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 Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium

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Eulenspiegel

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2019-10-10, 15:34

[JJ.01_283] 283. Kapitel – Josephs Anstände. Der zornige Nachbar verstummt. Des Hirtenknaben Vaters Bitte – und die Antwort des Kindleins.
19. August 1844
[JJ.01_283,01] Als aber Joseph in das Dorf kam und dort die Arbeit in Augenschein nahm,
[JJ.01_283,02] da kam auch schon der Lärm ihm nach ins Dorf, und ganz besonders von seiten des Vaters des verdorrten Knaben.
[JJ.01_283,03] Und dieser suchte im Dorfe sogleich die Eltern des getöteten Knaben und schürte sie gegen Joseph.
[JJ.01_283,04] Und diese liefen hastig und verzweifelt hin zum Joseph und schrien:
[JJ.01_283,05] „Weiche von hier mit deinem schrecklichen Kinde, bei dem jedes Wort eine vollbrachte Tat ist!
[JJ.01_283,06] Denn Kinder sollen allzeit ein Segen den Menschen sein von oben;
[JJ.01_283,07] dein Kind aber ist uns nur zum Fluche gekommen!
[JJ.01_283,08] Daher weiche von hier, du Unglücksbringer!“
[JJ.01_283,09] Hier sprach das Kindlein: „Wenn also, was seid denn hernach ihr Mir?
[JJ.01_283,10] Hast du, Vater des Annas, nicht zu dem Hirtenjungen gesagt, daß er Mich töten solle!?
[JJ.01_283,11] Hast du ihm nicht sogar einen guten Lohn verheißen, so er Mich tötete, das er sicher täte, da er noch nicht unter dem Gesetze stehe?
[JJ.01_283,12] Und siehe, also dachte denn auch Ich aus Meinem frühgeweckten Geiste:
[JJ.01_283,13] Ich bin auch noch lange nicht unter dem Gesetze; daher will Ich dem Knaben auch sogleich den wohlverdienten Lohn geben!
[JJ.01_283,14] Und wirst du Mich oder den Vater Joseph Meinetwegen vors Gericht ziehen, dann werden auch wir dir das Gesetz zu erklären wissen!
[JJ.01_283,15] Siehe, also habe Ich gedacht dir gleich – und also auch gehandelt! Wie magst du denn nun deine Handlungsweise an uns unbillig finden?“
[JJ.01_283,16] Auf diese Rede des Kindleins erschrak der Vater des verdorrten Knaben ganz gewaltig;
[JJ.01_283,17] denn er entnahm daraus gar klar, daß dies Kindlein auch die Gedanken und geheimen Beschlüsse der Menschen wisse,
[JJ.01_283,18] und daß man sich daher vor Ihm sehr in acht nehmen müsse.
[JJ.01_283,19] Alle die Schreier verließen darauf den Joseph mit dem Kindlein.
[JJ.01_283,20] Nur der Vater des getöteten Knaben blieb vor Joseph und weinte um seinen Knaben und sprach: „Töten ist keine Kunst; aber lebendig machen!
[JJ.01_283,21] Daher solle ja niemand töten, der nicht lebendig machen kann!“
[JJ.01_283,22] Und das Kindlein sprach: „Das auch könnte Ich, so Ich's wollte; aber dein Knabe war böse, darum will Ich's nicht!“ – Der Vater aber bat das Kindlein auf solche Rede. Und das Kindlein sprach: „Morgen, aber heute nicht!“ – –

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Eulenspiegel ist nur Äußerlich ein Narr,
Tatsächlich ist er eine legendäre Figur,
die den Mächtigen den Spiegel vorhält
und dem Volk in vielen Dingen
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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2019-10-10, 15:35

[JJ.01_284] 284. Kapitel – Josephs Rat an den Vater des toten Hirtenknaben. Josephs und des Kindleins Heimkehr. Des Kindes wunderbare Verheißung. „Die Mich dir gleich (Salome) in der Zukunft in ihrem Herzen geistig aufnehmen werden, die auch werden sein gleich Meine Mutter, Meine Brüder und Meine Schwestern!“
20. August 1844
[JJ.01_284,01] Der Vater des toten Knaben aber wollte nicht weichen von dem Kinde nun, da er vernommen hatte, daß Es seinen Sohn wieder beleben könnte.
[JJ.01_284,02] Da sagte Joseph zu ihm: „Freund! Ich sage dir, sei nicht zudringlich; denn das Kind hat Seine Ordnung, nach der Es handelt,
[JJ.01_284,03] und du wirst von Ihm nichts ernöten, so du noch mehr schreien möchtest!
[JJ.01_284,04] Gehe aber hin und bringe deinen Knaben in deine Wohnung und lege ihn wie einen Kranken in ein gutes Bett, und morgen solle es dann ja besser werden mit ihm!“
[JJ.01_284,05] Auf diese Rede verließ dann endlich der Vater des toten Knaben den Joseph und ging und tat nach dem Rate eben des Joseph.
[JJ.01_284,06] Darauf erst gewann Joseph Ruhe und Zeit und konnte dann mit dem Bauherrn den Arbeitsakkord schließen.
[JJ.01_284,07] Darauf begab sich dann Joseph wieder nach Hause und erzählte der ihm entgegenkommenden Maria, Eudokia und Salome, was ihm alles auf diesem kurzen Wege begegnet ist.
[JJ.01_284,08] Alle drei verwunderten sich über solche Argheit der Menschen.
[JJ.01_284,09] Das Kindlein aber sprach: „O wundert euch der argen Menschen wegen nicht; denn so ihr das tun möchtet, da gäbe es überaus viel zu wundern in der Welt!“
[JJ.01_284,10] Da sprach die Salome zur Maria: „Aber du meine erhabenste Schwester! Es ist gerade nicht zum Begreifen!
[JJ.01_284,11] Das Gottkindlein darf nur den heiligen Mund öffnen, so sprühet ordentlich die Weisheit heraus!
[JJ.01_284,12] Wie ungeheuer weitsichtig weise waren wieder die Worte!
[JJ.01_284,13] O du überglückliche Mutter solch eines Kindes!“
[JJ.01_284,14] Und das Kindlein sprach: „Und – o du überglückliche Salome, die du für deinen Herrn ein Haus gekauft hast –
[JJ.01_284,15] und bist nun Zeugin, wie Er wohnet leibhaftig im selben!
[JJ.01_284,16] Was Unterschieds wohl ist zwischen der, die Mich auf kurze Zeit in ihrem Leibe barg,
[JJ.01_284,17] und zwischen Meiner rechten Hausfrau, die Mich für immer birgt in ihrem Hause?!
[JJ.01_284,18] So aber eine Mutter trägt ein Kind im Leibe, was wohl tut sie dazu, daß es lebendig wird, wächst und dann zur Welt kommt?
[JJ.01_284,19] Ist das nicht alles ein Werk Gottes, wo des Menschen Wille nichts vermag?
[JJ.01_284,20] So aber dann jemand ein Kind aufnimmt in sein Haus und gibt ihm Wohnung, Pflege und Kost für immer – sage, ist das nicht mehr?!
[JJ.01_284,21] Wahrlich sage Ich dir, die Mich dir gleich in der Zukunft in ihrem Herzen geistig aufnehmen werden, die auch werden sein gleich Meine Mutter, Meine Brüder und Meine Schwestern!“
[JJ.01_284,22] Diese Worte gruben sich alle tief ins Herz und begaben sich dann still und nachdenkend nach Hause. – –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2019-10-10, 15:37

[JJ.01_285] 285. Kapitel – Der tote Hirtenknabe wiedererweckt, seine Furcht vor dem hl. Kindlein. Der Vater belehrt den Knaben eines Besseren und gibt über Joseph und das Kindlein ein rechtes Zeugnis. Die Liebe des Kindleins. „Meine Liebe ist dein Leben für ewig!“
21. August 1844
[JJ.01_285,01] Am nächsten Tage aber um dieselbe Zeit, als der Knabe an das Kindlein stieß, ward er im Bette wieder lebend und stand auf und fragte wie ein aus dem Traume Geweckter, was es sei, und wie er daher in dies Bett gekommen.
[JJ.01_285,02] Und sein Vater gab ihm alles kund, was da geschehen ist und wie er dahin gekommen.
[JJ.01_285,03] Da ward der Knabe voll Furcht und sprach: „O Vater, das ist ein erschreckliches Kind;
[JJ.01_285,04] das solle ja ein jeder Mensch meiden, dem sein Leben wert ist!
[JJ.01_285,05] O gebe mich weit von hier in einen Dienst, auf daß ich ja nimmer mit dem schrecklichen Kinde zusammenstoße irgendwo bei einer ungünstigen Gelegenheit;
[JJ.01_285,06] denn da könnte es mich augenblicklich wieder töten!
[JJ.01_285,07] Aber zu dem früheren Dienstherrn gehe ich nicht wieder; denn der hat mich zum Bösen angeführt!“
[JJ.01_285,08] Der Vater aber sprach: „Mein Sohn, ich danke Gott, daß ich dich nun wieder habe!
[JJ.01_285,09] Darum sollst du mir in keinen Dienst mehr kommen,
[JJ.01_285,10] sondern ich werde dich bei mir behalten, solange ich leben werde!
[JJ.01_285,11] Das Kind Josephs aber haben wir nicht so sehr zu fürchten, als wie du es meinst;
[JJ.01_285,12] denn siehe, eben dieses Kind hat dir offenbar das Leben wiedergegeben zur vorausgesagten Zeit!
[JJ.01_285,13] Wenn aber also, wie solle da das Kind Josephs gar so schrecklich sein, als wie du es dir vorstellst?
[JJ.01_285,14] Siehe, mein Sohn, wer da tötet und nicht wieder lebendig machen kann, der ist schrecklich;
[JJ.01_285,15] aber wer da töten ohne Blut und dann wieder lebendig machen kann, der ist nicht so schrecklich, als du ihn dir denkst!
[JJ.01_285,16] Wir aber wollen nun etwas Besseres tun, – hinziehen wollen wir und wollen dort dem Zimmermanne danken für deine Erweckung!
[JJ.01_285,17] Denn das weiß ich schon gar lange, daß der Zimmermann ein überrechtlicher und gottesfürchtiger Mann ist.“
[JJ.01_285,18] Auf diese Rede des Vaters ließ der Knabe seine Furcht fahren und ging mit ihm zum Joseph.
[JJ.01_285,19] Dieser aber begegnete ihm schon im Dorfe mit seinen vier älteren Söhnen und mit dem Kindlein, das auch mit Joseph ins Dorf wieder zog.
[JJ.01_285,20] Als der Knabe des Kindleins ansichtig ward, da ward er ganz schwach;
[JJ.01_285,21] denn er meinte, er müsse nun schon wieder sterben.
[JJ.01_285,22] Das Kindlein aber kam Selbst sogleich zum furchtsamen Knaben und sprach zu ihm:
[JJ.01_285,23] „Joras! – Fürchte dich nicht vor Mir; denn Ich liebe dich mehr denn die ganze Welt!
[JJ.01_285,24] Denn liebte Ich dich nicht so mächtig, da hättest du das Leben nicht wieder erhalten;
[JJ.01_285,25] denn siehe, Meine Liebe ist dein Leben für ewig!“
[JJ.01_285,26] Als der Knabe das Kindlein also reden hörte, da ward er bald besser aufgelegt und blieb dann den ganzen Tag über und spielte mit dem Kindlein.
[JJ.01_285,27] Und das Kindlein zeigte dann auch dem Knaben eine Menge sehr sinnreicher Spiele, worüber der Knabe eine übergroße Freude hatte.

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[JJ.01_286] 286. Kapitel – Des lügnerischen Dorfrichters falsches Urteil über Jesu. Josephs furchtlose Entgegnung. Die falschen Zeugen. Joseph gibt der Menschen wegen Jesus einen Verweis. „Joseph, die Worte, die du jetzt geredet hast, sind nicht aus Mir, sondern aus dir!“ Des ewigen Richters Urteil. Der bestochene Richter im Augenblick blind. Das Kind zu dem sich ereifernden Joseph: „Warum willst du Mich betrüben, da Ich dein bin!?“
22. August 1844
[JJ.01_286,01] Als aber Joseph am nächsten Tage wieder mit seinen vier Söhnen ins Dorf zur Arbeit kam und das Kindlein mit ihm,
[JJ.01_286,02] da kam ein Dorfrichter zu ihm und sprach:
[JJ.01_286,03] „Höre, du Zimmermann! – Das ist nicht löblich, daß du dein Knäblein immer mitziehest;
[JJ.01_286,04] denn fürs erste hat es eine giftige Ausdünstung, und die Kinder, die es anrührt, werden fürs zweite bald krank,
[JJ.01_286,05] oder sie sterben bald, oder sie werden blind oder taub!“
[JJ.01_286,06] Als Joseph solche Lüge vernahm, da legte er die Axt beiseite und sprach zum Richter:
[JJ.01_286,07] „Bringe her die Zeugen, die solches Übel erlitten durch meinen höchst unschuldigen Knaben Jesus,
[JJ.01_286,08] und ich will mit ihnen in den Tempel ziehen und mit ihnen die Sache vor dem Hohenpriester Gottes abmachen!“
[JJ.01_286,09] Es war aber dieser Richter bestochen von dem Vater des verdorrten Knaben
[JJ.01_286,10] und suchte daher ein Mittel, den Knaben Josephs soviel nur möglich zu verdächtigen.
[JJ.01_286,11] Der Richter aber ging auf diese Rede Josephs hinweg und brachte in kurzer Zeit eine Menge ganz entsetzlich bresthafter Kinder im Dorfe zusammen und führte sie hin zum Joseph.
[JJ.01_286,12] Und als er hier ankam, da sprach er zu ihm: „Da siehe einmal her, das verdanken wir alles deinem giftigen Kinde!
[JJ.01_286,13] Siehe, diese Kinder haben öfter dein Kind besucht und haben mit ihm gespielt;
[JJ.01_286,14] und siehe, das sind die herrlichen Früchte davon! – Verschone daher unser Dorf, und behalte gleichwohl deine Pest zu Hause!“
[JJ.01_286,15] Als Joseph solches vom Richter vernommen hatte, da ward er ärgerlich, nahm das Kindlein zur Seite, redete Ihm wie ins Gewissen und sprach:
[JJ.01_286,16] „Wozu doch verübst Du solche Dinge? – Siehe, diese leiden ja darunter und hassen und verfolgen uns darum!“
[JJ.01_286,17] Das Kindlein aber sprach dagegen zum Joseph: „Die Worte, die du jetzt geredet hast, sind nicht aus Mir, sondern aus dir;
[JJ.01_286,18] denn du hast nun geredet die Worte des Richters, der ein Lügner ist, und nicht Meine Worte, die ewig wahr sind!
[JJ.01_286,19] Ich aber will dennoch schweigen dir gegenüber und will dir keine Rüge geben ob deiner Leihrede;
[JJ.01_286,20] aber dieser bestochene Richter mag solcher seiner Anklage wegen seine gerechte Züchtigung hinnehmen!“
[JJ.01_286,21] Und sobald ward der Richter stockblind. – Alle aber, die mit dem Richter waren, entsetzten sich gar gewaltigst ob solcher Tat.
[JJ.01_286,22] Mehrere darunter wurden völlig verwirrt und schrien:
[JJ.01_286,23] „Laßt uns nur eiligst von dannen fliehen! Denn ein jedes Wort aus dem Munde dieses Kindes ist eine vollbrachte Tat!“
[JJ.01_286,24] Da aber nun Joseph auch sah, daß der Richter blind ward und ihm darum sicher viele Plackereien machen werde,
[JJ.01_286,25] da ereiferte er sich selbst über das Kindlein, nahm Es ein wenig beim Ohrläppchen und zupfte Es, um Es dadurch zu züchtigen der Menschen willen.
[JJ.01_286,26] Das Kindlein aber ward dadurch erregt und sprach ganz ernstlich zum Joseph:
[JJ.01_286,27] „Es sei dir genug, daß sie suchen und dennoch nicht finden, das sie suchen!
[JJ.01_286,28] Du aber hast diesmal nicht weise gehandelt! – Weißt du denn nicht, daß Ich dein bin!?
[JJ.01_286,29] Warum aber willst du Mich betrüben, da Ich dein bin?! – O betrübe Mich hinfort nicht mehr, da Ich dein bin!“ –
[JJ.01_286,30] Joseph aber ersah bald seinen Fehler, nahm das Kindlein und herzete Es. – Alle Umstehenden aber verliefen sich bald aus übergroßer Furcht vor dem Kinde.

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[JJ.01_287] 287. Kapitel – Der Lehrer Piras Zachäus wünscht das Wunderkind aus Ruhmsucht in seine Schule. Joseph rät dem Lehrer, einen Versuch zu machen. Jesus beschämt den heuchlerischen Lehrer.
23. August 1844
[JJ.01_287,01] Nach einer Zeit von ungefähr drei Monden, als Joseph mit der Arbeit im Dorfe fertig war, kam ein gewisser Piras Zachäus aus der Stadt zum Joseph auf einen Besuch und machte da auch zum ersten Male persönliche Bekanntschaft mit dem Kinde, von dem er schon so manches vernommen hatte.
[JJ.01_287,02] Er kam aber heimlich so ganz eigentlich des Kindleins willen.
[JJ.01_287,03] Denn dieser Piras Zachäus war in der Stadt ein wenig zu tun habender zweiter Lehrer und hielt aber dennoch sehr große Stücke auf seine Weisheit.
[JJ.01_287,04] Warum aber kam er denn heimlich des Kindleins wegen zu Joseph?
[JJ.01_287,05] Weil er dachte: ,Das muß ein sehr talentvoller Knabe sein;
[JJ.01_287,06] diesen will ich zu mir in die Schule bringen, auf daß dann durch dessen rasche Fortschritte meine Schule vor der meines Rivalen in Ruf komme!‘
[JJ.01_287,07] Er beschäftigte sich darum hauptsächlich mit dem Knaben Jesus, befragte Ihn über manches und bekam allzeit die triftigste Antwort, worüber er sich hoch verwunderte.
[JJ.01_287,08] Als er das Knäblein also ausgeforscht hatte, da wandte er (Piras Zachäus) sich an den Joseph und sprach zu ihm:
[JJ.01_287,09] „Bruder! der Kleine hat für sein Alter ja einen außerordentlichen Verstand. Wahrlich wahr, da hast du ein übergescheites Knäblein!
[JJ.01_287,10] Es ist nur schade, daß es noch nicht lesen kann und zeichnen die Buchstaben!
[JJ.01_287,11] Möchtest du es denn nicht zu mir in die Schule geben, auf daß es bei mir lerne die Buchstaben lesen und schreiben?
[JJ.01_287,12] Und ich will ihn dann noch lehren alle andere Wissenschaft, daß er begrüßen lerne die Ältesten und sie ehren wie Großväter und Väter!
[JJ.01_287,13] Und – weißt du, daß er auch lieben lerne seine Spielgesellen, mit denen er schon öfter sehr unbarmherzig solle umgegangen sein!
[JJ.01_287,14] Und daß er endlich auch erlerne das Gesetz Mosis, erkennen die Geschichte des Volkes Gottes und die Weisheit Gottes in den Propheten!“
[JJ.01_287,15] Und Joseph sprach zu dem Lehrer: „Gut, mein Freund und Bruder! – Aber bevor du noch diesen meinen Knaben zu dir in die Schule nimmst, mache hier vor mehreren Zeugen, die heute bei mir sind, einen kleinen Versuch!
[JJ.01_287,16] Sage Ihm alle Buchstaben vor und erkläre sie Ihm deutlich; dann frage Ihn durch,
[JJ.01_287,17] und du wirst dann aus dem, was Sich der Knabe wird gemerkt haben von deiner Erklärung, am sichersten urteilen können, wie da beschaffen ist Sein Talent!“
[JJ.01_287,18] Und der Lehrer tat das sogleich. Er sagte dem Knaben die Buchstaben von Alpha bis Omega deutlich vor und erklärte auch die Zeichen so gut es ihm nur immer möglich war.
[JJ.01_287,19] Jesus aber schaute den Lehrer groß an und sprach, als er Ihn darauf befragte, zu ihm:
[JJ.01_287,20] „O du Heuchler von einem Lehrer! – Wie willst du das Beta die Schüler lehren, der du das Alpha noch nie nach seiner Bedeutung erkannt hast?!
[JJ.01_287,21] Erkläre Mir der wahren Weisheit gemäß das Alpha, und Ich will dir dann glauben, was du sagen wirst über das Beta!
[JJ.01_287,22] Damit du aber nun erfahrest, daß Ich nicht nötig habe, von dir die Buchstaben und ihren Bau und ihre Bedeutung zu erlernen, so will Ich dir's erklären und zeigen der Buchstaben wahre Bedeutung!“
[JJ.01_287,23] Hier fing der kleine Jesus dem ganz verdutzten Lehrer das ganze Alphabet vorzukapiteln an und befragte ihn auch fleißig daneben, ob er es begriffen habe.
[JJ.01_287,24] Jede Antwort des Lehrers aber fiel so dumm und höchst unvollständig aus, daß darob alle Anwesenden in helles Lachen ausbrachen.
[JJ.01_287,25] Da aber der Lehrer solche erstaunliche Weisheit in dem Kinde entdeckte, und wie er da zuschanden geworden ist, da stand er auf und sprach zu den Anwesenden:
[JJ.01_287,26] „O wehe mir Armem, ich bin nun ganz verwirrt geworden! – Mir selbst habe ich Schande, Spott und Schaden bereitet darum, daß ich dieses Knäblein in meine Schule bringen wollte.
[JJ.01_287,27] O Bruder Joseph! hebe den Knaben von mir hinweg; denn ich kann nimmer ertragen das Herbe seines Angesichts und das Durchbohrende seiner Rede!
[JJ.01_287,28] Wahrlich! dieses Knäblein ist kein Erdgebornes! – Es muß ja bei seiner Weisheit Feuer und Wasser zu bändigen verstehen!
[JJ.01_287,29] Ich will ein Narr sein allzeit, wenn es nicht lange vor der Erschaffung der Welt ist geboren worden! – Jehova wird es wissen, was für ein Mutterleib es getragen, und welcher Schoß es ernährt hat!
[JJ.01_287,30] Wehe mir! – Ich bin schon ein Narr; ich kam, um einen Schüler zu werben, und siehe, ich habe einen Lehrer gefunden, dessen Geiste ich nimmer nachzustreben vermag! – O fühlet die Schande, Freunde, mit mir! – Ein Greis ward von einem Knäblein zum Narren gemacht, – das ist ja mein Tod!
[JJ.01_287,31] Darum, o Joseph, hebe den Knaben von mir hinweg; denn er muß etwas Gewaltiges sein, entweder ein Gott oder ein Engel!“
[JJ.01_287,32] Alle Anwesenden aber fingen nun an, den Lehrer zu trösten; denn er dauerte sie seiner großen Not wegen. –

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[JJ.01_288] 288. Kapitel – Jesus gibt Piras Zachäus einen Lichtblick über Seine Mission. Die heilsame Wirkung und des Piras Zachäus Forschen. Jesus als ,Professor der Naturgeschichte‘: „Wo ist oben und wo unten?“ „Siehe, Ich bin von oben herab!“ Wo Licht – da ist oben; wo aber Nacht – da ist unten!
24. August 1844
[JJ.01_288,01] Als aber Jesus solchen Jammer von Piras Zachäus vernommen hatte, da lächelte Er und sprach:
[JJ.01_288,02] „Nun sollen deine Torheiten die Früchte tragen, und es sollen sehend werden, die eines blinden Herzens waren!
[JJ.01_288,03] Und so höre denn, du Tor, der du den Dumas wie einen Dorn in deinem Auge trägst!
[JJ.01_288,04] Siehe, Ich bin von oben herab, auf daß Ich die Menschen nach der Welt in ihnen verfluche;
[JJ.01_288,05] aber darnach nach dem rufe, was oben ist, nach dem Auftrage Dessen, der in Mir ist über Mich und euch,
[JJ.01_288,06] der Mich gesandt hat darum aus Sich in Mir, auf daß ihr erlöset würdet!“
[JJ.01_288,07] Nach dieser Rede des Kindes Jesus wurden alle in der ganzen Umgegend gesund, die da an irgendeinem Gebrechen darniederlagen.
[JJ.01_288,08] Also wurden auch alle erlöst, deren Weltliches des kleinen Jesus Fluch dann und wann getroffen hatte, bis auf den verdorrten Knaben.
[JJ.01_288,09] Dieser mußte seines Vaters wegen die drei vorbestimmten Jahre unter dem Fluche des Knäbleins zubringen. –
[JJ.01_288,10] Piras Zachäus aber erhob sich und ging mit dem Joseph hinaus ins Freie und sprach allda zu ihm:
[JJ.01_288,11] „Bruder, wir sind nun im Freien und niemand behorcht uns!
[JJ.01_288,12] Ich bitte dich darum, liebster Bruder, daß du mir kundtätest, was da mit dem Knaben es für eine Bewandtnis habe;
[JJ.01_288,13] denn das ist, wie ich schon bemerkt habe, durchaus kein natürliches Kind!“
[JJ.01_288,14] Joseph aber sprach zum Piras Zachäus: „Freund, siehe, wollte ich von der Natur meines Knäbleins reden, da würde ich in vielen Tagen nicht fertig werden.
[JJ.01_288,15] Zudem aber gestattet das Kind auch mir nicht, aus der Schule zu schwätzen, wann es mir beliebte.
[JJ.01_288,16] Siehe, da aber kommt gerade das Knäblein zu uns her!
[JJ.01_288,17] Fasse Mut und Liebe zu Ihm, und Es wird dir alles kundgeben, was dir heilsam ist!“
[JJ.01_288,18] Und der Lehrer faßte bald Mut und Liebe zum Kindlein. Und als Es vollends bei ihm war, da fragte er Es, sagend:
[JJ.01_288,19] „Du mein herzallerliebstes, wunderbares Bübchen! Möchtest du mir denn nicht näher kundgeben, nach was für Macht in dir du solches alles tust, was ich nun von dir gesehen und auch gehört habe?“
[JJ.01_288,20] Und das Knäblein lächelte und sprach: „Weißt du, gelehrter Mann, wo oben und wo unten ist?
[JJ.01_288,21] Denn siehe, die Erde ist rund wie eine Kugel, und ringsum wohnen Menschen und Geschöpfe!
[JJ.01_288,22] Die welchen wohnen da unten, und die welchen oben? Und die Erde dreht sich täglich um ihre Mitte, und du wirst täglich bei viertausend Meilen herumgetragen, – sage, wann bist du oben und wann unten?“
[JJ.01_288,23] Hier machte der Lehrer ein ganz verdutztes Gesicht über solche unerhörte Dinge und wußte nicht, was er da sagen solle.
[JJ.01_288,24] Das Knäblein aber lachte über das dumme Gesicht des Piras Zachäus und sagte zu ihm:
[JJ.01_288,25] „O du Gelehrter! Was willst du denn lehren dann, so du nicht weißt, daß nur das Licht da den Ausschlag gibt!?
[JJ.01_288,26] Wo Licht – da ist oben; wo aber Nacht – da ist unten!
[JJ.01_288,27] Bei dir ist aber auch noch Nacht, daher bist du unten. Ich aber bin allzeit zu oberst des Lichtes gewesen; daher wirst du Meine Lichtnatur in deiner Nacht wohl ebensowenig fassen können, als wie wenig uns unsere Gegenfüßler, die jetzt Nacht haben, jetzt sehen können!“ – Darauf lief das Kindlein hinweg.
[JJ.01_288,28] Piras Zachäus aber sagte darauf zum Joseph: „Da haben wir's jetzt! Jetzt weiß ich soviel wie früher. Sonderbare Rede des Knaben! – Lasse mich nun allein, ich will darüber nachdenken!“ Und Joseph beließ den Lehrer allein im Garten.
 
[JJ.01_289] 289. Kapitel – Des Lehrers Gedanken über den Knaben. Jesus warnt den Lehrer. Jesus, ein Licht den Heiden und ein Gericht den Juden! Der Lehrer ergreift die Flucht.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2019-10-10, 15:52

[JJ.01_289] 289. Kapitel – Des Lehrers Gedanken über den Knaben. Jesus warnt den Lehrer. Jesus, ein Licht den Heiden und ein Gericht den Juden! Der Lehrer ergreift die Flucht.
26. August 1844
[JJ.01_289,01] Eine volle Stunde dachte der Piras Zachäus über die Worte des Kindleins nach, fand aber nirgends einen Grund.
[JJ.01_289,02] „Was soll denn dieser Knabe sein?“ sprach er öfter bei sich.
[JJ.01_289,03] „Ist er etwa gar der Elias, der noch einmal kommen solle?!
[JJ.01_289,04] Oder ist er der Samuel oder irgendein anderer wiedererstandener großer Prophet?
[JJ.01_289,05] Er ward in Bethlehem geboren, und von da kommt kein Prophet!
[JJ.01_289,06] Wohl aber solle von da der Messias kommen!
[JJ.01_289,07] Ist etwa dieser Knabe gar der Messias Selbst?!
[JJ.01_289,08] Aus dem Stamme Davids solle er sein! – Joseph solle ja ein rechter Nachkömmling Davids sein,
[JJ.01_289,09] freilich ohne einen glaubwürdigen strengen Beweis.
[JJ.01_289,10] Die Sache hat dem Anscheine nach viel für sich;
[JJ.01_289,11] aber wer kann das ohne geschichtliche Beweise als fest gegründet annehmen und glauben?!
[JJ.01_289,12] Und doch ist man beinahe des Knaben wegen genötigt, das also anzunehmen.
[JJ.01_289,13] Aber der römische Freibrief spricht wieder ganz dawider;
[JJ.01_289,14] denn der Messias wird doch ein derbster Feind der Römer sein müssen!
[JJ.01_289,15] Wie aber wird er das wohl bei solcher Freundschaft mit den Römern, die ihn zu ihrem Bürger gemacht haben?! –
[JJ.01_289,16] Da kann er wohl mit der Zeit ein großer Feldherr Roms werden, ein Messias den Heiden;
[JJ.01_289,17] für uns aber ein zweischneidiges Schwert, das uns zugrunde richten wird!
[JJ.01_289,18] Wenn ich das den Hohenpriestern anzeigete, – wahrlich, das könnte mir große Vorteile bringen!?“
[JJ.01_289,19] Hier kam das Kindlein mit dem Jakob in den Garten wieder und ging zum Lehrer hin und sagte zu ihm:
[JJ.01_289,20] „Piras Zachäus! – Lasse du dir die Lust vergehen, Mich vor der Zeit den Hohenpriestern zu offenbaren;
[JJ.01_289,21] denn da solle dich beim dritten Schritte schon der Tod ereilen!
[JJ.01_289,22] Meine Macht hast du erprobt; daher lasse dir das zu einer guten Mahnrede sein!
[JJ.01_289,23] Was aber du über einen Messias für die Heiden geredet hast mit dir selbst, das solle einen Grund haben!
[JJ.01_289,24] Denn also solle es auch werden: ein Licht den Heiden und ein Gericht den Juden und allen Kindern Israels!“
[JJ.01_289,25] Hier ward der Lehrer ärgerlich und sprach: „Wenn so, da gehe von uns und ziehe zu den Heiden!“
[JJ.01_289,26] Das Kindlein aber sprach: „Ich bin ein Herr und tue, was Ich will; und du bist nicht einer, der da was zu schaffen hätte!
[JJ.01_289,27] Daher schweige du und ziehe von hier, sonst wirst du Mich noch nötigen, dich zu schlagen!“
[JJ.01_289,28] Als der Piras Zachäus solches von dem Knäblein vernommen hatte, da hob er sich schnell und floh von dannen in die Stadt.
[JJ.01_289,29] Und Joseph ward dadurch eines lästigen Gastes los und ging dann wieder seinem Geschäfte nach. –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2019-10-10, 15:54

[JJ.01_290] 290. Kapitel – Gemütlichkeit in Josephs Haus, wo es den Nachbarn und deren Kindern wohlgefällt. Die Kinder auf dem Söller. Zenon bricht sich bei seinem halsbrecherischen Hervortun das Genick. Seiner Eltern Zorn. Die Erweckung des toten Knaben. Zenons Zeugnis über Jesus. Jesus ermahnt Zenon: „Enthalte dich fürder von derlei Spielen, die den Tod in sich führen!“ Ein prophetischer Hinweis auf den späteren Judas Ischariot.
27. August 1844
[JJ.01_290,01] Nach einiger Zeit aber zog dennoch wieder die Liebe die Kinder der Nachbarn zum Joseph hin, wie auch deren Eltern, –
[JJ.01_290,02] und das besonders an den Vorsabbaten (Freitag), an denen man, besonders nachmittags, wenig oder nichts arbeitete.
[JJ.01_290,03] An einem solchen Vorsabbate kamen mehrere Nachbarn mit ihren Kindern dahin.
[JJ.01_290,04] Die Mädchen fanden die lieblichste Gesellschaft an den fünf Cyreniusschen Mädchen, die da gar freundlich und schön und arbeitsam waren und in allen Dingen gar viele Kenntnisse besaßen.
[JJ.01_290,05] Den Knaben aber war der liebe muntere Jesus ohnehin über alles;
[JJ.01_290,06] denn fürs erste zeigte Er ihnen so manche überaus sinnige Spiele, die da die Knaben sehr unterhielten;
[JJ.01_290,07] und fürs zweite erzählte Er ihnen oft so rührende Geschichtchen als Gleichnisse, daß die kleinen Kinder dabei ganz Aug' und Ohr waren.
[JJ.01_290,08] Diesmal aber, da zufolge eines vorhergehenden Gewitterregens der Boden ein wenig feucht war, ward der Söller (dachloser und mit Geländern eingefaßter Boden des Hauses) zum Spielplatze erwählt.
[JJ.01_290,09] Eine Zeitlang ging es recht ruhig her; denn da erzählte der kleine Jesus mehrere sehr anziehende Geschichtchen.
[JJ.01_290,10] Aber mehr gegen den Abend ward es lebendiger auf dem Söller; denn da hatte Jesus ein kleines Würfelspiel angeordnet, und da gab es öfter etwas zum Springen.
[JJ.01_290,11] Unter den zwölf anwesenden Knaben aber befand sich ein gewisser Zenon; dieser war ein Hauptwetter und wollte seinen Gespielen durch allerlei halsbrecherische Produktionen ihre mitgenommenen Sparpfennige abgewinnen.
[JJ.01_290,12] Eine solche Produktion setzte er auch hier ins Werk, und diese bestand darin, daß er elf Pfennige setzte, und zwar gegen den Willen des Herrn Jesus,
[JJ.01_290,13] und das darauf, daß er auf dem Söllergeländer dreimal herumgehen könne, ohne das Gleichgewicht zu verlieren.
[JJ.01_290,14] Komme er dreimal glücklich herum, so müssen ihm die zusehenden andern elf Kinder zu den elf Pfennigen noch elf hinzulegen;
[JJ.01_290,15] verliert er aber das Gleichgewicht und fällt, so verliert er seine elf Pfennige.
[JJ.01_290,16] Die andern Knaben taten das, und Zenon hüpfte sogleich auf das Geländer, bekam sogleich einen kleinen Schwindel, verlor das Gleichgewicht, fiel sogleich hinab auf den Erdboden, brach sich das Genick und war somit auch auf der Stelle tot.
[JJ.01_290,17] Da liefen die Eltern des toten Knaben voll Leid und Zorn hinauf auf den Söller, ergriffen Jesum und wollten Ihn mißhandeln.
[JJ.01_290,18] Jesus aber riß Sich von ihnen los, lief hinab zum toten Knaben und rief dort laut:
[JJ.01_290,19] „Zenon! Stehe auf und zeuge von Mir vor deinen blinden Eltern, ob Ich dich herabgeworfen und getötet habe?!“
[JJ.01_290,20] Hier richtete sich der tote Knabe sogleich auf und sprach:
[JJ.01_290,21] „O Herr! Du hast mich nimmer herabgeworfen und getötet,
[JJ.01_290,22] sondern daran war meine Gewinnsucht und schmähliche Hast schuld!
[JJ.01_290,23] Da mich aber solche meine Sünde getötet hat, da kamst Du, o Herr, wohl zu mir und gabst mir das Leben wieder!“
[JJ.01_290,24] Als die Eltern des Zenon solches Zeugnis vernahmen, da fielen sie alsbald vor Jesum nieder und beteten die Kraft Gottes in dem Kinde Jesus an.
[JJ.01_290,25] Jesus aber sprach zum Zenon: „Lasse dir aber das zu einer Witzigung sein und enthalte dich fürder von derlei Spielen, die den Tod in sich führen, und bedenke, wie Ich es dir widerraten habe!“
[JJ.01_290,26] Die Eltern und Zenon weinten aus großem Dankgefühle und begaben sich dann nach Hause.
[JJ.01_290,27] (Übrigens aber war das eine prophetische Hindeutung auf den einstigen Judas Ischariot, wie sie leicht zu erkennen ist.) – –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2019-10-10, 15:56

[JJ.01_291] 291. Kapitel – Die Nachbarn suchen Rat bei Joseph als dem Freund des Cornelius. Jesus warnt Joseph vor Unvorsichtigkeit. Einblick in die göttliche Weltregierung: Wie das Volk – so seine Regierung! „Ich bin der Herr auch über Rom!“
28. August 1844
[JJ.01_291,01] Ein anderes Mal, eben wieder an einem Vorsabbate, kamen mehrere Nachbarn wieder zum Joseph mit ihren Kindern, um sich da mit ihm über manche sie drückende Angelegenheiten zu beraten;
[JJ.01_291,02] denn diese Nachbarn wußten es, daß Joseph sehr wohlan mit dem Landpfleger war.
[JJ.01_291,03] Um diese Zeit aber bekam Joseph auch ein Schreiben von Tyrus, und zwar von Cyrenius, der sich um das Befinden Josephs und ganz besonders um den kleinen Jesus erkundigte, sobald er von Rom in Tyrus wieder ankam.
[JJ.01_291,04] Um dieses Schreiben aber wußten die Nachbarn nicht,
[JJ.01_291,05] wie auch nicht, daß Joseph ein so großer Freund vom Statthalter Cyrenius wäre.
[JJ.01_291,06] Da wollte Joseph mit dem Briefe zum Vorscheine kommen und wollte dadurch den Nachbarn einen sichereren Trost bereiten,
[JJ.01_291,07] da er ihnen dadurch zeigen wollte, wie er sich für sie gegen den Mietkönig beim Statthalter selbst wirkungsvollst verwenden werde, –
[JJ.01_291,08] und das um so sicherer mit dem besten Erfolge darum, weil die Eudokia wie die fünf Mägde vollends dem Cyrenius angehören.
[JJ.01_291,09] Da sprang aber das Kindlein schnell zum Joseph und sagte sehr heftig:
[JJ.01_291,10] „Joseph, Joseph! tue das nimmer, denn Ich bin der Herr!
[JJ.01_291,11] Wirst du den Brief zeigen, so werde Ich die Erde schlagen; denn Ich bin der Herr auch über Rom – und nicht der Cyrenius! – und nicht der Augustus Caesar! –
[JJ.01_291,12] Ich sage dir, wäre das Volk besser als der Mietkönig, so wüßte Ich den Archelaus zu finden!
[JJ.01_291,13] Da aber das Volk nicht um ein Haar besser ist, so solle es nur tragen die eigene Last in dem Mietkönige, der da ein Geizhals ist, wie das gesamte Volk!
[JJ.01_291,14] Hieß es nicht: Auge für Auge, Zahn für Zahn, und so weiter? – Also heiße es auch: Geiz für Geiz und Neid für Neid!
[JJ.01_291,15] Demnach ist Archelaus ja ein wahrer Arzt diesem hartherzigen Volke; und er solle bleiben, wie er ist, bis an sein Ende!“
[JJ.01_291,16] Diese Rede verdroß die Nachbarn, und sie sprachen:
[JJ.01_291,17] „Das wäre uns ein sauberer Patron von einem Messias!
[JJ.01_291,18] Uns schilt er und lobet darum den Heiden Archelaus!“
[JJ.01_291,19] Das Kindlein aber stampfte mit der Ferse in den Boden und sprach:
[JJ.01_291,20] „Erde! erbebe, auf daß deine blinden Kinder erfahren, daß Ich dein Herr es bin!“
[JJ.01_291,21] Und plötzlich entfuhr der gestampften Stelle Feuer, und der Erdboden bebte gewaltig.
[JJ.01_291,22] Da erschraken alle Anwesenden und sprachen: „Was doch ist das Kind?! Denn es bebet die Erde ja vor Ihm!
[JJ.01_291,23] Laßt uns von dannen ziehen; denn neben diesem Kinde ist nicht gut sein!“ – Und alles verließ bald den Joseph und eilte davon. – Und so ward Joseph wieder einer großen Gefahr enthoben.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2019-10-10, 15:57

[JJ.01_292] 292. Kapitel – Der sechsjährige Jesus erweckt den verunglückten Knecht der Salome vom Tode. Dessen Belehrung durch Jesus. Jesus flieht das Lob der Menschen.
29. August 1844
[JJ.01_292,01] Als Jesus vollends sechs Jahre alt war und darüber, da hatte die Salome einmal einen schon schlechten Baum fällen lassen und ließ ihn dann von ihren Knechten zerschneiden und zerspalten, um daraus Brennholz zu gewinnen.
[JJ.01_292,02] Bei dieser Gelegenheit hielt ein junger Knecht große Stücke auf seinen Fleiß und sprach zu seinen drei Mitknechten:
[JJ.01_292,03] „Lasset mir allein diese Arbeit des Zerspaltens, und ich will so bald fertig werden mit dem ganzen Baume, als ihr drei zusammen!“
[JJ.01_292,04] Und die Mitknechte überließen ihm gerne diese Ehre.
[JJ.01_292,05] Er nahm dann seine scharfe Axt und hieb sehr fleißig darauf los.
[JJ.01_292,06] In solch seinem Eifer aber machte er einmal einen Fehlhieb und traf statt des Holzes seinen rechten Fuß und spaltete ihn von der Zehe bis zur Ferse.
[JJ.01_292,07] Da sank er zu Boden und schrie um Hilfe; und alles drängte sich zu ihm, aber niemand hatte etwas, daß er ihm verbände den Fuß.
[JJ.01_292,08] Und so verblutete sich der junge Mensch bald und starb darauf.
[JJ.01_292,09] Da wurde auch Josephs Haus darauf aufmerksam ob des Jammers und Geschreies beim nahen Hause der Salome.
[JJ.01_292,10] Und Jesus lief schnell hin und drang durch die umstehende Menschenmasse zum schon toten Knechte vor.
[JJ.01_292,11] Als Er beim Toten anlangte, da ergriff Er schnell dessen zerspaltenen Fuß, drückte ihn fest zusammen und heilte ihn im Augenblicke.
[JJ.01_292,12] Als der Fuß auf die Art geheilt war, da ergriff Er dessen Hand und sprach:
[JJ.01_292,13] „Höre, du eitler junger Mensch! – Ich sage dir, stehe auf und spalte weiter dein Holz!
[JJ.01_292,14] Aber lasse für die Zukunft fahren deine Eitelkeit und wolle nie mehr tun, als du Kraft besitzest,
[JJ.01_292,15] so wirst du für die Zukunft dich vor ähnlichen Unfällen leichtlichst verwahren!
[JJ.01_292,16] Denn auch deine Mitknechte haben ihre Arbeitskraft von Gott, und diese sollst du nicht zuschanden machen irgendwann und -wo!
[JJ.01_292,17] Ist aber irgendeiner aus deinen Mitknechten absichtlich faul und träge, so wird ihn schon der Herr finden, –
[JJ.01_292,18] an dir aber solle es nimmer sein, daß du ihm durch einen übertriebenen eitlen Fleiß darum zu einem Richter werden sollest!“
[JJ.01_292,19] Hier erhob sich der junge Knecht vollkräftig wieder und spaltete sein Holz weiter.
[JJ.01_292,20] Alle Anwesenden aber fielen auf ihre Knie vor dem Knaben Jesus nieder und sprachen:
[JJ.01_292,21] „Lob und Ehre in Dir der Kraft Gottes; denn Dich hat der Herr früh schon mit aller göttlichen Kraft erfüllt!“
[JJ.01_292,22] Jesus aber lief schnell wieder nach Hause, denn Er wollte das Lob der Menschen nicht. – –

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[JJ.01_293] 293. Kapitel – Der heilige Krug der Maria von Jesus zerbrochen. Des Mädchens Sorge darum. Jesus bringt der Mutter das Wasser in Seinem kleinen roten Mantel. Die Reliquie der Maria war Jesus ein Dorn im Auge.
31. August 1844
[JJ.01_293,01] Es hatte aber die Maria noch den Krug, mit dem sie Wasser holte, als ihr der Engel die heiligste Botschaft überbrachte.
[JJ.01_293,02] Sie hielt große Stücke auf diesen Krug, – ja er war ihr ein förmliches Heiligtum.
[JJ.01_293,03] Sie sah es sogar nicht gerne, wenn jemand diesen Krug nahm und trank daraus.
[JJ.01_293,04] Einmal aber, ungefähr acht Tage darauf, als das Wunder bei der Salome verübt ward, war Maria allein mit Jesus im Hause.
[JJ.01_293,05] Sie war mit der Reinigung einiger Wäsche beschäftigt und brauchte dazu frisches Wasser.
[JJ.01_293,06] Sie ging daher zu Jesus und sagte zu Ihm: „Du könntest mir wohl leicht einen Krug voll frischen Wassers holen;
[JJ.01_293,07] da hast Du sogar den durch Dich geheiligten Krug dazu!“
[JJ.01_293,08] Jesus nahm den Krug und lief damit zum Brunnen, wo eben der Joseph mit den andern Kindern etwas arbeitete.
[JJ.01_293,09] Jesus aber stieß am Brunnen mit dem Kruge etwas hart an einen Stein, und der Krug lag in vielen Scherben am Boden.
[JJ.01_293,10] Das ersah ein Mädchen und sprach: „Auweh, ach, ach! Das wird gut aussehen; nun ist der heilige Krug der Hausherrin hin! – Aber Du lieber Jesus, warum hast denn Du da nicht besser achtgegeben?
[JJ.01_293,11] Nein, – aber da wird die Mutter greinen; no, no, da kannst Du Dich freuen darauf!“
[JJ.01_293,12] Das verdroß aber dem Außen nach Jesum ein wenig, und Er sagte zum Mädchen:
[JJ.01_293,13] „Was geht das dich an, was Ich tue?! – Sehe du nur zu, daß du mit deinem Gespinste fertig wirst!
[JJ.01_293,14] Ich werde trotz des zerbrochenen Kruges dennoch der Maria frisches Wasser in rechter Menge bringen!“
[JJ.01_293,15] Und das Mädchen sprach: „Das möchte ich auch sehen, wie man ohne Krug ein frisches Wasser ins Haus schaffen kann!“
[JJ.01_293,16] Hier nahm Jesus sogleich Seinen kleinen roten Mantel, griff ihn an den Enden zusammen und schöpfte Wasser darein und trug es ohne einen Tropfen zu verlieren ins Haus zur Maria!
[JJ.01_293,17] Alle aber gingen Ihm nach ins Haus ob dieses Wunders.
[JJ.01_293,18] Als Maria das ersah, da entsetzte sie sich und sagte: „Aber Kind, was ist denn mit dem Kruge geschehen?“
[JJ.01_293,19] Und Jesus sprach: „Siehe, der war Mir schon lange ein Dorn im Auge! Darum versuchte Ich seine Wunderkraft an einem Steine, –
[JJ.01_293,20] und siehe, es war keine an und in ihm; daher zerbrach er auch sogleich in kleine Stücke!
[JJ.01_293,21] Ich aber meine, wo Ich bin, da sollte Ich doch mehr gelten als so ein dummer Krug, der um kein Haar besser ist als ein jeder andere!“
[JJ.01_293,22] Auf diese Worte sagte die Maria nichts mehr und schrieb sich dieselben tief in ihr Herz.
[JJ.01_293,23] Das Mädchen aber sagte darauf auch nichts mehr; denn sie hatte Jesum lieb.
[JJ.01_293,24] Und Jesus sprach zu ihr: „Siehe, also gefällst du Mir besser, als wenn du deine Zunge bewegest ohne Not!“ – Und das Mädchen war zufrieden mit diesem kleinen Putzer und spann darauf fleißig ihr Garn.

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[JJ.01_294] 294. Kapitel – Zweijährige Wunderpause. Teuerung in Palästina. Joseph sät noch im siebenten Monat. Der achtjährige Jesus legt Selbst den Samen ins Erdreich. Der wunderbare Segen. Josephs Dank. Liebe ist besser als Lob! Die Heilung des verdorrten Knaben.
31. August 1844
[JJ.01_294,01] Nach diesem Wunderwerke verhielt Sich Jesus bei zwei Jahre ruhig und gehorchte in allem dem Joseph und der Maria.
[JJ.01_294,02] In Seinem achten Jahre aber zeigte sich ein sehr schlechtes Erntejahr; denn es trat eine große Dürre ein, und alle Saat verdorrte.
[JJ.01_294,03] Es war schon der siebente Monat, und nirgends zeigte sich etwas Grünes; man mußte vielfach das Vieh schlachten, oder man mußte um ein teures Geld Heu und Getreide aus Ägypten und aus Kleinasien bringen lassen.
[JJ.01_294,04] Joseph selbst lebte zumeist von den Fischen, die ihm Jonatha allwöchentlich zukommen ließ, und fütterte seine Haustiere mit dem Schilfgrase, das ihm eben auch der Jonatha zusandte.
[JJ.01_294,05] Im siebenten Monate erst zeigten sich Wolken, und es fing an sparsam periodisch zu regnen.
[JJ.01_294,06] Da sprach der Joseph zu seinen vier ältesten Söhnen: „Spannet vor den Pflug die Ochsen, und wir wollen im Namen des Herrn etwas Weizen in die Erde säen.
[JJ.01_294,07] Wer weiß es, vielleicht segnet es dennoch der Herr, da wir Den ja zu unserem Sohne und Bruder rechnen dürfen, den Er gesandt hat in die Welt!
[JJ.01_294,08] Zwar hat Er durch Diesen nun bereits zwei Jahre kein Zeichen mehr getan, daß wir darob Seiner Hoheit schon förmlich vergaßen!
[JJ.01_294,09] Aber wer weiß es auch, ob dieses schlechte Jahr nicht eine Folge unserer Vergessenheit an Den ist, der so heilig von oben zu uns kam?“
[JJ.01_294,10] Hier trat der nun achtjährige Jesus zum Joseph hin und sprach: „Gut, Vater Joseph! – ihr habt Meiner noch nie vergessen; darum aber will Ich mit dir gehen, den Weizen in die Furchen zu legen!“
[JJ.01_294,11] Den Joseph freute das über die Maßen; und die Maria und alle im Hause sprachen:
[JJ.01_294,12] „Ja, ja, wo der liebe Jesus säen wird, da wird sicher eine reiche Ernte werden!“
[JJ.01_294,13] Und Jesus sprach lächelnd: „Der Meinung bin Ich auch – wahrlich, umsonst solle von Mir kein Same in das Erdreich fallen!“
[JJ.01_294,14] Hierauf ging es ans Ackern und Säen. Joseph säte nach dem Pfluge links, und Jesus rechts.
[JJ.01_294,15] Und so ward der Acker in einem halben Tage bestens bestellt.
[JJ.01_294,16] Darauf fiel bald ein reichlicher Regen, und der Weizen schlug einen festen Keim und gelangte als eine Sommerfrucht in drei Monaten zur sehr erwünschten Reife.
[JJ.01_294,17] Da zeigte es sich aber, daß die Ähren, die da zur rechten Seite der Knabe Jesus gesät hatte, durchaus fünfhundert Körner hatten, während die des Joseph nur dreißig bis vierzig Körner hatten.
[JJ.01_294,18] Darüber hatte sich alles hoch verwundert, und als das Getreide erst dann in der Tenne ausgedroschen ward, da erst zeigte sich so recht im Vollmaße der Segen Gottes;
[JJ.01_294,19] denn aus einem Malter (siebzig Maß) Weizen, der gesät worden war, wurden genau tausend Malter Ernte – eine Ernte, die noch nie jemand erlebt hatte!
[JJ.01_294,20] Da aber Joseph nun einen solchen Überfluß hatte, da behielt er für sich siebzig Malter und verteilte neunhundertunddreißig Malter an die Nachbarn.
[JJ.01_294,21] Und es war damit einer ganzen Umgegend mit dieser wunderbaren Ernte geholfen.
[JJ.01_294,22] Und es kamen dann viele Nachbarn und lobten und priesen die Kraft Gottes in dem Knaben Jesus.
[JJ.01_294,23] Dieser aber ermahnte sie zur Liebe zu Gott und zu ihren Nächsten und sprach zu jedermann: „Liebe ist besser als Lob, und eine rechte Gottesfurcht ist mehr wert als Opferbrand!“ – In dieser Zeit ward auch der verdorrte Knabe wieder gesund. –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2019-10-10, 16:02

[JJ.01_295] 295. Kapitel – Joseph und Maria wollen den bald zehnjährigen Jesus nun doch zu einem Lehrer geben. Schwierigkeiten beim Unterricht. Der Lehrer schlägt den Knaben und wird darauf stumm und unsinnig. Der Jesusknabe kehrt wieder heim.
2. September 1844
[JJ.01_295,01] Von da an tat das Knäblein Jesus wieder kein Zeichen mehr, sondern tat wie alle anderen Menschenkinder!
[JJ.01_295,02] Nur war Es gerne beim Joseph, wenn er Gerätschaften als: Pflüge, Joche, Stühle, Tische, Betten und dergleichen verfertigte, und es mißlang dem Joseph nie etwas.
[JJ.01_295,03] Da aber das Knäblein bereits ins zehnte Jahr ging und Sich gar nicht mehr unterscheiden wollte von andern Kindern, –
[JJ.01_295,04] da sprach einmal Joseph zur Maria: „Siehe, die Leute herum schmähen, daß wir Jesum so ganz ohne Schulunterricht aufwachsen lassen, da Er doch so herrliche Talente und Anlagen besäße!
[JJ.01_295,05] Ich weiß wohl, daß Jesus des Weltschulenunterrichtes nicht vonnöten hat;
[JJ.01_295,06] aber um den Nachbarn den Mund zu stopfen, möchte ich Ihn gleichwohl zu einem Lehrer geben.
[JJ.01_295,07] Und da jetzt zwei neue Schulen in der Stadt errichtet worden sind, deren beide Lehrer sehr geschickt sein sollen, so möchte ich es mit dem einen oder mit dem andern versuchen!“
[JJ.01_295,08] Maria willigte dazu ein; denn auch sie sah die scheinbare Notwendigkeit dessen ein.
[JJ.01_295,09] Und Joseph nahm Jesum zu sich und führte Ihn zum ersten Lehrer.
[JJ.01_295,10] Dieser übernahm das Knäblein sogleich und sprach zum Joseph: „Zuerst solle er, wegen der vielen Griechen unter uns, Griechisch und dann erst Hebräisch lernen!
[JJ.01_295,11] Ich kenne wohl die sonderbaren Eigenheiten dieses Kindes und habe eine kleine Furcht vor ihm.
[JJ.01_295,12] Aber ich will dennoch tun, was recht sein wird; nur mußt du mir den Knaben ganz übergeben!“
[JJ.01_295,13] Joseph willigte dazu ein und gab Jesum ganz ins Haus des Lehrers.
[JJ.01_295,14] Drei Tage genoß hier Jesus die gewöhnliche Freiheit; erst am vierten Tage nahm Ihn der Lehrer ins Schulzimmer.
[JJ.01_295,15] Allda führte er Ihn an die Tafel und schrieb vor Ihm das ganze Alphabet und fing an es zu erklären.
[JJ.01_295,16] Nachdem er es einige Male durcherklärt hatte, da fragte er Jesum, was Er Sich davon gemerkt habe.
[JJ.01_295,17] Jesus aber tat, als wüßte Er nichts von dem Erklärten, und gab dem Lehrer keine Antwort.
[JJ.01_295,18] Und der Lehrer plagte den Knaben und sich drei Tage lang und bekam nie eine Antwort.
[JJ.01_295,19] Am vierten Tage aber ward er unwillig und forderte den Knaben Jesus unter Androhung von einer tüchtigen Strafe auf, ihm zu antworten.
[JJ.01_295,20] Da sprach der Knabe zu ihm: „Wenn du in der Wahrheit ein Lehrer bist, und wenn du die Buchstaben wirklich kennest, so zeige Mir die wahre Grundbedeutung des Alpha, und Ich werde dir die des Beta kundgeben!“
[JJ.01_295,21] Darob ward der Lehrer zornig und schlug Jesum mit dem Zeigestäbchen an den Kopf.
[JJ.01_295,22] Das tat dem Knaben weh, und Er sprach zum Lehrer: „Ist das die weise Art, dich deiner Dummheit zu entledigen?
[JJ.01_295,23] Wahrlich, der Schläge wegen bin Ich nicht bei dir, und das ist nicht die Art, Menschen zu lehren und zu bilden!
[JJ.01_295,24] Du aber sollst Mir stumm werden und unsinnig darum, daß du Mich, anstatt Mir eine rechte Erklärung zu geben, geschlagen hast!“
[JJ.01_295,25] Und auf der Stelle sank der Lehrer zusammen und ward, wie rasend, gebunden in ein anderes Zimmer gebracht.
[JJ.01_295,26] Jesus aber kehrte sogleich zum Joseph nach Hause und sagte da:
[JJ.01_295,27] „Ein anderes Mal bitte Ich Mir einen andern Lehrer aus, der nicht mit dem Stocke in der Hand in die Schule kommt; der aber büßt nun seinen Frevel an Mir!“
[JJ.01_295,28] Da wußte Joseph, was sicher wieder geschehen war, und sprach zur Maria: „Also dürfen wir Jesum nicht mehr aus den Händen lassen; denn Er züchtiget jeden, der nicht nach Seinem Sinne ist!“
[JJ.01_295,29] Und die Maria war damit einverstanden; und niemand wagte Jesu einen Vorwurf zu machen. –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2019-10-10, 16:05

[JJ.01_296] 296. Kapitel – Der zweite Lehrer bei Joseph. Sanftmütiges Entgegenkommen des Lehrers. Jesus gibt dem Lehrer eine Probe: Er liest und erklärt den Daniel. Des Lehrers gutes Zeugnis über Jesu. Zum Dank für die Ehrlichkeit des Lehrers heilt Jesus den ersten Lehrer.
[JJ.01_296,01] Nach einer Zeit von etlichen Wochen kam aber der zweite neue Lehrer zum Joseph, um ihm einen freundschaftlichen Besuch abzustatten;
[JJ.01_296,02] denn Joseph hatte ihm zuvor mehrere neue Bänke und Stühle und einen Tisch in sein Schulzimmer gemacht, und hat bei dieser Gelegenheit einen recht biederen Mann in diesem Lehrer zu seinem Freunde gewonnen.
[JJ.01_296,03] Dieser Lehrer machte nun auch die Bekanntschaft mit dem Knaben Jesus und hatte eine rechte Freude an Seinem ernsten, aber dabei dennoch bescheiden munteren Wesen.
[JJ.01_296,04] Er fragte daher den Joseph, ob der Knabe schon in irgendeiner Schule habe lesen gelernt.
[JJ.01_296,05] Joseph aber sprach: „Bruder! Ich habe es schon mit ein paar Lehrern versucht, aber beide konnten nichts ausrichten mit Ihm;
[JJ.01_296,06] denn es ruht in diesem Knaben eine sonderbare Kraft!
[JJ.01_296,07] Wie Ihm dann ein Lehrer etwas grob kommt, da ist er schon verloren;
[JJ.01_296,08] denn es braucht da nur ein Wort aus des Knaben Mund über den Lehrer zu kommen, und er ist gestraft auf das entsetzlichste!
[JJ.01_296,09] Also war es erst jüngst der Fall mit dem ersten Lehrer, der noch bis zur Stunde ein Narr ist.“
[JJ.01_296,10] Und der Lehrer sprach: „Ja, ja, das weiß ich wohl; aber der war auch ein Tyrann gegen alle seine Schüler!
[JJ.01_296,11] Wenn ich den Knaben unterrichtete, wahrlich – ich hätte keine Angst, von ihm gestraft zu werden!“
[JJ.01_296,12] Da sprach der anwesende Knabe Jesus: „Und was wohl möchtest du Mich lehren?“
[JJ.01_296,13] Und der Lehrer zog den Knaben liebvollst zu sich, herzte Ihn und sprach dann zu Ihm:
[JJ.01_296,14] „Ich möchte dich auf eine gar freundliche Art lesen und schreiben und dann die Schrift verstehen lehren!“
[JJ.01_296,15] Und der Knabe sprach: „Gut, – hast du etwas von der Schrift bei dir, so gebe Mir's, und Ich will dir eine Probe geben!“
[JJ.01_296,16] Hier zog der Lehrer sogleich eine Rolle heraus – es war der Daniel – und gab sie dem Knaben.
[JJ.01_296,17] Der Knabe aber fing sogleich an, die Rolle zu lesen und also zu erklären, daß sich alle Umstehenden über alle Maßen samt dem ganz betroffenen Lehrer zu verwundern anfingen.
[JJ.01_296,18] Als aber der Lehrer solches von dem Knaben erfahren hatte, da sprach er:
[JJ.01_296,19] „O Herr! sei mir armem Sünder gnädig und barmherzig; denn dieser Knabe ist kein irdischer Mensch!
[JJ.01_296,20] O Bruder Joseph, jetzt begreife ich es klar, warum mit diesem Knaben kein Lehrer es auszuhalten vermag!
[JJ.01_296,21] Der Knabe versteht ja ohnehin mehr als alle Lehrer zusammen auf der ganzen Erde! – O darum behalte ihn ja daheim!“
[JJ.01_296,22] Dieses Zeugnis gefiel dem Knaben, und Er sprach: „Weil du so ehrlich bist, so solle auch deinetwillen der andere Lehrer wieder genesen; es geschehe! –
[JJ.01_296,23] Du aber bleibe also ehrlich in deinem Herzen, wie du es nun bist, so wirst du ein rechter Lehrer sein allzeit, Amen.“ –
[JJ.01_296,24] Darauf entfernte Sich der Knabe Jesus; der Lehrer empfahl sich auch bald beim Joseph und zog sehr nachdenkend nach Hause. – Und mit dem ersten Lehrer ward es zur Stunde besser. – –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2019-10-10, 16:06

[JJ.01_297] 297. Kapitel – Der elfjährige Jesus und Jakob gehen Holz sammeln. Jakob wird von einer Natter gebissen und gibt Zeichen des Todes. Jakob von Jesu wiederbelebt. Ein Arbeits-Evangelium. Sei eifrig in geistigen Gütern! Erweckung des toten Knaben Kephas und des toten Zimmermannsgesellen Mallas. Die Lehre: „Im Neide ruht allzeit der Tod!“
4. September 1844
[JJ.01_297,01] Von da an blieb das Kind Jesus zu Hause, verhielt Sich ruhig und gehorsam und verrichtete auch kleine Arbeiten.
[JJ.01_297,02] Es tat keine Zeichen ein ganzes Jahr hindurch, – also bis in Sein vollends elftes Jahr.
[JJ.01_297,03] Im elften Jahre aber verübte Es wieder drei bedeutende Wunderwerke, und diese sollen hier kurz folgen.
[JJ.01_297,04] Im Frühjahre ging dem Joseph auf einige Tage der Brennholzvorrat aus.
[JJ.01_297,05] Er sandte darum Jakob und Jesus, weil diese am meisten Zeit hatten, in einen nahen Wald, daß sie allda Reisig sammeln sollten.
[JJ.01_297,06] Die beiden gingen und taten emsig, was ihnen Joseph anbefohlen hatte.
[JJ.01_297,07] Jakob aber tummelte sich gar sehr, und es blieb für Jesus wenig zu sammeln; denn Jakob griff Jesu überall vor.
[JJ.01_297,08] In solchem seinem Eifer aber geschah es, daß er nach einem buschigen Reisig griff, unter dem sich eine giftige Natter befand.
[JJ.01_297,09] Die Natter biß den Jakob in die Hand, da fiel Jakob um vor Schmerz und Entsetzen. Die Hand schwoll plötzlich auf, und Jakob bog sich rücklings und gab Zeichen des Todes.
[JJ.01_297,10] Da sprang Jesus hinzu, blies in die Wunde, und mit Jakob war es augenblicklich besser.
[JJ.01_297,11] Die Natter aber wurde entsetzlich aufgetrieben und zerplatzte in tausend Stücke!
[JJ.01_297,12] Darnach aber sprach Jesus zum Jakob: „Eile mit Weile! – In aller Weltarbeit, wenn sie zu eifrig betrieben wird, liegt der Tod!
[JJ.01_297,13] Daher ist's besser, zu sein faul für die Welt, aber um so eifriger für den Geist zu sein bei jeder Gelegenheit!
[JJ.01_297,14] Also aber sollen die Weltfleißigen stets den Tod ihrer Seele in ihrem Eifer ums Irdische finden!
[JJ.01_297,15] Ich aber werde die Weltmüßiggänger aufsuchen und werde sie in Meinen Dienst nehmen für ewig; und denen, die nur eine Stunde des Tages gearbeitet haben, werde Ich gleichen Lohn geben mit denen, die den ganzen Tag über fleißigst gearbeitet haben!
[JJ.01_297,16] Wohl jedem Faulenzer für die Welt; wehe aber jedem Fleißigen in den Geschäften der Welt! Der erste wird sein Mein Freund – und der zweite Mein Feind!“ – –
[JJ.01_297,17] Jakob merkte sich diese Worte und lebte darnach und machte sich nichts daraus, wenn er auch öfter den Namen „der Faule und Träge“ bekam;
[JJ.01_297,18] aber er war von da an desto eifriger in seinem Herzen mit Jesum beschäftigt und gewann endlos viel dabei. –
[JJ.01_297,19] Bald darauf, in zwei Tagen, starb einer Nachbarin, die eine Witwe war, ihr einziges Söhnchen, und sie weinte viel darum.
[JJ.01_297,20] Da ging Jesus mit Seinem Jakob auch dahin, zu besehen den verstorbenen Knaben.
[JJ.01_297,21] Da Er aber die heftig weinende Witwe sah, da dauerte sie Ihn, und Er ergriff den toten Knaben bei der Hand und sprach: „Kephas! – Ich sage dir, stehe auf, und betrübe nimmer das Herz deiner Mutter!“
[JJ.01_297,22] Hier stand der Knabe plötzlich auf und begrüßte lächelnd alle Anwesenden.
[JJ.01_297,23] Da war es aus bei der Witwe, und sie sprach: „O wer doch ist dieser Sohn Josephs, daß er mit einem Worte vermag die Toten zu erwecken?! – Ist er ein Gott, oder ein Engel?!“
[JJ.01_297,24] Jesus aber sprach zur Witwe: „Frage nicht weiter, sondern gebe dem Kephas Milch, auf daß es vollends besser werde mit ihm!“
[JJ.01_297,25] Und die Witwe ging sobald und brachte erwärmte Milch dem Knaben, – und dieser ward darauf vollends gesund.
[JJ.01_297,26] Da wollten alle Jesum anzubeten anfangen; Er aber eilte davon, traf andere Kinder und spielte mit ihnen auf eine sehr weise Art. –
[JJ.01_297,27] Als Er aber also da spielte, da fiel bei einem andern Hause, das da von einigen Stadtzimmerleuten ausgebessert ward, ein Mensch, brach sich das Genick und war sogleich tot.
[JJ.01_297,28] Da kamen sogleich eine Menge Menschen zusammen und betrauerten den Unglücklichen, und es war da ein großer Lärm.
[JJ.01_297,29] Als Jesus diesen Lärm hörte, da ging Er mit dem Jakob auch hinzu, drängte Sich bis zum Toten und sagte zu ihm:
[JJ.01_297,30] „Mallas! – Ich sage dir, stehe wieder auf und arbeite! – Nagle aber deine Latten besser an, sonst fällst du noch einmal!
[JJ.01_297,31] Denn es kommt nicht darauf an, wie viel du gearbeitet hast, sondern wie du gearbeitet hast! – Im Neide aber ruht allzeit der Tod!“
[JJ.01_297,32] Darauf entfernte Sich Jesus schnell wieder, und der Tote stand wieder also gesund auf und arbeitete also kräftig weiter, als wäre ihm nichts geschehen. – Die Worte Jesu aber behielt er in seinem Herzen. – –
[JJ.01_297,33] Diese drei Wunder geschahen nacheinander in kurzer Frist, und alle Nachbarn wollten darum Jesum anzubeten anfangen.
[JJ.01_297,34] Jesus aber untersagte ihnen solches und ließ Sich darauf etliche Wochen nicht sehen im Dorfe.
[JJ.01_297,35] Im Hause Josephs aber wurden die drei Taten wohl gemerkt, und es ist viel darüber geredet worden. – 

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[JJ.01_298] 298. Kapitel – Kurze Schilderung der Tempelszene des zwölfjährigen Jesus durch Seinen Bruder Jakob. Jesus zieht Sich nun ganz zurück bis zur Hochzeit zu Kana.
[JJ.01_298,01] Von da an zog Sich Jesus zurück und verübte offen keine Tatenwunder mehr bis zur Zeit der Hochzeit zu Kana in Galiläa.
[JJ.01_298,02] Nur im zwölften Jahre verübte der Knabe Jesus, da Er zum Feste nach Jerusalem zum ersten Male kam, im Tempel, wie es im Evangelium bekanntgegeben ist, ein Wunder unter den Gelehrten durch Seine Weisheit, –
[JJ.01_298,03] welches Wunder ich, Jakob, da ich nicht zugegen war, mir erst später vom Herrn Selbst habe kundgeben lassen, das kurz beschrieben darin bestand:
[JJ.01_298,04] Im großen Gedränge verloren Joseph und Maria Jesum im Tempel und meinten, da Er nicht bei ihnen war, so würde Er sicher mit der Salome oder noch sonstigen Verwandten und Bekannten schon heimgezogen sein.
[JJ.01_298,05] Und so gingen die beiden der Nazaräer-Karawane nach und trafen sie erst am Abende in der Herberge zwischen Nazareth und Jerusalem.
[JJ.01_298,06] Da sie aber allda Jesum nicht fanden, da wurden sie sehr betrübt, nahmen einige Begleiter und zogen in der Nacht nach Jerusalem zurück.
[JJ.01_298,07] Da angelangt, ging Joseph sogleich zum Landpfleger Cornelius, der damals noch in Jerusalem das Land pflegte.
[JJ.01_298,08] Joseph gab dem ihm überaus freundlich entgegenkommenden Cornelius sogleich kund, was ihm begegnet ist,
[JJ.01_298,09] und dieser gab dem Joseph sogleich eine römische Wache, mit der Joseph alle Häuser durchsuchen durfte.
[JJ.01_298,10] Also durchstöberte Joseph nahe ganz Jerusalem und fand Jesum dennoch nirgends nach einem drei Tage langen Suchen.
[JJ.01_298,11] Da ward es den beiden überaus bange; sie gaben die Wache dem Cornelius ganz traurig zurück und ließen sich nicht trösten von ihm.
[JJ.01_298,12] Da es aber schon ziemlich gegen den Abend an der Zeit war, da wollte sie Cornelius bei sich behalten.
[JJ.01_298,13] Joseph aber sprach: „O edler Freund, ich will ja bei dir verbleiben diese Nacht, aber zuvor muß ich hinauf in den Tempel und will dort opfern Gott dem Herrn aus und in meinem traurigen Herzen, das wir verloren haben!“
[JJ.01_298,14] Da ließ Cornelius den Joseph mit der Maria hinauf in den Tempel ziehen.
[JJ.01_298,15] Und siehe, da fanden sie Jesum unter den Gelehrten sitzend, wie Er sie befragte, belehrte und ihnen auf ihre Fragen Antworten gab, daß sich darob alle höchlichst erstaunten;
[JJ.01_298,16] denn Er erklärte ihnen die geheimsten Stellen aus den Propheten, belehrte sie über die Sterne, über ihre Bahnen, über ihr Grundlicht, über ihr zweites, drittes, viertes, fünftes und sechstes und siebentes Licht.
[JJ.01_298,17] Also beschrieb Er ihnen auch das Wesen der Erden und zeigte ihnen den physischen, psychischen und geistigen Zusammenhang der Dinge –
[JJ.01_298,18] und bewies allen die Unsterblichkeit der Seele auf eine so unerhörte Art, daß darob alle sprachen:
[JJ.01_298,19] „Wahrlich, so etwas ist noch nie erhört worden! Ein Knabe von zwölf Jahren ist weiser in einem Finger als wir alle zusammengenommen!“
[JJ.01_298,20] Da traten Joseph und Maria hin zu Jesum und sprachen zu Ihm:
[JJ.01_298,21] „Aber warum doch hast Du uns das angetan?! – Siehe, wir haben Dich mit großen Schmerzen drei Tage lang gesucht und konnten Dich nicht finden!“
[JJ.01_298,22] Jesus aber sprach: „Warum tatet ihr das? (Draußen nämlich mit Hilfe der Soldaten.)
[JJ.01_298,23] Wußtet ihr denn nicht ehedem von dem Hause Meines Vaters, und daß Ich darin tun mußte, was da Meines Vaters ist?!“
[JJ.01_298,24] Die beiden aber verstanden diese Worte nicht, und Jesus folgte ihnen sogleich willig nach Hause, nachdem Er zuvor mit ihnen bei Cornelius übernachtet hatte.
[JJ.01_298,25] Die Gelehrten aber priesen die Maria überglücklich, daß sie ein solches Kind hatte.
[JJ.01_298,26] Von da an zog Sich dann Jesus ganz zurück und verübte vor den Menschen bis in Sein dreißigstes Jahr kein Wunder mehr, und lebte und arbeitete dann wie ein jeder andere Mensch. – –

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[JJ.01_299] 299. Kapitel – Der Gottmensch Jesus. Das Verhältnis Seines Menschlichen zu Seinem Göttlichen in Ihm.
9. September 1844
[JJ.01_299,01] Nach dem aber heißt es in der Schrift: Und Er nahm zu an Gnade und Weisheit vor Gott und den Menschen und blieb untertänig und gehorsam Seinen Eltern, bis da Er Sein Lehramt antrat.
[JJ.01_299,02] Frage: Wie konnte Jesus denn als das alleinig ewige Gottwesen an Weisheit und an Gnade vor Gott und den Menschen zunehmen, da Er doch Gott von Ewigkeit war?
[JJ.01_299,03] Und wie namentlich vor den Menschen, da Er doch von Ewigkeit das endlos allervollkommenste Wesen war?
[JJ.01_299,04] Um das richtig zu fassen, muß man Jesum nicht abgeschlossen als den alleinigen Gott ansehen;
[JJ.01_299,05] sondern man muß sich Ihn als einen Menschen darstellen, in dem die alleinige ewige Gottheit Sich gerade also untätig scheinend einkerkerte, wie da in eines jeden Menschen Wesen der Geist eingekerkert ist.
[JJ.01_299,06] Was aber ein jeder Mensch nach göttlicher Ordnung tun muß, um seinen Geist frei zu machen in sich,
[JJ.01_299,07] das mußte auch der Mensch Jesus ganz vollernstlich tun, um das Gottwesen in Ihm frei zu machen, auf daß Er eins würde mit Ihm.
[JJ.01_299,08] Es muß aber jeder Mensch gewisse Schwächen in sich tragen, die da die gewöhnlichen Fesseln des Geistes sind, durch die er wie in einer festen Hülse eingeschlossen ist.
[JJ.01_299,09] Die Fesseln können aber erst dann zersprengt werden, wenn die mit dem Fleische vermengte Seele sich durch die gerechte Selbstverleugnung also gestärkt hat, daß sie fest genug ist, den freien Geist zu fassen und zu halten.
[JJ.01_299,10] Aus dem Grunde kann der Mensch eben auch nur durch allerlei Versuchungen seine Schwächen gewahren und erfahren, wie und worin sein Geist geknebelt ist.
[JJ.01_299,11] Wenn er dann gerade in diesen Punkten sich in seiner Seele selbst verleugnet, so löset er dadurch dem Geiste die Fesseln ab und fesselt damit die Seele.
[JJ.01_299,12] Ist dann mit der gerechten Zeit die Seele mit allen den ehemaligen Geistesbanden gefestet, so geht dann freilich ganz natürlich der ganz entfesselte Geist in die ganze starke Seele über,
[JJ.01_299,13] und diese gelangt dadurch in alle himmlische Machtvollkommenheit des Geistes und wird dadurch für ewig vollkommen Eins mit ihm.
[JJ.01_299,14] In dem Ablösen einer Fessel um die andere aber besteht das Zunehmen der Seele in der geistigen Kraft, welche da ist die Weisheit und die Gnade.
[JJ.01_299,15] Die Weisheit ist das helle Schauen der ewigen Ordnung Gottes in sich, und die Gnade ist das ewige Liebelicht, durch das alle die endlosen und zahllosen Dinge, ihre Verhältnisse und Wege erleuchtet werden!
[JJ.01_299,16] Wie aber das beim Menschen also der Fall ist, also war es auch bei dem Gottmenschen Jesus.
[JJ.01_299,17] Seine Seele war gleich wie die eines jeden Menschen und war mit um so mehr Schwächen behaftet, weil der allmächtigste Gottgeist Sich Selbst in die gewaltigsten Bande legen mußte, um in Seiner Seele gehalten werden zu können.
[JJ.01_299,18] Also mußte die Seele Jesu auch die größten Versuchungen, Sich Selbst verleugnend, bestehen, um ihrem Gottgeiste die Bande abzunehmen, Sich damit zu stärken für die endloseste Freiheit des Geistes aller Geister, und also völlig Eins zu werden mit Ihm.
[JJ.01_299,19] Und ebendarin bestand denn auch das Zunehmen der Weisheit und Gnade der Seele Jesu vor Gott und den Menschen, und zwar in dem Maße, als Sich der Gottgeist nach und nach stets mehr und mehr einte mit Seiner freilich göttlichen Seele, welche da war der eigentliche Sohn.
 
[JJ.01_300] 300. Kapitel – Das Leben und die Seelenkämpfe Jesu von Seinem zwölften bis dreißigsten Jahre. Winke und Beispiele zur Erreichung der Wiedergeburt als Bedingung zum ewigen, seligen Leben. Schlußbemerkung und Segen des Herrn.
9. September 1844
[JJ.01_300,01] Wie lebte denn nun Jesus, der Herr, von Seinem zwölften Jahre bis zu Seinem dreißigsten Jahre?
[JJ.01_300,02] Er fühlte in Sich fortwährend auf das lebendigste die allmächtige Gottheit; Er wußte es in Seiner Seele, daß alles, was die Unendlichkeit faßt, Seinem leisesten Winke untertan ist und ewig sein muß.
[JJ.01_300,03] Dazu aber hatte Er den größten Drang in Seiner Seele, zu herrschen über alles.
[JJ.01_300,04] Stolz, Herrschlust, vollste Freiheit, Sinn fürs Wohlleben, Weiberlust und dergleichen mehr, also auch Zorn, waren die Hauptschwächen Seiner Seele.
[JJ.01_300,05] Aber Er kämpfte aus dem Willen der Seele gegen alle diese gar mächtigsten tödlichsten Triebfedern Seiner Seele.
[JJ.01_300,06] Den Stolz demütigte Er durch die Armut; aber welch ein hartes Mittel war das für Den, dem alles zugehörte, und Er aber dennoch nichts ,Mein‘ nennen durfte!
[JJ.01_300,07] Die Herrschlust bändigte Er durch die Untertänigkeit und durch den willigsten Gehorsam zu denen, die wie alle Menschen gegen Ihn – o wie – gar nichts waren!
[JJ.01_300,08] Seine ewige, allerhöchste Freiheit bestürmte Er eben damit, daß Er Sich, wennschon endlos schwer, den Menschen wie ein sklavischer Knecht zu den niedrigsten Arbeiten gefangengab.
[JJ.01_300,09] Den stärksten Hang zum Wohlleben bekämpfte Er durch gar oftmaliges Fasten – aus Not, und auch aus dem freien Willen Seiner Seele.
[JJ.01_300,10] Die Weiberlust bekämpfte Er durch nicht selten schwere Arbeit, durch magere Kost, durch Gebet und durch den Umgang mit weisen Männern.
[JJ.01_300,11] Ja – in diesem Punkte hatte Er ungemein viel auszustehen, indem Sein Äußeres und der Ton Seiner Rede von höchst einnehmender Art waren,
[JJ.01_300,12] aus welchem Grunde die fünf überaus schönen Cyreniusschen Mädchen in Ihn durch die Bank sterbensverliebt waren und untereinander wetteiferten, Ihm am besten zu gefallen.
[JJ.01_300,13] Ihm gefiel solche Liebe wohl; aber dennoch mußte Er allzeit zu jeder sagen: „Noli me tangere!“
[JJ.01_300,14] Da Er ferner die Bosheit der Menschen mit einem Blicke durchsah – und sah ihre Hinterlist und Heuchelei, Verschmitztheit und ihre Selbstsucht,
[JJ.01_300,15] so ist es auch begreiflich, daß Er sehr erregbar war und konnte leichtlichst beleidigt und erzürnet werden;
[JJ.01_300,16] aber da mäßigte Er Sein göttliches Gemüt durch Seine Liebe und darauf erfolgte Erbarmung.
[JJ.01_300,17] Und also übte Er Sein Leben durch lauter schwerste Selbstverleugnungen, um dadurch die zerrüttete ewige Ordnung wiederherzustellen!
[JJ.01_300,18] Aus dem aber läßt sich leicht ersehen, wie Jesus als Mensch die achtzehn Jahre unter beständigen harten Versuchungen und Bekämpfungen derselben zubrachte. –
[JJ.01_300,19] Und da nun das für jedermann nutzbringend dargetan ist, so bleibt nichts mehr zu sagen übrig, außer die dreitägige Verhandlung mit den Weisen und Gelehrten im Tempel, die aber jetzt, wie noch so manches andere, nicht folgen kann.
[JJ.01_300,20] Daher begnüget euch einstweilen mit dem, und das andere wird folgen, wenn ihr zum Knechte sagen werdet:
[JJ.01_300,21] ,Komme, Bruder, zu uns im Namen des Herrn, und bleibe und wohne bei uns!‘ – –
[JJ.01_300,22] Somit sei auch dies Werk geschlossen, und Mein Segen und Meine Gnade sei mit euch für und für! Amen, Amen, Amen. –

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Eulenspiegel ist nur Äußerlich ein Narr,
Tatsächlich ist er eine legendäre Figur,
die den Mächtigen den Spiegel vorhält
und dem Volk in vielen Dingen
die Augen öffnet.
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K39... Cyrenius' Mässigkeit, Josephs Dankgebet & Worte vom Tod und ewigen Leben
Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 2764
Kindheit Jesu

Kapitel 39
Cyrenius' Mässigkeit, Josephs Dankgebet & Worte vom Tod und ewigen Leben
Kindheit & Jugend Jesu - Jakobus Evangelium
1. Obschon aber sonst die Römer an lange dauernde Fressgelage gewöhnt waren, so war aber doch davon der Cyrenius eine Ausnahme.
2. Wenn er dergleichen Fressgelage nicht dann und wann zur Ehrung des römischen Kaisers halten musste, so war bei ihm die Mahlzeit nur kurz; denn er war einer derjenigen Philosophen, die da sagen: „Der Mensch lebt nicht, um zu essen, sondern er isst nur, um zu leben, – und dazu braucht es nicht tagelang dauernder Fressgelage.“
3. Und so war denn auch die geheiligte Mahlzeit nur kurz und war bloss auf die nötige Stärkung des Leibes berechnet.
4. Nach der also kurzen Mahlzeit dankte der Joseph dem Herrn für Speise und Trank und segnete dafür den Gastgeber.
5. Dieser aber ward darob sehr gerührt und sagte zu Joseph: „O wie hoch doch stehet deine Religion über der meinigen! – Um wie vieles stehest du der allmächtigen Gottheit näher denn ich!
6. Und um wie vieles bist du daher auch mehr Mensch, als ich es je werde werden können!“
7. Joseph aber erwiderte dem Cyrenius: „Edler Freund, du kümmerst dich um etwas, was dir der Herr soeben jetzt gegeben hat!
8. Ich aber sage dir: Bleibe du, was du bist; in deinem Herzen aber allein nur vor Gott, dem ewigen Herrn, demütige dich und suche allen Menschen im geheimen Gutes zu tun, und du bist Gott so nahe als meine Väter Abraham, Isaak und Jakob!
9. Siehe, in diesem Kinde hat dich ja der allmächtige Gott heimgesucht; du hast Ihn auf deinen Armen getragen! – Was willst du noch mehr? Ich sage dir, du bist gerettet vom ewigen Tode und wirst hinfort keinen Tod an dir mehr sehen, noch fühlen, noch schmecken!“ –
10. Hier sprang der Cyrenius vor Freude auf und sprach: „O Mann! – was sprichst du?! – ich werde nicht sterben?!
11. O sage mir, wie ist solches möglich?! – Denn siehe, bis jetzt ist noch kein Mensch vom Tode verschont geblieben! – Sollte ich also wirklich in die Zahl der ewig lebendigen Götter aufgenommen werden also, wie ich jetzt lebe?!“
12. Joseph aber sprach: „Edler Freund, du hast mich nicht verstanden; ich aber will dir sagen, wie es an deinem irdischen Ende zugehen wird. Und so wolle mich in aller Kürze anhören!
13. So du ohne diese Gnade gestorben wärest, da hätten schwere Krankheit, Schmerzen, Kummer und Verzweiflung deinen Geist und deine Seele samt dem Leibe getötet, und dir wäre nach diesem Tode nichts geblieben als ein quälendes, dumpfes Bewusstsein deiner selbst.
14. In dem Falle glichest du jemandem, der da im eigenen Hause, welches über ihm zusammengestürzt ist, halb zu Tode verschüttet wurde und ward also beim lebendigen Leibe begraben und muss nun also den Tod fühlen und gar verzweifelt bitter schmecken, indem er sich nimmer zu helfen vermag.
15. Stirbst du aber nun in dieser Gnade Gottes, da wird nur dieser schwere Leib dir schmerzlos abgenommen werden, und du wirst erwachen zu einem ewigen vollkommensten Leben, in dem du nicht mehr fragen wirst: Wo ist mein irdischer Leib?!
16. Und du wirst, so dich der Herr des Lebens rufen wird, nach deiner geistigen Freiheit selbst deinen Leib ausziehen können wie ein altes lästiges Gewand!“
17. Diese Worte machten auf den Cyrenius einen allermächtigsten Eindruck. Er fiel darob vor dem Kinde nieder und sprach: „O Herr der Himmel! So belasse mich denn in solcher Gnade!“ Das Kind aber lächelte ihn an und hob ein Händchen über ihn.



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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2022-11-21, 09:10



Evangelium durch Jakob Lorber
Fröhliches Mahl des Herrn und der Pharisäer Ärger
Das Grosse Johannes Evangelium Band 5 Kapitel 92-93 - Offenbart von Jesus durch Jakob Lorber
Der Pharisäer Anstoss und Ärger über das fröhliche Mahl des Herrn
1. Markus hatte von Meinem Verlangen nach Wein nur so in der Ferne etwas halbwegs vernommen, so eilte er schon, einem echten Wirte gleich, in den Keller und brachte mit seinen beiden Söhnen gleich mehrere Krüge voll des allerbesten Rebensaftes. Unsere Becher wurden bis an den Rand gefüllt; alle tranken auf das Wohl des Gedeihens der neuen Lehre aus den Himmeln und konnten die Güte des Weines nicht genug loben, rühmen und preisen.
2. Dass Roklus und seine Gefährten, die gleichsam an unserem Tische sassen – wenn auch am neu hinzugefügten, querüberstehenden Teile –, auch mit demselben Weine versorgt wurden, so wie nach und nach auch alle andern Gäste, versteht sich von selbst; wir alle griffen recht wacker nach den Bechern, und das gute Brot ward dabei auch nicht geschont.
3. Es bemerkte aber solches der Pharisäertisch, der dem unsrigen zunächst stand, an dem die fünfzig Pharisäer mit ihrem Hauptredner Floran und ihrem Obersten Stahar aus Cäsarea Philippi sassen, dass auch Ich Selbst ganz gut dem Weine wie dem Brote zusetzte.
4. Und Stahar machte dem Floran ziemlich laut die Bemerkung, sagend: „Da sieh doch einmal hin, wie ist dieser mit dem Geiste Gottes erfüllt sein wollende und sollende Prophet doch ein Vollsäufer und ein ganz ordentlicher Vielfrass! Auch scheint er gar kein Feind des weiblichen Geschlechtes zu sein; denn die gewisse, sehr anmutige Dirne sitzt ihm doch immer ja so fest am Leibe wie die beiden Ohren am Kopfe! Bedenken wir dagegen unsere moralischen Satzungen, die von Moses herrühren, was den Menschen alles verunreinigt! Ist er wirklich vom Geiste des Allmächtigen erfüllt, so kann er ja doch unmöglich nun selbst demselben Geiste, von dem auch Moses erfüllt war, durch die Tat widersprechen!? Hm, hm, das bedünket mich sehr!
5. Seine Lehren und Taten zeugen offenbar, dass ihm von Gott aus eine höhere Befähigung verliehen ist, als sie je einem Menschen verliehen war, und wer nach seiner Lehre lebt, kann vor Gott nicht verlorengehen; aber wer also säuft und isset wie er, der wird ins Paradies dereinst nach dem Jüngstgerichte, von dem Daniel weissagte, schwerlich eingehen! Denn es stehet geschrieben: ,Hurer und Vollsäufer werden in das Reich Gottes nicht eingehen!‘ Was bedünket da dich, du mein stets hochgeachteter Floran?“
6. Sagt Floran, mit den Achseln zuckend: „Das jetzige, ordentliche Saufgelage kommt mir auch ein wenig sonderbar vor! Es kommt mir die ganze Sache nun kleinweg so vor, als ob ich so ein wenig von einer Art ganz wohl verdeckter Teufelei etwas zu riechen anfinge! Mit so ganz rein göttlichen Dingen scheint es da nicht zuzugehen! Hm, hm, sieh hin, er füllte sich schon wieder seinen Becher! Ah, ah, das ist im Ernste etwas schon mehr als sonderbar! Und jetzt den Keil Brotes nach dem Trunke! Na, na, wir werden sehen, wenn er so recht betrunken sein wird, was er dann für eine Lehre seinen Jüngern geben wird!“
7. Sagt Stahar: „Deine Bemerkung, besonders die von der Teufelsriecherei, kam mir sehr triftig vor, und es kommt mir nun schon diese ganze Komödie sehr sonderbar vor! Wir haben uns zwar alle zu seinen Jüngern umgestalten lassen; aber bei so bewandten Umständen wäre es meiner Meinung nach sehr zeitgemäss angezeigt, uns von solcher Ehre wieder mit aller Energie loszusagen, denn es kommt mir nun schon alles wie ein wohlberechnetes Blendwerk des Satans vor! Es spricht ja doch Daniel klar und deutlich aus, dass in einer Zeit ein mächtiger Widersacher Gottes unter den Menschen auftreten wird und wird tun solche Zeichen, durch die sogar die auserwählten Engel Gottes könnten verlocket werden, so Gott so etwas zuliesse! Am Ende ist eben der nun der beschriebene Widersacher Gottes!? Freunde, wenn das, da wäre es sehr angezeigt, uns so schnell als möglich auf und davon zu machen, sonst holt uns der lebendige Satan mit Haut und Haaren vielleicht schon in der nächsten Stunde!“
8. Mit solchen Reden und Illustrationen unterhielt sich der Fünfzig- Pharisäertisch schon seit dem Augenblicke, als Ich den ersten Becher Weines austrank. Es merkten aber das Roklus und seine Gefährten, die zusammen die Pharisäer ohnedies im Magen hatten.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 Icon_minitime2022-11-21, 09:18



2/3 Erzengel Raphael erklärt die Begriffe Satan, Teufel & Dämonen
Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 2764
Das Grosse Johannes Evangelium

Erzengel Raphael erklärt die Begriffe "Satan", "Teufel", "Dämonen" und ihr Einfluss
Das Grosse Johannes Evangelium Band 5
Kapitel 94
1. Sagt Raphael: „Mein liebster Freund Roklus, mässige dich; denn diese waren wohl pikfeste Pharisäer, sind aber nun unsere Jünger geworden und werden ihren Irrtum einsehen! Und in bezug der Teufel hast du eben noch eine zu geringe Kenntnis, um über deren Einfluss auf die Menschen wahr und gültig zu reden. Wenn du davon erst eine nähere Kenntnis haben wirst, dann wirst du davon auch reden können!
2. Sieh, das, was man ,Satan‘ und ,Teufel‘ nennt, ist die Welt mit aller ihrer verführerischen Pracht. Freilich wohl ist alle Materie, aus der die Welt besteht, auch ,nur‘ ein Werk Gottes, und es liegt in ihr Göttliches verborgen; aber daneben liegt in ihr auch Lüge, Trug und Verführung, woraus dann entsteht Neid, Geiz, Hass, Hochmut, Verfolgung und daraus hervorgehend allerlei Laster ohne Zahl und Mass.
3. Und siehe, eben dieses Falsche, die Lüge und der Trug, ist geistig genommen der ,Satan‘, und alle die einzelnen, daraus notwendig hervorgehenden Laster sind eben das, was man ,Teufel‘ nennt; und eine jede Seele, die irgendeinem der zahllos vielen Laster als begründet ergeben ist, ist ein Teufel in Person und ein tätiger Ausdruck eines oder des andern Schlechten und Bösen, und es ist in einer solchen Seele ein schwer zu erlöschender Trieb, nur gleichfort Böses zu tun in der Art, in der sie sich lebensbegründet hat in der Zeit ihres fleischlichen Seins.
4. Da aber eine jede Seele auch nach dem Leibestode fortlebt und sich in der Region dieser Erde aufhält, so ist es gerade eben nichts Seltenes, dass eine solche Seele sich auch in die Aussenlebenssphären der Menschen begibt und durch diese mit ihrer irgend bösen Begierlichkeit auch in jenem Menschen Böses zu erwecken strebt, in dessen Lebenssphäre sie eine ganz willkommene Nahrung dadurch findet, dass der noch im Fleische wandelnde Mensch einen nicht unbedeutenden natürlichen Hang und Zug für ein gleiches Laster in seinem Fleische trägt, gewöhnlich infolge einer schlechten und vernachlässigten Grunderziehung.
5. Solche Seelen bemächtigen sich öfters sogar des Fleisches der Menschen und quälen dadurch gar eine hie und da schwache Seele, und der Herr aber lässt solches zu, um eben bei der Seele solch ein Leck auszubessern; denn dadurch bekommt die geplagte Seele dann erst einen wahren und lebendigen Widerwillen gegen eine lasterhafte Schwäche ihres Fleisches und verwendet am Ende alle Tätigkeit darauf, darin stark zu werden, worin sie ehedem schwach war, wozu ihr des Herrn Gnade auch zeitgerecht zu Hilfe kommt.
6. Siehe, das ist vernunftgemäss richtig und wahr, – was der Jude freilich sehr ferne von der Wahrheit des eigentlichen Sachverhaltes unter dem Ausdrucke ,Satan‘ und ,Teufel‘ so ganz eigentlich verstehen sollte; weil er es aber nicht versteht, so hält er aber unter ,Satan‘ und ,Teufel‘ eine geistig personifizierte böse Willensmacht, die darin ihr grösstes Wohlgefallen findet, die Menschen von dem Wege, in der Ordnung Gottes zu wandeln, abwendig zu machen.
7. Allein, diese verkehrten Seelen haben dabei durchaus keine gottesgegnerischen Absichten; denn fürs erste kennen sie Gott nicht von der fernsten Ferne, und fürs zweite sind sie zu blind, dumm und blöde, um irgendeine Absicht fassen zu können. Denn ausser sich erkennen sie gar kein Bedürfnis und handeln nur aus purer Selbstsucht. Sie reissen nur das an sich, was ihrer Selbstsucht frönt, und sind unter sich selbst höchst misstrauisch; daher ist bei ihnen eine Kommunkraft gar nie denkbar, und du hast darin dann ganz recht, dass ihre Kraft null und nichtig ist.
8. Ja, sie ist null und nichtig für Menschen, die einmal völlig in die Liebe und in den Willen des Herrn eingegangen sind; aber für Menschen, die noch so halb hin halb her sind, oder wenn du ihr Geistiges und ihr Materielles in die Waagschale legst und auf keiner Seite einen Fürschlag merkest, da gibt dann in irgendeiner seelischen Leidenschaftssache eines in der gleichen Leidenschaftssache steckenden Dämons Zutat auf die materielle Seite der moralischen Waage schon ein recht merkliches Übergewicht, und die Seele windet sich dann von selbst schon schwerer aus dem Materiellen ins Geistige hinüber.

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3/3 Erzengel Raphael über den freien Willen und die Selbstbestimmung
Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 10 2764
Grosses Johannes Evangelium

Erzengel Raphael lehrt über den freien Willen des Menschen und die Selbstbestimmung der Seele
Das Grosse Johannes Evangelium Band 5 - Offenbart durch Jakob Lorber
Kapitel 97 - Der freie Wille des Menschen, die Hilfe der göttlichen Gnade
1. (Raphael:) „Ich sage es dir: Ein jeder Mensch wird zuerst aus sich selbst schlecht und der göttlichen Ordnung abtrünnig! Dazu wird er freilich wohl zumeist durch eine ganz verkehrte Erziehung präpariert und gerät also in allerlei üble Leidenschaften und aus diesen in allerlei wahre Sünden. Durch diese aber öffnet er dann auch allen argen fremden Einwirkungen die Türen und kann also im Grunde und Boden des seelischen Lebens verdorben werden und auch bleiben, – aber doch immer nur, wenn er es also will.
2. Will er sich ändern, so steht ihm vom Herrn aus nichts im Wege; denn ein Bedrängter darf ja nur den leisesten Wunsch in sich äussern, und es wird ihm alsbald Hilfe gegeben. Aber so er sich in seiner Bosheit ganz wohl und zufrieden befindet und nie einen bessern Wunsch von sich und in sich vernehmen lässt, da freilich wird ihm in seinem Willen keine besondere Einstreuung gemacht.
3. Wohl wird es in seines Herzens Sensorium, das man ,Gewissen‘ nennt, eingeflüstert, und er bekommt von Zeit zu Zeit ganz tüchtige Mahnungen von uns aus. Kehrt er sich nur einigermassen daran, so ist da von einem Verlorengehen und Verdorbenwerden keine Rede mehr. Da kommt dann die geheime Hilfe unablässig von oben und verleiht der Seele stets Einsicht und Kraft, sich aus dem grossen Gewirre mehr und mehr loszumachen; und es gehört dann nur so ein wenig guten Willens dazu, und es gehet dann schon recht hurtig vorwärts, – wenigstens bis dahin, wo der Mensch, für eine höhere Offenbarung geeignet, vom Geiste Gottes Selbst ergriffen und weiter im wahren Lebenslichte geführt wird.
4. Aber wo sich natürlich der Mensch in seiner groben Verblendung und in seinem Weltsinnenrausche an die gar sanften und leisen Mahnungen, von uns ausgehend und sich im Herzen kundgebend, gar nicht im geringsten kehrt, sondern schon gleich tut, als wäre er ein Herr der ganzen Welt, – ja, da hat dann doch wohl niemand anders die Schuld am unverbesserlichen Zustande der eigenen Seele als eben die höchst eigene Seele für sich selbst!
5. Glaube es mir, und merke wohl auf, was ich dir nun sage! Es gibt in der ganzen Natur- und Geisterwelt keine sogenannten Urteufel, sondern nur solche, die schon früher als unverbesserlich schlechte und lasterhafte Menschen einmal auf der Welt gelebt haben und schon da als die ganz eigentlichen, eingefleischten Teufel die andern Menschen zu allerlei Lastern und Schändlichkeiten nicht nur verlockten, sondern auch mit allen ihnen zu Gebote stehenden Zwangsmitteln dazu nötigten, – wodurch sie sich aber in sich selbst eine desto grössere Verdammnis bereiten, aus der sie sich schwer je völlig herauswinden werden. Du magst hier nun denken, wie du magst, kannst und willst, so wird es dir nicht möglich sein, dem Herrn auch irgend im geringsten nur eine Schuld beilegen zu können.
6. Dass aber dann auch jenseits vom Herrn in der ordnungsmässigen Art alles Mögliche zugelassen wird, um eine verdorbene Seele zu heilen, kannst du dir wohl denken; denn der Herr hat keine Seele fürs Verderben, sondern nur für die möglichste Lebensvollendung erschaffen. Aber das kannst du dir auch merken, dass da im ganzen, unermesslichen Schöpfungsraume keine einzige Seele durch ein irgend unvermitteltes, ganz unbedingtes Erbarmen zu einer Lebensvollendung gelangen kann, sondern nur durch ihren höchst eigenen Willen! Der Herr lässt dem Menschen wohl allerlei Hilfsmittel in die Hände spielen; aber dann heisst es beim Menschen, diese als solche erkennen, sie mit dem eigenen Willen ergreifen und selbst wie ganz eigenmächtig gebrauchen!
7. Ja, wenn dann ein Mensch frei aus sich ruft und sagt in seinem Herzen: ,Herr, ich bin zu schwach, mir mit den von Dir mir dargereichten Mitteln zu helfen; hilf Du mir mit Deinem Arm!‘, – ah, da hat der Mensch selbst die höhere Hilfe begehrt mit dem eigenen Willen und aus der eigenen Erkenntnis und Innewerdung der unzulänglichen Kraft! Da kann dann der Herr auch sogleich mit aller der erforderlichen Macht und Kraft einwirken und einer schwachen Seele augenblicklich helfen.

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