145,04] Und der Hauptmann forschte und sprach: „So dieser Messias bereits da ist, so sage es mir, wo Er ist – und woran kann man Ihn erkennen?“
[JJ.01_145,05] Und Joseph antwortete und sprach: „Das stehet mir nicht offen, daß ich dir Ihn mit dem Finger zeigen solle;
[JJ.01_145,06] aber was da betrifft die Erkenntnismale, so will ich dir gleichwohl einiges davon kundgeben, und so wolle mich hören!
[JJ.01_145,07] Siehe, der Messias wird fürs erste der lebendige ewige Sohn des Allerhöchsten, dir bisher unbekannten Gottes sein!
[JJ.01_145,08] Eine allerreinste Jungfrau wird Ihn empfangen auf eine allerwunderbarste Weise durch die alleinige Kraft des Allerhöchsten!
[JJ.01_145,09] Wenn Er aber empfangen und dann geboren sein wird, da wird alle Fülle der allerhöchsten Kraft Gottes wohnen in Seinem Fleische.
[JJ.01_145,10] Und so Er auf der Erde wohnen wird leibhaftig, da werden Seine Diener und Boten aus den hohen Himmeln zur Erde niedersteigen und werden geheim, und vielen Menschen auch offenbar, Ihm dienen.
[JJ.01_145,11] Er wird durch Worte und Taten beseligen alle, die Ihm folgen werden in der Tat nach Seinem Worte und werden entflammen ihre Herzen für Ihn!
[JJ.01_145,12] Die Ihn aber nicht werden erkennen wollen, die wird richten Sein allmächtiges Wort, das Er mit ehernem Griffel in eines jeden Menschen Herz schreiben wird!
[JJ.01_145,13] Seine Worte aber werden nicht sein wie die eines Menschen, sondern werden sein voll Kraft und voll Lebens; und wer die Worte hören wird und wird sie behalten in seinem Herzen zur Tat darnach, der wird den Tod nimmer schmecken ewiglich!
[JJ.01_145,14] In Seinem Wesen aber wird Er sein so sanft wie ein Lamm und zart wie eine Turteltaube;
[JJ.01_145,15] aber dennoch werden Seinem leisesten Hauche gehorchen alle Elemente!
[JJ.01_145,16] So Er den Winden gebieten wird gar leise, da werden sie losbrechen und werden das Meer zerfurchen bis in den Grund!
[JJ.01_145,17] Wenn Er über die wogende See hinblicken wird, da wird das Gewässer zum ruhigen Spiegel werden!
[JJ.01_145,18] So Er zur Erde hauchen wird, da wird sie ihre alten Gräber öffnen und alle Toten wieder zum Leben ausliefern müssen!
[JJ.01_145,19] Und das Feuer wird dem zur Kühlung werden, der des Messias Wort lebendig in der Brust tragen wird! –
[JJ.01_145,20] Nun, lieber Hauptmann, hast du die wesentlichsten Merkmale des Messias, an denen du Ihn leicht erkennen kannst.
[JJ.01_145,21] Mehr von Ihm zu sagen, ist mir nicht gestattet; das ,wo Er ist‘ aber wirst du da sicher recht leicht und recht bald finden!“
[JJ.01_145,22] Diese Erklärung machte einen gar mächtigen Eindruck auf den Hauptmann, daß er darauf sich kaum mehr etwas zu reden getraute.
[JJ.01_145,23] Er ging darauf zu dem schon früher angeredeten Unterpriester und sprach zu ihm:
[JJ.01_145,24] „Hast du von der Seite vernommen, was dieser überweise Jude zu mir geredet hat?“
[JJ.01_145,25] Und der Unterpriester sprach: „Ich sage dir: ein jedes Wörtchen drang tief in meine staunende Seele!“
[JJ.01_145,26] Und der Hauptmann sprach: „Also sage mir, was es denn da hernach mit unsern Göttern für ein Ende nehmen wird, so der mir höchst merkwürdig bezeichnete Weltmessias auftreten wird in der vollen Aktivität Seiner vollgöttlichen Kraft?“
[JJ.01_145,27] Und der Unterpriester erwiderte: „Hast du vor drei Tagen nicht empfunden die Kraft des nächtlichen Orkans?
[JJ.01_145,28] Auf dem Berge, – hast du da nicht gesehen das plötzliche Ende unseres ehemaligen Apollotempels und alle die darauf folgenden Zeichen?
[JJ.01_145,29] Siehe, gerade also wird es in der Kürze der Zeit auch Rom ergehen, – zum staubigen Schutte werden die Tempel werden!
[JJ.01_145,30] Und da man nun noch dem Zeus Opfer bringt, da wirst du in der Kürze einen zerworfenen Steinhaufen erschauen; aber dafür werden die Menschen lebendige Tempel erbauen in ihren Herzen!
[JJ.01_145,31] In diesen wird ein jeder Mensch gleich einem Priester dem einig wahren Gotte ein lebendiges Opfer darbringen können, überall und zu jeder Zeit! – Soviel und nicht mehr kann ich dir sagen! – Willst du mehr? Siehe, dort sind sie, die mehr wissen als ich; darum frage mich nicht weiter!“

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[JJ.01_146] 146. Kapitel –

 Weitere Fragen des Hauptmanns. Joseph über das Reich des Messias. Die Liebe als Hauptschlüssel der Wahrheit.
 Die Gesellschaft im nachgebildeten Allerheiligsten.
Die armen Blinden erhalten ihr Augenlicht wieder.


20. Februar 1844
[JJ.01_146,01] Darauf fragte der Hauptmann den Unterpriester auch nicht mehr weiter, sondern begab sich sogleich wieder hin zum Joseph.
[JJ.01_146,02] Allda angelangt, erzählte er sogleich alles, was er von dem Unterpriester vernommen hatte,
[JJ.01_146,03] und fragte aber darauf auch sogleich den Joseph, was er von allem dem im Ernste halten solle.
[JJ.01_146,04] Und der Joseph antwortete und sprach: „Halte du vorderhand von allem dem, was dir gesagt ward, so viel, als dir gesagt wurde;
[JJ.01_146,05] alles andere aber erwarte in aller Geduld von der Folge, so wirst du am besten fahren!
[JJ.01_146,06] Denn siehe, in Fragen und Antworten besteht das heilige Reich des Messias nicht,
[JJ.01_146,07] sondern allein nur in der Geduld, Liebe, Sanftmut und in der völligen Ergebung in den göttlichen Willen!
[JJ.01_146,08] Denn bei Gott läßt sich nichts übers Knie brechen, nichts erzwingen und am allerwenigsten aber etwas ertrotzen!
[JJ.01_146,09] Wann es der Herr aber für gut befinden wird für dich, dann auch wird Er dich in die höhere Offenbarung leiten!
[JJ.01_146,10] Fasse aber sofort lebendige Liebe zu dem dir von mir ganz rein geoffenbarten Gotte; durch sie wirst du am ersten dahin gelangen, wo du so ganz eigentlich sein möchtest!
[JJ.01_146,11] Ja! – Solche Liebe wird dir in einem Wurfe mehr geben lebendig, als was du mit einer Million toter Fragen erbeuten möchtest!“
[JJ.01_146,12] Und der Hauptmann fragte und sprach: „Gut, mein geachtetster weisester Freund! Ich will solches alles tun; aber nur das mußt du mir sagen, wie man deinen Gott liebt, den man noch zu wenig kennt?“
[JJ.01_146,13] Und der Joseph sprach: „Wie du deinen Bruder und deine allfällige Braut liebst, also auch liebe Gott!
[JJ.01_146,14] Liebe deine Nebenmenschen als lauter Brüder und Schwestern in Gott, und du wirst dadurch auch Gott lieben!
[JJ.01_146,15] Tue allzeit und allenthalben Gutes, so wirst du die Gnade Gottes haben!
[JJ.01_146,16] Sei barmherzig gegen jedermann, so wirst du auch bei Gott die wahre lebendige Barmherzigkeit finden!
[JJ.01_146,17] Ferner sei in allen Dingen gelassen, sanft und voll Geduld, und fliehe den Stolz, den Hochmut und den Neid wie die Pestilenz,
[JJ.01_146,18] dann wird der Herr eine mächtige Flamme in deinem Herzen erwecken,
[JJ.01_146,19] und das gewaltige Licht dieser geistigen Flamme wird alle Finsternisse des Todes aus dir verscheuchen, und du wirst dann in dir selbst eine Offenbarung finden, in der du alle deine Fragen auf das glänzendste lebendig beantwortet finden wirst!
[JJ.01_146,20] Siehe, das ist der rechte Weg zum Lichte und Leben aus Gott, das ist die rechte Liebe zu Gott; diesen Weg wandle!“
[JJ.01_146,21] Als der Hauptmann diese kräftige Lehre von Joseph erhielt, da hielt er sobald inne mit seinen noch vielen übrigen Fragen und versenkte sich in tiefe Gedanken.
[JJ.01_146,22] Zu gleicher Zeit aber ward auch von den Jünglingen der Vorhang weit auseinandergezogen, und Joseph ersah sobald, daß es nun an der Zeit sei, in dieses nachgebildete Allerheiligste zu treten.
[JJ.01_146,23] Schon von ferne der Tiefe dieses großen Saales ward von seiten der armen Gespeisten ein mächtiger Dankruf entgegengesandt.
[JJ.01_146,24] Als aber der glänzende Cyrenius erst völlig mit Joseph und Maria mit dem Kindlein in das nachbildliche Allerheiligste eintrat, da war es völlig aus bei den Armen.
[JJ.01_146,25] Den Cyrenius kostete dieser Anblick viele Freuden- und Mitleidstränen, desgleichen auch den Joseph und die Maria.
[JJ.01_146,26] Es waren aber viele Blinde, Lahme und Krüppel aller Art darunter; denn ihre Zahl enthielt Hunderte.
[JJ.01_146,27] Da betete geheim die Maria, nahm dann das Tuch, womit sie öfter das Kindlein abwischte, und wischte damit allen Blinden die Augen; und alle bekamen darauf das Augenlicht wieder! – Nach dieser Tat wollte das Loben und Preisen kein Ende nehmen; darum begab sich die Gesellschaft auf kurze Zeit wieder in den Hauptsaal zurück.

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Eulenspiegel ist nur Äußerlich ein Narr,
Tatsächlich ist er eine legendäre Figur,
die den Mächtigen den Spiegel vorhält
und dem Volk in vielen Dingen
die Augen öffnet.
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[JJ.01_147] 147. Kapitel –

Das Bittgeschrei der Kranken zu Maria.
 Ihr Hinweis auf das Jesuskind.
 Die Heilung der Kranken.
Ihre Belehrung durch die Engel.
Der Hauptmann sucht nach dem Wundertäter.

21. Februar 1844
[JJ.01_147,01] Nach einer Weile erst ging die erhabene Gesellschaft wieder in das nachbildliche Allerheiligste und ward wieder mit der größten Preisung empfangen.
[JJ.01_147,02] Die Lahmen, Krüppel und sonstigen Bresthaften aber schrien: „O du herrliche Mutter! Die du halfst den Blinden, wir bitten dich, befreie auch uns von unserer großen Qual!“
[JJ.01_147,03] Maria aber sprach: „Was rufet ihr zu mir? Ich kann euch keine Hilfe leisten; denn ich bin gleich euch nur eine schwache sterbliche Magd meines Herrn!
[JJ.01_147,04] Aber Der, den ich auf meinen Armen trage, kann euch wohl helfen; denn in Ihm wohnt die ewige Fülle der göttlichen Allkraft!“
[JJ.01_147,05] Es horchten aber die Kranken nicht auf die Rede der Maria, sondern schrien noch viel mehr: „O herrliche Mutter, helfe uns, helfe uns Armen, und mache uns frei von unserer Qual!“
[JJ.01_147,06] Da richtete sich das Kindlein auf und streckte Seine Hand über die Kranken aus, und sie wurden alle im Augenblick vollkommen gesund.
[JJ.01_147,07] Die Lahmen sprangen wie Hirsche, die Krüppel wurden gerade wie die Zedern auf dem Libanon, und alle sonstigen Bresthaften wurden von ihren Leiden befreit.
[JJ.01_147,08] Und die Engel traten dann zu allen diesen Armen, hießen sie schweigen, und verkündigten ihnen die Nähe des Reiches Gottes auf Erden!
[JJ.01_147,09] Diese Begebenheit brachte unsern Hauptmann aus seinem tiefen Gedankentraume, und er ging ebenfalls ins Allerheiligste der Gesellschaft nach.
[JJ.01_147,10] Allda angelangt, trat er sogleich zum Joseph hin und fragte ihn: „Erhabener Freund, was geschah hier? – Ich sehe ja hier weder Blinde noch Lahme, noch Krüppel und sonstige Elende mehr!
[JJ.01_147,11] Wie?! – Sind sie alle durch ein Wunder geheilt worden, oder war ihr ehedem elender Zustand nur eine Verlarvung?“
[JJ.01_147,12] Und der Joseph sprach: „Gehe hin und rede darüber mit denen selbst, die dir jetzt so rätselhaft vorkommen! Diese werden es dir am besten zu sagen wissen, was sich nun mit ihnen zugetragen hat!“
[JJ.01_147,13] Und der Hauptmann tat sogleich, was ihm der Joseph geraten hatte; denn das Fragen war überhaupt dieses Hauptmanns schwache Seite.
[JJ.01_147,14] Er bekam aber überall eine und dieselbe Antwort; überall lautete es: „Auf wunderbare Weise ward ich gesund!“
[JJ.01_147,15] Und der Hauptmann kam wieder zum Joseph und fragte ihn:
[JJ.01_147,16] „Wer aus euch wirkte denn das Wunder? – Wem aus euch ist solch eine Wunderkraft eigen? – Wer aus euch ist denn sicher ein Gott?!“
[JJ.01_147,17] Und der Joseph sprach: „Siehe, dort stehen wieder die armen Geheilten!
[JJ.01_147,18] Gehe abermals hin und frage sie; diese werden dir schon den rechten Wink geben!“
[JJ.01_147,19] Und der Hauptmann wandte sich sogleich wieder an die Armen und fragte um den Wundermann.
[JJ.01_147,20] Die Armen aber sprachen: „Siehe an die große Gesellschaft; aus ihrer Mitte kam uns wunderbar die Heilung!
[JJ.01_147,21] Die kleine Jüdin scheint die Macht zu tragen – wie aber? Das werden die Götter besser wissen als wir!“
[JJ.01_147,22] Nun wußte der Hauptmann nicht viel mehr als vorher.
[JJ.01_147,23] Joseph aber sprach zum Hauptmanne: „Siehe, du bist ein Reicher Roms; versorge nun diese Armen aus Liebe zu Gott, so wirst du mehr erfahren! Für jetzt aber begnüge dich mit dem!“

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[JJ.01_148] 148. Kapitel –

 Der Wetteifer im Gutes-Tun zwischen dem Hauptmann und Cyrenius.
 Der ratlose Hauptmann und seine Belehrung durch Joseph.


22. Februar 1844
[JJ.01_148,01] Als der Hauptmann solches von Joseph vernommen hatte, da bedachte er sich nicht lange, sondern ging hin zum Cyrenius und sprach:
[JJ.01_148,02] „Kaiserliche Consulische Hoheit! Hochdieselben haben sicher vernommen, was da meiner Geringheit der weise Jude geraten hat?
[JJ.01_148,03] Ich habe mich darob sogleich entschlossen, seinem Rate die pünktlichste Folge zu leisten.
[JJ.01_148,04] Darum bitte ich Hochdieselben, mir diesen meinen Beschluß zu genehmigen, laut dem ich alle diese Armen wie meine eigenen Kinder in meine Versorgung nehmen möchte!“
[JJ.01_148,05] Und der Cyrenius sprach: „Mein achtbarster lieber Hauptmann! Es tut mir leid, daß ich dir dieses erhabene Vergnügen nicht zukommen lassen kann!
[JJ.01_148,06] Denn siehe, soeben habe ich sie alle schon in meine eigene Versorgung übernommen!
[JJ.01_148,07] Aber darum darfst du dich nicht betrüben; denn du wirst noch Arme genug antreffen.
[JJ.01_148,08] Befolge an denen den Rat des weisen Juden, und du wirst den gleichen Lohn einernten!“
[JJ.01_148,09] Der Hauptmann verneigte sich hier vor dem Cyrenius, ging sogleich zum Joseph hin und sprach:
[JJ.01_148,10] „Da siehe nun, was kann ich nun tun, wenn mir der Cyrenius schon lange zuvorgekommen ist? Woher werde ich nun Arme nehmen? Denn hier sind sie von ganz Ostracine beisammen!“
[JJ.01_148,11] Und der Joseph lächelte hier freundlich den Hauptmann an und sagte zu ihm:
[JJ.01_148,12] „O mein bester Freund! Sorge du dich nur darum nicht; denn an allem andern hat die Erde stets einen größeren Mangel gehabt als an Armen!
[JJ.01_148,13] Siehe, es dürfen da nicht gerade Blinde, Lahme, Krüppel und sonstige Bresthafte sein!
[JJ.01_148,14] Gehe hin und durchsuche die Familien in den Häusern, überzeuge dich von ihrer mannigfachen Not, und du wirst sogleich Gelegenheit in Menge finden, deinen Überfluß gehörig an den Mann zu bringen!
[JJ.01_148,15] Siehe, diese Stadt ist ja im ganzen ohnehin mehr eine Ruine als eine nur einigermaßen ansehnliche blühende Stadt!
[JJ.01_148,16] Durchsuche nur die halbzerfallenen Wohnungen so mancher Bürger, und du wirst das Eitle deiner Betrübnis wegen Mangels an Armen sogleich überklar einsehen!“
[JJ.01_148,17] Der Hauptmann aber sagte: „Lieber weiser Freund, da hast du wohl recht;
[JJ.01_148,18] aber diese Armen werden mir wenig Aufschluß über den kommenden Messias erteilen können, indem sie doch samt mir irrgläubig sind dir gegenüber!
[JJ.01_148,19] Diese hier aber haben nun an sich so viel Wunderbares erlebt und hätten mir nach und nach so manches enthüllen können!?“
[JJ.01_148,20] Und der Joseph erwiderte dem Hauptmanne: „Oho, mein lieber Freund! – Meinst du denn, die Enthüllung des Geistigen liege in den Armen?
[JJ.01_148,21] Oh – da bist du in großer Irre! – Siehe, die Enthüllung liegt nur in der Liebe deines eigenen Herzens und Geistes! – Wenn du Liebe ausübest, dann wird aus der Flamme solcher Liebe dir ein Licht werden, aber nie aus dem Munde der Armen!“ – Mit dieser Erklärung ward der Hauptmann zufrieden und fragte hinfort nicht mehr, was er tun solle.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 5 Icon_minitime2019-03-22, 10:10

[JJ.01_149] 149. Kapitel –

 Die Frage der Ausbesserung des alten Karthagerschiffes am Sabbat.
 Des Kindleins Rede über das Gutes-Tun am Sabbat-
 Der Ungehorsam des gesetzestreuen Joseph.
 Die wunderbare Ausbesserung des Schiffes durch die Engel.


23. Februar 1844
[JJ.01_149,01] Nach dieser Beruhigung des Hauptmanns gab der Cyrenius dem Obersten einen Befehl, laut dem dieser für den nächsten Tag noch ein Schiff ausrüsten mußte, in welchem diese Armen nach Tyrus überbracht werden sollten.
[JJ.01_149,02] Der Oberste aber sprach: „Kaiserliche Consulische Hoheit! Es liegt meines Wissens nur noch ein altes karthagisches Schiff draußen im Hafen, das aber schon sehr schadhaft ist.
[JJ.01_149,03] Schiffsbauleute gibt es in dieser Stadt nicht, wohl hier und da nur höchst elende Zimmerleute, die mit der genauesten Not etwa ein Fischerfloß zusammenbinden können.
[JJ.01_149,04] Es steht demnach sehr in Frage, wie wir das alte Karthagerschiff zurechtbringen werden!“
[JJ.01_149,05] Und der Cyrenius sprach: „Sorge dich nicht; dafür solle sogleich der beste Rat geschafft werden!
[JJ.01_149,06] Siehe, jener weise Jude ist seiner Kunst nach ein großer Meister als Zimmermann, und also auch seine fünf Söhne!
[JJ.01_149,07] Diesen will ich um Rat fragen, und ich bin überzeugt, er wird mir ganz besonders in dieser Sache den besten Rat erteilen!“
[JJ.01_149,08] Hier wandte sich der Cyrenius sogleich an den Joseph und stellte ihm die Sache vor.
[JJ.01_149,09] Joseph aber sprach: „Freund und Bruder! Es wäre alles recht und gut, wenn nur heute nicht unser größter Sabbat wäre, an dem wir keine Arbeit anrühren dürfen!
[JJ.01_149,10] Aber es gibt vielleicht hier Zimmerleute, die unser Sabbat nichts angeht; denen will ich ja wohl die Anleitung geben.“
[JJ.01_149,11] Es erhob sich aber da das Kindlein und sprach: „Joseph! – des Sabbats wegen darf ein jeder Mensch Gutes tun!
[JJ.01_149,12] Die Feier des Sabbats bestehet nicht sosehr im Müßigsein den ganzen Tag hindurch, sondern vielmehr in guten Werken.
[JJ.01_149,13] Moses hat wohl die Feier des Sabbats hoch geboten und in seinem Gebote jede unnötige und knechtlich bezahlte Arbeit als eine Schändung des Sabbats bezeichnet, die vor Gott ein Greuel ist;
[JJ.01_149,14] aber an einem Sabbate den Willen Gottes zu tun, hat Moses nie verboten!
[JJ.01_149,15] Es steht nirgends im Gesetze, daß man an einem Sabbate einen Bruder solle zugrunde gehen lassen!
[JJ.01_149,16] Ich aber als der Herr des Sabbats sage: Tut auch am Sabbate allzeit Gutes, so werdet ihr den Sabbat am besten feiern!
[JJ.01_149,17] Getraust du, Joseph, dich aber schon nicht, scheinbar nur das Gesetz Mosis zu übertreten durch die leichte Ausbesserung jenes Schiffes, so sollen das sogleich Meine Diener tun!“
[JJ.01_149,18] Und Joseph sprach: „Mein göttlich Söhnchen, Du hast wohl recht; aber siehe, ich bin im Gesetze alt geworden und will es auch nicht dem Scheine nach übertreten!“
[JJ.01_149,19] Da berief das Kindlein sogleich die Jünglinge und sprach: „Also gehet ihr hin und erfüllet Meinen Willen;
[JJ.01_149,20] denn der Joseph achtet das Gesetz mehr als den Gesetzgeber und den Sabbat mehr als den Herrn des Sabbats!“
[JJ.01_149,21] Und so schnell wie ein Gedanke verließen die Jünglinge den Saal und brachten auch im Augenblicke das Schiff zurecht und kamen auch sobald wieder zurück.
[JJ.01_149,22] Alles verwunderte sich über diese Schnelligkeit, und viele glaubten nicht, daß das Schiff in Ordnung sei. Aber es kamen bald Boten vom Hafen, die diese Tat dem Cyrenius anzeigten. Darauf begab sich dann die ganze Gesellschaft ans Ufer und besichtigte das Schiff und wunderte sich über solche Fertigkeit dieser Jünglinge.

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[JJ.01_150] 150. Kapitel –

 Der Besuch des Hafens.
 Das kostbare Schiff.
 Des Cyrenius Dank an Joseph.
Des Kindleins Antwort und Hinweis auf das Wohltun den Armen.


24. Februar 1844
[JJ.01_150,01] Cyrenius aber besah das Schiff genau und berechnete, für wie viele Menschen darinnen wohl Raum sein dürfte.
[JJ.01_150,02] Und er fand, daß da recht bequem tausend Menschen im Notfalle könnten untergebracht werden.
[JJ.01_150,03] Bei dieser Berechnungsgelegenheit aber überzeugte sich der Cyrenius auch von der außerordentlichen Festigkeit und Zierlichkeit dieses Schiffes;
[JJ.01_150,04] denn es sah nicht also aus, als wäre es ein altes und geflicktes, sondern das ganze Schiff sah also aus, als wäre es gegossen.
[JJ.01_150,05] Keine Fuge war zu entdecken, und am Holze konnte man keine Jahre, Äste und sonstige Fasern und Poren bemerken.
[JJ.01_150,06] Als der Cyrenius sich von allem dem überzeugte und vom Schiffe zurück ans Ufer zu der Gesellschaft – natürlich mit seinem nötigen Gefolge – kam, da trat er sogleich zum Joseph hin und sprach:
[JJ.01_150,07] „Mein allererhabenster Freund, du glücklichster der Menschen auf Erden! Über das Wunder wundere ich mich nun gar nicht mehr; denn ich weiß es ja jetzt nur zu gut, daß bei Gott alle Dinge möglich sind!
[JJ.01_150,08] Ich weiß, daß das kein gemachtes und geflicktes, sondern ein ganz neuerschaffenes Schiff ist; aber ich wundere mich dessen nicht.
[JJ.01_150,09] Denn dem Herrn wird es wohl ein gleich Leichtes sein, entweder eine ganze Welt oder ein solches Schiff zu erschaffen; denn die Erde ist ja doch auch ein Schiff, das gar viele Menschen trägt auf dem Meere der Unendlichkeit!
[JJ.01_150,10] Aber daß du mich nun zu deinem großen Schuldner gemacht hast, siehe, das macht mich nun denken, auf welche Weise ich dir je diese Schuld werde abtragen können?!
[JJ.01_150,11] Denn siehe, dieses Schiff, das ehedem kaum ein Pfund Silbers wert war, indem es schon mehr einem Wrack als einem Schiffe glich, ist nun über zehntausend Pfunde Goldes wert!
[JJ.01_150,12] Denn es kann nun zu einer Reise über die Herkulessäulen (Gibraltar) nach Britannien gebraucht werden, wie zur Umschiffung von ganz Afrika bis nach Indien!
[JJ.01_150,13] Wahrlich! – so ein Werk ist ja doch für den Weltgebrauch mit keinem Golde zu bezahlen!
[JJ.01_150,14] Siehe, du mein erhabenster Freund, das ist es, was mich nun sehr denken macht, wie ich dir je diese Schuld abtragen werde!
[JJ.01_150,15] Möchtest du das Gold achten, so wahr dein und nun auch mein Gott lebt, so sollst du in sieben Tagen zehntausend Pfunde haben!
[JJ.01_150,16] Aber ich weiß, daß das Gold vor deinen Augen ein Greuel ist, und so macht mich das nun traurig, daß ich dir, meinem größten Freunde, schuldig bleiben muß!“
[JJ.01_150,17] Und der Joseph ergriff des Cyrenius Hand, drückte sie an seine Brust und wollte reden; aber es kamen ihm auch die Tränen beim Anblicke dieses edlen Römers.
[JJ.01_150,18] Dafür aber richtete sich das Kindlein auf, lächelte den Cyrenius an und sprach: „Mein lieber Cyrenius Quirinus! Wahrlich sage Ich dir: So du einen Armen nur in Meinem Namen aufgenommen hättest, da hättest du schon mehr getan, als was zehntausend solche Schiffe wert sind!
[JJ.01_150,19] Du aber hast mehrere Hunderte nun in kurzer Zeit versorgt, und Ich müßte dir gar viele solche Schiffe dafür geben, um dich irdisch dafür zu entschädigen!
[JJ.01_150,20] Denn siehe, bei Mir gilt ein Mensch mehr als eine ganze Welt voll solcher Schiffe! Darum lasse dich's nicht kümmern deiner vermeinten Schuld wegen!
[JJ.01_150,21] Was du den Armen tust, das tust du auch Mir; aber nicht hier auf der Erde werde Ich dich belohnen, sondern wenn du sterben wirst, da werde Ich sobald deine Seele erwecken und dich gleichmachen diesen Meinen Dienern da, die das Schiff ausbesserten!“
[JJ.01_150,22] Cyrenius weinte hier und beteuerte, daß er von nun an sein ganzes Leben zum Wohle der armen leidenden Menschheit verwenden werde.
[JJ.01_150,23] Das Kindlein aber hob Seine Hand, sprach Amen, und segnete darauf den Cyrenius und das Schiff. –

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[JJ.01_151] 151. Kapitel 

 Das Mittagsmahl in der Burg.
 Der Hauptmann sucht nach Armen in der Stadt, seine Rückkehr und des Cyrenius Lob.
 Des Kindleins Segensworte.


26. Februar 1844
[JJ.01_151,01] Darauf begab sich dann die ganze Gesellschaft wieder in die Stadt und da in die Burg, allwo unterdessen das Mittagsmahl nach vollkommen jüdischer Sitte bereitet war.
[JJ.01_151,02] Alles nahm wieder die früheren Plätze ein und stärkte sich am schmackhaft bereiteten Mittagsmahle.
[JJ.01_151,03] Zu Ende der Mahlzeit bemerkte erst der Cyrenius, daß der bekannte Hauptmann sich nicht unter den Gästen befand.
[JJ.01_151,04] „Wo ist er, was tut er?“ war die allgemeine Frage zuoberst am römischen Teile der Tafel.
[JJ.01_151,05] Cyrenius aber wandte sich an seinen Joseph und fragte ihn darum.
[JJ.01_151,06] Und der Joseph antwortete und sprach: „Kümmere dich nicht um ihn; denn er ist gegangen, die Armen der Stadt aufzusuchen!
[JJ.01_151,07] Es liegt ihm nun freilich noch mehr an der Auffindung des inneren Lichtes als so ganz eigentlich an den Armen;
[JJ.01_151,08] aber das tut nichts zur Beeinträchtigung seiner Sache, – denn im Suchen selbst wird sich ihm der rechte Weg von selbst auftun!“
[JJ.01_151,09] Als der Cyrenius nun solches erfuhr, da ward er überfroh und lobte den Hauptmann in seinem Herzen.
[JJ.01_151,10] Als sich aber der römische Teil in allerlei Mutmaßungen über den Grund der Abwesenheit des Hauptmanns zerteilte, da kam er ganz heiter selbst zu der Gesellschaft und ward sogleich von allen Seiten her mit tausend Fragen bestürmt.
[JJ.01_151,11] Der Hauptmann aber, als selbst ein großer Freund vom Fragen, war darum nichts weniger als ein Freund vom Antworten.
[JJ.01_151,12] Er ging daher sogleich zum Cyrenius hin und entschuldigte sich, darum er bei der Mittagstafel diesmal einen Ausreißer gemacht hatte.
[JJ.01_151,13] Und der Cyrenius reichte dem Hauptmann die Hand und sprach zu ihm:
[JJ.01_151,14] „Fürwahr, und stünden wir vor dem Feinde, und du hättest aus einem solchen Grunde deinen Kampfplatz verlassen, so hättest du bei mir nichts zu verantworten!
[JJ.01_151,15] Denn wahr, wahr, wie ich es jetzt einsehe, so tun wir mehr, so wir auch nur einem Menschen Gutes tun, als gewönnen wir alle Reiche der Welt für Rom!
[JJ.01_151,16] Gott dem Herrn liegt mehr an einem Menschen als an der ganzen sonstigen Welt!
[JJ.01_151,17] Darum tun wir auch vor Gott ein bei weitem Größeres, so wir als Brüder aus Liebe einen Bruder versorgen leiblich – und so viel möglich auch geistig,
[JJ.01_151,18] als so wir gegen viele Tausende der ärgsten Feinde ins Feld zögen!
[JJ.01_151,19] Ja, es ist vor Gott ums Endlose rühmlicher, ein Wohltäter an seinen Brüdern zu sein, als zu sein der allergrößte Held in der tollen Welt!“
[JJ.01_151,20] Und das Kindlein sprach dazu: „Amen, also ist es, Mein Cyrenius Quirinus!
[JJ.01_151,21] Bleibe du auf diesem Wege; fürwahr, so sicher wie dieser führt kein anderer zum ewigen Leben! – Denn die Liebe ist das Leben; wer die Liebe hat, der hat auch das Leben!“ – Darauf segnete das Kindlein den Cyrenius und den Hauptmann mit den Augen.

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