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 Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-07, 14:42

[JJ.01_253] 253. Kapitel – Das Mittagsmahl von Fischen und Honigkuchen. Der mutwillige Diebstahl der Hausgeräte und des Schüsselchens des Kindleins. Unerbittlichkeit des Kindleins gegen böse Mutwillige.
13. Juli 1844
[JJ.01_253,01] In einer Stunde war ein gutes Mittagsmahl bereitet, das in fünf wohlzubereiteten Fischen und in vierzehn Honigkuchen bestand;
[JJ.01_253,02] denn der Honig war das einzige im Speisekasten, das von den Dieben verschont worden war.
[JJ.01_253,03] Also ward auch für einen guten Trank gesorgt, den Joseph und die Maria selbst aus Wasser und Zitronensaft mit Beimischung von etwas Honig bereiteten.
[JJ.01_253,04] Als also das Mahl bereitet war und aufgetragen auf den Tisch, da erst dachten die Söhne an das Tischzeug, als Löffel, Gabeln und Messer, das im Hause Josephs freilich wohl zum größten Teile von Holz war.
[JJ.01_253,05] Aber auch dieses unwertvolle Gerät blieb von den Dieben nicht verschont!
[JJ.01_253,06] Und so hatte der Joseph nun wohl die Speisen auf dem Tische, aber kein auch nur allernotdürftigstes Eßzeug dazu.
[JJ.01_253,07] Hier ging der Joseph in die Küche und fragte die Söhne, was denn das doch für eine Bestellung des Tisches wäre;
[JJ.01_253,08] wie man doch ohne Eßzeug Speisen auf den Tisch stellen kann und mag!
[JJ.01_253,09] Die Söhne aber sprachen: „Vater, da sieh einmal her: einen Rost und zwei Töpfe und einen einzigen, allerschlechtesten Kochlöffel, ein Messer und eine hölzerne Gabel haben sie uns gelassen, –
[JJ.01_253,10] alles andere haben sie uns genommen; also müssen wir auch die Milch nun in einem einzigen Milchschaffe stehenlassen, weil auch die Milchtöpfe alle hin sind!“
[JJ.01_253,11] Als der Joseph sich von dem allem überzeugt hatte, da ging er mit dem einzigen Kochlöffel und mit dem einen Messer und mit der einen Gabel in das Speisezimmer und sprach zum Jonatha:
[JJ.01_253,12] „Da – Bruder! – siehe, da ist nun unser ganzes Tischgerät! – Wahrlich, das ist Mutwille, und der sollte bestraft werden!
[JJ.01_253,13] Ich lasse mir eine Dieberei auf wertvolle Sachen und eine Dieberei aus Not gefallen!
[JJ.01_253,14] Aber bei diesem Diebstahle ist weder eines noch das andere der Fall;
[JJ.01_253,15] sondern da leuchtet der sträflichste Mutwille heraus, und den sollte auch der Herr nicht ungestraft dahingehen lassen!“
[JJ.01_253,16] Nach dieser Argumentation saßen alle zum Tische nieder, und Joseph zerteilte mit dem einen Messer den Fisch und legte vor jeden einen Teil mit der einen Gabel und verteilte auch also die Honigkuchen.
[JJ.01_253,17] Da aber das Kindlein Sein Schüsselchen nicht vor Sich hatte, da fragte Es den Joseph, ob denn auch das Schüsselchen gestohlen sei.
[JJ.01_253,18] Und die Maria sprach: „Ganz sicher, Du mein herzallerliebstes Gottsöhnlein; denn sonst wäre es wohl sicher vor Dir!“
[JJ.01_253,19] Und das Kindlein sprach darauf: „Wahrlich, Joseph hat recht; das war Mutwille, und der solle auch bestraft sein allzeit und ewig!
[JJ.01_253,20] Der Böses tut und kennt es nicht, der solle belehrt werden, desgleichen auch, der es tut in der Not!
[JJ.01_253,21] Wer aber das Gute kennt, tut aber dennoch aus purem satanischen Mutwillen Böses, der ist ein Teufel aus dem Fundamente der Hölle und muß mit Feuer gezüchtiget werden!“
[JJ.01_253,22] Darauf verzehrte ein jeder seinen Teil mit der bloßen Hand.
[JJ.01_253,23] Es waren aber die Essenden noch kaum mit ihrem Mahle zu Ende, da vernahm man schon von draußen her ein gar entsetzliches Geheul.
[JJ.01_253,24] Was war es denn? – Es waren die Diebe, die mutwillig das notwendige Hausgerät Josephs gestohlen hatten, um es zu verderben.
[JJ.01_253,25] Ein jeder war umwunden mit einer glühenden Schlange und schrie um Hilfe; aber das Kindlein erhörte sie nicht, sondern trieb sie alle, bei hundert an der Zahl, mit Seiner Allmacht in das Meer, allwo sie alle umkamen. – Das war das einzige Mal, wo Sich das Kindlein unerbittlich gezeigt hatte.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-07, 14:43

[JJ.01_254] 254. Kapitel – Die heulenden Kleiderdiebe vor der Tür Josephs. Die ernste Rede des Kindleins an die Diebe. Die Rückgabe der Kleider.
15. Juli 1844
[JJ.01_254,01] In kurzer Zeit darauf vernahm man auch wieder ein Geheul von einer Ferne, wie von der Stadt her, und sah eine Menge Menschen der Villa Josephs zueilen.
[JJ.01_254,02] „Was solle denn das schon wieder?“ fragte der Joseph den erstaunten Jonatha.
[JJ.01_254,03] Und dieser sprach: „Bruder! Das wird der Herr, wie auch sonst alles, sicher besser wissen als wir beide!“
[JJ.01_254,04] Und der Jakob sagte zu beiden: „Machet euch nichts daraus; denn das sind die Kleiderdiebe!
[JJ.01_254,05] Des Herrn Macht hat sie ereilt; sie büßen nun ihren Frevel an den geheiligten Kleidern;
[JJ.01_254,06] denn wer sie anzieht oder nur anrührt, der wird sobald von einem innern Feuer ergriffen und zur Asche verzehrt.
[JJ.01_254,07] Darum rennen sie nun heulend und wehklagend daher und werden uns bitten, daß wir selbst diese Kleider in der Stadt aus ihren halb abgebrannten Häusern holen sollen, –
[JJ.01_254,08] was wir auch tun wollen; doch der Herr wird diesen Frevlern das Seinige tun!“
[JJ.01_254,09] Als der Jakob noch kaum diese Worte ausgesprochen hatte, da waren die heulenden Kleiderdiebe auch schon vor der Türe Josephs.
[JJ.01_254,10] Allda schrien sie gewaltig um Hilfe und Rettung. Und der Joseph ging hinaus mit dem Jonatha.
[JJ.01_254,11] Als er draußen war, da schrien ihm dreißig verzweifelte Männer entgegen:
[JJ.01_254,12] „Du allmächtiger Gott Jupiter, hilf uns, und rette uns; denn wir haben an dir gefrevelt, da wir dich nicht erkannt haben!
[JJ.01_254,13] Nun aber haben wir dich erkannt; darum bitten wir dich, töte uns, oder hole deines Hauses Kleider in unseren Häusern!“
[JJ.01_254,14] Da kam das Kindlein heraus und sprach: „Höret, ihr argen Diebe!
[JJ.01_254,15] Wie ihr die Kleider genommen habt, also bringet sie auch wieder hierher!
[JJ.01_254,16] Werdet ihr das nicht tun, so solle der Tod euer Los sein!“
[JJ.01_254,17] Als die Diebe solches vernommen hatten, da sprachen sie:
[JJ.01_254,18] „Das ist der junge Gott, dem müssen wir folgen, sonst sind wir verloren!“
[JJ.01_254,19] Und alle rannten plötzlich davon und brachten all die gestohlenen Kleider auf ehernen Stäben wieder.
[JJ.01_254,20] Denn mit bloßer Hand durfte niemand diese Kleider anrühren.
[JJ.01_254,21] Als die Kleider herbeigeschafft waren, da entließ das Kindlein die Diebe und strafte sie weiter nicht. – Joseph aber nahm freudigst die Kleider wieder und trug sie ins Haus.

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[JJ.01_255] 255. Kapitel – Marias innerer Adel und innere Schönheit. Ihr Erbarmen mit den Dieben. Den Feinden Gutes tun und sie segnen, ist rein göttlich. „Weil du (Maria) solches getan hast, wie es Gott tut, darum bist du nun so schön. Denn Gott ist die allerhöchste Schönheit, weil die höchste Liebe!“
16. Juli 1844
[JJ.01_255,01] Als Maria ihre Kleider wieder ersah, da ward sie wohl froh, aber zugleich hatte sie auch wieder Mitleid mit denen, die ihr die Kleider zurückgebracht hatten.
[JJ.01_255,02] Denn sie dachte sich: ,Diese haben gewiß von dem Gelde nichts erhalten, darum sie dann aus Not nach den armen Kleidern gegriffen haben.
[JJ.01_255,03] Nun werden sie wohl einer starken Not ausgesetzt sein.
[JJ.01_255,04] O wären sie noch da, ich gäbe ihnen ja gerne die Kleider oder so viel Geldes, daß sie sich ein Kleid darum anschaffen könnten!‘
[JJ.01_255,05] Hier kam das Kindlein zur Mutter und sprach:
[JJ.01_255,06] „Aber Mutter! – heute bist du schön! – Wenn du wüßtest, wie schön du bist, du möchtest gerade eitel werden!“
[JJ.01_255,07] Maria lächelte hier und sagte zum sie streichelnden Kleinen:
[JJ.01_255,08] „O Du mein liebster Jesus! – Bin ich denn nicht alle Tage gleich schön?“
[JJ.01_255,09] Und das Kindlein sprach: „O ja, du bist wohl stets sehr schön; aber manchmal bist du denn doch ein wenig schöner.
[JJ.01_255,10] Heute aber bist du schon ganz besonders schön! – Wahrlich, von tausend Erzengeln bist du nun umringt, und jeder will am nächsten bei dir sein!“
[JJ.01_255,11] Maria aber verstand des Kindleins Rede nicht und sah sich um und um, ob da irgend ein Erzengel zu erschauen wäre.
[JJ.01_255,12] Aber sie ersah nichts, als was das Zimmer enthielt, und fragte darum das Kindlein:
[JJ.01_255,13] „Ja, wo sind denn hernach die tausend Erzengel, da ich doch keinen zu erschauen vermag?“
[JJ.01_255,14] Da sagte das Kindlein: „Du darfst ja keinen erschauen; da könntest du eitel werden!
[JJ.01_255,15] Du aber bist nun darum so schön vor allen Engeln der Himmel, weil in deinem Herzen eine so große Barmherzigkeit aufgestiegen ist, die der Meinen nahe gleichkommt!
[JJ.01_255,16] Denn siehe, seine Feinde gerecht und menschlich einer Buße zu unterziehen, ist eben auch gerecht und Gott wohlgefällig, und es solle allzeit also sein auf der Erde;
[JJ.01_255,17] aber seinen Feinden von ganzem Herzen ihre Schuld vergeben und ihnen dazu noch Gutes tun und sie segnen, – siehe, das ist rein göttlich!
[JJ.01_255,18] Das bringt nur die endlose Kraft der göttlichen Liebe zuwege;
[JJ.01_255,19] denn die menschliche ist dazu zu schwach!
[JJ.01_255,20] Weil du aber eben solches getan hast, wie es Gott tut, darum bist du nun so schön! – Denn Gott ist die allerhöchste Schönheit, weil die höchste Liebe! –
[JJ.01_255,21] Tue aber nun auch, das dein Herz verlangt, so wird dir Mein Reich der Liebe wie ein Königtum zufallen, und du wirst eine Königin sein darinnen ewig!“
[JJ.01_255,22] Hier sandte die Maria sogleich den Jonatha den Dieben nach; dieser brachte sie zurück, und die Maria beschenkte sie alle reichlichst mit dem Gelde, das ihr der Jonatha gegeben hatte also wie dem Joseph

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[JJ.01_256] 256. Kapitel – Die Macht der Liebe. Das Haus Josephs wird ruchbar. Josephs Weisheit beschämt die Großen und Reichen der Stadt. Die gute Nachwirkung.
17. Juli 1844
[JJ.01_256,01] Die also beschenkten Diebe aber fielen auf ihre Angesichter nieder und schrieen förmlich:
[JJ.01_256,02] „Solche Güte, solche Großmut, die ist Menschen nimmer eigen; nur die Götter, die nicht sterben, können Feinde noch belohnen!
[JJ.01_256,03] Wir verdienten hier die Strafe nur, da wir an euch, ihr hohen Götter, gar so arg gefrevelt haben!
[JJ.01_256,04] Doch ihr, statt uns wohlverdienterweis' zu strafen, gebt uns Lohn und Segen noch für unsre argen Taten!
[JJ.01_256,05] Seid ihr da nicht Götter? – Ja ihr seid der Himmel allerhöchste Herren ganz gewiß und sicher; denn das künden eure von uns Menschen nie geschauten Taten! –
[JJ.01_256,06] Darum Ehre, Lob und Preis sei euch von allen Menschen auf der Erde!
[JJ.01_256,07] Und der Fürsten Throne und all ihre Kronen sollen ewig beugen sich vor eurer großen Herrlichkeit!“ –
[JJ.01_256,08] Hier erhoben sich die Diebe und gingen dann voll Dank und Ehrfurcht von dannen –
[JJ.01_256,09] und machten das dann in der ganzen Stadt ruchbar; und alle Bewohner bebten ob solcher Nähe der Götter und gingen verstohlen herum und getrauten sich vor lauter Ehrfurcht nicht zu arbeiten.
[JJ.01_256,10] Es kamen aber bald die Angesehenen der Stadt hinaus zum Joseph und fragten ihn, ob sich die Sache wohl also verhielte, wie da nun der Pöbel in der halbverbrannten Stadt herumschreie.
[JJ.01_256,11] Und der Joseph sprach: „Was da betrifft die gute Tat an ihnen, da ist ihr Geschrei richtig;
[JJ.01_256,12] denn also handelte mein Weib buchstäblich wahr an ihnen!
[JJ.01_256,13] Aber daß sie uns für Götter halten, das gibt euch – ihr Großen und Reichen, ein schlechtes Zeugnis;
[JJ.01_256,14] denn damit bezeichnet der arme Pöbel eure große Hartherzigkeit, indem er an euch nichts Götterähnliches erschaut!
[JJ.01_256,15] Tut desgleichen, was da tat mein Weib, und was da tut mein ganzes Haus, und der Pöbel wird bald aufhören, meines Hauses Einwohner für Götter zu halten!“
[JJ.01_256,16] Als die Großen und Reichen der Stadt solche sie sehr treffende Rede von Joseph vernommen hatten, da wurden sie sehr beschämt und zogen davon.
[JJ.01_256,17] Und sie waren überzeugt, daß der Joseph bloß ein überaus weiser und guter Mensch, aber dabei doch kein Gott sei.
[JJ.01_256,18] Von da an hatte dann das Haus Josephs Ruhe.
[JJ.01_256,19] Und seine Familie lebte dann noch ein halbes Jahr ungestört allhier und ward geachtet und hochgeschätzt von jedermann.
[JJ.01_256,20] Also tat auch das Kindlein in dieser Zeit keine Wunder mehr, und alles lebte hier ganz natürlich. Und der Jonatha aber war mehr beim Joseph als zu Hause; denn hier war für ihn ein seligstes Sein. – –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-07, 14:50

JJ.01_257] 257. Kapitel – Tod des Herodes; sein Sohn Archelaus folgt ihm in der Regierung. – Der Engel des Herrn fordert Joseph auf zur Rückkehr ins Land Israel. – Die wunderbare Reiserüstung. – Joseph übergibt alles dem Jonatha und bittet ihn nachzukommen. – Der Abschied.
18. Juli 1844
[JJ.01_257,01] Es starb aber um diese Zeit eben auch Herodes, der Kindermörder, und sein Sohn Archelaus folgte ihm in der Regierung.
[JJ.01_257,02] Jakob sagte das in der Zeit zum Joseph und zu der Maria.
[JJ.01_257,03] Aber Joseph sprach zum Jakob: „Das will ich dir wohl glauben; aber was solle das bei mir für eine Veränderung herbeiführen?“
[JJ.01_257,04] Und der Jakob sprach: „Vater! – das zu künden dir, hat der Herr mir nicht gegeben!
[JJ.01_257,05] Wie aber der Herr noch allzeit durch eines Engels Mund zu dir geredet hat, was du tun sollest, also wird Er es auch jetzt tun.
[JJ.01_257,06] Denn es wäre nicht in der göttlichen Ordnung, daß ein Sohn seinem Vater die Wege vorschreiben solle!“
[JJ.01_257,07] Da sprach Joseph: „Meinst du wohl, daß der Herr solches an mir tun wird?“
[JJ.01_257,08] Und der Jakob sprach: „Vater! – also vernahm ich's in mir nun:
[JJ.01_257,09] ,Heute noch in der Nacht in einem hellen Traume werde Ich Meinen Engel zu dir senden, der wird dir künden Meinen Willen!
[JJ.01_257,10] Und wie er es dir künden wird, also sollest du sobald handeln nach seinem Worte!‘“
[JJ.01_257,11] Als der Joseph solches vom Jakob vernommen hatte, da ging er hinaus und betete zu Gott und dankte Ihm für solch eine Vorkunde durch den Mund seines Sohnes Jakob.
[JJ.01_257,12] Lange hielt Joseph im Gebete an und begab sich erst nach drei Stunden ins Haus zur Ruhe.
[JJ.01_257,13] Als er aber also schlief auf seinem Lager, seinen arbeitsmüden Gliedern Ruhe gönnend, da erschien ihm im Traume der Engel des Herrn und sprach zu ihm:
[JJ.01_257,14] „Stehe auf, nimm das Kindlein und Seine Mutter zu dir, und ziehe hin in das Land Israel; denn sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben standen!“
[JJ.01_257,15] Als Joseph solches vernommen hatte, da stand er alsbald auf und verkündete solches der Maria.
[JJ.01_257,16] Und diese sprach: „Es geschehe des Herrn Wille allzeit und ewig!
[JJ.01_257,17] Aber wie sprichst du nur von uns dreien? Sollen denn deine Kinder hier verbleiben?“
[JJ.01_257,18] Und der Joseph sprach: „O mitnichten; denn was der Engel zu mir geredet, das gilt ja für mein ganzes Haus!
[JJ.01_257,19] Denn also sprach der Herr ja auch oft zu den Propheten, als hätte Er es mit ihnen allein zu tun;
[JJ.01_257,20] aber dennoch ging des Herrn Rede allzeit das ganze Haus Jakobs an.“
[JJ.01_257,21] Diese Rede verstanden alle, und die Söhne gingen sobald hinaus, um alles zur Abreise zu ordnen.
[JJ.01_257,22] Aber sie kamen voll Staunens zurück; denn es war alles schon zur Abreise bereitet, und für jede Person war ein mit allen zur Reise nötigsten Bedürfnissen bepackter Esel in Bereitschaft.
[JJ.01_257,23] Joseph übergab alles Liegende und Stehende dem Jonatha, der diese Nacht hier zugegen war, segnete ihn und behieß ihn, ihm zu folgen in einem Jahre nach Nazareth.
[JJ.01_257,24] Also segnete ihn auch das Kindlein und küßte ihn. Jonatha weinte ob solcher plötzlichen Abreise.
[JJ.01_257,25] Und Joseph bestieg noch viel vor dem Aufgange die Lasttiere und zog nun landwärts von dannen. –

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[JJ.01_258] 258. Kapitel – Die heilige Familie kommt nach beschwerlicher Reise ins Vaterland. Josephs Angst und Marias Aufmunterung. Des Herrn Befehl, nach Nazareth zu ziehen. Ankunft in Nazareth.
19. Juli 1844
[JJ.01_258,01] Nach zehn sehr beschwerlichen Reisetagen kam Joseph mit den Seinen glücklich im Lande Israel an und rastete auf einem Berge bei einigen Menschen, die da hausten und von der Viehzucht lebten.
[JJ.01_258,02] Hier erkundigte sich Joseph genau um alle Verhältnisse seines Vaterlandes.
[JJ.01_258,03] Da er aber vernahm von diesen Menschen, daß nun Archelaus, ein Sohn Herodis, seinem Vater in der Regierung folgte,
[JJ.01_258,04] und daß er noch grausamer sei als sein Vater, da übermannte den Joseph und all die Seinen eine große Furcht.
[JJ.01_258,05] Und er gedachte wieder umzukehren und abermals nach Ägypten zu ziehen, wo nicht nach Tyrus.
[JJ.01_258,06] Denn obschon er durch den Mund Jakobs erfahren hatte in Ägypten noch, daß nun Archelaus herrsche in Jerusalem,
[JJ.01_258,07] so erfuhr er aber dennoch nicht, daß dieser König seinen Vater an Grausamkeit noch überträfe.
[JJ.01_258,08] Und diese Kunde machte hier eben den Joseph also furchtsam, daß er nun wieder umkehren wollte.
[JJ.01_258,09] Es sprach wohl die Maria zu ihm und sagte:
[JJ.01_258,10] „Joseph, es hat uns ja der Herr also zu ziehen befohlen, warum fürchten wir über den Herrn den Menschenkönig Archelaus mehr als den Herrn?“
[JJ.01_258,11] Und der Joseph sprach: „O Maria, du mein geliebtestes Weib, du hast wohl ganz recht gefragt;
[JJ.01_258,12] aber siehe, ich weiß es, daß da des Herrn Wege oft von der unbegreiflichsten Art sind, und weiß, daß der Herr die Seinen zumeist durch den Tod führt – vom Abel her.
[JJ.01_258,13] Darum fürchte ich mich denn nun auch, ob der Herr nicht auch mich durch den Tod führen wird!
[JJ.01_258,14] Und diese meine Mutmaßung gewinnt stets mehr an Wahrscheinlichkeit, je mehr ich die Grausamkeit des neuen Königs in Jerusalem überdenke.
[JJ.01_258,15] Darum aber habe ich mich nun auch entschlossen, morgen früh wieder umzukehren.
[JJ.01_258,16] Wahrlich, ist es dem Herrn um unsern Tod zu tun, da schicke Er lieber Löwen, Tiger und Hyänen über uns als den Archelaus!“
[JJ.01_258,17] Also beschloß Joseph fest, wieder umzukehren.
[JJ.01_258,18] Aber in der Nacht kam des Herrn Geist Selbst über den Joseph in einem Helltraume.
[JJ.01_258,19] Und von Gott Selbst bekam Joseph den Befehl, zu ziehen nach Nazareth.
[JJ.01_258,20] Da erhob sich Joseph sobald und zog sehr frühe von dannen.
[JJ.01_258,21] Und er kam noch am selben Tage in die Ortschaften des galiläischen Landes.
[JJ.01_258,22] Und kam also auch am selben Tage in der Nacht nach der Stadt Nazareth, nahm da bleibende Wohnung, auf daß erfüllet wurde, was da spricht der Prophet: „Er solle ein Nazaräer heißen!“ –

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JJ.01_259] 259. Kapitel – Liebliche Abendszene auf dem Söller der Salome. Cornelius entdeckt die kleine Karawane.
20. Juli 1844
[JJ.01_259,01] Wo aber nahm Joseph die Wohnung in Nazareth? – Wo stieg er ab, und wo ging er ein?
[JJ.01_259,02] Es ist in den ersten Kapiteln, da von der Abreise Josephs nach Ägypten von Bethlehem weg die Rede war, gesagt worden, wie Joseph die reiche Salome in Bethlehem ersucht hatte, daß sie für ihn seinen Meierhof bei Nazareth pachten möchte.
[JJ.01_259,03] Hat das Salome getan? – Ja – sie tat es nicht nur, was Joseph gewünscht, sondern sie hat den Meierhof förmlich an sich gekauft, und zwar in der doppelten Absicht:
[JJ.01_259,04] Diesen Hof, falls Joseph oder ein Kind von ihm je wieder zurückkäme, ihnen vollkommen zu eigen einzuhändigen;
[JJ.01_259,05] gegenfalls aber diesen für sie so hochgeheiligten Hof für sich zum Andenken an die erhabenste Familie zu behalten.
[JJ.01_259,06] Sie hielt diesen Hof für so ein Heiligtum, daß sie sich selbst nicht getraute, darinnen zu wohnen; noch weniger nahm sie Mietsleute hinein.
[JJ.01_259,07] Auf daß sie aber dennoch in der Nähe dieser Besitzung leben konnte, kaufte sie einen nachbarlichen Acker hinzu und erbaute da ein recht nettes Häuschen und wohnte im selben mit ihrer Dienerschaft und wurde allda auch öfter von Cornelius besucht.
[JJ.01_259,08] Und es traf sich gerade, daß der Cornelius an diesem Tage auf dem Rückweg von einem Amtsgeschäfte bei der Salome einsprach, da Joseph wieder nach Nazareth zurückkam.
[JJ.01_259,09] Es war ein herrlicher Abend, der Mond war voll, und kein Wölkchen trübte irgend einen Stern am Himmel.
[JJ.01_259,10] Dieser schöne Abend zog die Salome mit dem Cornelius auf den Söller ihres netten Häuschens, das da ziemlich nahe an der Hauptstraße lag und den Hof Josephs gerade gegen Morgen vor sich in einer Entfernung von etwa siebzig Klaftern hatte.
[JJ.01_259,11] Beide blickten oft nach der einstmaligen Behausung der erhabenen Familie, und der Cornelius sprach öfter zur Salome:
[JJ.01_259,12] „Ich sehe die Erscheinung in Bethlehem noch stets lebendig vor mir, wie in einem schönsten, erhabensten Traume, und dieser Hof erinnert mich nun fortwährend daran.
[JJ.01_259,13] Es war aber auch die Erscheinung in Bethlehem von einer solchen wundervollsten Erhabenheit, daß sie mir stets unerklärlicher wird, je mehr ich daran denke!“
[JJ.01_259,14] Und die Salome sprach dagegen: „Ja – Freund Cornelius! – Auch ich kann es nicht fassen, wie ich bei der Größe jenes Ereignisses noch am Leben habe verbleiben können!
[JJ.01_259,15] Aber das ist zwischen mir und dir noch der Unterschied, daß ich nun, wie du es weißt, mir nicht helfen kann, und muß das Kind in meinem Herzen allzeit anbeten;
[JJ.01_259,16] während du die ganze Sache mehr als eine allererhabenste Geschichte betrachtest.
[JJ.01_259,17] Ich habe mir daher auch schon öfter so im Geiste vorgestellt: Wenn diese Familie je wieder hierherkäme, da könnte ich vor Seligkeit nicht leben!
[JJ.01_259,18] Wenn sie so drüben wohnete im Hofe – o Gott! – was wäre doch das für ein Gefühl für mich!
[JJ.01_259,19] Wahrlich, alle Himmel der Himmel wären dann auf diesem Söller vereint beisammen!“
[JJ.01_259,20] Und der Cornelius sprach: „Ja, du hast recht, das wäre auch für mich das Erhabenste!
[JJ.01_259,21] Was täten wir aber nun, wenn – ich setze den Fall, diese erhabenste Götterfamilie daherzöge, und wir erkenneten sie schon von der Ferne?!“
[JJ.01_259,22] Und die Salome sprach: „O Freund! – Rede nicht davon, – das würde mich töten vor Wonne!“
[JJ.01_259,23] Als die beiden in dieser Weise sich gottwohlgefälligst auf dem Söller unterhielten, und es also auch schon ziemlich spät geworden war,
[JJ.01_259,24] da bemerkte der Cornelius in einer Ferne von etwa zweihundert Klaftern einen Zug, wie eine kleine Karawane, und sprach zur Salome:
[JJ.01_259,25] „Da sieh einmal hin, noch spät in der Nacht eine Wanderung! – Sind es Griechen oder Juden?
[JJ.01_259,26] Salome, was tätest denn du nun, wenn das eben die erhabenste Familie wäre?!“
[JJ.01_259,27] Und die Salome erschrak förmlich und sprach: „Aber ich bitte dich, rede nicht immer davon und erwecke nicht stets von neuem in mir neue Wünsche, die nicht erfüllt werden können!
[JJ.01_259,28] Was würdest denn in einer solchen Seligkeit aller Seligkeiten du tun?“
[JJ.01_259,29] Und der Cornelius sprach: „Wahrlich, da ginge es auch mir schlecht! – Doch siehe, die Karawane macht halt, und ich sehe einen Menschen von ihr gerade auf uns zueilen! – Komm, laß uns sehen, wer es ist!?“
[JJ.01_259,30] Und sie gingen dem Menschen entgegen. Der Mensch aber war ein Sohn Josephs und ging mit einem Kruge, ein Wasser zu holen bei dem Hause.
[JJ.01_259,31] Die beiden aber erkannten ihn nicht; denn also wollte es der Herr, um des Heiles der beiden willen.

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[JJ.01_260] 260. Kapitel – Joel als Kundschafter ermittelt die Nähe der Heimat. Joseph will mit den Seinen im Freien übernachten. Die Söhne Josephs kommen auf der Suche nach Holz und Feuer zu Salome.
22. Juli 1844
[JJ.01_260,01] Als der Joel das Wasser geschöpft hatte, da fragte er die beiden, wie weit es noch nach Nazareth wäre.
[JJ.01_260,02] Und der Cornelius sprach: „Mein Freund, da siehe hin, und du wirst leicht die Mauern der Stadt erschauen!
[JJ.01_260,03] Ein Kind erreicht sie leicht in einer Viertelstunde, und somit bist du nun schon so gut wie in Nazareth selbst.“
[JJ.01_260,04] Joel dankte für diese Auskunft und trug sein Wasser zu seiner Gesellschaft.
[JJ.01_260,05] Als er damit bei seiner Gesellschaft anlangte, da fragte ihn sobald der Joseph, was er bei dem Häuschen alles für Erkundschaftungen eingeholt habe.
[JJ.01_260,06] Und der Joel sprach: „Ein Weib und ein Mann kamen mir sehr freundlich entgegen, gaben mir Wasser und sagten mir, daß hier schon die Stadt Nazareth ist!
[JJ.01_260,07] Ich aber dachte, wenn das die Stadt ist, da haben wir sicher nicht mehr weit zu unserer Pachtwirtschaft.“
[JJ.01_260,08] Und der Joseph sprach: „Mein lieber Sohn, da hast du wohl ganz recht;
[JJ.01_260,09] aber weißt du auch, wem sie nun nach drei Jahren gehört?
[JJ.01_260,10] Dürfen wir einziehen in unsere einstige Wohnung?
[JJ.01_260,11] Siehe, daher heißt es hier wieder unter freiem Himmel übernachten und morgen erst nachsehen, wo sich für uns eine bleibende Wohnstätte wird auffinden lassen!
[JJ.01_260,12] Gehe aber nun mit deinen Brüdern und sehe irgendwo ein wenig Holz und Feuer zu bekommen!
[JJ.01_260,13] Denn hier auf der Höhe dieses Bergtales ist es etwas kühl; darum soll ein kleines Feuer hier angemacht werden, auf daß wir uns beim selben ein wenig erwärmen!“
[JJ.01_260,14] Darauf gingen die vier Söhne zu ebendemselben Häuschen und fanden die beiden noch auf.
[JJ.01_260,15] Und sie gaben der Salome kund ihr Anliegen und baten sie um etwas Holz und um ein Feuer.
[JJ.01_260,16] Hier fragte die Salome samt dem Cornelius, wer denn die Gesellschaft sei, ob man ihr wohl trauen könne.
[JJ.01_260,17] Und die Söhne sprachen: „Wir kommen aus Ägypten und sind die ehrlichsten Leute von der Welt!
[JJ.01_260,18] Und unsere Bestimmung ist, uns hier in Nazareth etwas anzukaufen;
[JJ.01_260,19] denn wir sind im Grunde selbst Nazaräer, nur hat uns eine gewisse Notwendigkeit nach Ägypten auf drei Jahre gebannt.
[JJ.01_260,20] Da sich aber diese unsere Verbannung wieder gelöst hatte, so sind wir nun wieder da, um uns hier eine Wohnung zu suchen.“
[JJ.01_260,21] Als die beiden solches vernommen hatten von den vieren, da gaben sie ihnen sobald Holz und Feuer in gerechter Menge, und diese trugen es zum Joseph.
[JJ.01_260,22] Joseph aber ließ das Holz sogleich anzünden, und alles wärmte sich an dem Feuer. –

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-07, 15:03

[JJ.01_261] 261. Kapitel – Der Salome und des Cornelius Ahnungen über diese kleine Karawane. Salome und Cornelius beschauen sich die Gesellschaft und erkennen die hl. Familie.
23. Juli 1844
[JJ.01_261,01] Es dachten aber die Salome und der Cornelius sehr darüber nach, wer etwa doch diese Gesellschaft aus Ägypten sein dürfte.
[JJ.01_261,02] Der Cornelius sprach: „Diese vier Männer, die eben nicht alt zu sein scheinen, hatten nach meiner Beobachtung eine starke Ähnlichkeit mit den Söhnen desjenigen wunderbaren Mannes, mit dem wir beide in Bethlehem zu tun hatten.
[JJ.01_261,03] Auch ihre Sprache hatte einen unverkennbaren nazaräischen Klang.
[JJ.01_261,04] Du – meine geachtetste Freundin! – Dieser Wundermann, der da Joseph hieß, ist ja auch höchst wahrscheinlich nach Ägypten ausgewandert, wie ich es aus dem Schreiben meines Bruders aus Tyrus vernommen habe.
[JJ.01_261,05] Wie – wenn das derselbe Joseph wäre?
[JJ.01_261,06] Sollen wir da nicht hingehen zu dieser Gesellschaft und sie beschauen? Und falls das die rechte wäre,
[JJ.01_261,07] sollen wir da nicht sogleich alles aufbieten, um diese allererhabenste Gesellschaft sogleich auf das herrlichste zu bewirten?“
[JJ.01_261,08] Als die Salome solches vernommen hatte, da ward sie nahe ohnmächtig vor Entzückung und sprach:
[JJ.01_261,09] „Ach Freund! – du hast sicher recht, es wird schon also sein; das ist sicher die heilige Familie!
[JJ.01_261,10] Darum lasse mich sogleich meine Dienerschaft wecken und mit uns hinziehen, wo diese Familie rastet!“
[JJ.01_261,11] Darauf ging die Salome und weckte alle ihre Dienerschaft.
[JJ.01_261,12] Und in einer halben Stunde war alles auf den Beinen im Hause der Salome.
[JJ.01_261,13] Als aber alles in Bereitschaft war, da sagte der Cornelius zur Salome:
[JJ.01_261,14] „Nun lasse uns hinziehen und sehen, wer hinter dieser Familie steckt!“
[JJ.01_261,15] Darauf berief die Salome sogleich alles zusammen im Hause, und die ganze Gesellschaft begab sich hin, wo Joseph rastete bei einem mäßigen Feuer.
[JJ.01_261,16] Als sie da ankam, da sprach der Cornelius zur Salome:
[JJ.01_261,17] „Da siehe einmal hin! Dort neben dem Feuer, – ist das nicht die junge Maria, des Josephs Weib mit ihrem Kinde?
[JJ.01_261,18] Und jener alte Mann, – sage, ist das nicht Joseph, jener wunderbare Mann, den wir in Bethlehem kennengelernt haben?“
[JJ.01_261,19] Da machte die Salome die Augen groß auf und starrte hin und erkannte nach und nach, was ihr Cornelius anzeigte.
[JJ.01_261,20] Nun war es aber bei der Salome auch aus; sie sank nieder und ward ohnmächtig, und der Cornelius hatte zu tun, um seine Gefährtin auf die Füße zu bringen.

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[JJ.01_262] 262. Kapitel – Cornelius und Salome begrüßen die hl. Familie. Der Einzug der müden Wanderer ins alte Heim.
24. Juli 1844
[JJ.01_262,01] Als sich die Salome erholt hatte von ihrer Entzückungsohnmacht, da sagte sie zum Cornelius: „O Freund, das ist zuviel auf einmal für einen schwachen Menschen!
[JJ.01_262,02] Gönne mir nur eine kleine Ruhe, sodann werde ich hingehen und werde dieser heiligen Familie meine Aufrechthaltung ihres Hofes kundtun!“
[JJ.01_262,03] Und der Cornelius sprach: „Weißt du was, wenn du dich zu schwach fühlst, so lasse mich hingehen in deinem Namen und der Familie anzeigen, was du für sie getan hast!
[JJ.01_262,04] Denn siehe, hier ist nicht Zeit zu verlieren! Diese erhabenen Reisenden werden sehr müde sein und bedürfen ehestmöglich einer guten Unterkunft; darum will ich an deiner Statt sogleich hingehen.“
[JJ.01_262,05] Als die Salome solches von Cornelius vernommen hatte, da sprach sie:
[JJ.01_262,06] „O Freund! du hast recht; ich aber habe mich schon gefaßt nun, und so will ich auch sogleich mit dir hinziehen.“
[JJ.01_262,07] Nach solchem Entschlusse gingen die beiden hin zur Gesellschaft.
[JJ.01_262,08] Und der Cornelius nahm das Wort und sprach: „Gott, der Herr Israels ist mit euch, wie auch mit mir und meiner Gefährtin Salome!
[JJ.01_262,09] Es gelang mir, euch zu erkennen, und es unterliegt nun keinem Zweifel mehr, daß du alter, biederer Mann derselbe Joseph mit dem jungen Weibe Maria bist, der vor drei Jahren nach Ägypten zog, um der Verfolgung des Herodes zu entgehen.
[JJ.01_262,10] Ich bin darum hergeeilt, um dich alsogleich aufzunehmen und dich in dein Eigentum einzuführen.“
[JJ.01_262,11] Als der Joseph solches von Cornelius vernahm, da stand er auf und fragte ihn:
[JJ.01_262,12] „Guter Mann, wer bist du denn, daß du mir solches künden magst?
[JJ.01_262,13] Sage mir an deinen Namen, und ich will dir sogleich folgen!“
[JJ.01_262,14] Und der Cornelius sprach: „Erhabenster Greis! Siehe, ich bin der Landpfleger von Jerusalem,
[JJ.01_262,15] und mein Name ist Cornelius, und bin derselbe, der dir in Bethlehem eine kleine Freundschaft erwies!
[JJ.01_262,16] Darum sorge dich um nichts weiter nun; denn siehe, diese meine Freundin, die Salome aus Bethlehem, hat deinen Auftrag genau befolgt!“
[JJ.01_262,17] Hier stürzte die Salome hin zu des Josephs Füßen und sprach mit bebender Stimme:
[JJ.01_262,18] „Freude mir armen Sünderin, daß dich meine unwürdigsten Augen wiedersehen!
[JJ.01_262,19] O komme, komme in dein Haus! Denn mein Haus ist solcher Gnade nicht wert!“
[JJ.01_262,20] Joseph ward hier zu Tränen gerührt und sprach:
[JJ.01_262,21] „O großer Gott, Vater! – Wie gut bist Du! Du führst den müden Wanderer ja allzeit ans beste Ziel!“
[JJ.01_262,22] Darauf umarmte er den Cornelius und die Salome und zog dann sogleich mit ihnen in seinen Hof.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-07, 15:09

[JJ.01_263] 263. Kapitel – Salome übergibt Joseph Haus und Hof in bestem Zustande. Die Verlegenheit Josephs. Die Demut und Liebe der Salome. Ihr herrliches Zeugnis über den Herrn. Ein Wort des Herrn über die Liebe.
25. Juli 1844
[JJ.01_263,01] Die Dienerschaft der Salome und das Gefolge des Cornelius und die Salome und der Cornelius selbst halfen alles Gepäck des Joseph unterbringen.
[JJ.01_263,02] Und die Salome führte die Gesellschaft in die wohleingerichteten Gemächer des Wohngebäudes.
[JJ.01_263,03] Und der Joseph verwunderte sich sehr über die große Reinlichkeit, die in seinem Hause hergestellt war.
[JJ.01_263,04] Es waren alle Betten neu und die alten gereinigt; also war auch der Stall auf das zweckmäßigste eingerichtet.
[JJ.01_263,05] Und der Joseph überzeugte sich von allem, wie vortrefflich die Salome für ihn gesorgt hatte.
[JJ.01_263,06] Und er fragte die Salome: „O liebe Freundin, du siehst ja, daß ich arm bin und habe nun nichts von irgendeinem Vermögen! – Wie werde ich dir das wohl je abstatten können?“
[JJ.01_263,07] Als die Salome solche Frage von Joseph vernommen hatte, da sprach sie weinend:
[JJ.01_263,08] „O du mein erhabenster Freund! Was habe ich wohl auf dieser Welt, das ich nicht empfangen hätte von Dem, der nun auf den Armen der zarten Mutter ruht?!
[JJ.01_263,09] Habe ich es aber doch ewig wahr von Dem empfangen, der bei dir ist so ewig wunderbarst; wie könnte ich das mein nennen, was von Ewigkeit Dessen war, der mit dir ist? –
[JJ.01_263,10] O – der Herr, der Heilige von Ewigkeit, kam ja nicht in die Fremde zu uns armen Sündern,
[JJ.01_263,11] sondern Er kam ja in Sein ewiges Eigentum; daher können wir Ihm ja nichts geben, als hätten wir etwas;
[JJ.01_263,12] sondern wir bringen Ihm nur das Seinige dar mit der Kraft, die Er uns gegeben hat.
[JJ.01_263,13] Und also ist wohl jede Erwähnung von einer Schuld an mich von deiner Seite für ewig ungültig; denn ich bin schon durch die Gnade dieses endlos höchsten Berufes, für dich zu sorgen, für alle Ewigkeit belohnt,
[JJ.01_263,14] und das um so mehr, da ich es in der ganzen Tiefe meines Lebens fühle, daß ich zu diesem heiligen Berufe sicher die Unwürdigste bin!“
[JJ.01_263,15] Hier konnte die Salome nicht weiterreden; sie schwieg darum und weinte vor Liebe und Wonne.
[JJ.01_263,16] Das Kindlein aber wurde hier wach und munterte sich auf.
[JJ.01_263,17] Als Es so recht heiter Sich auf dem Schoße der Maria aufgerichtet hatte, da sah Es gar liebvollst nach der Salome und nach dem Cornelius hin und sprach:
[JJ.01_263,18] „O Salome, und du auch, Mein Cornelius! – Sehet, Ich schlief; aber eure große Liebe hat Mich aufgeweckt!
[JJ.01_263,19] Wahrlich, das ist süß und angenehm; also solle es verbleiben für ewig!
[JJ.01_263,20] Von nun an will Ich schlafen in Meinem Urwesen für jedermann; aber wer mit eurer Liebe zu Mir kommen wird, der wird Mich erwecken für sich auf ewig!
[JJ.01_263,21] Salome, nun begebe dich zur Ruhe; morgen aber bringe Mir ein gutes Frühstück!“
[JJ.01_263,22] Salome war darob höchst entzückt, daß sie zum ersten Male also hat den Herrn reden hören. Alles lobte und pries Gott und begab sich darauf zur Ruhe.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-07, 15:11

[JJ.01_264] 264. Kapitel – Salome lädt die Familie Josephs zum Frühstück ein. Des Jesuskindleins Leibspeise. Liebfreude des Kindleins und der Salome. „O Herr! – Wer kann Dich schauen wohl ohne Tränen im Auge?“
26. Juli 1844
[JJ.01_264,01] Am Morgen war in beiden Häusern schon alles sehr früh auf den Füßen, und die Salome war geschäftigst in ihrer Küche und bereitete ein gutes Frühmahl, bestehend aus Honigkuchen, einer guten Fischbrühe und aus mehreren edlen Fischen,
[JJ.01_264,02] darunter die Forellen wohl die ersten waren, die man dort häufig in den Gebirgsbächen fing.
[JJ.01_264,03] Als das Frühstück fertig war, da eilte die Salome in das Haus des Joseph und lud den Joseph und alle die Seinen zum Frühstück.
[JJ.01_264,04] Und der Joseph sprach: „Aber siehe, du meine liebe Freundin, warum machst du dir denn meinetwegen gar so große Unkosten?
[JJ.01_264,05] Siehe, auch meine Söhne sind schon in der Küche geschäftig und bereiten ein Frühmahl;
[JJ.01_264,06] darum hättest du wohl für uns nicht also sehr gastfreundlich besorgt sein sollen!“
[JJ.01_264,07] Die Salome aber sprach: „O du mein erhabenster Freund! Verschmähe doch nicht die Arbeit deiner Magd, und komme!“
[JJ.01_264,08] Darob ward Joseph sehr gerührt, berief alles in seinem Hause zusammen und begab sich mit der Salome in ihr Haus zum Frühstücke.
[JJ.01_264,09] An der Türschwelle erwartete sie der Cornelius und bewillkommnete sie alle auf das herzlichste.
[JJ.01_264,10] Und der Joseph hatte eine große Freude, als er nun beim Sonnenlichte seinen Freund Cornelius vollends wiedererkannte.
[JJ.01_264,11] Darauf begaben sich alle in das schöne Speisezimmer, allwo das Frühstück der Gäste harrte.
[JJ.01_264,12] Als das Kindlein aber die Fische auf dem Tische erblickte, da lächelte Es und lief zur Salome und sagte zu ihr:
[JJ.01_264,13] „Aber wer hat dir denn gesagt, daß Ich die Fische gerne esse?
[JJ.01_264,14] Da hast du Mir wohl eine rechte Freude gemacht; denn siehe, das ist vor allem Meine Leibspeise!
[JJ.01_264,15] Ich esse wohl auch die Honigkuchen gerne, wie auch die Fischbrühe mit Weizenbrot;
[JJ.01_264,16] aber die Fische sind Mir dennoch lieber als alle andern Speisen.
[JJ.01_264,17] Darum bist du nun schon recht brav, weil du so gut für Mich bedacht warst, und Ich habe dich nun gar liebgewonnen darum!“
[JJ.01_264,18] Über solche kindliche Belobung war die Salome schon wieder außer sich vor Freude – und weinte.
[JJ.01_264,19] Das Kindlein aber sprach: „Salome, siehe du weinst ja immer, so du an etwas eine große Freude hast!
[JJ.01_264,20] Aber siehe, Ich bin kein Freund vom Weinen; darum mußt du auch nicht immer weinen, so dich etwas freut, dann werde Ich dich noch lieber haben!
[JJ.01_264,21] Siehe, Ich möchte recht gerne auf deinem Schoße den Fisch verzehren;
[JJ.01_264,22] aber Ich getraue es Mir doch nicht, weil du da aus lauter Freude gar zu viel weinen möchtest!“
[JJ.01_264,23] Da ermannte sich die Salome soviel als da nur immer möglich war und sprach zum Kindlein:
[JJ.01_264,24] „O Herr! – Wer kann Dich schauen wohl ohne Tränen im Auge?“
[JJ.01_264,25] Und das Kindlein sprach: „Da sehe nur Meine Brüder an, die sehen Mich auch täglich und weinen dennoch nicht, wenn sie Mich sehen!“
[JJ.01_264,26] Darauf ward die Salome wieder ruhig, und alle begaben sich zum Tische, und das Kindlein nahm im Schoße der Salome Platz.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-07, 15:13

[JJ.01_265] 265. Kapitel – Cornelius beruhigt Joseph auf dessen ängstliche Fragen über den neuen und grausamen König Archelaus.
27. Juli 1844
[JJ.01_265,01] Als das Frühstück verzehrt war, da besprach sich dann der Joseph mit dem Cornelius über den König Archelaus und fragte genau, was das für ein Mensch sei, und wie er herrsche.
[JJ.01_265,02] Und der Cornelius sagte zum Joseph: „Erhabenster Mann und Freund! Wenn ich und mein Bruder Cyrenius ihm nicht die Stange hielten, da wäre er noch um zehnmal grausamer, als es sein Vater war.
[JJ.01_265,03] Aber so haben wir seine Gewalt sehr beschränkt aus guten Gründen, und so darf er nichts als bloß nur seine Steuern einheben, und das nach unserem Ermessen!
[JJ.01_265,04] Und falls die Steuerpflichtigen sich irgend weigerten, die Steuern zu entrichten, so hat er sich an uns zu wenden;
[JJ.01_265,05] widrigenfalls wir ihm alle Tage die Absetzungsurkunde des Kaisers, die ich allzeit in meinen Händen habe, überreichen und ihn dann als vogelfrei vor allem Volke erklären können.
[JJ.01_265,06] Demnach hast du von diesem Könige nicht das geringste zu befürchten;
[JJ.01_265,07] denn es sei ihm ja nicht geraten, ja nur irgend im geringsten wider die bestehenden Vorschriften zu handeln,
[JJ.01_265,08] sonst ist er morgen kein König mehr, sondern ein geächteter vogelfreier Sklave Roms!
[JJ.01_265,09] Freund! Ich meine, mehr brauchst du nicht zu deiner Beruhigung.
[JJ.01_265,10] Ich bin der Landpfleger nun von Jerusalem, und mein Bruder Cyrenius ist quasi ein Vizekaiser von Asien und Afrika, und wir sind deine Freunde!
[JJ.01_265,11] Ich glaube, eine bessere Bürgschaft, weltlicherweise genommen, kann es wohl in einem Lande für einen Menschen nicht geben.
[JJ.01_265,12] Und die allergrößte Bürgschaft für deine Sicherheit und Ruhe wohnt wohl in deinem Hause!
[JJ.01_265,13] Daher sei du ganz ruhig nun, und betreibe deine mir schon bekannte Kunst ohne Scheu und Furcht!
[JJ.01_265,14] Ich aber werde bei der Bemessung der Steuer für dich schon eine solche Rubrik aussuchen, die dir nicht weh tun wird!“
[JJ.01_265,15] Als der Joseph solches vom Cornelius vernommen hatte, da ward er wieder ganz heiter, froh und ruhig.
[JJ.01_265,16] Der Cornelius aber entdeckte die fünf Mädchen des Cyrenius und die Eudokia, die ihm sehr bekannt zu sein schien, die er aber hier dennoch nicht erkannte.
[JJ.01_265,17] Er fragte daher den Joseph um die näheren Bewandtnisse dieser Personen.
[JJ.01_265,18] Und der Joseph gab ihm alles kund nach der Wahrheit vollkommen, ohne irgendeinen mystischen Vorhalt.
[JJ.01_265,19] Als auf diese Art der Cornelius erfuhr, wie gar menschenfreundlich der Joseph sich gegen seinen Bruder Cyrenius verhalte und wie höchst uneigennützig, da war es aber auch aus beim Cornelius.
[JJ.01_265,20] Seine Freude war übergroß, und er küßte darob den Joseph hundert Male und rief die Kinder seines Bruders zu sich und herzte und küßte sie auch.
[JJ.01_265,21] Zum Joseph aber sprach er: „Weil du also mit meinem Bruder stehest, so sollst du auch für alle Zeiten steuerfrei sein gleich jedem Bürger Roms; und heute hefte ich selbst den Freibrief des Kaisers an dein Haus!“ – Joseph ward darob zu Tränen gerührt, und alles weinte mit ihm vor Freuden.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-07, 15:15

[JJ.01_266] 266. Kapitel – Des Cornelius Frage, ob Cyrenius von der Abreise Josephs wisse. Josephs Antwort. Cornelius erklärt Joseph die römischen Geheimschreiben.
29. Juli 1844
[JJ.01_266,01] Nachdem aber fragte der Cornelius auch den Joseph, ob davon Cyrenius wohl Kenntnis habe, daß nämlich Joseph Ägypten verlassen habe.
[JJ.01_266,02] Und falls er keine Kenntnis hätte, ob man ihn davon aus staatlichen Rücksichten nicht alsogleich solle in die vollste Kenntnis setzen.
[JJ.01_266,03] Und der Joseph sprach: „Freund, tue gegen deinen Bruder, was du willst;
[JJ.01_266,04] aber um das bitte ich dich wohl, daß du ihm sagen möchtest, er solle ja nicht zu bald zu mir kommen!
[JJ.01_266,05] Und wann er aber schon kommen möchte, da solle er ja bei Nacht und Nebel kommen, auf daß sein Erscheinen bei mir ja niemand bemerke,
[JJ.01_266,06] und mein Haus dadurch nicht eine sehr widrige Aufmerksamkeit auf sich ziehe, die mir und dem Kinde schädlich und für die göttliche Ruhe meines Hauses störend sein möchte!“
[JJ.01_266,07] Als der Cornelius solches von Joseph vernommen hatte, da sprach er:
[JJ.01_266,08] „O du mein erhabenster Freund, des sei ruhig! – Denn was ,streng inkognito zu jemanden kommen‘ betrifft, da sind wir Römer Meister!
[JJ.01_266,09] Und so wird, sowie ich morgen nach Jerusalem kommen werde, das mein erstes Geschäft sein, daß ich in aller Stille meinen Bruder durch ein Geheimschreiben benachrichtigen werde, daß du hier bist.
[JJ.01_266,10] Mit so einem Schreiben will ich den Archelaus selbst, wenn es darauf ankäme, zu meinem Bruder senden, und er wird nicht wissen, was darauf steht, wenn das Schreiben auch unversiegelt sich in seinen Händen befände!“
[JJ.01_266,11] Joseph aber fragte den Cornelius, wie da wohl ein solches Geheimschreiben möglich wäre.
[JJ.01_266,12] Und der Cornelius sprach: „O erhabenster Freund! Nichts leichter als das!
[JJ.01_266,13] Siehe, man nimmt einen langen, etwa einen Finger breiten Pergamentstreifen.
[JJ.01_266,14] Diesen Streifen wickelt man schneckengewindartig ganz genau um einen runden Stab, so daß die Ränder genau aneinanderstoßen.
[JJ.01_266,15] Ist also der Streifen aufgewunden über den runden Stab, da schreibt man dann nach der Länge des Stabes über alle die Gewinde des Pergamentstreifens sein Geheimnis.
[JJ.01_266,16] Nun hat aber der Cyrenius einen genau gleich dicken Stab, wie da der meinige ist.
[JJ.01_266,17] Habe ich das Schreiben beendet, so wird es dann vom Stabe abgerollt und sicher ganz offen an meinen Bruder durch wen immer übersendet, –
[JJ.01_266,18] und kein Mensch ist dann ohne einen gleichen Stab imstande, den Inhalt eines solchen Schreibens nur von ferne her zu entziffern;
[JJ.01_266,19] denn er entdeckt auf dem Streifen nichts als zumeist einzelne Buchstaben oder höchstens Silben, aus denen er gewiß in Ewigkeit nicht klug wird, was da auf dem Streifen steht! – Joseph, hast du mich verstanden?“
[JJ.01_266,20] Und Joseph sprach: „Ganz vollkommen, liebster Bruder!
[JJ.01_266,21] Also magst du immerhin deinem Bruder schreiben; denn also wird das Geheimnis wohl niemand entziffern!“
[JJ.01_266,22] Darauf wandte sich der Cornelius an die Eudokia und besprach sich über verschiedenes mit ihr.

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[JJ.01_267] 267. Kapitel – Cornelius fragt nach dem Wunderbaren beim Kindlein. Josephs Hinweis auf Dessen Reden. Des Kindleins große Worte an Cornelius.
30. Juli 1844
[JJ.01_267,01] Als sich Cornelius auch mit der Eudokia hinreichend über alles besprochen hatte, was er zu seiner Kenntnis für nötig befand,
[JJ.01_267,02] und da er daraus ersehen hatte, wie ihre Aussage genau mit dem Schreiben seines Bruders in der besten Übereinstimmung stand,
[JJ.01_267,03] da wandte er sich wieder an den Joseph und sprach zu ihm:
[JJ.01_267,04] „Erhabenster Mann! – Nun bin ich in allem ganz vollkommen im klaren.
[JJ.01_267,05] Ich will dich nicht mehr fragen, wie und warum du Ägypten wieder verlassen hast, obschon du dort bestens versorgt warst;
[JJ.01_267,06] denn ich weiß, daß du nichts tust, als was zu tun dir von deinem Gott befohlen wird.
[JJ.01_267,07] Und da du also genau handelst nach dem Willen deines Gottes, so ist auch dein Handeln allzeit gut und gerecht vor Gott und vor aller Welt, die mir gleich rechtlich denkt und will und handelt.
[JJ.01_267,08] Aber um eines möchte ich dich noch vor meiner Abreise nach Jerusalem fragen,
[JJ.01_267,09] und dieses eine besteht darin: Siehe, mir schweben noch alle die Wundererscheinungen deines Kindes, die bei dessen Geburt stattfanden, wie ganz gegenwärtig vor den Augen!
[JJ.01_267,10] Nun sehe ich eben dieses so wunderbar geborne Kind vor mir, und alles Wunderbare scheint sich an Ihm wie rein verloren zu haben! – Sage, wie ist das zu nehmen?“
[JJ.01_267,11] Und der Joseph sprach: „O Freund, wie fragst du da so sonderbar?!
[JJ.01_267,12] Hast du denn ehedem das Kind nicht mit der Salome reden hören?
[JJ.01_267,13] Reden wohl alle Menschenkinder in diesem Alter in solcher Weisheitstiefe?
[JJ.01_267,14] Findest du denn eine solche Sprache aus dem Munde eines dreijährigen Kindes nicht ebenso wunderbar als eine jede Geburtserscheinung zu Bethlehem?“
[JJ.01_267,15] Und der Cornelius sprach: „Du hast da wohl recht; aber darum eben ist dieses Wunder mir nichts Neues.
[JJ.01_267,16] Denn siehe, in Rom habe ich schon Kinder mit einem Jahre Alters nicht selten zum Erstaunen gescheit reden hören, deren Geburt jedoch ehedem ganz natürlich war!
[JJ.01_267,17] Aus dem Grunde hat dein außerordentliches Kind nun meine großen Erwartungen nicht befriedigt.“
[JJ.01_267,18] Hier kam das Kindlein Selbst zum Cornelius und sprach zu ihm:
[JJ.01_267,19] „Cornelius! Sei du zufrieden mit der Bürde, die Ich dir auf die Schultern geladen habe;
[JJ.01_267,20] denn siehe, du müßtest nur zu einem Granitberge werden, wolltest du eine größere Last Meines Willens auf deine Schultern laden!
[JJ.01_267,21] Darum begehre vor der Zeit nicht mehr von Mir!
[JJ.01_267,22] Zur rechten Zeit aber werde Ich schon genug tun für dich und für alle Welt!“
[JJ.01_267,23] Als der Cornelius solches vernahm, da forschte er nicht weiter und ließ dann bald sein Gepäck zu seiner Abreise ordnen.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-07, 15:19

[JJ.01_268] 268. Kapitel – Cornelius heftet den Freibrief Roms an Josephs Haus. Römische Steuerordnung. Des Kindleins Verheißung an Cornelius.
31. Juli 1844
[JJ.01_268,01] In ein paar Stunden war der Cornelius reisefertig, begab sich aber noch früher mit Joseph in dessen Wohnung und heftete dort versprochenermaßen ein ehernes Täfelchen mit des Kaisers Bild und Namenszug an die Türe.
[JJ.01_268,02] Und dieses Täfelchen war das kaiserliche Freiheitszeichen oder gleichsam ein Freiheitsbrief, laut dem der Pachtkönig desselben Landes kein Recht in was immer über ein solches Haus ausüben durfte.
[JJ.01_268,03] Als Cornelius mit dieser Arbeit fertig war, da nahm er seinen Griffel und schrieb unter das Täfelchen an die Türe in der römischen Sprache:
[JJ.01_268,04] Tabulam hanc libertatis Romanae secundum iudicium Caesaris Augusti suamque voluntatem affigit Cornelius Archidux Hierosolymae in plena potestate urbis Romae.
[JJ.01_268,05] Als der Cornelius auch mit dieser Inschrift fertig war, da sprach er zum Joseph:
[JJ.01_268,06] „Nun, erhabenster Freund, ist dein Haus und Gewerbe von jeglicher Steuer frei, die dir der Archelaus auferlegen möchte.
[JJ.01_268,07] Nur den Zinsgroschen hast du alljährlich nach Rom zu entrichten, den du hoffentlich sehr leicht ersparen wirst!
[JJ.01_268,08] Diesen Zinsgroschen kannst du entweder in Jerusalem selbst oder auch hier in Nazareth beim kaiserlichen Amte gegen einen Empfangsschein erlegen.
[JJ.01_268,09] Und so bist du nun gegen alle Nachstellungen von seiten des Pachtkönigs gesichert; mache dir aber ein Gitterchen über die Tafel, auf daß sie dir niemand raube und meine Unterschrift verderbe!“
[JJ.01_268,10] Joseph dankte in seinem Herzen Gott dem Herrn für so viel Gnade und segnete vielfach den Cornelius.
[JJ.01_268,11] Und das Kindlein kam auch hin zum Cornelius und sprach zu ihm:
[JJ.01_268,12] „Höre du Mich nun auch ein wenig an! Ich will dir zum großen Lohne auch etwas sagen!
[JJ.01_268,13] Siehe, du hast nun dem Hause Josephs eine große Wohltat erwiesen;
[JJ.01_268,14] desgleichen werde auch Ich einst deinem ganzen Hause tun!
[JJ.01_268,15] Ist dieses Haus auch nicht ein Eigentum Meines Nährvaters, sondern nur ein Eigentum der Salome, weil sie es gekauft hat,
[JJ.01_268,16] so will Ich aber dennoch in der Zukunft deinem ganz eigenen Hause es vielfach vergelten, was du diesem Hause der Salome getan hast!
[JJ.01_268,17] Das kaiserliche Freiheitszeichen hast du mit eigener Hand an des Hauses Türe geheftet und hast hinzugefügt deine Unterschrift.
[JJ.01_268,18] Also werde auch Ich dereinst Selbst Meinen Geist über dein ganzes Haus ausbreiten, durch den du die ewige Freiheit der Himmel Gottes überkommen wirst und in ihr das ewige unvergängliche Leben in Meinem Reiche!“
[JJ.01_268,19] Cornelius hob hier das Kindlein auf und küßte Es und lächelte über solch sonderbare Verheißung des Kindleins;
[JJ.01_268,20] denn wie hätte er es wohl verstehen sollen, was das Kindlein in solcher göttlichen Weisheitstiefe zu ihm geredet hatte!
[JJ.01_268,21] Und das Kindlein sprach: „Das wirst du erst dann verstehen, wenn Mein Geist über dich kommen wird!“ – Darauf lief das Kindlein wieder zu Seinem Jakob. Cornelius machte sich zur Abreise fertig, und Joseph fing an, im Hause alles nach seinem Bedürfnisse zu ordnen.

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[JJ.01_269] 269. Kapitel – Joseph ordnet das Hauswesen und bespricht mit Maria einen Besuch bei Verwandten und Bekannten. Des Kindleins eigenartiges Benehmen und merkwürdige Worte.
1. August 1844
[JJ.01_269,01] Als Joseph mit der tätigsten Beihilfe der Salome an diesem Tage alles in seinem Hause in die gerechte Ordnung gebracht hatte, da dankte er Gott und war voll Freuden, daß er im Lande seiner Väter wieder so gut aufgenommen ward.
[JJ.01_269,02] Am nächsten Tage aber sprach er zur Maria, nachdem er seinen vier älteren Söhnen die Obsorge des Hauswesens übergeben hatte für diesen Tag:
[JJ.01_269,03] „Maria, du mein getreuestes Weib! – Siehe, wir haben hier im Orte herum so manche Verwandte und sonstige gute Freunde und Bekannte;
[JJ.01_269,04] gehe und nehme das Kindlein, den Jakob und, so du willst, auch die Eudokia mit den fünf Mädchen,
[JJ.01_269,05] und wir wollen also diesen Tag hindurch alle die hier in Nazareth und in der nahen Umgegend wohnen – Verwandte, Freunde und Bekannte besuchen,
[JJ.01_269,06] auf daß auch sie, die mich sicher lange betrauert haben, sich an unserer Gegenwart wieder erfreuen sollen!
[JJ.01_269,07] Und ich werde bei dieser Gelegenheit vielleicht auch wieder irgend eine gute Arbeit bekommen, um für euch alle das nötige Brot zu verdienen.“
[JJ.01_269,08] Maria war mit diesem Vorschlage gar freudigst einverstanden und ordnete alles zu diesem Behufe.
[JJ.01_269,09] Nur das Kindlein wollte anfangs nicht mitgehen. Als Ihm aber die Mutter schöntat, da ließ Es Sich dennoch anziehen und bewegen zum Mitgange.
[JJ.01_269,10] Aber Es sprach: „Ich gehe wohl mit euch; aber tragen solle Mich niemand!
[JJ.01_269,11] Sondern – so Ich gehe, da will Ich gehen zwischen euch überall hin, dahin ihr gehen wollt!
[JJ.01_269,12] Fraget Mich aber nicht, warum Ich das also will; denn Ich sage nicht alles geradeheraus, warum Ich etwas so oder so tue!“
[JJ.01_269,13] Und die Maria sprach zum Kindlein: „Oh, Du wirst Dich schon noch gerne tragen lassen, wenn Du recht müde wirst!“
[JJ.01_269,14] Und das Kindlein sprach: „Oh, des sei du ganz unbesorgt! Ich werde nie müde, so Ich es nicht will;
[JJ.01_269,15] wann Ich aber will, dann werde Ich auch müde, – aber dann ist Meine Müdigkeit ein Gericht den Menschen!
[JJ.01_269,16] Denn nur die Sünde der Menschen kann Mich dahin bringen, daß Ich dann wollen muß, müde zu werden ob der Sünde der Menschen!
[JJ.01_269,17] Ich aber sage euch vor allem, daß Mich aus euch ja niemand verrate!
[JJ.01_269,18] Denn es ist genug, daß ihr es wisset, daß Ich der Herr bin!
[JJ.01_269,19] Ihr wisset es ohne Gericht; denn eure Herzen sind aus den Himmeln.
[JJ.01_269,20] So es aber die Menschen der Erde erführen vor der Zeit, so würden sie gerichtet sein, und müßten sterben!
[JJ.01_269,21] Darum aber wollte Ich auch nicht sogleich mitgehen.
[JJ.01_269,22] Ich mußte euch das vorher verkünden; und da ihr nun das wisset, so will Ich ja mit euch gehen.
[JJ.01_269,23] Aber verstehet, nur gehen will Ich, und will nicht getragen sein, auf daß die Erde durch Meine Tritte erfahre, Wer nun ihren Boden betritt!“
[JJ.01_269,24] Alle merkten sich diese Worte wohl und machten sich dann sobald auf den Weg zu ihren Verwandten, Freunden und Bekannten.

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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-07, 15:26

[JJ.01_270] 270. Kapitel – Das Erdbeben unter Jesu Füßen ängstigt Joseph und Maria. Flüchtlinge aus der Stadt warnen Joseph weiterzuziehen. Joseph, durch Jakob beruhigt, zieht furchtlos in die Stadt.
2. August 1844
[JJ.01_270,01] Als sich darauf Joseph mit den Seinen auf den Weg machte und das Kindlein zwischen Joseph und Maria einherging, da verspürte die ganze Gesellschaft bei jedem Tritte des Kindleins eine recht merkliche Erderschütterung.
[JJ.01_270,02] Joseph empfand dieses Phänomen ebenfalls zuweilen recht merklich und sagte zur Maria:
[JJ.01_270,03] „Weib! Verspürst du nicht, wie der Erdboden wanket und bebet?“
[JJ.01_270,04] Und die Maria sprach: „O das verspüre ich sehr stark;
[JJ.01_270,05] wenn uns nur etwa nicht ein mächtiges Ungewitter, das sich gern nach einem Erdbeben einstellt, unterwegs oder in der Stadt ereilet!
[JJ.01_270,06] Und siehe, das Erdbeben dauert an, was ich noch nicht erlebt habe!
[JJ.01_270,07] Oh – dem wird ganz sicher ein gar entsetzlicher Sturm folgen!“
[JJ.01_270,08] Und der Joseph sprach: „Ich bemerke zwar noch nirgends ein Wölkchen am Himmel;
[JJ.01_270,09] aber dessenungeachtet könntest du dennoch gar wohl recht haben!
[JJ.01_270,10] Wenn dies Erdbeben nicht bald ein Ende nimmt, da wird es nicht einmal geheuer sein, in die Stadt zu ziehen!“
[JJ.01_270,11] Als sich aber also die Familie der Stadt nahte, da kamen ihnen schon eine Menge Flüchtige aus der Stadt entgegen und warnten sie, in die Stadt zu ziehen.
[JJ.01_270,12] Denn sie sagten: „Freunde, woher ihr auch sein möget, gehet ja nicht in die Stadt!
[JJ.01_270,13] Denn es hat sich vor einer kleinen halben Stunde ein mächtiges Erdbeben erhoben, und man ist keine Minute vor dem Einsturze der Häuser sicher!“
[JJ.01_270,14] Joseph war hier selbst im flüchtigen Zweifel, was er so ganz eigentlich tun solle, – solle er weitergehen, oder solle er umkehren?
[JJ.01_270,15] Jakob aber ging hin zum Joseph und sagte zu ihm insgeheim:
[JJ.01_270,16] „Vater! – du sollst dich nicht fürchten; es werde dieses Erdbeben niemandem auch nur einen allergeringsten Schaden zufügen, weder in der Stadt noch in der Umgegend!“
[JJ.01_270,17] Joseph verstand nun gleich, woher das Erdbeben kam.
[JJ.01_270,18] Er ermutigte daher auch sogleich all die Seinen, zu ziehen in die Stadt.
[JJ.01_270,19] Als aber das die aus der Stadt Flüchtigen sahen, daß der alte Greis dennoch in die Stadt zog,
[JJ.01_270,20] da sprachen sie bei sich: „Wer muß denn doch dieser Mann sein, daß er keine Furcht vor dem Erdbeben hat?!“
[JJ.01_270,21] Und sie rieten hin und her; aber niemand erkannte ihn.
[JJ.01_270,22] Sie wollten aber auch wieder in die Stadt ziehen;
[JJ.01_270,23] aber da beim Weitergehen des Kindleins die Erde wieder zu beben begann, da flohen sie weiter. – Joseph aber zog ganz furchtlos in die Stadt mit seiner Familie.

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[JJ.01_271] 271. Kapitel – Die bußfertigen Menschen geben unbewußt ein wahres Zeugnis. Josephs Worte an sie: Der Herr sieht nicht auf ein zerrissenes Büßerkleid, „sondern allein auf das Herz, wie es beschaffen ist!“ Joseph wird in der Stadt von seinem Freund herzlich empfangen.
3. August 1844
[JJ.01_271,01] Als Joseph aber in die Stadt kam, da sah er die Menschen in großer Angst und Verwirrung durcheinanderrennen,
[JJ.01_271,02] und alles schrie: „Gott, der Herr Abrahams, Isaaks und Jakobs, hat uns schwer heimgesucht!
[JJ.01_271,03] Zerreißet die Kleider, bestreuet mit Asche eure Häupter, und tut Buße, auf daß Sich der Herr wieder unser erbarmen möge!“
[JJ.01_271,04] Also drängten sich auch einige zum Joseph hin und fragten ihn hastig, ob er nicht auch seine Kleider zerreißen werde.
[JJ.01_271,05] Joseph aber sprach: „O Brüder! So ihr schon Buße tun wollet, da tut sie lieber in euren Herzen denn in euren Kleidern!
[JJ.01_271,06] Denn der Herr sieht weder auf die Farbe des Kleides, noch – ob es ganz oder zerrissen ist;
[JJ.01_271,07] sondern allein auf das Herz sieht der Herr, wie es etwa beschaffen ist!
[JJ.01_271,08] Denn im Herzen kann stecken Schlechtes, als: arge Gedanken, Begierden, ein schlechter Wille;
[JJ.01_271,09] Unzucht, Hurerei, Ehebruch und dergleichen mehr.
[JJ.01_271,10] Solches tuet aus euren Herzen, so es darinnen ist, da werdet ihr besser tun, als so ihr eure Kleider zerreißet und mit Asche bestreuet euer Haupt!“
[JJ.01_271,11] Als die verzagten Nazaräer solche Rede von Joseph vernahmen, da traten sie zurück, und viele aus ihnen sprachen unter sich:
[JJ.01_271,12] „Siehe da! – wer ist der Mann, der da solche Rede führt in seinem Munde, als wäre er ein großer Prophet?!“
[JJ.01_271,13] Das Kindlein aber zupfte den Joseph und sagte lächelnd:
[JJ.01_271,14] „Nun hast du recht geredet; das tat diesen Blinden not!
[JJ.01_271,15] Aber jetzt solle der Erdboden wieder Ruhe haben, auf daß wir ungestört weiterwandeln können!“
[JJ.01_271,16] Darauf zog die Familie zu einem Freunde Josephs, der da ein Arzt in Nazareth war.
[JJ.01_271,17] Als dieser des alten Joseph ansichtig ward, da eilte er ihm mit allen den Seinen entgegen und fiel ihm um den Hals und schrie:
[JJ.01_271,18] „O Joseph, Joseph, du mein liebster Freund und Bruder! Wie – ja – wie kommst denn du nun in dieser bedrängten Stunde daher?!
[JJ.01_271,19] Wo warst du denn durch drei lange Jahre?
[JJ.01_271,20] Woher kommst du nun? Welch ein Engel Gottes hat dich denn nun daher geführt?“
[JJ.01_271,21] Joseph aber sprach: „Bruder, führe uns erst ins Haus und gebe uns Wasser zum Reinigen der Füße,
[JJ.01_271,22] sodann sollst du alles erfahren, wo ich war und woher ich nun kam!“ – Und der Arzt erfüllte sogleich des Joseph Wunsch.

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[JJ.01_272] 272. Kapitel – Joseph erzählt dem befreundeten Arzte von seinen Erlebnissen. Des Arztes herzliche Teilnahme und seine eigenen Erfahrungen. Josephs Ärger über Archelaus. Joseph wird durch das Kindlein besänftigt.
5. August 1844
[JJ.01_272,01] Als Joseph mit seiner Familie sich die Füße gereinigt hatte und in das Wohnzimmer des Arztes kam, allda mehrere Kranke in der Pflege sich befanden, da setzte er sich mit den Seinen und erzählte da dem Arzte ganz kurz die Hauptzüge seiner Flucht und deren Grund.
[JJ.01_272,02] Als der Arzt solches vernommen hatte, da ward er voll Ärgers wider den Herodes und noch mehr aber gegen den noch lebenden Sohn Archelaus.
[JJ.01_272,03] Er beschrieb diesen Wüterich als noch viel ärger, als wie da war sein Vater.
[JJ.01_272,04] Und Joseph sprach zu ihm: „Freund! Was du mir nun von Archelaus erzählt hast, habe ich auch schon auf meiner Hierherreise vernommen.
[JJ.01_272,05] Aber siehe, der Herr hat darum auch schon für mich gesorgt!
[JJ.01_272,06] Denn siehe, ich lebe nun in einem Freihause und bin gleich einem Bürger Roms und habe daher mit dem Wüteriche nichts zu tun!“
[JJ.01_272,07] Und der Arzt sprach: „O Freund, da siehe dies mein Haus, das hatte auch den kaiserlichen Freibrief;
[JJ.01_272,08] aber unlängst erst kamen zur Nachtzeit des Archelaus Tributschergen, rissen das Täfelchen von der Türe und pfändeten mich am nächsten Tage gar schmählichst.
[JJ.01_272,09] Ein Gleiches kann auch dir geschehen; daher sei ja auf der Hut!
[JJ.01_272,10] Denn ich sage dir: Diesem Teufel von einem Könige ist nichts heilig; was er nicht raubt, das rauben dann seine Afterpächter und die allerschändlichsten Straßenzöllner!“
[JJ.01_272,11] Als der Joseph solches vom Arzte vernommen hatte, da ward er selbst voll Ärgers über den Archelaus und sprach:
[JJ.01_272,12] „Das soll dieser Wüterich nur versuchen, und ich sage dir, es solle ihm darum schlimm ergehen!
[JJ.01_272,13] Denn ich habe des Landpflegers Wort, daß Archelaus sobald wie ein Staatsverräter behandelt wird, sobald er Roms Privilegien nicht respektieren sollte!“
[JJ.01_272,14] Und der Arzt sprach: „O Bruder! Halte du ja auf alles mehr als auf solche Privilegien;
[JJ.01_272,15] denn kein Fuchs kann sich bei einem Verbrechen schlauer aus der Schlinge ziehen als diese griechische Bestie!
[JJ.01_272,16] Siehe, was tat er bei mir, als ich mich darum beim Römischen Amte beschwerte?
[JJ.01_272,17] Er beschuldigte sogleich seinen Anwalt der Eigenmächtigkeit und ließ ihn in den Kerker werfen.
[JJ.01_272,18] Als ich aber dann um einen Schadenersatz beim Amte einkam, da ward ich abgewiesen mit dem Bescheide:
[JJ.01_272,19] ,Da ausgewiesenermaßen der König kein Teilnehmer an diesem Frevel ist, so ist er auch nicht ersatzpflichtig, sondern allein der eigenmächtig handelnde Täter.
[JJ.01_272,20] Bei dem aber hat man nichts vorgefunden; also trifft der Schaden wie bei einem gemeinen Raube den Herrn!‘ – Und siehe, damit ward ich abgefertigt!
[JJ.01_272,21] Das Täfelchen wurde mir wohl wieder ans Haustor geheftet; aber auf wie lange, das wird der Archelaus am besten wissen!“
[JJ.01_272,22] Als der Joseph solches vernommen hatte, da ward er sehr erbost und wußte nicht, was er dazu sagen solle. Das Kindlein aber sprach:
[JJ.01_272,23] „O ärgere dich nicht des Ohnmächtigen wegen; denn siehe, es gibt noch einen Herrn, der mehr vermag als Rom!“ – Joseph ward darauf ruhig. Der Arzt aber machte dazu gar große Augen; denn er kannte das Kind noch nicht.

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[JJ.01_273] 273. Kapitel – Des Arztes Verwunderung und Voraussage über das weise Kindlein. Des Kindleins Antwort an Joseph. Die Messias-Hoffnung des Arztes und deren Berichtigung durchs Kindlein.
6. August 1844
[JJ.01_273,01] Nach einer Weile erst fing der Arzt wieder an zu reden und sprach zum Joseph:
[JJ.01_273,02] „Aber Freund und Bruder! Was in des Herrn Namen hast denn du da für ein Kind, das da schon so weise redet wie ein Oberpriester im Tempel des Herrn, wenn er mit Thumim und Urim angetan vor dem Allerheiligsten steht?
[JJ.01_273,03] Wahrlich, es redete nur wenige Worte, und sie drangen mir durch Mark und Bein!
[JJ.01_273,04] Du hast mir wohl gesagt in deiner Erzählung, wie das Kind die Ursache deiner Flucht nach Ägypten war, und hast mir flüchtig so manches Seltene von dessen Geburt erwähnt,
[JJ.01_273,05] woraus ich mutmaßte, daß aus diesem Kinde mit der Zeit, wenn es die Prophetenschule der Essäer durchmachen würde, ein großer Prophet hervorgehen dürfte.
[JJ.01_273,06] Aber wie ich es nun habe reden hören, da braucht es die Schule der Essäer nicht;
[JJ.01_273,07] denn also ist es ja schon ein Prophet von der ersten Klasse gleich einem Samuel und gleich einem Elias und Isaias!?“
[JJ.01_273,08] Joseph ward hier ein wenig verlegen und wußte nicht, was er darauf sogleich seinem Freunde für eine Antwort geben solle.
[JJ.01_273,09] Da kam das Kindlein wieder zum Joseph und sagte zu ihm:
[JJ.01_273,10] „Lasse den Arzt nur bei seinem Glauben; denn auch er ist berufen zum Reiche Gottes, aber zuviel solle er nicht erfahren auf einmal!“
[JJ.01_273,11] Als aber der Arzt auch diese Worte vernahm, da sprach er ganz erstaunt:
[JJ.01_273,12] „Ja, ja, Bruder Joseph, ich habe recht zu dir geredet!
[JJ.01_273,13] Das ist schon ein Prophet, der uns verkünden wird den nahen Messias, der uns verheißen ist;
[JJ.01_273,14] denn er sprach ja vom Reiche Gottes nun, zu dem auch ich berufen sei!
[JJ.01_273,15] Nun sehe ich es aber auch ein, warum dieser kleine Samuel ehedem dich mit einem Herrn vertröstet hatte, der mächtiger ist als Rom!
[JJ.01_273,16] Ja, wenn der Messias kommen wird, da freilich wird es dem Rom ergehen, wie es einst der Stadt Jericho ergangen ist zu den Zeiten Josuas!“
[JJ.01_273,17] Das Kindlein aber sprach: „Oho Freund! – was redest du? Weißt du denn nicht, wie es geschrieben ist: ,Aus Galiläa kommt kein Prophet!‘?
[JJ.01_273,18] Wenn aber so, wer mag dann wohl Der sein, der da herkommt aus dem Stamme Davids?!
[JJ.01_273,19] Ich sage dir aber, wenn der Messias kommen wird, da wird Er kein Schwert gegen Rom ziehen,
[JJ.01_273,20] sondern Er wird nur verkünden lassen Sein geistiges Reich durch Seine Boten auf Erden!“ –
[JJ.01_273,21] Hier stutzte der Arzt und sprach nach einer Weile: „Wahrlich! in dir hat Gott Sein Volk heimgesucht!“ –
[JJ.01_273,22] Und der Joseph gab dem Arzte recht, fügte aber dennoch keine weitere Erklärung hinzu.

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[JJ.01_274] 274. Kapitel – Das Kindlein stellt das Vertrauen der Kranken auf die Probe und heilt das Ihm fest vertrauende gichtbrüchige Mädchen.
7. August 1844
[JJ.01_274,01] Nach dieser Besprechung aber lief das Kindlein munter im Zimmer herum und fragte die Kranken, die da mit allerlei Gebrechen behaftet waren, was ihnen fehle, und wie sie zu solchen Übeln gekommen sind.
[JJ.01_274,02] Die Kranken aber sprachen: „Du kleines, munteres Knäblein, das haben wir schon dem Arzte gesagt, der uns darnach heilen wird.
[JJ.01_274,03] Jetzt vor den Gästen aber würde es sich wohl nicht schicken, daß wir da unsere Sünden bekennen sollen, die da sicher die Ursache unserer Leibesgebrechen sind;
[JJ.01_274,04] daher gehe du zum Arzte, der wird es dir schon sagen, so es sich schicket für dich!“
[JJ.01_274,05] Das Kindlein lächelte hier und sprach zu den Kranken:
[JJ.01_274,06] „Würdet ihr Mir auch dann den Grund von euren Gebrechen nicht kundgeben, so Ich euch ganz bestimmt helfen könnte?“
[JJ.01_274,07] Und die Kranken sprachen: „O ja, dann schon;
[JJ.01_274,08] aber dazu wirst du noch sehr viel lernen müssen! Es wird noch eine schöne Zeit verrinnen, bis du ein Arzt wirst.“
[JJ.01_274,09] Und das Kindlein sprach: „O mitnichten! Denn Ich bin schon ganz ein ausgelernter Arzt und habe es so weit gebracht, daß Ich euch augenblicklich heilen kann.
[JJ.01_274,10] Und Ich sage euch: Wer aus euch sich Mir am ersten anvertrauen wird, der solle auch am ersten und alsogleich gesund werden!“
[JJ.01_274,11] Da war ein gichtbrüchiges Mädchen von zwölf Jahren, das fand Wohlgefallen an dem Kinde und sagte zu Ihm:
[JJ.01_274,12] „So komme denn her, du kleiner Arzt, ich will mich von dir heilen lassen!“
[JJ.01_274,13] Hier lief das Kindlein zu dem Mädchen und sprach zu ihm:
[JJ.01_274,14] „Weil du Mich zuerst berufen hast, so sollst du auch zuerst gesund werden!
[JJ.01_274,15] Siehe, Ich kenne deines Gebrechens Grund, er liegt in denen, die dich gezeugt haben;
[JJ.01_274,16] du aber bist ohne Sünde, daher sage Ich zu dir:
[JJ.01_274,17] Stehe auf und wandle frei, und gedenke Meiner!
[JJ.01_274,18] Aber nur rede du zu niemandem, daß Ich dich geheilt habe!“
[JJ.01_274,19] Und siehe, das zwölfjährige Mädchen ward im Augenblicke gesund und stand auf und wandelte frei.
[JJ.01_274,20] Da aber das die andern Kranken sahen, da verlangten sie auch geheilt zu werden.
[JJ.01_274,21] Aber das Kindlein ging nicht an ihre Betten, weil sie Es früher nicht verlangt hatten.

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[JJ.01_275] 275. Kapitel – Des Arztes Staunen und demütig-ahnendes Bekenntnis. Das Kindlein beruhigt den Arzt und gibt ihm die beste (Seine) Heilmethode kund. Der Arzt glaubt und wird durch seine Heilungen weithin berühmt. Joseph nimmt das geheilte Mädchen in sein Haus.
8. August 1844
[JJ.01_275,01] Als der Arzt aber diese Wunderheilung des von ihm als völlig unheilbar erklärten Mädchens ersah, da war es aber auch aus bei ihm.
[JJ.01_275,02] Er kam kaum zu Atem vor lauter Staunen und sprach zum Joseph:
[JJ.01_275,03] „O Bruder! ich bitte dich, ziehe weg von hier;
[JJ.01_275,04] denn nun wird es mir gewaltig bange ums Herz!
[JJ.01_275,05] Denn siehe, ich bin ein sündiger Mensch, und in deinem Kinde weht offenbar des Herrn Geist!
[JJ.01_275,06] Wie aber kann ein armer Sünder bestehen vor dem allsehenden und allmächtigen Geiste des Allerhöchsten?!“
[JJ.01_275,07] Da lief das Kindlein zum Arzte und sprach zu ihm:
[JJ.01_275,08] „Mann! – warum wirst denn du nun töricht und fürchtest dich vor Mir?
[JJ.01_275,09] Was Arges tat Ich dir wohl, daß es dir nun also banget vor Mir?
[JJ.01_275,10] Meinst du denn, die Heilung des Mädchens war etwa ein Wunder?
[JJ.01_275,11] O Ich sage dir – mitnichten; denn versuche du nun auch die andern Kranken auf diese Art zu behandeln, und es wird besser mit ihnen!
[JJ.01_275,12] Gehe hin, erwecke in ihnen den Glauben, lege ihnen dann die Hände auf, und sie werden genesen im Augenblicke!
[JJ.01_275,13] Aber zuvor mußt du selbst fest glauben, daß du ihnen also helfen kannst und auch unfehlbarst sicher helfen wirst!“
[JJ.01_275,14] Als der Arzt solches vom Kindlein vernommen hatte, da faßte er einen festen Glauben und ging hin zu den Kranken und tat ihnen nach dem Rate des Kindleins.
[JJ.01_275,15] Und siehe, alle Kranken wurden sobald gesund und zahlten dem Arzte ihre Gebühr und lobten und priesen Gott, daß Er dem Menschen solche Macht verliehen habe!
[JJ.01_275,16] Dadurch aber fiel dann auch günstigermaßen das Wunderbare vom Kinde vor den Augen der Welt.
[JJ.01_275,17] Der Arzt aber gelangte dadurch zu einem ungeheuren Rufe der Berühmtheit,
[JJ.01_275,18] und viele Kranke kamen dann von weit und breit zu ihm und fanden dort ihre Heilung.
[JJ.01_275,19] Da aber das zwölfjährige Mädchen sah, daß da auch der Arzt also wunderbar heilte, da meinte es, ,das Kind hat das durch den Arzt getan‘, und pries darnach auch des Arztes Weisheit.
[JJ.01_275,20] Das Kindlein aber beschwerte Sich nicht dagegen, denn Es hatte ja darum dem Arzte solche Kraft verliehen, auf daß von Ihm der Verdacht genommen würde.
[JJ.01_275,21] Nur der Joseph sprach zum Mädchen: „Mädchen, gedenke, daß alle Kraft von Oben kommt!
[JJ.01_275,22] Da du aber nun keinen Dienst hast, so gehe in mein Haus, und du sollst versorgt sein!“ – Und das Mädchen schloß sich sogleich an Joseph an und ging dann mit ihm.

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[JJ.01_276] 276. Kapitel – Die heilige Familie beim Lehrer Dumas. Joseph erzählt seine Geschichte. Das Kindlein bei den Schulkindern.
9. August 1844
[JJ.01_276,01] Als der Joseph nach einigen privaten Beredungen wegen allfälliger Zimmerarbeiten mit dem Arzte sich auf den Weg machte, da begleitete ihn der Arzt bis zu einem nächsten Freunde, der da ein Schullehrer in Nazareth war und Dumas hieß.
[JJ.01_276,02] Hier ging der Arzt wieder heim, Joseph aber ging hinein zum Dumas.
[JJ.01_276,03] Dieser aber erkannte ihn nicht sobald; denn er hatte sich seines alten Freundes ganz entwöhnt.
[JJ.01_276,04] Da fragte ihn der Joseph, ob er ihn denn wohl im Ernste nicht mehr kenne.
[JJ.01_276,05] Dumas aber rieb sich die Stirne und sprach:
[JJ.01_276,06] „Du hast wohl eine auffallende Ähnlichkeit mit einem gewissen Joseph, der hier vor drei Jahren Anstände wegen einer gewissen Tempeldirne hatte;
[JJ.01_276,07] dieser sonst so biedere Mann aber mußte auch um die Zeit nach Bethlehem zur Beschreibung, und das mit Sack und Pack.
[JJ.01_276,08] Was dann weiter mit ihm geschehen ist, weiß ich nicht.
[JJ.01_276,09] Und siehe, mit diesem mir sehr teuren Manne hast du wohl die größte Ähnlichkeit, – aber der wirst du doch sicher nicht sein?“
[JJ.01_276,10] Und Joseph sprach: „Wie, so ich aber dennoch derselbe wäre, möchtest du da mir keine Arbeit zukommen lassen im Zimmermannsfache?
[JJ.01_276,11] Denn siehe, ich bewohne nun wieder meinen alten Meierhof!“
[JJ.01_276,12] Als der Dumas das von Joseph vernommen hatte, da sprach er:
[JJ.01_276,13] „Ja, jetzt ist es klar, du bist es, du bist wahrhaftig mein alter Freund und Bruder Joseph!
[JJ.01_276,14] Aber wo um des Herrn willen kommst du denn nun her?“
[JJ.01_276,15] Und der Joseph sagte zu ihm: „Bruder, gebe mir zuerst einen nassen Lappen, daß ich meine Füße vom Staube reinige, dann sollst du alles erfahren, was da not tut!“
[JJ.01_276,16] Und Dumas ließ sogleich einen nassen Lappen bringen und einen Krug Wasser, und die ganze Gesellschaft Josephs reinigte sich die Füße und ging dann in das Schulhaus des Dumas.
[JJ.01_276,17] Joseph erzählte hier ganz kurz gefaßt seine dreijährige Geschichte.
[JJ.01_276,18] Währenddem aber beschäftigte Sich das Kindlein mit einigen Schulkindern, die gerade hier anwesend waren und lesen und etwas schreiben lernten.
[JJ.01_276,19] Eines der Schulkinder las dem Kindlein sogleich etwas vor, machte aber dabei Fehler.
[JJ.01_276,20] Da lächelte allzeit das Kindlein und korrigierte dem Leser fleißig die Fehler aus.
[JJ.01_276,21] Das fiel bald allen Schulkindern auf, und sie fragten Es, wann und wo Es denn also gut lesen gelernt habe.
[JJ.01_276,22] Und das Kindlein sprach: „O das ist Mir also angeboren!“
[JJ.01_276,23] Da lachten alle Kinder und gingen hin und erzählten das alles dem Dumas; und dieser ward darauf aufmerksam auf das Kind und fing an, den Joseph zu befragen über solch ein Vermögen an dem Kinde.

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[JJ.01_277] 277. Kapitel – Des Dumas fragendes Staunen wegen des Kindes. Die sokratisch-philosophisch-weise Antwort Josephs. Des Dumas Philosophenlob. Des Kindleins Rede an Dumas über Propheten und Philosophen.
10. August 1844
[JJ.01_277,01] Joseph aber, da er sah, wie sich der Dumas gar sehr bemühte, das zu erfahren, woher das Kindlein solche wunderbare Eigenschaft habe, sagte zu ihm:
[JJ.01_277,02] „Bruder! Ich weiß ja noch gar wohl, daß du die Weisheit der Griechen studiertest und hast da des weisen Sokrates Sätze mir gar oft vorgesagt.
[JJ.01_277,03] Und da hieß es: Der Mensch brauche nichts zu lernen, sondern nur sein Geist werde erweckt auf dem Wege der Erinnerung.
[JJ.01_277,04] Und der Mensch habe dann alles, was er brauche für die ganze Ewigkeit.
[JJ.01_277,05] Siehe, das hast du mir als ein weiser Lehrer der Jugend gar oft gesagt!
[JJ.01_277,06] Nun siehe, wenn solcher dein Grundsatz sicher richtig ist, was braucht es dann mehr?!
[JJ.01_277,07] Hier siehst du ja demnach nichts als eine lebendige Bestätigung deines sokratischen Satzes.
[JJ.01_277,08] In diesem meinem Kinde ist des Geist sehr früh durch einen eigenen Vorgang in dessen Natur geweckt worden, und so hat dieser Kindmensch auch nun schon für die Ewigkeit zur Genüge,
[JJ.01_277,09] und wir brauchen Ihm daher nichts mehr zu geben, als was Er hat aus Sich!
[JJ.01_277,10] Findest du das nicht also richtig, als wie richtig da eins und eins zwei sind?“
[JJ.01_277,11] Hier griff sich der Dumas auf die Stirne und sprach mit einem gewissen Pathos:
[JJ.01_277,12] „Ja, also ist es! – denn also war ich es, der da von solcher Weisheit den jüdischen Dummköpfen etwas zum Riechen gebracht hat!
[JJ.01_277,13] Dich aber meine ich nicht etwa auch darunter; denn du bist ja eben fast der einzige, mit dem ich wohlverstandenermaßen habe über den göttlichen Sokrates, Aristoteles, Plato und andere mehr reden können.
[JJ.01_277,14] Wir haben zwar wohl auch sehr große Männer, als da sind die Propheten und die ersten großen Könige dieses Volkes;
[JJ.01_277,15] aber fürs Praktische sind sie nicht also gut zu gebrauchen wie die alten Weisen der Griechen.
[JJ.01_277,16] Denn unsere Propheten führen stets eine Sprache, die sie selbst vielleicht so wenig als wir nun verstanden haben.
[JJ.01_277,17] Aber ganz was anderes dagegen sind die alten Griechen;
[JJ.01_277,18] diese reden doch klar und deutlich, was sie wollen, und sind daher auch für praktische Menschen von größtem Nutzen.
[JJ.01_277,19] Das rührt aber auch sicher daher, weil sie gleich mir Lehrer des Volkes waren.“
[JJ.01_277,20] Joseph lächelte hier bei dieser Gelegenheit; denn er ersah noch ganz unverändert seinen alten Verehrer der Griechen, aber dabei auch den alten Eigenlober.
[JJ.01_277,21] Er gab ihm daher recht, um sein Kind nicht zu verdächtigen.
[JJ.01_277,22] Aber das Kindlein Selbst lief zum Dumas hin und sagte zu ihm:
[JJ.01_277,23] „Aber Freund! – du bist noch sehr dunstig und dumm, so du die jüdischen Weisen den Philosophen der Griechen nachsetzest;
[JJ.01_277,24] denn die ersten redeten aus Gott, – diese aber reden aus der Welt!
[JJ.01_277,25] Und da du noch voll des Weltgeistes bist und leer am Geiste Gottes, so verstehst du auch das Weltliche besser als das Göttliche!“
[JJ.01_277,26] Das gab dem Dumas einen gewaltigen Rippenstoß. Er mußte einen gelehrten Gähner machen und sagte zu Joseph nichts, als im Latein: „Dixit – puer ille! Ego autem intellego eius ironiam quam acerbam. Dixi!“ – Darauf entfernte er sich und ließ den Joseph sitzen; dieser aber zog auch weiter. –

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[JJ.01_278] 278. Kapitel – Joseph denkt heimzukehren. Marias edles Frauenwort. Des Kindleins Rat und Josephs Heimkehr. Der Streit mit den Dienern des Archelaus.
12. August 1844
[JJ.01_278,01] Da aber Joseph sich von Dumas entfernt hatte, da sagte er zu seiner Gesellschaft:
[JJ.01_278,02] „Wißt ihr was, es ist zu erwarten, daß wir überall eine gleiche Aufnahme finden dürften, –
[JJ.01_278,03] daher wollen wir uns nicht viel mehr mit dem Besuchen unserer ehemaligen Freunde und Bekannten und Verwandten abgeben;
[JJ.01_278,04] denn ich habe es nun schon gesehen beim Dumas, was die Menschen können, so man ihnen irgend nur ein wenig zu nahe tritt!
[JJ.01_278,05] Mein Sinn ist daher, sich wieder nach Hause zu begeben. – Was sagst du, mein getreuestes Weib, dazu?“
[JJ.01_278,06] Und die Maria sprach: „Joseph, du mein geliebtester Gemahl, du weißt ja, daß ich vor dir keinen Willen habe, da dein Wille auch allzeit der meinige ist und auch sein muß nach der heiligen Ordnung des Herrn;
[JJ.01_278,07] aber das meine ich wohl, daß wir, da der Herr Selbst in unserer Mitte leibhaftig wandelt, Ihn auch darin um Rat fragen sollen!“
[JJ.01_278,08] Und der Joseph sprach: „Maria, du mein getreuestes Weib, da hast du vollkommen recht;
[JJ.01_278,09] das will ich auch alsogleich tun, und wir werden es da genau erfahren, was da das Beste sein dürfte!“
[JJ.01_278,10] Und das Kindlein sprach hier ganz unaufgefordert: „Wenn es schon überall gut wäre, so wäre es aber dennoch besser, zu Hause zu sein.
[JJ.01_278,11] Denn sehet, Meine Zeit ist noch lange nicht da; – so Ich aber schon irgend nun wohin gehe mit euch, so kann Ich aber Meiner Gottheit Fülle dennoch nicht also umhüllen, daß sie nicht von den Umstehenden empfunden werden solle.
[JJ.01_278,12] Daher ist es für Mich nun daheim am besten; denn da fällt es am wenigsten auf, was in Mir zu Hause ist!
[JJ.01_278,13] Wenn du, Joseph, in der Zukunft irgend Geschäftsgänge bekommen wirst, da gehe du nur mit deinen andern Kindern aus;
[JJ.01_278,14] Mich aber lasse hübsch fein zu Hause, so wirst du durch Mich die wenigsten Umstände haben!“
[JJ.01_278,15] Joseph begab sich daher wieder nach Hause. Und als er da ankam, da fand er auch schon zu seinem nicht geringen Erstaunen seine vier zurückgelassenen Söhne mit einigen Archelausschen Aufsehern gar gewaltig streiten.
[JJ.01_278,16] Diese Schmeißfliegen rochen gleich, daß hier jemand eingezogen ist;
[JJ.01_278,17] daher sie denn auch sogleich bei der Hand waren, den Tribut zu erpressen.
[JJ.01_278,18] Da ihnen aber die Söhne Josephs den Freibrief Roms an der Türe zeigten, da wurden sie erbost und wollten ihn von der Türe reißen.
[JJ.01_278,19] Und gerade zu dieser Operation kam Joseph und stellte sogleich die Frage an diese Räuber, nach welchem Rechte sie das täten.
[JJ.01_278,20] Diese aber sprachen: „Wir sind Diener des Königs und tun das nach dem Rechte des Königs!“
[JJ.01_278,21] Joseph aber sprach: „Und ich bin ein Diener Gottes des Allmächtigen und schaffe euch von dannen nach Dessen Rechte!“ – Hier ergriff die Frevler ein mächtiges Bangen, und sie liefen eiligst davon. Das Haus aber hatte darnach Ruhe vor ähnlichen Frevlern.

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[JJ.01_279] 279. Kapitel – Zweijährige Wunderpause des Kindleins. Jonathas Ankunft aus Ägypten. Große Freude darüber im Hause Josephs und des Kindleins Rat an Jonatha. Jonatha als Fischer am Galiläischen Meer.
13. August 1844
[JJ.01_279,01] Also vergingen zwei Jahre, und es ereignete sich nichts Auffallendes mehr im Hause Josephs.
[JJ.01_279,02] Cyrenius erhielt wohl sobald die Nachricht von der Übersiedlung des Joseph, konnte ihn aber da dennoch nicht besuchen, weil er gerade in dieser Zeit mit Staatsgeschäften aus Rom überhäuft war.
[JJ.01_279,03] Und nicht um vieles besser erging es auch dem Cornelius;
[JJ.01_279,04] denn auch er bekam so oft die dringendsten Geschäfte, sooft er sich eine Vakanz machen wollte, um seine Salome und den Freund Joseph zu besuchen.
[JJ.01_279,05] Es hatte dies alles schon der Herr also vorgesehen, auf daß das Kindlein in Nazareth in einer desto größeren Unbeachtsamkeit wachsen konnte.
[JJ.01_279,06] Also war man auch in Nazareth in einer vollen Unkenntnis über das Wesen des Kindes.
[JJ.01_279,07] Nur der schon bekannte Arzt zog zufolge seiner Wunderkuren eine allgemeine Aufmerksamkeit auf sich;
[JJ.01_279,08] und es ist förmlich zum Sprichworte geworden, daß man zu den Kranken sagte:
[JJ.01_279,09] „Wenn dich Nazareth nicht heilt, so heilt dich auch die ganze Welt nicht – und Siloha nicht!“
[JJ.01_279,10] Salome aber war dennoch stets sehr bemüht, dem Hause Josephs nach Möglichkeit zu dienen, und das Kindlein hielt Sich viel im Hause der Salome auf.
[JJ.01_279,11] Nach zwei Jahren aber kam endlich Jonatha aus Ägypten dem Joseph nach und besuchte den Joseph.
[JJ.01_279,12] Und Joseph hatte eine übergroße Freude, seinen Freund wiederzusehen, und das Kindlein hüpfte auch voll Freude um Seinen großen Fischer.
[JJ.01_279,13] Als Jonatha ganz allein bei drei Wochen im Hause Josephs zugebracht hatte, da ihm all die Seinen in Ägypten an einer ausgebrochenen Seuche (Gelbfieber) gestorben waren,
[JJ.01_279,14] da bat er den Joseph, ob er ihm nicht hier bei Nazareth zu irgendeinem Fischergewerbe verhelfen könnte.
[JJ.01_279,15] Da stand einmal wieder das Kindlein auf und sagte zum Jonatha:
[JJ.01_279,16] „Weißt du, lieber Jonatha, hier sind die Menschen böse, zumeist, und sehr eigennützig,
[JJ.01_279,17] da wird für dich nicht viel zu machen sein! Aber gehe du ans Galiläische Meer, das eben nicht weit von hier ist, da ist die Fischerei noch frei!
[JJ.01_279,18] Dort wirst du bald ein gutes Plätzchen finden und wirst stets die besten Fische leichtlich bekommen.
[JJ.01_279,19] Mit diesen Fischen komme dann öfter zum Markte nach Nazareth, und du wirst einen guten Absatz finden!“
[JJ.01_279,20] Jonatha folgte sogleich diesem Rate, und siehe, er fand da sobald eine Witwe, die am Meere Galiläas ein Häuschen hatte.
[JJ.01_279,21] Und diese Witwe fand sogleich ein großes Wohlgefallen an Jonatha, nahm ihn in ihr Haus und reichte ihm auch bald die Hand.
[JJ.01_279,22] Und so ward Jonatha nun abermals ein ausgezeichneter Fischer im Galiläischen Meere und machte ob seiner allerbilligsten Fischpreise allenthalben die besten Geschäfte,
[JJ.01_279,23] wobei er aber auch stets auf das eifrigste bemüht war, allwöchentlich den Joseph und die Salome mit einer besten Ladung von den edelsten Fischen reichlich zu beschenken. –
[JJ.01_279,24] Und dieses Ereignis war seit zwei Jahren das allein denkwürdige; sonst aber ist bis dahin nichts geschehen, das da einer Aufzeichnung wäre wert gewesen

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[JJ.01_280] 280. Kapitel – Das nun fünf Jahre alte Kind spielt am Bächlein. Die zwölf Grübchen und die zwölf Lehmsperlinge. Die Erklärung des Bildes. Des Erzjuden Ärgernis, und des Kindleins Wunder.
14. August 1844
[JJ.01_280,01] Als das Kind vollends fünf Jahre alt war und einige Wochen darüber, da ging Es einmal an einem Sabbate zu einem Bächlein, das da unfern vom Meierhofe Josephs floß.
[JJ.01_280,02] Es war gar ein heiterer Tag, und mehrere Kinder geleiteten den kleinen munteren Jesus dahin;
[JJ.01_280,03] denn es hatten alle die Nachbarskinder Jesum gar lieb, weil Er stets munter war und wußte eine Menge unschuldiger Kinderspiele anzuordnen.
[JJ.01_280,04] Aus diesem Grunde folgten die Nachbarskinder Ihm auch diesmal gar freudig.
[JJ.01_280,05] Als die kleine Gesellschaft am Bache ankam, da fragte das Kindlein Seine Mitgespielen, ob es wohl erlaubt sein wird, an einem Sabbate zu spielen.
[JJ.01_280,06] Die Kinder aber sprachen: „Kinder unter sechs Jahren sind nicht unter dem Gesetze, und wir alle sind noch einzeln kaum sechs Jahre alt;
[JJ.01_280,07] daher können wir wohl spielen auch am Sabbate; denn unsere Eltern haben uns solches noch nie untersagt!“
[JJ.01_280,08] Und das Jesuskind sprach darauf: „Gut gesprochen! Also lasset uns ein Spiel machen!
[JJ.01_280,09] Auf daß wir aber dennoch niemandem ein Ärgernis geben, so werde Ich ganz allein euch etwas sehr Merkwürdiges zeigen.
[JJ.01_280,10] Ihr aber müßt euch dabei alle ganz ruhig verhalten!“
[JJ.01_280,11] Darauf setzten sich die andern Kinder auf den grasreichen Boden nieder und verhielten sich ganz ruhig und mäuschenstill.
[JJ.01_280,12] Das Kindlein aber nahm ein Taschenmesserchen und schnitt am glattgetretenen Wege neben dem Bächlein zwölf kleine runde Grübchen aus und füllte sie dann mit Wasser aus dem Bächlein.
[JJ.01_280,13] Darnach nahm Es von dem neben dem Bächlein häufig befindlichen weichen Lehm und formte in einem Nu eben auch zwölf Vöglein in der Gestalt der Sperlinge und stellte zu jedem Wassergrübchen einen Sperling.
[JJ.01_280,14] Als die Lehmsperlinge also aufgestellt waren, da fragte das Kindlein die Mitgespielen, ob sie wüßten, was das bedeute.
[JJ.01_280,15] Und diese sprachen: „Was sonst, als was es ist? – Zwölf Grübchen voll Wassers und daneben zwölf Lehmsperlinge!“
[JJ.01_280,16] Das Kindlein aber sprach: „Das sicher; aber dies Bild bedeutet auch noch ganz etwas anderes!
[JJ.01_280,17] Höret, Ich will es euch erklären! Die zwölf Grübchen bezeichnen die zwölf Stämme Israels.
[JJ.01_280,18] Das reine Wasser in ihnen ist das Wort Gottes, das überall gleich ist.
[JJ.01_280,19] Die toten Lehmsperlinge aber stellen die Menschen vor, wie sie jetzt im allgemeinen sind.
[JJ.01_280,20] Diese stehen auch bei dem lebendigen Wasser des Wortes Gottes, aber weil sie zu irdisch sind, wie diese Sperlinge, so stehen sie auch, wie diese hier, tot an den Lebensbecken, die voll sind des Lebens;
[JJ.01_280,21] aber sie wollen und können dessen nicht achten, weil sie tot sind durch ihre Sünden.
[JJ.01_280,22] Darum aber kommt der Herr Gott Zebaoth nun und wird in der größten Bedrängnis diese toten Menschen wieder beleben, und sie werden wieder auffliegen können zu den Wolken des Himmels!“
[JJ.01_280,23] Es bemerkte aber dieses Kinderspiel ein vorübergehender Erzjude, der den Joseph kannte. Er eilte sogleich ins Haus und machte vor Joseph einen großen Lärm, warum er dadurch den Sabbat schände, daß er seinen Kindern also zu spielen erlaube!?
[JJ.01_280,24] Joseph aber ging sogleich mit ihm zu den Kindern und machte freilich nur einen blinden Lärm des Fremden willen.
[JJ.01_280,25] Da sprach das Kindlein: „Das ist auch eine große Bedrängnis, und so gebe Ich euch Lehmsperlingen das Leben! – Und nun flieget von dannen!“
[JJ.01_280,26] Und plötzlich erhoben sich die Lehmsperlinge und flogen davon. Darob aber ergriff alle ein fieberhaftes Staunen, und der Erzjude sagte darauf nichts mehr. – Und das war das erste Wunderwerk des Kindleins, als Es fünf Jahre alt war. – –

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Wenn du nur einen einzigen Menschen
zum Erwachen gebracht hast,
so kann es der Mensch sein
auf den ich gewartet habe,
spricht Jesus Christus
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BeitragThema: Re: Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium   Kindheit und Jugend Jesu nach dem Jakobus-Evangelium - Seite 9 Icon_minitime2019-10-10, 15:31

16. August 1844
[JJ.01_281,01] Es sind aber bei dieser Gelegenheit auch nach dem Wege mehrere Juden an die Stelle, da dieses Wunder geschah, gekommen,
[JJ.01_281,02] und sie fragten gar neugierig den Joseph, was dahier geschehen sei.
[JJ.01_281,03] Es waren aber dazu auch die nahe wohnenden Eltern eines gewissen sehr zanksüchtigen Knaben gekommen, der da als das einzige Kind von seinen Eltern sehr verzärtelt war.
[JJ.01_281,04] Das Knäblein Jesus hatte diesem siebenjährigen Knaben schon oft seine Zanklust verwiesen, –
[JJ.01_281,05] allein, das half eben nicht viel; denn sooft sich eine neue Gelegenheit darbot, da zankte er sogleich wieder und zerstörte sogleich ein Spielzeug.
[JJ.01_281,06] Dieser Knabe, der sich auch diesmal unter der Gesellschaft der Kinder befand, ward gleich nach dieser Wundertat aufgeregt, nahm einen Weidenzweig und sprach:
[JJ.01_281,07] „Das zahlt sich aus, so diese Lehmsperlinge davongeflogen sind;
[JJ.01_281,08] ich werde sogleich mit diesem Zweige das Wasser auch davonfliegen machen!“
[JJ.01_281,09] Nach diesen Worten fing der Knabe, der da Annas hieß, das Wasser in den Grübchen zu peitschen an und aus den Grübchen zu treiben.
[JJ.01_281,10] Da brach dem Gottkinde die Geduld, und Es sprach in einem sehr ernsten Tone:
[JJ.01_281,11] „O du mutwilliger, törichter böser Mensch, du – ein kaum überfleischter Teufel, willst zerstören, was Ich gebaut habe!?
[JJ.01_281,12] O du Elender! – den Ich mit dem leisesten Hauche vernichten kann, du willst Mich ärgern und Mir allzeit trotzen?!
[JJ.01_281,13] Siehe, auf daß dir dein Unsinn und deine Bosheit klar werde, so verdorre auf drei Jahre gleich dem Zweige, mit dem du Mein Wasser getrieben hast!“
[JJ.01_281,14] Auf dieses Wort des Gottkindes sank der arge Knabe sobald zusammen und verdorrte also sehr, daß an ihm nichts als Haut und Bein zu sehen war –
[JJ.01_281,15] und ward so schwach, daß er nimmer stehen und noch weniger gehen konnte.
[JJ.01_281,16] Da nahmen die Eltern traurigen Herzens ihr verdorrtes Kind und trugen es weinend in ihr Haus.
[JJ.01_281,17] Bald darauf kamen sie zum Joseph ins Haus und belangten ihn darauf solcher Tat seines Kindleins wegen beim Oberrichter –
[JJ.01_281,18] und das darum, weil Joseph ihnen nicht zuließ, sein Gottkind zu strafen dieser Tat willen.
[JJ.01_281,19] Als der Oberrichter herbeikam, da lief ihm das Kindlein entgegen und fragte ihn:
[JJ.01_281,20] „Warum kommst du hierher? Willst du Mich richten?!“
[JJ.01_281,21] Und der Oberrichter sprach: „Dich nicht, aber deinen Vater!“
[JJ.01_281,22] Und das Kindlein sprach: „Kehre schnell um, sonst wird dein Gericht über dich fallen!“
[JJ.01_281,23] Darob aber erschrak der Oberrichter so sehr, daß er plötzlich umkehrte und dann von dieser Sache nichts mehr hören wollte.
[JJ.01_281,24] Und das war das zweite Wunder, das das Kindlein gewirkt hatte zur gleichen Zeit. – –

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[JJ.01_282] 282. Kapitel – Joseph nimmt das Kind mit aufs Land. Der kleine Jesus wird böswillig angerannt. Des Hirtenknaben arger Lohn.
17. August 1844
[JJ.01_282,01] Als also auf die Weise das Haus Josephs wieder in der Ordnung war, indem der Oberrichter über den Joseph keine Klage mehr annahm,
[JJ.01_282,02] da ereignete es sich in acht Tagen darauf, daß Joseph in ein nahe liegendes Dorf gehen mußte, um dort eine Arbeit zu besehen.
[JJ.01_282,03] Da wollte das Kindlein mit dem Joseph gehen, und Joseph nahm Es auch übergerne mit.
[JJ.01_282,04] Es hatten aber die Eltern des verdorrten Knaben einen starken Zorn auf Joseph und dessen Kind.
[JJ.01_282,05] Joseph aber mußte, um ins Dorf zu gelangen, bei dem Hause der Eltern dieses Knaben vorüberziehen.
[JJ.01_282,06] Als da Joseph mit dem Kindlein gegen das Haus zog, da ward er bemerkt,
[JJ.01_282,07] und der zornige Nachbar sagte zu einem seiner eben auch sehr mutwilligen Dienstbuben, der gewöhnlich die Schafe des Nachbarn hütete:
[JJ.01_282,08] „Siehe, da kommt eben der Zimmermann mit seiner Pestilenzbrut den Fußsteig herauf!
[JJ.01_282,09] Gehe, und laufe mit aller Kraft diesen Pfad hinab!
[JJ.01_282,10] Und kommst du also an den Knaben an der Seite des Zimmermanns, da stoße ihn mit aller Gewalt um, so daß er tot bleiben solle!
[JJ.01_282,11] Sodann solle mich der alte Spitzbube anklagen, – und ich werde ihm dann das Gesetz zeigen, daß Kinder unter zwölf Jahren in weltlichen Dingen unzurechnungsfähig sind!“
[JJ.01_282,12] Als der Hirtenknabe solches von seinem Herrn vernommen hatte und dieser ihm auch, im Falle er das Kind tötete, eine gute Belohnung verhieß,
[JJ.01_282,13] rannte der Knabe plötzlich aus dem Zimmer und mit großer Hast dem Joseph entgegen.
[JJ.01_282,14] In diesem Augenblicke sprach der verdorrte Sohn Annas im Bette zu seinem Vater:
[JJ.01_282,15] „O sieh, wie schnell rennt der Hirtenknabe seinem Tode entgegen! – und welch eine Trauer wird das für seine Eltern sein!?
[JJ.01_282,16] O Vater! – das hättest du nicht tun sollen, denn ich sage dir, wie ich es jetzt sehe: Joseph ist gerecht, und heilig sein Kind!“
[JJ.01_282,17] Darauf ward der dürre Knabe still, und sein Vater dachte über dessen Worte nach.
[JJ.01_282,18] Aber im Augenblicke gelangte der Hirtenknabe in aller Hitze an das Kindlein und stieß Es bedeutend an die Schulter.
[JJ.01_282,19] Das Kindlein aber fiel nicht und sprach ganz erregt zum Hirtenknaben:
[JJ.01_282,20] „Das tatest du des Lohnes wegen! Also ist ein jeder Arbeiter seines Lohnes wert, und – wie die Arbeit, so der Lohn!
[JJ.01_282,21] Deine Arbeit war – Mich zu töten! – Nun – so sei denn auch der Tod dein Lohn!“ –
[JJ.01_282,22] Hier sank der Hirtenknabe plötzlich zusammen und war tot.
[JJ.01_282,23] Joseph aber erschrak darob sehr; aber das Kindlein sprach: „Joseph, fürchte dich nicht ob Meiner; denn was hier einem Knaben, das mit der ganzen Welt, so sie uns stoßen will!“ – Darauf zog Joseph weiter und ließ den toten Knaben nach des Kindleins Willen liegen.

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